Kaum zu glauben, aber nach tagelangem Schneechaos, bei dem selbst die hartgesottensten Bergzeit Mitarbeiter ihr Auto nicht mehr vom eingeschneiten Hof bekamen, traut sich tatsächlich die Sonne wieder raus. Und wie! Die vier Teilnehmer Sandra und Peter aus Berlin sowie Nicola und Saigi aus Kassel werden am Freitag mit einer gehörigen Portion Sonnenschein in der Bergzeit Filiale in Großhartpenning in Empfang genommen.
Werksführung bei Gore-Tex: Ein Blick hinter die Kulissen
Am Freitag steht alles im Zeichen von Gore-Tex, angefangen von den perfekten Winter(wander)schuhen mit Gore-Tex-Membran, die sich die vier Gewinner in Großhartpenning aussuchen dürfen, bis hin zur anschließenden exklusiven Führung durch das Gore-Tex-Werk in Feldkirchen-Westerham. Dies nämlich steht Endkunden normalerweise nicht zu Führungen offen – bisher war der Einblick in die heiligen Hallen ausschließlich Herstellern und Gore-Tex-Kunden wie Lowa, Meindl und Mammut vorbehalten.
Nicht so an diesem Freitag: Hautnah dürfen wir erfahren, was die hauchdünne Gore-Tex-Membran so besonders macht. In Begleitung der Gore-Tex-Mitarbeiter Sander und Stephan werden wir dabei sowohl durch das Textil- als auch durch das Schuhlabor geführt, in dem die verschiedensten Materialtests durchgeführt werden. Sie sollen garantieren, dass die Versprechen von Gore an den Endkunden eingehalten werden. Dazu gehören unter anderen Tests zur Winddichtigkeit, Wasserdurchlässigkeit bzw. Atmungsaktivität (MVTR-Test), Fadenanzahl oder Reibechtheit. Letzterer testet die Farbechtheit von Textilien gegen reiben im trockenen und nassen Zustand, in Längs- und Querrichtung oder diagonal. Das sogenannte „Anbluten“ (also das Abfärben) des Prüftextils wird anschließend mit dem Graumaßstab bewertet.
- Lesetipp: Hinter den Kulissen der Gore-Tex-Labors
Extreme Wetterbedingungen im Regenturm & Storm Cube
Den Zauber der Gore-Tex-Membran dürfen Nicola und Peter am eigenen Körper testen. Ausgestattet mit Hardshelljacke, -hose sowie den neuen Winter-/Wanderschuhen ging es für Peter und Nicola zuerst in den Regenturm. Hier wird die Wasserdichtheit von fertigen Bekleidungsteilen geprüft. Gore-Tex Bekleidung muss nämlich laut eigener Standards so konstruiert sein, dass nicht nur das Gore-Tex Laminat, sondern auch die Detaillösungen wie z.B. Reißverschlüsse und Nähte vollkommen wasserdicht sind. Als die beiden nach mehreren Minuten künstlichen Platzregens den Turm wieder verlassen, ist das Ergebnis eindeutig: Die Kleidung unter Jacke und Hose sowie die Füße sind knochentrocken. Test bestanden!
Nach der Führung heißt es: Ab nach Prien ins Hotel Neuer am See, wo wir uns auf ein leckeres Abendessen im hoteleigenen Restaurant freuen! Schließlich wollen wir ja gestärkt in unseren ersten Frischluftkick am nächsten Tag starten.
Schneeschuhwandern im Eichental
Nachdem wir zusammen mit unserer Schneeschuhwanderführerin Frauke am Freitagabend noch den Plan für den nächsten Tag festgezurrt haben, geht es Samstagvormittag ab zum Schneeschuhwandern durch das Eichental. Die aktuelle Schneebruch- und Lawinengefahr lässt es leider nicht zu, dass wir unsere Tour durch die Chiemgauer Berge antreten. Zu hoch wäre das Risiko abbrechender Äste oder Schneelawinen. Das aber tut der Begeisterung und Vorfreude aller Teilnehmer keinen Abbruch! Wir sind hochmotiviert unsere neuen Schuhe auf Herz und Nieren zu testen. Zudem ist es – ausgenommen von Profi Frauke – für uns alle die erste Tour auf Schneeschuhen.
Die Kulisse, die sich uns bietet, wäre nur mit etwas Sonnenschein noch zu toppen gewesen: Unberührte, weiße Schneedecken warten im Eichental darauf, von den angeschnallten Schneeschuhen durchkämmt zu werden. Immer wieder kreuzt die Prien unseren Weg, während unsere Schritte mit der zurückgelegten Strecke zunehmend sicherer werden. Bevor wir umdrehen, bietet eine kleine Holzhütte noch das i-Tüpfelchen für eine perfekte Kulisse zum Schneeschuhwandern. Sofort werden die Kameras gezückt und das Winterwunderland in Prien am Chiemsee festgehalten. Frischluftkick Nr. 1: Check!
Neben allem spaßigen Stapfen durch den tiefen Schnee sensibilisiert Frauke uns auch für die Winterschutzzonen der Tiere, die es als Schneeschuh- und Skitourengänger stets zu respektieren gilt. Dabei liegt ihr besonders das Schneehuhn am Herzen, das aufgrund unvorsichtiger Winterwanderer mehr und mehr aus unserer Natur zu verschwinden droht.
- Mehr Infos dazu findest Du in unserem Artikel „Schutzzonen im Winter: Worauf sollte man achten?„
Polarexpedition auf der Kampenwand
Nach der zweistündigen Schneeschuhwanderung und durchweg positiven Bewertungen der neuen Winterschuhe geht es mit Frauke weiter nach Aschau und mit der Seilbahn auf die Kampenwand. Dass der Ausblick bei den vorherrschenden Bedingungen (stark bewölkt, leichter Schneefall) nicht optimal sein wird, ist schnell allen klar. Was uns aber letztendlich an der Bergstation in knapp 1.500 Metern Höhe erwartet, lässt trotzdem den ein oder andere Mund offen stehen: ein Schneesturm vom Allerfeinsten, gepaart mit einer Sichtweite von nicht mal drei Metern. Mit einem Anflug von Amundsen-Scott-Feeling bahnen wir uns zwischen unerschrockenen Skifahrern und Snowboardern den Weg hin zur Sonnenalm. Hier warten Gulaschsuppe, Südtiroler Pasta und ein wärmender 17-prozentiger Bombardino auf uns!
Für den Abend steht anschließend noch ein entspanntes Ausklingen im Erlebnisbad Prienavera auf dem Programm: Saunalandschaft, Dampfbad und Whirlpool sind hier die Stichworte. Bei solchen Aussichten kämpft man sich doch gern wieder den Weg von der Alm zurück durch den Polarsturm zur Bergbahn. Frischluftkick Nr. 2: Check!
Langlauf-Training in Atzing bei Prien
Das letzte sportliche Highlight erwartet uns am Sonntag: ein Training in der Langlauf-Loipe. Zusammen mit Lorenz, Sportwart des Ski-Clubs Prien, machen wir die Loipe in Atzing bei Prien unsicher. Angesichts der Tatsache, dass alle Langlauflehrlinge entweder noch nie oder schon eine Weile nicht mehr auf Langlaufskiern standen, geben wir eine sehr homogene Gruppe ab. Lorenz gibt uns jede Menge hilfreiche Tipps (Stichwort: hohe Hüfte) zur klassischen Diagonaltechnik, mit denen sich unser Laufen und Gleiten am Ende der Vormittagseinheit durchaus sehen lassen kann. Und das wohlgemerkt trotz seifigem Loipenschnee, der uns an manchen Stellen noch einmal zusätzlich herausfordert.
Am Ende kann sich jeder noch bei einem kleinen Abschlussrennen messen. Die Rennpaarungen sind wie folgt:
- Saigi vs. Nicola
- Saigi vs. Corinna
- Saigi vs. Lorenz
Mit einem Doppelsieg setzt sich der über beide Ohren hochmotivierte Kasselaner Saigi am Ende souverän durch – auch wenn er sich trotz vollem Körpereinsatz dem routinierten Koasaläufer Lorenz im letzten Rennen geschlagen geben muss ?. Frischluftkick Nr. 3: Check!
Abschluss auf der Insel Herrenchiemsee
Zum Abschluss des Frischluftkick-Wochenendes in Prien steht noch eine Führung auf der Insel Herrenchiemsee an. Trotz mittlerweile richtig wüstem Wetter mit Wind und immer stärker werdendem Regen (Frischluftkick Nr. 4: Check!) holt uns Inselführerin Susanne mit einem strahlenden Lächeln am Hotel Neuer ab. Mit ihr geht es ab aufs Schiff und rein in die Geschichte der Mönche und Nonnen von Herren- und Frauenchiemsee sowie des bayrischen Königs Ludwig II.
Dabei weiß Susanne – die schon seit 25 Jahren Besucher in Prien auf und um Herrenchiemsee begleitet – nicht nur jede Menge historischer Fakten, sondern auch die ein oder andere Anekdote zum Besten zu geben. Wie beispielsweise den Besuch des Schahs von Persien im Schloss Herrenchiemsee. Nachdem dieser nämlich wieder abreiste, musste das gesamte Schloss von oben bis unten gereinigt werden, da es der Schah mit der Sauberkeit nicht ganz so ernst nahm und unter anderem schon mal die schweren Samtvorhänge zum Schnäuzen zweckentfremdete …
Bye Bye Prien – Ein tolles Wochenende geht zu Ende
Als das Schiff von Herrenchiemsee wieder in Prien anlegt und wir uns herzlich von Susanne verabschieden, sind sich alle einig: Der Frischluftkick in Prien war rundum gelungen und erwies seinem Namen alle Ehre! Unsere Gruppe harmonierte ganz wunderbar und die Stimmung war ununterbrochen gut.
Die Werksbesichtigung von Gore-Tex wird uns ebenso in Erinnerung bleiben wie die Massen an Schnee, die uns im Chiemgau begleiteten, das schöne Hotel Neuer am See sowie die sehr sympathische Betreuung durch alle am Frischluftkick Beteiligten – insbesondere von Sander und Stephan von Gore-Tex sowie Frauke, Lorenz und Susanne vor Ort in Prien!