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Höhepunkt im Karwendel

Bergtour auf die Birkkarspitze

4 Minuten Lesezeit
Die Birkkarspitze ist mit 2.749 Metern der höchste Berg im Karwendel. Entsprechend hoch ist auch ihre Anziehungskraft. Eine Besteigung lohnt sich - denn der Gipfel bietet eine geradezu umwerfende Aussicht.

Die Birkkarspitze ist mit ihren 2.749 Metern der höchste Berg des Karwendels – entsprechend beliebt ist sie. Und entsprechend beeindruckend ist auch das Gipfelpanorama. Der Blick schweift von den Zillertalern über das Stubai und die Ötztaler Alpen bis in den Wetterstein, vom beeindruckenden Weitblick über das Vorkarwendel und die Voralpen ganz zu schweigen.

Glücklicherweise befindet sich das Karwendelhaus (1.765 Meter) direkt am Ausgang des Schlauchkars und damit fast zu Füßen der Birkkarspitze. Der Gipfel lässt sich also sehr gut erreichen – obwohl er relativ weit von den beiden Talorten, Scharnitz und Hinterriss, entfernt ist.

Aufstieg vom Karwendelhaus auf die Birkkarspitze

Das Schlauchkar mit Ödkarspitzen (rechts), Birkkarspitze (Pyramide über Schneefeld) und Hochalmspitze. | Foto: Andreas Ruech/Karwendelhaus
Das Schlauchkar mit Ödkarspitzen (rechts), Birkkarspitze (Pyramide über Schneefeld) und Hochalmspitze. | Foto: Andreas Ruech/Karwendelhaus

Vom Karwendelhaus geht man kurz Richtung Hochalmsattel, ehe rechts vor der „Winterhütte“ der Anstieg ins Schlauchkar beginnt. Zunächst führt der Aufstieg durch Lawinenverbauungen und einen Latschengürtel bis an den Rand des Kars. Der zunächst noch feste Pfad verwandelt sich mit der Zeit immer mehr in eine recht bröslige Angelegenheit. Das Schlauchkar hat seinen Namen eben nicht nur von seinem schlauchförmigen Verlauf – es kann tatsächlich ganz schön schlauchen!

Im Frühsommer muss ab der obersten Karwanne mit Altschnee gerechnet werden. Ist man früh im Jahr unterwegs, sollten Grödel oder Leichtsteigeisen mitgenommen werden. Kurz unter dem 2.630 Meter hohen Schlauchkarsattel durchsteigt man noch einen Felsriegel – dann öffnet sich der Blick nach Süden. Man hat es schon fast geschafft!

Geräumiger, aussichtsreicher Gipfel

Der Steig führt steil, am kleinen Birkkarhüttl vorbei, in direkter Linie an die letze Felsbastion. Zum Schluß hin geht es durch Schrofengelände und Felsen (Seilversicherungen) auf den erstaunlich geräumigen Gipfel. Der Fernwanderweg München-Venedig erreicht übrigens am Schlauchkarsattel – also unmittelbar neben der Birkkarspitze – einen seiner höchsten Punkte.

Entsprechend hoch ist die Anziehungskraft der Birkkarspitze, die Hermann von Barth bereits im Jahr 1870 erstbestiegen hat. Trotzdem liegt der Berg abgelegen genug, um den Gipfel bei geschickter Zeitplanung ganz für sich zu haben. Der Abstieg folgt in der Regel entlang der Aufstiegsroute.

Alle Informationen zur Birkkarspitze

Rechts geht's zum Schlauchkar: Winterraum des Karwendelhauses mit Grabenkarspitze. | Foto: Arnold Zimprich
Rechts geht’s zum Schlauchkar: Winterraum des Karwendelhauses mit Grabenkarspitze. | Foto: Arnold Zimprich
  • Talorte: Scharnitz (964 Meter), Hinterriss (928 Meter)
  • Höhenmeter: ab Scharnitz rund 1.900; ab Karwendelhaus rund 1.000
  • Zeit: ab Scharnitz rund 6-7 Stunden (mit dem Radl geht’s schneller); ab Karwendelhaus 3-4 Stunden
  • Schwierigkeiten: steiles Schuttkar, Schrofen, seilversicherte Stellen (Kletterstellen bis maximal UIAA I), Schneereste bis in den Frühsommer
  • Unterkunft: Karwendelhaus, Hallerangerhaus
  • Ausrüstung: Hier hilft unsere Packliste Wandern
  • Karte: AV-Karte 5/2 Karwendel, Mitte oder BY 10 Karwendelgebirge Nordwest
  • Tipp 1: Ein Sonnenaufgang auf der Birkkarspitze gehört zu den (einsamen) Highlights im Karwendel. Allerdings muss man, um dieses Spektakel miterleben zu können, am Karwendelhaus in der Hochsaison einen echten Frühstart hinlegen. Je nach Monat (und Fitness) ist ein Aufbruch gegen 4 Uhr am Karwendelhaus nötig.
  • Tipp 2: Wenn man nicht zu den Frühaufstehern zählt, sollte man die Birkkarspitze an schönen Wochenenden von Juli bis September meiden. Dann heißt es mitunter „Stau am Gipfelaufbau“. Es lohnt also in jedem Fall, sich eigens für die Besteigung des höchsten Karwendelberges ein bis zwei Tage unter der Woche freizunehmen. So ist die Wahrscheinlichkeit, etwas mehr Einsamkeit genießen zu können, deutlich größer.
  • ACHTUNG: Das Birkkarhüttl ist NICHT bewirtschaftet und bietet maximal vier Personen (Schlaf)Platz. Es ist ausschließlich für in Bergnot geratene Alpinisten gedacht.

 

ACHTUNG: Wir weisen abschließend darauf hin, dass alle in diesem Artikel hinterlegten GPS-Tracks ohne Gewähr auf Richtigkeit, sondern lediglich als grobe Orientierungshilfe zur Verfügung gestellt werden. Der tatsächliche Weg kann um etliche Meter vom GPS-Track abweichen!

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