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Ein spezieller Menschenschlag

Du merkst, dass Du ein Boulderer bist, wenn…

3 Minuten Lesezeit
Du hast nur noch Sloper, Volumen, Spacks und Leisten im Kopf? Eindeutig: Du bist ein Boulderer. Aber es gibt auch noch ein paar andere Anzeichen, die Dir verraten, dass Du dem Bouldersport mit Haut und Haaren verfallen bist!

Na? Hat Dich das Boulder-Virus infiziert? Glückwunsch! Damit bist Du nicht alleine, sondern Teil einer sehr speziellen Community. Woran erkennt man also einen Boulderer mit Herz und Seele? Diese nicht ganz erst gemeinte Liste sagt es Dir.

Du bist Boulderer, wenn…

1. … Du schwielige Hände hast.

Dein/e Freund/in schreit auf, wenn Du sie oder ihn anfasst? Ja, Deine Hände werden sich als Boulderer verändern. Aus zarten Büroarbeiterpfoten werden schwielige Bauarbeiterpranken. Schuld sind die Zellen Deiner obersten Hautschicht, der Epidermis: Aufgrund minimaler Verletzungen bzw. Entzündungen, die durch die Reibung an den Griffen entsteht, bilden sie vermehrt Keratin und werden so zu harten Hornzellen. Sie sollen die darunter liegende Haut schützen. Der Umwandlungsprozess dauert übrigens zirka vier Wochen. Was hilft? Viele Boulderer schwören auf Schleifpapier oder Feilen zur Reduktion der Schwielen und spezielle Hautcremes für Boulderer zur Pflege.

Adé, Samtpfötchen: Beim Bouldern und Klettern sind rissige, schwielige und gelegentlich verletzte Hände an der Tagesordnung.

Brook Andersen | Unsplash

Adé, Samtpfötchen: Beim Bouldern und Klettern sind rissige, schwielige und gelegentlich verletzte Hände an der Tagesordnung.


2. … sich alle anderen Schuhe auf einmal viel zu groß anfühlen.

Zugegeben, Boulderschuhe sind nicht gerade bequem. Dafür hast Du plötzlich ein super Gefühl für den Untergrund, kannst auch auf kleinsten Tritten gut stehen und kriegst im Zehenbereich ordentlich Druck an die Wand. Wenn Du Dich daran erst einmal gewöhnt hast, kann es vorkommen, dass Dir Deine anderen Schuhe plötzlich wie überdimensionierte Clowns-Latschen vorkommen. Ich habe sogar Leute im Bekanntenkreis, die seit dem Klettern ihre Straßenschuhe kleiner kaufen – weiterempfehlen würde ich das aber nicht. Letztenendes ist es doch auch schön, wenn man nach einer intensiven Boulder-Session aus dem schmerzenden Schuh in einen bequemen schlüpfen kann, oder?

3. … Du selbstgestrickte Wollmützen plötzlich überaus attraktiv findest.

Mann Mütze Kletterhalle

industrieblick | Adobe Stock Fotos

Bunte, selbstgestrickte Wollmützen sind bei Boulderern überaus beliebt.


Irgendeine Mütze darf es nicht sein. Es muss schon die selbstgestrickte aus dem Start-Up irgendwelcher Freunde im Boulder-Bekanntenkreis sein. Mit der regionalen Wolle von Tiroler/oberbayrischen/Schweizer Schwarznasenschafen und gestrickt von deren Tante Traudl. Drunter machen wir es nicht, eh klar.

Die musst Du dafür aber dann auch bitte ständig tragen, also nicht nur am Fels und in der Halle, sondern auch nachts im Zelt oder am Badesee.

4. … Du Deinen nackten Oberkörper auch bei Minusgraden herumzeigen musst.

Sagen wir doch einfach mal, wie es ist: Kletterer und Boulderer haben einen sehr attraktiven Oberkörper. Sehr muskulös, dabei aber nicht so pumpig wie Bodybuilder, sondern einfach super definiert. Finde ich jedenfalls. Dass man(n) – und manchmal auch frau – den gerne herzeigt, ist eigentlich völlig klar. Vermutlich um Erkältungen vorzubeugen, sieht man den textilfreien Oberkörper beim Bouldern auch gern in Kombination mit der oben erwähnten Wollmütze.

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass sie das zusätzliche Gewicht eines T-Shirts einsparen wollen? Boulderer lassen das Hemd jedenfalls gern mal weg.

Fxquadro | Adobe Stock Fotos

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass sie das zusätzliche Gewicht eines T-Shirts einsparen wollen? Boulderer lassen das Hemd jedenfalls gern mal weg.


5. … jede Kante und Leiste von Dir befühlt werden muss.

Wenn man dem Bouldersport verfallen ist, passiert nach einiger Zeit etwas sehr Erstaunliches: Mauern hören auf, einfach nur Mauern zu sein. Wände, Häuserfassaden und sogar Möbel sind nicht mehr nur noch das, für das Du sie früher gehalten hast. Stattdessen musst Du sie ständig befühlen: Wie fühlt sich diese Kante, dieser Riss an? Könnte ich diese Leiste halten? Ist das hier nicht ein super Zwei-Finger-Loch? Richtig ernst wird es, wenn Du diesen Fragen nachgehst und beispielsweise einmal rund um den Esstisch boulderst.

Wie fühlt sich das an? Als Boulderer wollen Deine Hände plötzlich jeden Untergrund erkunden und suchen nach Strukturen.

Valmedia | Adobe Stock Fotos

Wie fühlt sich das an? Als Boulderer wollen Deine Hände plötzlich jeden Untergrund erkunden und suchen nach Strukturen.


6. … der Nagelclipper Dein bester Freund geworden ist.

Bei einigen Bouldern, besonders den kleingriffigen, musst Du so nah an die Wand wie nur irgend möglich. Schon wenige Milimeter zu lange Fingernägel können Dich davon abhalten. Deshalb wird der Nagelclipper zu einem Deiner besten Freunde werden. Da auch Kletterschuhe vom Platz eher knapp besessen sind, sind stets gestutzte Zehennägel ebenfalls sehr ratsam.

7. … Deine nicht-bouldernden Freunde Dich plötzlich kaum mehr verstehen.

Sloper, Dynamo, Crux… Boulderer sprechen wirklich ihre eigene Sprache. Kann sein, dass es plötzlich zu Kommunikationsschwierigkeiten mit Deinem nicht-bouldernden Bekanntenkreis und der Familie kommt. Insbesondere, wenn Du dann noch ein paar Schwierigkeitsgerade in die Konversation mit einfließen lässt.

Kennst Du ähnliche Beispiele? Woran hast Du gemerkt, dass Du ein Boulderer mit Haut und Haaren geworden bist?

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