In diesen Zeiten musst Du flexibel sein
Wir hatten es kaum noch für möglich gehalten, dass unser gemeinsames Skitouren-Wochenende mit Gewinnerinnen und Gewinnern aus dem Bergzeit Club in den Kitzbüheler Alpen stattfinden kann. Denn zwei Tage vor dem geplanten Start bekamen wir von der Bamberger Hütte, dort wo wir eigentlich übernachten wollten, eine Absage aufgrund eines Corona-Falls. Zum Glück fand sich mit der Oberlandhütte kurzfristig eine Alternative im Nebental bei Aschau in Tirol – in diesen Zeiten muss man wohl einfach flexibel sein!
Und so traf ich am Freitag in der Oberlandhütte die vier ausgelosten Gewinner und Gewinnerinnen aus dem Bergzeit Club, die sich für das Skitouren-Wochenende beworben hatten und Peter Fresia, der unsere Gruppe als erfahrener Bergführer begleiten wird.
1. Tour: Es geht los – aber wo liegt Schnee?
Nach einem ersten gemeinsamen Kaffee auf der Hütte, macht sich ein wenig Unmut über die Schneelage breit. Zwar hatte es in den letzten Tagen geschneit, allerdings fehlt die Unterlage und manche südseitigen Hänge zeigen bereits wieder ihre braungrünen Flanken. Die Tourenplanung ist alternativlos und so entscheiden wir uns für eine erste Tour an der Ostflanke des Brechhorns.
Nach gründlicher Einweisung in den Lawinenlagebericht und dem LVS-Check, starten wir also los in die frische, sonnige Luft. Anfängliche Orientierungsschwierigkeiten auf sehr ausgeaperten Osthängen lassen uns kurz innehalten. Ist das wirklich machbar? Wo können wir hier denn wieder runterfahren?
Obwohl es schon um die Mittagszeit ist, kommt uns von oben auch niemand entgegen. Doch wer suchet, der findet: Ein schmaler, satter Schneestreifen auf einem Forstweg weist uns einen Weg nach oben, wo es dann zum Glück doch immer winterlicher wird. Flexibilität zahlt sich also auch hier wieder einmal aus.
Christoph Pippert-Winter
Christoph Pippert-Winter
Unser erster Gipfel – unterhalb vom Brechhorn
Nach sonnigen und sehr warmen 900 Höhenmetern erreichen wir ein Plateau mit großartiger Aussicht auf den finalen Gipfelanstieg. Allerdings ist es nun schon 15 Uhr am Nachmittag. Peter ermahnt uns, dass wir den zeitlichen Rahmen der Tour nicht sprengen sollen, da wir schließlich nicht genau wissen, wie lange wir für die Abfahrt benötigen. Einstimmig nehmen wir Platz auf einem kleinen Joch unterhalb des Gipfelaufschwungs und genießen bei einer ordentlichen Brotzeit die tolle Aussicht: Ins Kitzbühler Tal auf der Nordseite und auf die weiterführende Bergkette in südlicher Richtung, wo noch tolle Hänge mit trockenem Schnee auf uns warten.
Die Abfahrt gelingt uns einigermaßen unbeschwert, auch wenn Bruchharsch nicht jedermanns Sache ist. Die Abfahrt mündet in einen Forstweg, auf dessen Schneeunterlage es sich zum Glück noch fahren lässt– alle Ausflüge fernab davon wären Harakiri für Material und Mensch.
Zufrieden und müde vom ersten Tag erreichen wir unsere Hütte. Am Abend lassen wir uns mit einem 3-Gänge-Menü vom Wirt verwöhnen und runden den Tag mit einer Partie „11er raus“ ab.
Christoph Pippert-Winter
Christoph Pippert-Winter
2. Tour: Auf dem Weg zur Geige
Frisch gestärkt starten wir am nächsten Tag zur Tour Nummer zwei. Wir entscheiden uns dazu, den langen Zustieg durch das Tal zu machen, um in den Genuss von nordseitigen Hängen mit frischem Schnee zu kommen. Hier wollen wir unsere Skitouren-Leichtigkeit wiederfinden, das Schweben auf unberührten Hängen, fernab vom hektischen und stressigen Alltag.
Nach 3,5 Stunden Marsch bergauf erreichen wir ein wenig erschöpft aber glücklich ein Plateau, zwischen dem Gamsbeil Gipfel und der Geige. Wir machen ausgiebig Rast und genießen mal wieder den sonnigen Ausblick in die Ferne. Dazu weist uns Peter in die Chronologie der Lawinenverschütteten-Rettung ein. Mit Blick auf die Hänge unter uns macht sich aber schon bald ein nervöses Kribbeln bemerkbar: Wir wollen endlich los und unsere ersten Schwünge in den weichen Pulverschnee ziehen. Also ab auf die Bretter und rein ins Gelände – und da ist sie: Die gesuchte Leichtigkeit! Rhythmisches Abwechseln der Schwünge in mittleren Radien auf weicher, 30 Zentimeter Schneeunterlage, dazu Sonne und unverspurtes Gelände! Die wohl verdiente Belohnung für den langen, doch recht mühsamen Aufstieg.
Christoph Pippert-Winter
Christoph Pippert-Winter
Zurück im Tal und nach Ankunft an der Hütte genießen wir die letzten Sonnenstrahlen bei einem Kaffee und Kaiserschmarrn. Wir sind uns einig: Flexibilität und Geduld soll belohnt werden!
Christoph Pippert-Winter
Und was sagen unsere Gewinner?
„..Danke für ein gelungenes Wochenende auf der urigen Oberlandhütte in netter Gesellschaft und vor allem der Spürnase unseres Bergführers, der auch bei dürftiger Schneelage noch tolle Powderhänge für uns entdeckt hat. Das Wochenende hat gezeigt: bei Bergzeit gibt es nicht nur kompetente Beratung und super Service sondern auch toll organisierte Erlebnisse.“ (Sonja S.)
„…Nach dem Wochenende hab ich jetzt auf jeden Fall eine klare Definition von „Bergzeit“: ein tolles Team, ne chillige Zeit, das ganze Spektrum draußen in der Natur: Powder, Firn, Bruchharsch, wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein, schattige Aufstiege, Schweiß, Gipfelglück und am Ende des Tages ein breites Grinsen im Gesicht!“ (Thomas S.)
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