Los geht’s: vom Bahnhof direkt zum ersten Gipfel
Gerade hat der Oktober begonnen, ein Monat, der einem wettertechnisch wirklich einiges an Unannehmlichkeiten entgegenwerfen kann. Doch als wir uns am Bahnhof in Lenggries zusammenfinden, ist keine Wolke zu sehen und es ist sogar ohne Bewegung angenehm, Trailrunningshorts zu tragen. „Wir“ sind 5 Teilnehmer, Bergführer Tobi und ich als Fotograf. Nach einer Vorstellungsrunde und Goodies von Bergzeit laufen wir los.
Durch den Ort und über Feldwege geht es in Richtung der ersten Bergetappe. Die lässt nicht lange auf sich warten und so werden wir langsamer und packen unsere Black Diamond Distance Carbon Z Poles aus. Außerdem wurden wir von Black Diamond noch mit anderen Produkten aus der Distance Serie ausgestattet, wie zum Beispiel einer ultra-leichten Windjacke und einem kompakten 8l-Laufrucksack. Bei der Geschwindigkeit, mit der wir die Serpentinen im Laubwald angehen, ist man froh über so leichte Ausrüstung. Aus dem Wald heraus geht es vorbei an der Lenggrieser Hütte auf einen grasigen Grat.
Thomas Herdieckerhoff
Thomas Herdieckerhoff
Von hier sehen wir das erste Mal die wunderschöne Landschaft der bayerischen Voralpen um uns herum. Am Gipfel des Seekarkreuzes angekommen, sind die ersten 1000 Höhenmeter geschafft. Unser Bergführer Tobi zeigt uns, wo uns die Route heute noch hinführen wird. Er kommt aus Lenggries und erzählt uns, dass es ihm schon lange vorschwebte, von der Haustür aus die Heimatpfade zu einem Langstreckenlauf nach Bayerischzell zu verbinden – ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens, lokale Abenteuer zu suchen.
Thomas Herdieckerhoff
Vom Seekarkreuz zum Snack-Bus
Letzte Tagesetappe zur urigen Unterkunft
Wir werden ein paar Kilometer das Tal hinunter geshuttled, wo wir uns wieder bereit machen. Jetzt steht uns nochmal ein anstrengender Anstieg hinauf Richtung Grubereck bevor. Wir haben aber ein ausdauerndes Team; den Teilnehmern ist es kaum anzumerken, dass sie schon einige Kilometer und Höhenmeter in den Beinen haben. Über Wiesen, die im nachmittäglichen Licht in verschiedenen Grün- und Orange-Tönen leuchten, gewinnen wir Schritt für Schritt an Höhe, während die Aussicht Richtung Österreich immer besser wird. Von zwei freilaufenden Hühnern misstrauisch beäugt, rasten wir unter einem riesigen, alleinstehenden Baum neben einer Hütte. Bald erreichen wir glücklich den höchsten Punkt und steigen auf der anderen Seite mit Blick auf den markanten Blankenstein steil hinunter.
Thomas Herdieckerhoff
Thomas Herdieckerhoff
Eine halbe Stunde später erreichen wir unseren Übernachtungsort, wo die erfrischenden Getränke schon im sprudelnden Brunnen kalt gestellt sind – nach so einem anstrengenden Lauf kommt das einer Oase gleich. Wir haben heute das besondere Privileg in einer kleinen Berghütte übernachten zu dürfen, die von einem „Almerer“ betrieben wird, der hier über den Sommer Kühe von Bauern aus dem Tal auf die Almwiesen treibt.
Die Hütte ist urig und sehr schön eingerichtet. Die Wohnküche mit großem Esstisch wird von einem Holzofen beheizt und schlafen werden wir in zwei kleinen Schlafzimmern mit Stockbetten. Jochen ist schon fleißig dabei, die Zutaten für ein Linsen-Curry in großen Töpfen auf dem Herd zu kochen. Wir stoßen durstig mit alkoholfreiem Weißbier und Radler auf den gelungen Tag an. In gemütlicher Runde genießen wir das hervorragende Curry. Als es bereits dunkel ist, klopft es an der Tür und ein Mann mit Filzhut schaut verwundert auf die wohl unerwartet große Menschenansammlung. Er ist ein befreundeter Almerer und zusammen versüßen uns die beiden bayerischen Urgesteine mit Anekdoten von Leben und Arbeit auf der Alm den Abend. Nach so einem Tag schläft man so tief und fest, dass man vergisst wo man eingeschlafen ist.
Thomas Herdieckerhoff
Thomas Herdieckerhoff
Über Risserkogel und Rotwandhaus nach Bayerischzell
Am nächsten Morgen brechen wir nach Frühstück und Dank an unseren großzügigen Hüttenwirt wieder auf. Mal schauen was die Beine sagen. Mit den ersten Sonnenstrahlen steigen wir bergauf, den beeindruckenden Nordwänden des Blankensteins entgegen. Hier ist die Landschaft wieder besonders malerisch, mit großen bunt gefärbten Laubbäumen die im Morgenlicht strahlen. In einem Bogen den Felswänden ausweichend, steigen wir auf steilen Pfaden zum Blankensteinsattel und dann weiter auf den Risserkogel (1826m), den höchsten Punkt unserer Tour. Hier verweilen wir aber nicht lange, weil der kalte Wind uns relativ schnell auskühlen lässt. Auf der anderen Seite laufen wir erst steil den Berg runter, dann flacher ein Tal hinaus und wieder wird ein schnelles Tempo gehalten. Nach der Anstrengung kommt es sehr gelegen, dass Jochen wieder Snacks aller Art am Auto für uns vorbereitet hat. Ein paar Minuten mehr Pause gibt es noch, weil wir ein Stück Straße mit dem VW-Bus zurücklegen.
Thomas Herdieckerhoff
Die lang ersehnte Einkehr zum Greifen nah
Das Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond war eine super Unternehmung, die uns bei genialem Herbstwetter durch einen wunderschönen Teil der bayerischen Voralpen geführt hat. Zusammen mit einem wirklich starken Team und funktionaler Trailrunning-Ausrüstung von Black Diamond wurde diese Tour zu einem perfekten Wochenend-Abenteuer auf den Hometrails!
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