Der Black Diamond Vision MIPS überzeugt durch eine hybride Bauweise: die Unterkonstruktion besteht aus einem In-Mold Helm (EPP) und darauf sitzt eine partielle Hartschale. Zudem ist der Helm mit der MIPS-Technologie ausgestattet. Trotz der Verwendung beider Technologien ist der Helm extrem leicht und gut verstaubar. Dank dem bekannten Black Diamond-System passt der Helm wie gewohnt sehr gut, nicht zuletzt ist er nach der UIAA Norm (EN12492) zertifiziert. Der Helm ist in zwei Größen erhältlich: S/M (53-59 cm) und M/L (58-63 cm).
Erster Eindruck vom neuen Black Diamond-Topmodell
Als ich auf der Outdoor-Messe im Sommer 2019 erfuhr, dass Black Diamond den Vision MIPS auf den Markt bringen wird, wusste ich direkt, dass ich diesen Helm unbedingt ausprobieren möchte. Mein Vorgänger, der Black Diamond Vapor, hat mich auf vielen Touren begleitet und war stets angenehm zu tragen. Daher war ich schon sehr gespannt auf das neue Top-Modell der Amerikaner.
Christian Hofstetter
Der Vision MIPS, das neue Topmodell von Black Diamond in Sachen Kletterhelme: Bequem, rutscht nicht und überzeugt beim ersten Eindruck auch optisch.
Als ich auf der Outdoor-Messe im Sommer 2019 erfuhr, dass Black Diamond den Vision MIPS auf den Markt bringen wird, wusste ich direkt, dass ich diesen Helm unbedingt ausprobieren möchte. Mein Vorgänger, der Black Diamond Vapor, hat mich auf vielen Touren begleitet und war stets angenehm zu tragen. Daher war ich schon sehr gespannt auf das neue Top-Modell der Amerikaner.
Der erste Eindruck vom Helm ist, dass er genauso schlank und leicht aussieht wie der BD Vapor, aber eben durch die Hartschale oben drauf nicht ganz so empfindlich ist. Die schwarze Farbe finde ich persönlich sehr schön und schlicht. Auch die Logos und Labels sind optisch schön gesetzt und drängen sich nicht auf.
Die Passform empfinde ich bei den meisten Black Diamond Helmen durchaus als sehr gut. Auch bei diesem Modell habe ich wie gewohnt die Größe S/M. Mein Kopfumfang misst ca. 57 Zentimeter. Das Verstell-System habe ich beim ersten Aufsetzen komplett geöffnet und anschließend noch leicht an meinen Kopf angepasst. Schon war ich glücklich: der Helm sitzt super, ist bequem, drückt nicht und noch dazu sieht er für einen Kletterhelm (einigermaßen) gut aus – sollte man das überhaupt von einem Kletterhelm behaupten können.
Da die Polster bereits im Helm angebracht waren, habe ich nur die Verpackung inkl. Bedienungsanleitung entfernt und so konnte ich den Helm gleich an meinem Kletterrucksack befestigen, um mit ihm zu unserer erste Mehrseillängen-Tour in den Bayrischen Alpen zu starten.
Bedienbarkeit & MIPS-Technologie
Christian Hofstetter
Das Größenverstellsystem ist ganz einfach via Schieberegler einstellbar.
Christian Hofstetter
Die MIPS-Technologie soll Sportler vor schweren Gehirnverletzungen schützen.
Die Verstellriemen am Kinn sind super einfach anzupassen. Auch das Größenanpassungssystem am Hinterkopf ist „blind“ mittels Schieberiegel bedienbar, wenn man den Helm bereits auf dem Kopf hat. Als wir in die Route einstiegen, war es relativ kalt. Ich hatte daher darunter ein recht dünnes Stirnband auf, das ideal unter den Helm passt. Gleich zu Beginn hat sich das System allerdings von alleine verstellt, da der Kunststoff noch zu wenig eingerastet war. Dies passierte jedoch nur zweimal am Anfang und war im späteren Testverlauf kein Problem mehr.
Dank MIPS-Technologie fühlt sich der Helm jederzeit kompakt und angenehm am Kopf an. Auch Stöße und Erschütterungen federt er gut ab: In einer Seillänge bin ich mit dem Kopf gegen einen Fels gestoßen, der etwas bauchig oberhalb herausstand. Die Helmschale selbst hat sich zwar etwas gedreht, aber die gelbe MIPS-Technologie blieb fest am Kopf, ohne zu verrutschen. Dadurch hat sich die Schale dann auch direkt wieder in die Ausgangsposition zurückgedreht. Ich hatte in der gesamten Route nicht einmal das Gefühl, dass mich der Helm in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Auch als ich mit einem Rucksack geklettert bin, hatte ich keine Probleme, dass der Helm zu sehr mit dem Rucksack scheuern oder zwicken würde.
Kurz zur MIPS-Technologie: Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche, dünne, beweglich gelagerte Innenschale (beim Vision in gelb). Durch die Rotation der inneren MIPS-Schale können Schläge absorbiert werden, wenn die äußere Schale einen Schlag bekommt. So werden die Kräfte eines Sturzes oder eines Schlags um ein Vielfaches verringert, da die Kraft zwischen beiden Schalen abgebremst wird. So können auch Rotationskräfte, die bei Schlägen aus schrägen Winkeln entstehen, verringert werden. Diese Technologie wird bereits seit längerem bei Ski- und Fahrradhelmen verbaut und hat sich bereits über Jahre hinweg bewährt.
Draußen ausprobiert
Nach dem ersten Klettertag hatte ich keinerlei Kratzer oder Dellen im Helm, obwohl ich beim Hochklettern des Öfteren unvorsichtig war und mit dem Helm gegen den ein oder anderen Felsen gestoßen bin (passiert mir relativ oft, wenn man meinen alten Helm so betrachtet ?). Die Polycarbonat-Schale, die auf der Oberseite des EPP-Verbundschaum-Helms eingebettet ist, ist also perfekt für mich. Auch diese Bauweise gibt es bereits bei Skitourenhelmen und ist mittlerweile auch vereinzelt bei Kletterhelmen zu sehen.
Christian Hofstetter
Bergzeit Autor Christian testet den Black Diamond Helm in einer sonnigen Wand.
Bei einem weiteren Einsatz waren wir in einer Südwand bei strahlendem Sonnenschein im Dammkar bei Mittenwald unterwegs. Es war ein wunderbarer Frühlingstag, in der Wand allerdings war es hochsommerlich heiß. Ich finde die Belüftung ausreichend. Augenscheinlich sind es weniger große Öffnungen als beim Black Diamond Vapor. Allerdings finde ich nicht, dass man unter diesem Helm mehr schwitzt. Die Luftzirkulation funktioniert sehr gut.
Auf dieser Tour hatten wir einen längeren Zustieg zu bewältigen, wobei die 250 Gramm, die der Helm auf die Waage bringt, nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Da sich das Größenanpassungssystem sehr gut in den Helm rein klappen lässt, ist der Helm easy außen am Rucksack zu verstauen oder natürlich auch im Rucksack gut zu transportieren.
Testfazit
Christian Hofstetter
Vereint neueste Technologien mit guter Passform: der Black Diamond Vision MIPS.
Abschließend kann ich sagen, dass mein Eindruck von dem neuen Black Diamond Vision MIPS sehr gut ist. Er vereint alle neuesten Technologien und auch auf das Thema Sicherheit wurde nochmal deutlich mehr Augenmerk gelegt. Die Passform und das Größenanpassungssystem überzeugen. Hier unterscheidet er sich meines Erachtens auch von den meisten anderen Herstellern in derselben Gewichtsklasse, da das System von Black Diamond sehr einfach und schnell anzupassen ist. Auch meine Petzl Stirnlampe kann man sehr gut an den Klipps befestigen, damit man auch in der Nacht eine gute Sicht hat. Außerdem habe ich meine Skibrille (Oakley) mit dem Helm zusammen ausprobiert, was ebenfalls sehr gut passt. Einziger Wermutstropfen ist, dass dieser Helm nicht die „neue“ Skitourennorm erfüllt, welche viele andere Hersteller bereits erfüllen. Ansonsten handelt es sich bei dem Vision MIPS um ein rundum gelungenen Kletterhelm, den ich sicher auch beim Skitourengehen und für Klettersteige nutzen werde.
Den Kletterhelm gibt es außerdem auch ohne MIPS Technologie: Der Black Diamond Vision.
Hinweis: Der Black Diamond Vision MIPS ist aktuell leider ausverkauft. Sobald er wieder verfügbar ist, werden wir ihn an dieser Stelle verlinken. Bis dahin: Schau Dich doch mal im Black Diamond Shop bei Bergzeit um!