Inhalt
- 1. Sphärische oder zylindrische Gläser und Werte?
- 2. Polarisierende Gläser - was ist das?
- 3. Welche Glastönungen gibt es, wie wirken sie und wann/wo setze ich sie ein?
- 4. Glastechnologien großer Hersteller
- 5. Der VLT-Wert und die Schutzkategorien bei Sonnenbrillen
- FAQ zum Thema Gläser von Ski- und Sportbrillen
Beim Kauf einer Sportsonnenbrille oder Skibrille steht man nicht selten wie der Ochs vorm Berg. Denn das Fachkauderwelsch ist bei Sportbrillen häufig besonders undurchsichtig. Im Folgenden findest Du Erklärungen zu den wichtigsten Fachbegriffen aus der Ski- und Sonnenbrillen-Technologie.
1. Sphärische oder zylindrische Gläser und Werte?
Die Wölbung der Brillengläser (sphärisch vs. zylindrisch) steht nicht in Zusammenhang mit den Sehwerten, die bei der Vermessung Deiner Augen beim Optiker festgestellt werden (sphärischer Brechwert, Zylinder und Achse).
Sphärisch vs. zylindrisch
Vor nicht allzu langer Zeit hatten noch alle Skibrillengläser eine zylindrische Form, heute ist ein Großteil der hochwertigen Gläser sphärisch.
Sphärische Gläser ahmen durch eine Wölbung des Glases nach außen die Kugelform des menschlichen Auges nach. Das verbessert die Rundumsicht und vermindert Verzerrungen am Rande das Blickfelds. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten und beim Anvisieren von Landungszonen aus der Luft kann das durchaus angenehm sein. Die komplexere Form ist jedoch auch aufwändiger in der Herstellung und damit teurer in der Anschaffung.
Zylindrische Gläser sind flach und günstiger in der Herstellung. Dadurch bieten sie ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.
Oakley
Oakley
Wann muss ich den sphärischen Brechwert angeben?
Nur bei Sportbrillen mit individueller Sehstärke gibst Du den sphärischen Brechwert mit an. Damit ist festgelegt, wie das Glas Deiner Sportbrille individuell geschliffen werden muss, um Deine Fehlsichtigkeit auszugleichen.
Wenn bei der Vermessung Deiner Sehwerte noch dazu eine Hornhautverkrümmung festgestellt wurde, dann gibst Du diese in den Werten Zylinder und Achse an.
2. Polarisierende Gläser – was ist das?
Polarisierende Gläser blockieren reflektierte Lichtwellen (zum Beispiel vom Schnee reflektiertes Sonnenlicht) und verhindern damit Blendungen. Das steigert die Wahrnehmung von Kontrasten und Farben. Gleichzeitig ermüden die Augen weniger schnell. Der Filter befindet sich im Inneren des Glases. Das Geheimnis liegt in seiner vertikalen Anordnung. So kann der Polfilter reflektiertes Licht aus einem bestimmten Winkel abschirmen. Damit können 99 Prozent aller Reflexionen von Oberflächen wie Wasser, Schnee oder nassen Straßen herausgefiltert werden.
3. Welche Glastönungen gibt es, wie wirken sie und wann/wo setze ich sie ein?
Viele Sonnenbrillen – egal ob für den Skieinsatz, für Einsätze im hochalpinen Umfeld oder auf dem Fahrrad – verfügen heutzutage über sogenannte Wechselgläser. Die Wechselgläser können in der Regel mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden und sind meist in mehreren Schattierungen oder Glasqualitäten erhältlich. Hochwertige Fahrradbrillen werden zum Beispiel mit bis zu drei verschiedenen Wechselgläsern ausgeliefert.
Diese Glastönungen gibt es bei Sportbrillen:
Transparentes Glas: Skilaufen bei Flutlicht, Radfahren in der Nacht oder bei schlechtem Wetter, Regen und starker Bewölkung. Mit der „durchsichtigen“ Scheibe hat man hier den besten Durchblick, die Augen werden vor Spritzwasser, Insekten und Schmutz geschützt.
Gelbe, orange oder rosa Gläser: Bei schlechter Sicht, Schneefall, Nebel oder diesigem Wetter. Diese Farben filtern die vorhandenen Sonnenstrahlen nur schwach aus, verhindern aber trotzdem störende Reflexionen. Außerdem erhöhen Gläser in diesen Farben bei diffusem Licht und schlechter Bodensicht die Kontraste. Unebenheiten und Löcher im Untergrund lassen sich leichter erkennen.
Braunes, graues und blaues Glas: Allroundglas. Es ermöglicht sowohl bei sonnigen als auch bei schlechten Verhältnissen eine gute Sicht und ist deshalb besonders bei wechselhaften Bedingungen zu empfehlen. Gläser in dieser Farbe kommen auch bei dichtem Nebel zum Einsatz, wenn gelbe Gläser nicht genügend Licht absorbieren. Dadurch werden Kontraste besser sichtbar.
Dunkle, stark getönte Gläser: Stark getönte Gläser kommen immer dann zum Einsatz, wenn der Himmel wolkenlos ist und die Sonneneinstrahlung besonders intensiv. Sie verfügen über die größte Schutzfunktion.
Swiss Eye
4. Glastechnologien großer Hersteller
Viele große Brillenhersteller setzen auf hauseigene Brillentechnologien – allen voran Oakley und Julbo. Im Folgenden erklären wir die wichtigsten zwei Technologien.
Prizm (Oakley): Hierbei handelt es sich um eine Art Farbfilter. Die Tönung des Glases filtert exakt die Wellenlängen bzw. Farben heraus, die in diesem Moment für das Auge und den Sport, den die Person betreibt, wichtig sind. Dadurch wird die Wahrnehmung von Kontrasten und Farben gesteigert. Speziell für den Einsatz im Schnee wurde die Variante Prizm Snow entwickelt: Sie filtert aus der weißen Oberfläche die Blau- und Orangetöne heraus und verbessert so den Kontrast und die Sicht. Verschiedenfarbige Gläser für unterschiedliche Lichtverhältnisse sorgen zusätzlich für eine perfekte Sicht bei allen Bedingungen.
Cameleon, Zebra (Julbo): Julbo setzt bei vielen seiner Brillen – egal ob Skibrille oder Sportbrille für den alpinen Einsatz – auf selbsttönende (photochrome) Glastechnologien. Dabei handelt es sich um nachdunkelnde Technologien. „Cameleon“ oder „Zebra“ ermöglichen das Nachdunkeln von Kategorie 2 bis auf Kategorie 4. Ein gutes Beispiel für diese Technologie ist die Julbo Explorer Cameleon Gletscherbrille. Lichtempfindliche Moleküle sorgen bei dieser Technologie dafür, dass die Gläser je nach Stärke der Einstrahlung abdunkeln oder aufhellen. Dies geschieht jedoch nicht innerhalb von Sekunden – man sollte also nicht direkt nach einem Aufenthalt im Schatten in die Sonne blicken sondern der Brille etwas Zeit geben.
5. Der VLT-Wert und die Schutzkategorien bei Sonnenbrillen
Was bedeutet der VLT-Wert und die Schutzkategorien von 0 bis 4? Um bestimmte Brillenmodelle und -Gläser genau zu vergleichen, kann man sich nach dem VLT-Wert richten. Diese Herstellerangabe steht für Visible Light Transmission und besagt in Prozent, wieviel Licht die Scheibe durchlässt. Dabei gibt es fünf grobe Abstufungen – die sogenannten Schutzkategorien.
Schutzkategorie | VLT-Wert | Einsatzbereich |
---|---|---|
0 | 80-100% | für starke Bewölkung (Nebel) und Flutlicht (Nacht) |
1 | 43-80% | für wechselnde Lichtverhältnisse (Dämmerung) |
2 | 18-43% | für sonnige, teils bewölkte Tage (leichte Sonneneinstrahlung) |
3 | 8-18% | überwiegend Sonnenschein (starke Sonneneinstrahlung) |
4 | 3-8% | für strahlenden Sonnenschein (Gletscher) |
FAQ zum Thema Gläser von Ski- und Sportbrillen
Gegen eine beschlagene Brille helfen grundsätzlich zwei Dinge: erstens die sofortige Entfernung von Schnee oder Wasser – im Glücksfall lässt sich trockener Schnee herausklopfen, Kondenswasser kann mit einem trockenen Tuch (Transportbeutel) entfernt werden – oder der Kauf eines besser belüfteten Modells. Hier sind die Unterschiede speziell bei Skibrillen groß.
Ein UV-Filter ist eine Technologie, die die schädliche UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht ausfiltert. Bei handelsüblichen Sonnenbrillen gehört ein UV-Filter inzwischen zum Standard.
Der VLT-Wert beschreibt, wieviel sichtbares Licht von den Gläsern einer Sonnenbrille durchgelassen wird (siehe obige Tabelle).
Verspiegelte Gläser vermindern den Blendeffekt von reflektiertem Sonnenlicht – der beste Schutz bei aggressiver Bergsonne. Sie blocken grelles Licht stark ab, sind dafür aber für dunklere Verhältnisse ungeeignet. Verspiegelte Gläser gibt es in unterschiedlichen Farbtönungen und Verspiegelungsgraden – beispielsweise blau, orange, silber oder gold sowie teil- und vollverspiegelt.
Im Sportbereich werden Brillengläser größtenteils aus Kunststoff – in der Regel aus bruchsicherem Polycarbonat – gefertigt. Der Vorteil liegt auf der Hand – sie sind bruchsicher und verringern damit die Gefährdung für die Augen. Was den Rahmen angeht, wird zunehmend auf flexible Materialien zurückgegriffen, die sich der Gesichtsform anpassen und Verwindungen mitmachen, ohne zu großen Widerstand zu leisten.
Selbsttönende Gläser, auch photochrome Gläser genannt, passen sich von selbst den Lichtverhältnissen an. Die bekanntesten Beispiele sind die Julbo Zebra sowie Cameleon Technologien sowie die Prizm-Technologie aus dem Hause Oakley.
Nachdunkelnde Gläser machen immer dann Sinn, wenn es während des Einsatzes zu starken Veränderungen bei den Lichtverhältnissen kommen kann. Ist man beispielsweise beim Skifahren im Hochwinter mit großen Unterschieden zwischen dunklen Abschnitten (Schattenwurf) und hellen Abschnitten bei wolkenlosem Himmel konfrontiert, sorgen nachdunkelnde Gläser für mehr Sicherheit.
Schneeblindheit bedeutet die Überreizung/Schädigung der äußeren Hornhaut des Auges durch starke UV-Strahlung. Im Extremfall kann das Auge so stark geschädigt werden, dass die Schneeblindheit für mehrere Tage andauert.
Was diese Frage angeht, solltest Du stets die Angaben der Brillenhersteller beachten. Im Lieferumfang vieler Hersteller befindet sich ein Mikrofaser-Putztuch bzw. Brillenbeutel, der sich gleichzeitig perfekt als Putztuch eignet. Auf jeden Fall vermeiden solltest Du Geschirrtücher und ähnliches – deren Fasern können auf Polycarbonat-Scheiben Kratzer hinterlassen.
Noch immer etwas unklar? Dann ab damit ins Kommentarfeld!
Hier findest Du Sportbrillen & Sportsonnenbrillen bei Bergzeit
Zum Shop