Inhalt
- Video: Camper-Ausbau leicht gemacht - Experten Alex und Vero zeigen Dir, wie's geht
- Voraussetzungen für einen DIY Camper-Ausbau
- Das perfekte Konzept für Deinen Camper
- Welches Fahrzeug eignet sich als Camper?
- Video: Was gibt es alles zu bedenken beim Camper-Ausbau?
- Checkliste erledigt! Wie geht es weiter?
Bitte beachte: Der Aus- oder Umbau eines Fahrzeuges ist ggf. Zulassungs- bzw. Abnahmepflichtig. Bevor Du also losschraubst, solltest Du Dich damit auseinandersetzen, welche Regelungen hier im einzelnen gelten, damit Dein Wunsch-Camper dann auch wirklich durchstarten darf. Näheres erfährst Du beispielsweise in diesem Merkblatt des deutschen TÜV, auf der Webseite des TÜV Austria oder für Schweizer auf der Infoseite des TCS.
Vorab solltest Du Dir folgende Fragen stellen:
- Wie sehen Deine Reiseziele aus?
- Neu oder Gebrauchtfahrzeug?
- Fahrzeugklasse (PKW, Bus, Hochdach)
- Wie viele Personen sind im Auto unterwegs?
- Was hast Du an Werkzeug und Arbeitplatz zur Verfügung?
Video: Camper-Ausbau leicht gemacht – Experten Alex und Vero zeigen Dir, wie’s geht
In dieser Playlist zeigen Dir Vero und Alex in vier ausführlichen Videos, worauf Du beim Ausbau Deines Campers achten solltest!
Das Wochenende steht an und das Wetter spricht für einen spontanen Wochenenausflug. Schnell wird so eine Planung mühsam, wenn man eine Übernachtungsmöglichkeit organisieren muss. Oder, noch schlimmer, die perfekte Tour vorzeitig abbrechen muss, um die Heimreise anzutreten. Wie viel einfacher wäre es doch, wenn man direkt vor Ort schlafen könnte! Und das mit möglichst wenigen Kosten!
Vielen ergeht es wohl ähnlich und der Trend zum selbstausgebauten Camper ist omnipräsent. Doch wie fängst Du am besten beim DIY Camper-Ausbau an? Welches Auto kannst Du zum Camper umbauen? Was kostet der Camper Umbau? Wenn Du einen Camper bzw. Van selbst umbauen möchtest, solltest Du einen guten Plan haben. Hier gilt es, Dir zunächst die richtigen Fragen zu stellen. Die Checkliste Camper-Ausbau für die Konzeptphase Deines Umbaus hilft Dir dabei.
Beim Camper-Ausbau kannst Du wirklich alles selbst machen – wenn Du willst! Mach es einfach zu Deinem Projekt!
Vero Wöckner
Voraussetzungen für einen DIY Camper-Ausbau
Bei fast jedem Vorhaben kann die Prämisse „Wo ein Wille, da ein Weg“ angewendet werden. Aber Du musst es Dir ja nicht schwerer machen als nötig. Daher lohnt es sich, vor dem Projektbeginn reinen Tisch zu machen und der Realität ins Auge zu sehen.
Zeitaufwand für den DIY Camper
Um zum Beispiel einen VW T6 Transporter von vorne bis hinten in einen gemütlichen Campingbus auszubauen, braucht es locker 250 Arbeitsstunden. Die Idealistenstunden nicht eingerechnet. Wenn Du so ein Projekt nebenher machst, dann kommen also locker einige Wochenenden zusammen.
Vero Wöckner
Vero Wöckner
Werkzeug für Deinen Umbau
Mit Kreuzschlitzschraubenzieher und Heißklebepistole kommst Du beim Umbau zum Camper nicht unbedingt zum Ziel. Du benötigst ein paar ausgewählte Holzbearbeitungswerkzeuge, aber auch hier und da mal etwas Spezielleres. Falls im Bekanntenkreis keiner aushelfen kann, solltest Du beim lokalen Baumarkt vorbeischauen. Einige Sachen kann man sich mittlerweile auch mieten.
Vero Wöckner
Vero Wöckner
Platzbedarf
Wir haben auch schon mal einen Transit vor der Haustüre zum Wohnmobil ausgebaut und man sieht viele, die es auch auf der Straße machen. Hier solltest Du Dich jedoch rechtzeitig mit den Nachbarn gut stellen und auch vorab überlegen, woher Du zum Beispiel Strom bekommst. Falls das mit den Nachbarn nicht so glatt läuft, kannst Du ggf. auch auf ein Gewerbegebiet ausweichen. Dort stört es meistens weniger. Alles in allem jedoch ergibt sich ohne eigene Garage oder Werkstatt durch das tägliche Auf- und Abbauen, sowie Saubermachen, ein nerviger Mehraufwand.
Erwartungshaltung: Nicht ohne Plan starten
Das Wichtigste am Ende ist, dass Du mit Deinem neuen Campervan zufrieden bist. Dazu setzt Du Dir (neben dieser Camper-Ausbau Checkliste) in erster Linie realistische Ziele, um am Ende nicht Holz und Zeit zersägt zu haben. Diese Ziele sollten dann schnell einer soliden Planung gegenübergestellt werden. Wenn sich daraus dann ein Delta ergibt, heißt es Ansprüche senken oder lieber einen Experten ins Boot holen. Und für alle, die nicht gerne planen und die Dinge auf sich zukommen lassen: Vergesst es! Allein beim Möbelbau ohne Plan kommt man schnell an die Grenzen des Möglichen und endet womöglich mit einer Eck-Klapp-Zahnstocher-Schublade.
Vero Wöckner
Das perfekte Konzept für Deinen Camper
Im Rahmen der Konzeption des eigenen Wohnmobils solltest Du Dir Zeit nehmen, folgende Fragen zu klären, um herauszufinden, was Du willst, was Du brauchst – und was Du am Ende umsetzen kannst. Denn wie bereits erwähnt, ist beim Camper-Ausbau Vorsorge besser als nervenraubende Nacharbeit.
Wohin soll die Reise gehen?
Diese Frage ist wohl eine, über die Du Dir am längsten Gedanken machen solltest. Denn wer die Panamericana plant, sollte sein Fahrzeug anders ausstatten als der Gelegenheitscamper am Rügener Campingplatz. Möchtest Du Dich mit Deinem selbstausgebauten Campingbus ausschließlich durch Europa bewegen und stehst lieber auf dem Campingplatz, kannst Du Dir in Deinem Campervan einiges an Schnickschnack sowie Technik sparen, aber dafür ein besonderes Augenmerk auf zum Beispiel die Gemütlichkeit und das Bett legen.
Andersherum: Ist autark unterwegs zu sein die Prämisse? Dann kommen bestimmt größere Frischwassertanks, eine ordentliche Batterie sowie eine Außen- oder Innendusche ins Spiel. Für Warmduscher wird die Sache dann an der Stelle etwas komplexer. Wer dann aber doch dazu tendiert, nicht stationär zu bleiben, sondern lieber einen Roadtrip unternimmt, der könnte sogar auf Solar verzichten!
Vero Wöckner
Auf die Kaffeemaschine zu verzichten kommt nicht in Frage? Dann brauchst Du auf jeden Fall den Wechselrichter und noch größere Batterien im umgebauten Van.
Dieses Gedankenspiel kannst Du nun immer weiterspinnen, bis sich für den Camper-Ausbau langsam die Ideen fokussieren und ein Konzept herauskristallisiert. Dabei solltest Du auch auf Deine Eingebung zum Thema Offroad-Tauglichkeit (in Europa wohl mehr Emotion, als tatsächlich Allrad…), Winterfestigkeit und Alltagstauglichkeit achten, sowie im Gefühl haben, ob sich das Camperleben eher draußen oder doch drinnen abspielen soll.
Wie viele Personen sind mit dem Camper unterwegs?
Diese unscheinbare Checklist-Frage beeinflusst die Wahl der richtigen Fahrzeuggröße ungemein. Denn allein, zu zweit oder doch mit zwei Kindern und Hund unterwegs zu sein, verändert nicht nur die Platzansprüche…und vor allem, wie schaut es morgen aus? Wenn Du Dir die Optionen etwas offener halten willst, kannst Du Dir überlegen, ob auch alle Personen im Camper schlafen müssen oder es vielleicht ausreicht, wenn Kind und Kegel beim Fahren mit an Bord sind und dann zum Beispiel im Dachzelt oder Zelt schlafen. Es ist auch jederzeit möglich, eine Sitzbank mit Schlaffunktion im Camper nachzurüsten.
Was darf der Camper-Ausbau kosten?
Dies ist eine der klassischen Fragen, die unbedingt auf Deine Camper-Ausbau Checkliste gehört und die Du Dir stellen solltest! Eine allgemeingültige Antwort gibt es hier jedoch nicht, deshalb: The sky is the limit. Daher fragt man sich lieber selbst, wie viel es kosten darf. Das Budget begrenzt oder ermöglicht Dir nämlich nicht nur die richtige Auswahl des Basisfahrzeugs, sondern hat auch maßgeblichen Einfluss auf den Innenausbau und die Camperausstattung. Wer am Basisfahrzeug spart, der muss unterwegs vielleicht mehr in Wartung einsetzen und umgekehrt lohnt die eine oder andere größere Investition in den Camper-Umbau, um einem unterwegs das Nomadenleben zu erleichtern oder einfach die Langlebigkeit beim Camper selbst zu erhöhen. Und wohlgemerkt verrechnet ein DIYer nur die Materialkosten. Nie die Arbeitszeit!
Vero Wöckner
Wie lange willst Du unterwegs sein?
Und wie lange musst Du dann autark sein? Willst Du abseits der Pisten fahren oder sogar mal in eisige Höhen? An dieser Stelle geht es nicht unbedingt darum, ob man eine oder doch lieber zwei Wochen unterwegs ist. Die Frage zielt darauf ab, ob man ein Sabbatical plant und dann vielleicht ein Jahr lang Europa bereisen möchte oder doch zu Tante Emma nach Kalkutta fahren will. Vielleicht hast Du auch einen Onkel Otto in der sibirischen Tundra? Der Camper-Ausbau sollte sich dahingehend an diesen besonderen Anforderungen ausrichten, um on the road nicht notgedrungen zum Beispiel eine Standheizung nachrüsten zu lassen.
Tipp: Da der DIY Camper-Ausbau auch schnell zu einem Lebensabschnittsprojekt mutiert, empfehlen wir jedem Aspiranten, sich eine Art Lastenheft zu erstellen, um später den „Oh Mist, das habe ich nicht kommen sehen“-Effekt zu vermeiden. Das ist in erster Linie eine Liste mit allen Deinen spezifischen Anforderungen. Was willst Du? Was erwartest Du? Und wer A sagt, muss auch B sagen. In dem Fall handelt es sich um das Pflichtenheft. Wie möchtest Du jede Deiner Anforderungen umsetzen? Was brauchst Du dafür? Kannst Du sie überhaupt alleine umsetzen oder benötigst Du doch Hilfe? Und ganz wichtig: Worauf kannst Du verzichten?
Welches Fahrzeug eignet sich als Camper?
Die große Frage Deiner Checkliste zum Camper-Ausbau, welcher Van nun am besten für den Umbau ist, lässt sich auf keinen Fall allgemeingültig beantworten. Denn die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Farben im Herbst. Von Minicamper in einem VW Caddy, über Dachzelt als Upgrade eines Fahrzeugs mit ausreichender Dachlast über den Klassiker, also Ausbau eines Lieferwagens, bis hin zum LKW. Die grobe Richtung, in die es größentechnisch geht, sollte sich bereits beim Konzept ergeben haben. Wenn Du an dieser Stelle angekommen bist, hat sich das Thema Budget bestimmt auch schon geklärt. Denn wenn Du das nötige Kleingeld für ein Neufahrzeug parat hast, kannst Du Einfluss auf die Fahrzeugkonfiguration nehmen. Und das ist gut! Beim Camper möchte man nämlich nicht unbedingt ringsum Fenster haben und wenn Du Reisen in ferne Länder planst, solltest Du vielleicht auch auf ein umfangreiches Elektrikpaket verzichten. Was nämlich da ist, kann auch kaputtgehen!
Vero Wöckner
Vero Wöckner
Schaust Du doch eher auf dem Gebrauchtmarkt, wirst Du schnell feststellen, dass die meisten Lieferwagen ausrangierte Handwerker-Fahrzeuge oder abgeschriebene Postautos sind. Von der Konfiguration bieten sie dann meistens nicht nur eine Trennwand auf, sondern sind mit einer Doppelbeifahrersitzbank ausgestattet. Passt das in Dein Konzept, ist die Frage? Die Trennwand kann man je nach Modell zwar vollständig entfernen, bei der Doppelsitzbank wird es jedoch schon teurer, wenn man auf den Durchgang nicht verzichten kann.
Vero Wöckner
Die Frage nach Diesel oder Benziner ist auch schnell erledigt, da Benziner bei Nutzfahrzeugen eher in der Unterzahl vertreten sind. Außerdem musst Du bei gut gewarteten Autos den Fokus nicht unbedingt nur auf die Kilometerlaufleistung legen, denn ein jüngeres Fahrzeug mit vielen Langstreckenkilometern wird fitter sein als ein älteres Kurzstreckenfahrzeug mit weniger Laufleistung. Stattdessen solltest Du bedenken, dass so ein Camper-Ausbau einiges auf die Waage bringen kann und Dir ganz genau die vorhandene Nutzlast des Transporters anschauen. Der allgemeine Zustand ist am Ende auch ein ausschlaggebender Punkt bei der Fahrzeugauswahl, denn die Haupttodesursache für ältere Fahrzeuge ist nämlich nicht etwa der Motor, sondern tatsächlich Rost!
Und auch wenn es im ersten Moment etwas abwegig klingt, sollte der Umweltgedanke beim selbst ausgebauten Campingbus auch immer im Hinterkopf sein. Denn beim Camper müssen es ja nicht unbedingt 200 PS sein, oder? Schließlich ist der Weg das Ziel! Ein alter T3 mit 60 PS und einem „Atomkraft, nein danke“-Aufkleber hingegen ist dann vielleicht trotzdem nicht die ideale Alternative. Klar, wenn ein Fahrzeug lange gefahren wird, ist dies besser für unsere knappen Ressourcen. Doch wenn Du im hippen Oldtimer-Camper das Stilfserjoch hochknatterst und die Rennradfahrer in eine dunkle Wolke hüllst, ist die Coolness ganz schnell passé. Da ist die goldene Mitte, etwas Geld in die Hand zu nehmen und den alten Diesel ein wenig aufzurüsten. Das ist nicht nur hilfreich, wenn Du in europäischen grünen Zonen unterwegs bist, sondern Du hast so noch lange Freude an Deinem individuell ausgebauten Camper.
Video: Was gibt es alles zu bedenken beim Camper-Ausbau?
Checkliste erledigt! Wie geht es weiter?
Bist Du diese Fragen Deiner Camper-Ausbau Checkliste durchgegangen, dann hat sich das Bild Deines eigenen Campervans idealerweise etwas gefestigt und die Hauptmerkmale des DIY Ausbaus haben sich herauskristallisiert. Dein Konzept steht also! Das ist nicht nur spannend und toll, sondern führt direkt zur nächsten Projektphase – der Planung. Hier geht es vor allem darum, Dir klar zu werden, wie Du Deine bunten Ideen für den Umbau des Campers in die Realität umsetzen kannst.
Erfahre alles rund um die Planung Deines Campervans im Beitrag von Alex und Vero im Bergzeit Magazin!
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