Noch wenige Tage, dann geht es los: 185 Kilometer durch Hessen, zu Fuß, mitten im Januar. Das heißt: Schnee, Regen, Wind und Kälte. Dafür muss eine gute Ausrüstung her. Die Bergans Slingsby 3L soll mit perfekter Atmungsaktivität, komfortablem Sitz sowie Wetterfestigkeit der passende Begleiter für alle Outdoor-Sportarten sein. Das knallig-schicke Blau ist schon einmal ein ziemlicher Hingucker.
Die Bergans Slingsby 3L in Fakten
In Größe L wiegt die Slingsby 3L gerade einmal 455 Gramm. Durch ihr geringes Packmaß lässt sie sich komfortabel in der eigenen Kapuze zusammenrollen. Das „3L“ steht für drei Lagen. Diese bestehen aus Polyamid, Polyester und einer Membran aus Dermizax. Das Obermaterial hat eine Wassersäule von 20.000 Millimetern. Durch den Einsatz der Dermizax-Technologie ist die Hardshelljacke besonders für schweißtreibende Aktivitäten geeignet, denn je mehr man schwitzt, desto besser transportiert die Membran Feuchtigkeit nach außen.
Testbedingungen
Bei Sonnenschein startet unser 16-tägiges Abenteuer. Einerseits genieße ich das kalte, klare Wetter, auf der anderen Seite hätte ich schon gerne ideale Testbedingungen für die Regenjacke. Der Wunsch wird mir am fünften Tag erfüllt: Grauer Himmel und dicke Schneeflocken begrüßen mich am Morgen. Merino-Shirt, Daunenweste, Daunenjacke und natürlich die Slingsby 3L schützen mich an dem Tag hoffentlich vor Wind und Wetter. Ich ziehe die blaue Jacke über, mache den Reißverschluss zu, passe die Kapuze an und los geht’s.
Drei weitere Wanderer begleiten mich, die Gespräche sind auf ein Minimum reduziert. Mittlerweile hat es etwa null Grad. Der Schnee wandelt sich in Regen, der uns direkt ins Gesicht geblasen wird. Aus dem gefrorenen Boden wird langsam matschige Erde. Die Kapuze habe ich mir tief in das Gesicht gezogen und die Jacke bis zur Nase geschlossen. Durch den wasserdichten Reißverschluss und die Membran kommt kein Tropfen durch. Trotz der widrigen Bedingungen fühle ich mich wohl, die Jacke sitzt bequem und komfortabel.
Ausstattung der Bergans Slingsby 3L
Nach dem ersten Schlechtwettertag weiß ich auch die Features und Details der Bergans Slingsby 3L zu schätzen: Die Kapuze ist großzügig geschnitten, sodass auch ein Helm problemlos darunter Platz finden kann. Trägt man sie nur mit einer Mütze darunter wie ich, kann sie mit Hilfe eines Kordelzugs am Genick und zwei weiteren auf der Vorderseite einfach justiert werden. Das Schöne ist, dass diese auch nur mit einer Hand bedient werden können. Die gleiche Systematik wird für die Weitenregulierung an der Taille angewandt. Die Kordeln befinden sich in den Seitentaschen. Ein Zug, und die Jacke sitzt fest am Körper. Diese Seitentaschen befinden sich auf Höhe der Rippen und können so auch geöffnet werden, wenn man einen Rucksack mit Hüftgurt oder einen Klettergurt trägt. Zusätzlich hat die linke Außentasche noch eine Innentasche aus Mesh, die groß genug für ein Smartphone ist.
Belüftung unter den Armen und Verschlüsse aus Klett an den Ärmeln gibt es natürlich auch. Der verlängerte Rücken sorgt für einen besseren Schutz, während die kürzeren Seiten mehr Bewegungsfreiheit bieten. Für zusätzliche Sicherheit im Winter und zum Beispiel auf Skitour, ist auf der Frontseite der Kapuze außerdem ein Recco-Reflektor angebracht.
Klima in der Regenjacke
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Ziel. Jetzt wird es spannend: Hardshelljacken, die Wind und Wasser abweisen können, gibt es viele. Die günstigen Modelle halten allerdings auch die Wärme und den Schweiß innen. Dabei entsteht häufig das Gefühl, dass man durch das Tragen der Jacke nasser ist, als wenn man sie nicht angehabt hätte. Die Bergans Slingsby 3L garantiert jedoch durch die Dermizax-Membran eine hohe Atmungsaktivität. Das bedeutet, dass die Feuchtigkeit reibungslos von innen nach außen transportiert wird.
Ich öffne den Reißverschluss. Die Daunenjacke ist trocken. Die Daunenweste ist trocken. Und zu guter Letzt: Das Merino-Shirt ist trocken. Die Slingsby 3L hat alle hohen Versprechen gehalten.
Mein Testfazit zur Bergans Slingsby 3L
Ich bin super zufrieden mit der Bergans Slingsby – und das hat einen einfachen Grund: Ich bin innen trocken geblieben. Selbst fünf Stunden Dauerregen hat die Hardshell standgehalten und auch innen hat sich kein unangenehmer Schweißstau gebildet.
In Punkten sieht mein Testergebnis so aus:
Wetterfestigkeit: 5 von 5
Vom ersten Versuch im Garten mit Wasserbomben und Gartenschlauch bis hin zum Härtetest bei Schnee und Regen lieferte die Jacke hervorragende Ergebnisse.
Komfort: 4 von 5
Die Kordeln und die Verschlüsse an den Handgelenken lassen sich sehr leicht öffnen und wieder schließen. Einen Punkt Abzug gibt es für die Reißverschlüsse an den Unterarmen. Öffnen ist einfach, das Zumachen gestaltet sich leider ein wenig schwieriger.
Atmungsaktivität: 5 von 5
Wie von Bergans beworben, sorgt die Slingsby 3L für einen perfekten Transport der Feuchtigkeit nach außen.
Mit 14 von 15 Punkten als Gesamtergebnis ist die Slingsby 3L für mich ein hervorragender Begleiter.
Video zum Test
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