Sympathisch, bunt, sportlich, familiär, kompetent – lauter Adjektive schwirren mir durch den Kopf, als ich den Rotwandweg 5 verlasse. Eigentlich wollten wir Ortovox nur einen kurzen Besuch abstatten. Am Ende haben wir einen ganzen Vormittag bei dem Unternehmen in Taufkirchen verbracht. Von Produktentwicklung bis Reparaturwerkstatt, vom Feel-Good-Manager bis zum Geschäftsführer, haben wir ein Team kennengelernt, das für seine Produkte genauso brennt wie für die Berge.
Ein Vormittag bei Ortovox
Ein Streifzug durchs Haus. Hier sitzen alle Abteilungen des Herstellers für Schutzausrüstung und Bergsportbekleidung aus Wolle. Das Team ist mit rund 100 Mitarbeitern in den letzten Jahren stark gewachsen. „In den Anfangsjahren waren wir rund 20 Mitarbeiter“, erzählen uns die Ortovoxler. Trotzdem geht es noch familiär zu. Jeder neue Mitarbeiter bekommt seine eigene Namens-Tasse und einmal wöchentlich gibt es eine neue Philosophie als Gedankenanstoß. Diese Woche: „Die Natur ist die Quelle der Inspiration und der Hoffnung.“ (Vincent van Gogh) Es gibt wöchentlich Teamsport, gemeinsame Ausflüge in die Berge dürfen natürlich nicht fehlen und ein besonderes Highlight ist das tägliche Mittagessen. Frisch, regional, saisonal und mit viel Leidenschaft von den Köchen zubereitet.
Lena Starkl
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Wer sind die Menschen hinter Ortovox? Und welchen Anspruch haben sie an ihre Produkte?
„Wir alle sind selber die kritischsten Tester unserer Produkte“ (Didi, Produktentwickler Hartware)
Wir treffen Didi Kotlaba, Leiter der Produktentwicklung Hartware. Er ist verantwortlich für LVS-Geräte, Lawinensonden, Schaufeln und Rucksäcke. Wir sind neugierig, wie das abläuft und wie so ein neues Ortovox-Produkt entsteht. „Das fängt natürlich immer erstmal mit einer Idee an“, erklärt Didi. „Wir arbeiten mit Profis aus dem Sicherheitsbereich zusammen, also mit Bergwachten und Bergführern, aber auch mit Extremsportlern wie Freeridern und Kletterern. Und auch aus dem Team heraus gibt es immer wieder neue Ideen.“ Es liegt dann an den Produktentwicklern, diese auszutüfteln und etwas Brauchbares (sprich Funktionierendes, nicht zu Schweres und Bezahlbares) daraus zu machen. Wenn eine Idee weiterverfolgt werden soll, wird ein Prototyp gebaut.
Lena Starkl
Und dann kommt die wichtigste Phase: Es geht an den Berg zum Testen. Das machen die Produktentwickler zusammen mit den Athleten und einem Testteam, aber auch die Kollegen werden fleißig eingespannt. Da wird der Rucksack am Wochenende mit auf Skitour genommen oder man fährt für einen Nachmittag auf die Zugspitze. Das macht nicht nur Spaß, sondern dabei werden die Produkte besser und besser. Denn: „Die Dinge, die dich am Sonntag auf der Skitour ärgern, sind das erste, was du am Montag in der Früh änderst.“, betont Didi.
„Wolle ist unsere DNA. Aber wir setzen auf Hightech und Natur“ (Stefan, Head of Product)
„Was möglich ist, wird repariert“ (Reparaturservice und Reklamationen)
Wenn ein Kunde eine Reklamation hat, dann landet sein Produkt bei den Damen in der Reparaturwerkstatt. Hier werden gebrochene Rucksackschnallen ersetzt, aufgetrennte Nähte ausgebessert, laminierte Taschen neu aufgedruckt – und so ein ganz eigener Teil zur Langlebigkeit der Ortovox-Produkte beigetragen.
„Wenn man Kosten und Aufwand abwägen würde, dann wäre es oft günstiger, das Produkt zu ersetzen. Aber wenn es möglich ist, reparieren wir es trotzdem“, erklären die Mitarbeiterinnen. Nur bei gebrochenen Schaufelstielen und Löchern in Merinokleidung können sie nichts mehr tun. Dann wird die Schaufel oder das Longsleeve im Rahmen der zweijährigen Gewährleistung ausgetauscht. „Weggeworfen wird aber trotzdem fast nichts“, betonen die Frauen. Wenn der Reparaturservice nicht weiterhelfen kann (zum Beispiel bei eingelaufenen Kleidungsstücken), heißt das nicht, dass die Tage eines Produkts gezählt sind. Solche Sachen gehen dann zum Beispiel an Flüchtlinge.
Nicht immer handelt es sich bei den Reklamationen um Entwicklungs- oder Produktionsfehler. „Manche Leute glauben, wenn sie eine teure Jacke kaufen, müssen sie sich um nichts mehr kümmern“, erklären die Expertinnen. „Aber gerade ein so teures und hochwertiges Produkt wie eine Hardshell braucht gute Pflege. Viele Kunden lesen aber nicht einmal die Waschanleitung und wundern sich dann, dass ihr Produkt eingelaufen ist, weil sie es bei 60 Grad gewaschen haben. Unsere Produkte sind ihren Preis absolut wert, aber man muss natürlich auch darauf Acht geben.“
Bergzeit
Lena Starkl
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„Ortovox macht seine Hausaufgaben“ (Katrin, Corporate Social Responsibility)
Auch bei der Merinowolle ist den Mitarbeitern Transparenz wichtig. Der größte Teil stammt von tasmanischen Schaffarmen, die Ortovox regelmäßig besucht. „Was wir im Vergleich zu anderen Unternehmen an Wolle kaufen, ist winzig.“ so Katrin. „Entsprechend weniger Einflussmöglichkeiten hat man. Aber trotzdem gibt es welche. Und die nutzen wir auch, indem wir den Kontakt zu den Farmern pflegen. So bekommen wir ein gegenseitiges Gespür, was uns und ihnen wichtig ist.“ Dass das Ergebnis dann etwas mehr kostet, ist klar. „Uns ist wichtig, dass wir auf unsere Produkte stolz sein können“, sagt auch Stefan (Head of Product). „Dann verkaufen wir sie auch gerne. Ein niedriger Preis und Tierschutz passen für mich nicht zusammen.“
„Im Mittelpunkt stehen die Menschen“ (Christian, Geschäftsführer)
Dafür verantwortlich sind natürlich die Mitarbeiter, die mit Leidenschaft hinter den Produkten stehen. „Die Menschen stehen für mich bei Ortovox an erster Stelle“, sagt Christian. Und natürlich sei auch bei der Produktentwicklung der Mensch im Vordergrund: „Wir wollen Produkte machen, die dabei unterstützen, gemeinsam mit Freunden erfüllende Bergtouren zu erleben“, so der Geschäftsführer.
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