Begriffe für verschiedene Arten von Mountainbikes
All-Mountain
Ein Fahrrad für alle, die sich nicht entscheiden können, weil sie eben ALLES fahren möchten: alle Berge, alle Untergründe, bergauf wie bergrunter. Der Bike-Typ All-Mountain steht also für ein echtes Allround-Mountainbike, oft auch als Trail Bike bezeichnet.
Biobike
Allen, die jetzt an ein Fahrrad mit Holzrahmen denken, sei gesagt: Das Einzige, was am Biobike „biologisch“ ist, ist der fehlende Motor. Ein Biobike ist also das Gegenteil von einem E-Bike.
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Cross Country
Überraschung: Das Cross Country Bike ist vor allem bei Cross-Country-Rennen im Einsatz! Und die finden auf sehr unterschiedlichen Terrains statt – von wenig asphaltierten Straßen über Kies- und Wiesenwege bis hin zu Waldwegen mit kleineren Steigungen und Abfahrten. Das passende Bike braucht ein geringes Gewicht und eine gute Kraftübertragung, d.h. ein Hardtail – am besten mit Carbon-Rahmen.
Enduro
Ein Bike für alle, die bei knackigen Uphills genauso gut performen möchten wie auf anspruchsvollen Downhills. Das Fahrrad, das Du in der Regel an einem langen Federweg, einer absenkbaren Sattelstütze und an nur einer rechtshändigen Schaltung erkennst, ist also eine Mischung zwischen All-Mountain-Bike und Freeride MTB.
Fully
Ein Fully ist ein vollgefedertes Mountainbike (engl. full suspension), das heißt es kommt mit einer Front-Federgabel am Vorderrad und einem gefederten Hinterbau daher. Wenn Du auf hohe Geschwindigkeiten, coole Sprünge und Drops im anspruchsvollen Gelände oder im Bikepark stehst, ist das Fully Dein perfekter Begleiter.
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Freeride
Die oben beschriebene Fully-Federung ist beim Freeride-MTB genauso unerlässlich wie ein stabiler Rahmen, denn es ist für sehr steiles Gelände, technisch anspruchsvolle Hindernisse und auffallend weite und hohe Sprünge konzipiert. Fürs Bergauffahren sind Freeride-Bikes eher nicht geeignet – und wenn doch, ist es fast schon ein Enduro.
Gravelbike
Gravel bedeutet im Englischen Kies oder Schotter. Das Gravelbike ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Schotter-Rad. Gravelbikes sehen eher aus wie Rennräder mit einem kürzeren Oberrohr und dickeren Reifen und eignen sich sowohl für längere Touren auf der Straße als auch für Touren auf unbefestigten Schotter-Straßen. Damit ist es auch perfekt fürs Bikepacking geeignet.
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Hardtail
Ein klassisches Mountainbike mit einem „harten hinteren Teil“ (engl. Hardtail). Im Gegensatz zum Fully besitzt es also nur eine Federung am Vorderrad und keine am Hinterbau. Es ist dadurch leichter als ein Fully und eignet sich für alle, die gerne schnell und wendig unterwegs sein möchten und nicht mit waghalsigen Stunts über Wurzeln angeben müssen.
Fachbegriffe für Fahrradteile und zur Reparatur
Bärentatze
Mit Bärentatzen bezeichnen Biker Flat Pedals, also Fahrradpedale ohne Klicksystem. Wer schon einmal von einer solchen flachen, aber mit starken Spikes versehenen Pedale abgerutscht ist, versteht woher der Name kommt: Sie können ähnlich fiese Verletzungen hervorrufen wie eine echte Bärentatze. Auf kniffligen Trails und rasanten Bikepark-Abfahrten sind sie aber trotzdem die bessere Wahl, da Du von ihnen jederzeit schnell abspringen kannst.
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Bärbel Voigtländer
Bleeding
Ähnlich brutal wie die Bärentatze klingt auch der Bike-Begriff Bleeding, engl. für Blutung. Aber keine Sorge: Mit Bleeding bezeichnen echte Biker nur den „Ölwechsel“ bei der Fahrradbremse bzw. das Entlüften, bei dem man die Bremse sozusagen ausbluten lässt, bevor man sie mit neuem Öl befüllt.
Handlebar
Eine Handlebar darf an keinem Fahrrad fehlen, denn sie ist die Stange mit der Du das Mountainbike steuerst. Manche nennen sie auch einfach Lenker.
Ritzel
Und, wie viele Zähne hast Du am Ritzel? Das Ritzel ist das hintere Zahnrad (auch Zahnkranz genannt) eines Kettenantriebs beim Fahrrad. Das Gesamtpaket der verschieden großen Ritzeln am Hinterrad, über die die Kette beim Gangwechsel geschaltet wird, bezeichnet man als Kassette oder Ritzelpaket.
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Snake Bite
Klingt ähnlich schmerzhaft wie die Bärentatze, betrifft in diesem Fall aber wirklich nur den Reifen – und zwar einen platten. In Folge eines heftigen Durchschlags des Reifens auf die Felge entstehen zwei Löcher im Schlauch, die aussehen wie ein Schlangenbiss (engl. Snake Bite).
Tubeless
Fährst Du Tubeless? Wenn Du bei dieser Frage nicht weißt, was Du antworten sollst, hier die Erklärung: Der Begriff tubeless bezieht sich auf die Reifen Deines Fahrrads und heißt übersetzt „ohne Schlauch“ – also Reifen, die Du ohne einen extra Innenschlauch fahren kannst.
Vorbau
Vielleicht hilft ein kürzerer Vorbau? Personen, die bei dieser Frage beschämt an sich herabschauen, kommen definitiv nicht aus Biker-Kreisen. Fahrradkenner bezeichnen mit Vorbau das Verbindungsstück zwischen Fahrradlenker und Fahrradgabel.
Begriffe für Bike-Ausrüstung und -Bekleidung
Bib
Eine Bib bzw. Bibshorts ist streng genommen der coole Begriff für Latzhose, denn wörtlich übersetzt bedeutet das englische Wort Bib „Latz“. Anders als eine einfache Radhose mit Sitzpolster, die am Gesäß gern zwickt und deren Bündchen fiese Druckstellen an Bauch und Oberschenkel hinterlassen, bietet die Bibshorts bequemen Halt durch elastische und komfortable Träger. Kleiner Hinweis: Die Bibshorts ersetzen kein Radtrikot!
Cleats
Im Gegensatz zum englischen Begriff „Cleats“ klingt die deutsche Übersetzung „Schuhplatten“ irgendwie…platt?! Stimmt, aber zutreffend ist sie, denn mit Cleats werden die „Platten“ genannt, die Schuhe und Pedal verbinden. Sie bestehen aus Metall oder Plastik und werden an die Radschuhe geschraubt. Ein überaus entscheidendes Teil für alle, die mit einem Klicksystem unterwegs sind.
Bergzeit
Fullface
Wer Downhills liebt und gerne rasant die Pisten im Bike-Park runterballert, kommt um einen Fullface-Helm nicht herum. Wie der Name schon sagt, umschließt dieser im Gegensatz zu einem einfachen Fahrradhelm das komplette Gesicht, also auch Kinn, Kiefer und Nacken. Mehr Schutz als durch einen Fullface-Helm kannst Du Deinem Kopf nicht bieten – bei Uphill-Fahrern jedoch aufgrund des Hitzestaus darunter eher unbeliebt.
SPD
Wer dabei als erstes an Politik denkt, ist wahrscheinlich kein richtiger Mountainbiker. Denn hier steht SPD für „Shimano Pedaling Dynamics“ – eines der wohl bekanntesten Klicksysteme. Die Zweiloch Pedalplatten aus Stahl werden in den Schuh eingelassen und verbinden diesen fest mit dem dazu passenden Pedal. Mit einer leichten Drehung des Fußes können die Schuhe schnell gelöst werden – vorausgesetzt Du denkst rechtzeitig an die Drehung (blöd, vor allem an roten Ampeln).
MTB-Begriffe für Trail und Bikepark
ausgesetzt
Hier ist Schwindelfreiheit vonnöten, denn „ausgesetzt“ bedeutet bezogen auf einen Trail, dass dieser zu einer Seite steil nach unten abfällt.
ballern
Du kannst es Dir wahrscheinlich schon denken: Das Verb „ballern“ bedeutet, dass Du extrem schnell und wild einen Trail herunterfährst.
Bunny Hop
Mit dem Mountainbike wie ein Hase springen? Beim Bunny Hop hebst Du zuerst das Vorderrad vom Boden ab, bis Du dann mit dem ganzen Bike abhebst und schließlich sicher landest. Soweit in der Theorie. Wie es richtig geht, erklärt Dir unser Autor Flo Glott in MTB-Fahrtechnik für Fortgeschrittene.
Bergzeit
Chickenline
Die Chickenline bezeichnet die Fahrlinie auf einem Trail, die leicht zu bewältigen ist, das heißt Wurzeln, Schlaglöcher oder Stufen werden konsequent umfahren. Die Chickenline fährst Du natürlich nur, wenn niemand hinsieht.
dengeln
Das Verb „dengeln“ bezeichnet einen recht aggressiven und ruppigen Fahrstil.
Flow/Flowtrail
Den Flow zu spüren, ist das höchste der Gefühle für jeden Mountainbiker und jede Mountainbikerin. Er kommt auf, wenn Du den Trail wie auf Ski runtergleitest und alles ganz fließend erlebst. Ein Flowtrail ist ein Trail, der dieses Gefühl ermöglicht.
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Gap
Wie in England bedeutet Gap auch in der Mountainbiker-Sprache „Lücke“. In der Regel gebrauchst Du es, wenn ein gewisses Trailstück übersprungen werden muss, also sei es ein größeres Schlagloch, ein Flußbett oder das Loch zwischen einem Double im Bikepark.
Northshore (kurz: Shores)
Northshore-Trails sind Trails, die aus Holz gebaut sind und aussehen wie waagerecht gelegte Leitern. Ursprünglich kommt der besonders in Bikepark beliebte Hindernisparcours aus den kanadischen North Shore Mountains nördlich von Vancouver.
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Pumptrack
Ein Pumptrack ist eine (in der Regel künstlich angelegte) Wellen-Strecke, bei der Du ohne in die Pedale zu treten, Geschwindigkeit aufbaust – einfach durch pumpende Auf- und Abwärtsbewegungen des Körpers auf Deinem Mountainbike!
Bärbel Voigtländer
Singletrail
Singletrail (engl. Single Track) klingt besser als Trampelpfad, ist aber eigentlich dasselbe: Ein natürlicher Weg, der so schmal ist, dass Mountainbiker hier nicht nebeneinander, sondern nur hintereinander fahren können.
Singletrail-Skala
Die Singeltrail-Skala beurteilt die Schwierigkeit des Trails. Je höher die Zahl hinter dem S desto höher der Schwierigkeitsgrad: S0 =sehr leicht, S1 = leicht, S2 = mittelschwer, S3 = schwer, S4 = sehr schwer, S5 = nur was für Profis.
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Bergzeit
Step down/ Step up
Step bezeichnet im Mountainbiker-Sprech ein natürliches Hindernis, welches überspringen werden muss: Step down = Abwärtssprung, Step up = Aufwärtssprung.
shredden
Dieses Verb ist vor allem bei Mountainbikern aus der Schweiz beliebt und bedeutet, einen Trail schnell runterzudonnern und dabei ordentlich Gas zu geben.
tackern
Synonym zu shredden, ballern, dengeln…Mountainbiker fahren halt gerne schnell und brauchen deshalb auch viele verschiedene Bezeichnungen für diesen Fahrstil.
Table
Wenn Du das Springen mit einem Mountainbike lernen möchtest, ist ein Table genau das Richtige. Damit ist kein Tisch gemeint, sondern ein Sprung, bei dem Absprung und Landung mit einem flachen Mittelstück verbunden sind, also zum Beispiel ein abgeflachter Erdhaufen – so kann Dir auch bei einem zu kurzen Sprung kaum etwas passieren.
verblockt
Ein verblockter Trail weist mehrere Stufen, Steps und Abschnitte in unterschiedlichen Höhen auf, z.B. wenn größere Felsstufen oder Steine den Trail pflastern und damit eine gewisse Technik beim Mountainbiken nötig machen.
Wheelie
Beim Wheelie ziehst Du das Vorderrad hoch und fährst nur auf dem Hinterrad weiter. Für coole Mountainbiker ein Muss.
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Ergänzende Begriffe für Bikepacker
Aerobars
Aerobars sind Lenkeraufsätze, die man vor allem bei Zeitfahrrennen oder im Triathlon sieht und die zur Minimierung des Luftwiderstandes dienen. Aber auch bei Bikepackern, die extrem lange Touren fahren, werden Aerolenker immer beliebter, denn sie bieten nicht nur die Möglichkeit, ab und zu die Handposition zu wechseln, sondern auch praktische Dinge, wie Handyhalterung, Licht oder sogar spezielle Bikepacking-Taschen daran zu befestigen.
Arschrakete
Die liebevolle Bezeichnung für eine Fahrradtasche, die am Sattel befestigt wird und raketenförmig über dem Hinterrad hängt.
Bikepacking
Bikepacking bezeichnet eine Radreise mit leichtem Gepäck und einem geländefähigen Fahrrad, also zum Beispiel mit einem Gravelbike oder Mountainbike. Das Gepäck wird dabei in speziellen Bikepacking-Taschen verstaut, die eng am Rahmen liegen und dem Fahrer damit das Gefühl geben, fast ohne Gepäck unterwegs zu sein.
Bergzeit
Framebag
Eine Fahrradtasche, die innerhalb des Fahrradrahmens befestigt wird.
Harness-System
Ein praktisches Fahrradhalterungsprinzip, bei dem die Halterung der Tasche am Fahrradlenker bleibt und die Tasche durch ein einfaches Klicksystem herausgenommen werden kann. Spart viel Zeit!
Lenkerrolle
Kleiner Tipp: Mit diesem Begriff ist nicht die Rolle über den Lenker bei einem Sturz gemeint! Die Lenkerrolle ist einfach eine Packtasche, die am Lenker des Fahrrads befestigt wird.
Bergzeit
Nicht nur reden, sondern auch so aussehen wie ein richtiger Biker?
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