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Dermizax-Membrane: Prima Klima bei Outdoor-Aktivitäten

4 Minuten Lesezeit
Neben Platzhirsch Gore-Tex gibt es wasser- und winddichte Funktionsmaterialien, die hierzulande weniger bekannt sind. Beispielsweise die ultradünnen, elastischen Dermizax-Membrane des japanischen Herstellers Toray. Doch was zeichnet die porenlosen Polyurethan-Membrane aus und wie funktioniert Dermizax eigentlich?

Was ist Dermizax?

Dermizax ist eine wasserdichte, winddichte und atmungsaktive Klima-Membran des Herstellers Toray aus Japan. Toray setzt hierbei im Gegensatz zur Konkurrenz nicht auf ePTFE (Polytetrafluorethylen), sondern nutzt recycelbares PU (Polyurethan) als Ausgangsmaterial. Das Ergebnis ist eine gänzlich andere Funktionsweise. Die Membran ist in fünf Produktvarianten – Dermizax, Dermizax EV, Dermizax NX, Dermizax DT und Dermizax 3D – erhältlich.

Wie funktioniert Dermizax?

Dermizax-Membrane sind porenlos. Die Feuchtigkeit entweicht aufgrund der molekularen Struktur der Polyurethan-Membran. | Grafik: Toray
Dermizax-Membrane sind porenlos. Die Feuchtigkeit entweicht aufgrund der molekularen Struktur der PU-Membrane. | Grafik: Toray

Statt aus mikroporösem Material besteht Dermizax aus einer geschlossenen Membran aus hydrophilen (wasserliebenden) und hydrophoben (wasserabstoßenden) Molekülbausteinen. Steigt im Inneren der Outdoorjacke die Wasserdampfkonzentration, wandern die Wassermoleküle über die wasserliebenden Bausteine durch die intermolekularen Zwischenräume nach außen.

  • Das heißt: Je mehr wir unter einer Dermizax-Jacke schwitzen, desto besser transportiert sie die Feuchtigkeit nach außen. Somit ist ihre Wassdampfdurchlässigkeit variabel, die Atmungsaktivität passt sich an.

Welche Eigenschaften zeichnen die Membrane aus?

Dermizax kann aufgrund seiner Funktionsweise speziell bei bewegungsintensiven Sportarten punkten. Wird es innen „dampfig“, läuft das Textil zur Höchstform auf. Die Wasserdampfmoleküle geraten auf Grund der steigenden Temperatur vermehrt in Bewegung und bahnen sich ihren Weg durch die PU-Membran. Zusätzlich sind die Membrane sehr weich und über 200 Prozent dehnbar, was sich besonders beim Tragekomfort von Regenjacken und Regenhosen positiv auswirkt.

Was unterscheidet die verschiedenen Varianten?

Bergsteigerin mit einer Bergans-Jacke aus Dermizax NX | Foto: Bergans
Dermizax gibt’s in drei Varianten: Dermizax NX bietet einen besonders raschen Feuchtigkeitstransport. | Foto: Bergans

Dermizax wird hauptsächlich in drei Varianten für Outdoor- und Regenbekleidung verwendet: klassisches Dermizax und die zwei spezialisierten Produktvarianten Dermizax EV und Dermizax NX.

Die gängigsten Dermizax-Membrane im Überblick

  • Dermizax: Extrem wasserdichte, winddichte, ultradünne, porenlose Membran, bis zu 200 Prozent dehnbar, rascher, dynamischer Feuchtigkeitstransport, weich, anschmiegsam und elastisch.
  • Dermizax EV: Robuste Variante für fordernde, stürmische Bedingungen mit verbessertem Feuchtigkeitstransport. 200 Prozent dehnbar.
  • Dermizax NX: Besonders rascher, dynamischer Feuchtigkeitstransport und hohe Elastizität (200 Prozent) für maximalen Tragekomfort. Wind- und Wetterschutz nach höchstem Standard.

Weitere Dermizax-Technologien

  • Dermizax DT: Die DryTechnology sorgt für einen weichen, angenehmen Griff der Dermizax-Laminate auf der Haut. Laminate mit Dermizax DT werden ohne Futter verarbeitet.
  • Dermizax 3D: Die dreidimensionale Struktur der Dermizax 3D-Laminate verbessert den Feuchtigkeitstranspot, indem der Schweiß rascher an die nächste, äußere Lage abgegeben wird. Dadurch verbessert sich der Tragekomfort

Wassersäule & Atmungsaktivität: Welche Werte erreicht Dermizax?

Toray garantiert für alle oben genannten Varianten eine Wassersäule von mindestens 20.000 Millimetern.

Die Atmungsaktivität liegt bei Dermizax bei mindestens 10.000 Gramm Wasserdampf, die pro Quadratmeter in 24 Stunden entweichen können. Bei dreilagigem Dermizax EV bei bis zu 16.000g/m² in 24 Stunden. Bei zwei Lagen können in 24 Stunden bis zu 20.000 Gramm Wasserdampf pro Quadratmeter entweichen. Für die NX-Variante wird – abhängig von Außenstoff und Verarbeitung – eine Atmungsaktivität von bis zu 40.000g/m² angegeben.

Waschen & Imprägnieren: Was ist bei der Pflege von Dermizax zu beachten?

Wanderer mit Bergans-Jacken aus Dermizax-Laminaten. | Foto: Bergans
Sonnige Aussichten: Dermizax-Bekleidung ist besonders pflegeleicht. | Foto: Bergans

Die einfache Pflege ist ein weiterer Vorteil der Dermizax-Membrane gegenüber mikroporösen Konkurrenten: Das Funktionsmaterial kann durch Salzwasser oder Schmutz nicht verstopft werden. Zum Waschen von Dermizax-Funktionsbekleidung müssen daher keine speziellen Funktionswaschmittel verwendet werden – ein handelsübliches Waschmittel reicht völlig aus.

Imprägniert wird Dermizax-Bekleidung idealerweise mit einem Imprägnierspray. Einwaschimprägnierungen können unter Umständen einen negativen Einfluss auf den Feuchtigkeitstransport haben, da auch die Innenseite des Textils wasserabweisend wird.

Wir empfehlen PFC-freie Imprägniersprays wie zum Beispiel den TX.Direct Spray von Nikwax.

Seit wann ist Dermizax-Bekleidung am Outdoor-Markt erhältlich?

Bereits 1979 brachte Toray mit Entrant eine erste wasserdichte und mikroporöse Membran heraus. Das porenlose Dermizax wurde in seiner Urform 1995 vorgestellt und seitdem stetig verbessert. Auf diese Ur-Version folgte Dermizax EV und DT, im Jahr 2010 kam schließlich NX mit einer weiter verbesserten Atmungsaktivität auf den Markt.

Welche Outdoor-Marken verwenden Dermizax-Membrane?

Bergzeit hat mehrere Marken im Programm, die auf die Funktionalität von Dermizax setzen. Speziell Bergans aus Norwegen ist von der Funktionalität der PU-Membrane überzeugt und bietet ein breites Sortiment an Dermizax-Funktionsbekleidung für Damen, Herren und Kinder. Hierzu zählt beispielsweise das Jacken-Modell Storen, das mit einer Dermizax NX versehen ist und speziell für Skitouren entwickelt wurde. Auch Ortovox verarbeitet die elastischen Toray-Membrane zu atmungsaktiven Outdoorjacken und -hosen – teilweise in Kombination mit den funktionellen Eigenschaften von Merinowolle.

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