Ich bin schon seit längerer Zeit am Überlegen, ob ich mir eine neue Daunenjacke kaufen soll. Aber die Wahl ist nicht einfach. Ich hätte gerne eine Jacke mit hoher Füllkraft, die ich bedenkenlos bei Hochtouren und eisigem Wetter tragen kann, ohne dass sie mich zu sehr in der Bewegung einschränkt und aufträgt.
Leicht, klein packbar, wasserabweisend und aus artgerechter Tierhaltung sollte sie ebenfalls sein – ziemlich hohe Ansprüche!
Bis dato habe ich keine Jacke gefunden, die allen meinen Ansprüchen gerecht wird.
Und dann die kam Anfrage, ob ich die Levity Jacke von Crazy testen möchte. Ihr Versprechen: Bei sehr hoher Wärmeleistung, leicht elastisch und unglaublich komprimierbar zu sein. Und das konnte ich direkt beim Auspacken feststellen.
Melanie Ochs
Melanie Ochs
- Superleichte Daunenjacke fürs Bergsteigen, Eisklettern, Hoch- und Skitouren
- 900+ Cuin Daunenfüllung (97/3) aus artgerechter Tierhaltung
- Die Daunen wurden per Hand ausgewählt und auf ihre Bauschkraft überprüft
- Reduktion aller unnötigen Nähte zugunsten von Packmaß und Gewicht
- Ausgezeichnet mit dem Bergzeit Gewichts-Tipp Winter 2023/24
Packmaß und Gewicht der Levity Jacke: Unschlagbar!
Als das Päckchen ankam, konnte ich nicht glauben, dass sich darin die Jacke befindet – so klein war es. Noch erstaunter war ich, als ich die Levity herausgenommen habe.
Sie ist nicht nur klein packbar, sondern auch ultraleicht. Etwas Vergleichbares hatte ich bisher nie in der Hand.
Und es scheint auch nichts Vergleichbares zu geben, denn Crazy sagt selbst: „Finden Sie eine Jacke wie diese, wir scheuen keine Vergleiche“.
Melanie Ochs
Daher ist es nicht verwunderlich, dass auf jeglichen Schnickschnack verzichtet wurde. Es befinden sich kaum Nähte an der Jacke und auch die Taschen sind auf ein Minimum reduziert.
Ausstattung und Material der Levity Daunenjacke von Crazy
Mit gerade einmal 185 Gramm (Damenmodell Größe S), setzt die Levity Jacke wirklich neue Maßstäbe in Sachen Leichtigkeit. Doch wie ist es Crazy gelungen, das leichteste Modell auf dem Markt zu entwickeln? Hierbei spielen gleich drei Geheimnisse eine entscheidende Rolle:
1. Diamond Down
Das Highlight der Jacke ist die Daune, auch genannt Diamond Down, selbst. Der italienische Hersteller wählt jede einzelne Daune und Feder per Hand aus und verarbeitet nur die buschigsten in der Jacke. Dadurch bringen die Daunenfedern mit 950/1000 Cuin zwar eine sehr hohe Wärmeleistung, aber in Summe auch sehr wenig Gewicht auf die Waage.
Melanie Ochs
2. Weniger ist mehr
Dank einer innovativen Konstruktion, bei der die Daunen nicht mehr vernäht, sondern verklebt werden, wurde die Anzahl der Nähte auf ein absolutes Minimum reduziert. Praktische Klebeinsätze sorgen dafür, dass die Daunen an ihrem Platz bleiben und nicht herausbrechen.
Der Stoff der Jacke wird sorgfältig darauf überprüft, unnötige Nähte zu vermeiden. Wo Nähte erforderlich sind, werden sie flach gehalten und fein verschweißt.
Außerdem wird jeder überflüssige Zentimeter Stoff bei der Daunenjacke reduziert, überprüft und abgewogen.
Melanie Ochs
3. Außenmaterial und textile Ausrüstung (DWR)
Das Außenmaterial besteht aus einem bi-elastischen Nylon. Das macht die Dehnbarkeit der Jacke sowohl in der Länge als auch in der Breite möglich und soll eine verbesserte Flexibilität und Bewegungsfreiheit gewährleisten. Außerdem ist die Jacke mit einer wasserabweisenden DWR-Beschichtung behandelt, was sie widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeit und leichtem Regen macht.
Melanie Ochs
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Das hört sich alles sehr vielversprechend an, aber wie schaut´s in der Praxis aus?
Passform und Details
Ich bin 1,60m groß, wiege 50 Kilo und durfte die Daunenjacke in Größe XS testen. Erwartungsvoll ziehe ich die Jacke an und siehe da: Sie sitzt perfekt.
Denn auch der Schnitt der Crazy Levity Jacke, „Slim Fit“, ist gewichtsoptimiert. Für mich als kleine Frau perfekt, da ich normalerweise in den meisten Daunenjacken untergehe. So habe ich nicht allzu viel Spielraum und die Jacke trägt nicht auf.
Außerdem werden unnötige Luftpolster zwischen mir und der Jacke verringert, was für die Isolationsleitung förderlich ist.
Der Rücken ist angenehm lang geschnitten und auch die Ärmel sind lang genug. Die Gummizüge am Bund und den Ärmeln verhindern zudem das Hochrutschen.
Melanie Ochs
Die Crazy Levity Jacke im Praxistest
Ende Dezember geht es mit der Crazy Levity Jacke auf Skitour. Es hat aufgrund der warmen Temperaturen weit nach oben geregnet, sodass es bei der Tour auf knapp Dreitausendmeter geht. Im Tal ist es relativ warm, aber oben fallen die Temperaturen bis weit unter den Gefrierpunkt. Perfekte Bedingungen, um eine Daunenjacke zu testen.
Los geht´s bei -1 Grad. Da ich relativ schnell schwitze, packe ich die Jacke beim Aufstieg direkt in den Rucksack. Wie erwartet nimmt sie sehr wenig Platz weg. Sie lässt sich extrem komprimieren und fällt überhaupt nicht ins Gewicht.
Melanie Ochs
Oben angekommen weht ein eisiger Wind. Ich gehe von einer Temperatur um die -6 Grad aus. Normalerweise wechsle ich mein Shirt, da ich sonst bei der Abfahrt auch unter der Daunenjacke schnell friere. Leider habe ich das Wechselshirt vergessen, sodass mir nichts anderes übrig bleibt, als die Levity Jacke direkt überzuziehen.
Sofort spüre ich die Wärme, die mich umgibt und wie der Wind von außen abgehalten wird. Die Gummizüge am Bund und den Armen schließen die Jacke perfekt ab, sodass keine Luft von außen eindringt. Bei widrigen Wetterbedingungen wie Schnee und Regen lässt sich, dank der Komprimierbarkeit, problemlos eine Hardshelljacke drüberziehen. Aber die brauche ich heute nicht.
Melanie Ochs
Für die Abfahrt ziehe ich mir einen Helm auf. Da ich darunter nur ein Stirnband trage, kommt die Kapuze der Levity Jacke zum Einsatz. Bei meiner bisherigen Daunenjacke hatte ich das Problem, dass die Kapuze nicht richtig abgeschlossen hat und kalter Fahrtwind in die Jacke reinkam, wodurch sie sich aufblähte. Nicht mit der Levity Jacke.
Da die Jacke extrem dehnbar ist, passt sich die Kapuze an den Helm an, ohne dass Hohlräume entstehen.
Der Gummizug an der Kapuze schließt mein Gesicht komplett ab. Obwohl bei Crazy an einigen Stellen an Stoff und Nähten gespart wurde, sitzt alles an den entscheidenden Stellen perfekt.
Melanie Ochs
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Ich bin wirklich überrascht, wie warm und winddicht die Jacke trotz kaltem Fahrtwind hält. Mit lediglich einem nassen Baselayer darunter war mir während der gesamten Abfahrt wohlig warm. Aufgrund der Leichtigkeit und Beschaffenheit hatte ich anfangs meine Bedenken. Die sind jetzt wie weggeblasen.
Ein weiteres Highlight, das ich während der Abfahrt entdeckt habe, ist die enorme Beweglichkeit der Levity Jacke. Durch ihre Dehnbarkeit passt sie sich allen Bewegungsabläufen problemlos an. Das ist insbesondere bei Hochtouren von Vorteil, wenn schon beim Aufstieg eine wärmere Jacke benötigt wird.
Melanie Ochs
Testfazit zur Crazy Levity Jacke: Bergzeit Gewichts-Tipp
Ich war auf der Suche nach einer leichten, klein packbaren, wasserabweisenden Daunenjacke mit hoher Füllkraft. Ob ich mit der Levity Jacke von Crazy fündig wurde? Ja! Definitiv.
Keine andere durchgehend gefütterte Kapuzenjacke vereint diese Leichtigkeit mit der außergewöhnlichen Wärmeleistung der Levity. Deswegen wurde die Auszeichnung „Bergzeit Gewichts-Tipp“ für den Winter 2023/24 vergeben.
Obwohl an vielen Stellen eingespart wurde, sitzt an den entscheidenden Stellen alles perfekt. Das Resultat: eine Bergsportjacke, in der Du dich super bewegen kannst und die Dich auf eine besonders angenehme Art wärmt und vor Nässe schützt.