Abspringen – darf man das? Sollte man? Dürfen tut man natürlich, solange kein anderer Kletterer genau unter Dir steht (sollte er sowieso nicht, aber ein kurzer Blick nach unten zur Sicherheit kann nicht schaden). Sollen – tja nun. Der eine springt auch aus zwei Metern Höhe einfach wieder runter, der andere klettert bis zum Boden zurück. De facto stellt jedes Abspringen eine Belastung für Sehnen, Bänder und Gelenke dar. Wenn es also auch möglich ist, abzuklettern, solltest Du das einfach tun.
Video: Übungen für das sichere Abspringen
Welche Körperhaltung beim Abspringen?
Achte darauf, dass Du beidbeinig und schulterbreit mit „gespanntem“ Oberkörper landest. Führe dann die Energie über eine Kniebeuge in den Babyboxer ab (Arme gebeugt neben dem Körper) und rolle Dich über die Seite ab. Wichtig hierbei ist, dass Dein Kopf beim abrollen weg von der Matte bleibt, also Du Spannung im Schulter-Nackenbereich behältst.
Übung auf dem Mattenboden:
- Rückkippen in den Babyboxer aus dem Stand
- Hochspringen – Landen – Rückkippen
Partnerübung
- Ihr stellt Euch gegenüber und haltet Euch an den Händen, die Knie sind gebeugt
- Zieht (lasst Euch nach hinten kippen)
- Loslassen und in Babyboxer-Haltung auf der Matte landen
Übung in der Wand:
- Lass Dich aus der Wand fallen und lande im Babyboxer
- Dabei kannst Du langsam die Höhe variieren und Dich auch an überhängende Boulder herantasten (keine Dächer)
Von wie weit oben darf ich abspringen?
Diese Frage ist einfach zu beantworten: Bist Du gesund, ohne Knie- oder Rückenleiden, dann kannst Du abspringen wie es sich gut für Dich anfühlt. Doch denke daran: Je höher, desto mehr Kraft wirkt auf Deinen Körper und umso wichtiger ist es, mit der richtigen Haltung zu landen und sich richtig fallen zu lassen.
Am besten ist es, wenn Du zunächst wieder ein Stück abkletterst. Hierzu kannst Du alle Griffe und Tritte, jeder Farbe nutzen. In vielen Hallen wurden hierfür extra Abstiegs-Griffe in die Wand geschraubt. Abklettern ist nebenbei ein super Training für die Hand-Fuß-Koordination, weil Du dabei plötzlich alles andersrum machen musst. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Du auch nur so hoch boulderst wie Du bereit bist zu fallen, denn es kann immer passieren, dass Du unkontrolliert fällst, da sich ein Griff dreht oder Dein Fuß oder die Hand rutscht.
Fazit: Gut abspringen will gelernt sein
Beim Bouldern dreht sich anfangs alles nur um das Raufkommen. Doch auch der Rückweg will gelernt sein. Am besten schaust Du schon vor dem Einsteigen in den Boulder genau hin, ob gute Griffe und Tritte zum Abklettern da sind. Falls nicht: Kannst Du sicher wieder abspringen? Baue regelmäßige Absprungsübungen (siehe oben) in Dein Bouldertraining mit ein, dann sollte einem geordneten Rückzug nichts mehr im Wege stehen.