Vor ein paar Jahren war‘s, Craig Smith erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. Einige Farmer aus Neuseeland besuchten auf der Sportartikelmesse ISPO in München den Stand von Devold. Da entdeckte ein Farmer ein Hangtag an einem Merino-Oberteil – und ihm traten Tränen in die Augen. Das Baselayer, so war es auf dem Etikett zu lesen, wurde aus Wolle von seiner Farm gefertigt. Er las den Namen seiner Familie, seiner Heimat, begann zu weinen. Da stand dieser Zwei-Meter-Mann aus dem rauen Hochland im Süden Neuseelands, ein Mann wie ein Fels, gerührt und überwältigt wegen eines Oberteils, das durch seine Arbeit und seine Schafe entstanden ist. „Er war so unglaublich stolz“, sagt Smith, General Manager von Devold Wool Direct, dem neuseeländischen Tochterunternehmen der Wollpioniere aus Norwegen.
Bis heute berührt Smith dieser Moment. Er steht für das, was er so oft erlebt: Die Menschen hinter Devold, die Farmer und Wolllieferanten, stecken Leidenschaft und Liebe in ihre Arbeit. Sie glauben an die Werte, die das Traditionsunternehmen verkörpert: Qualität. Verantwortung. Nachhaltigkeit. Dafür setzen sie sich täglich ein und machen Devold einzigartig. „Sie sind Freunde“, sagt Smith. „Mehr noch: Sie sind Familie.“ Er kennt die Farmer, besucht sie regelmäßig. Die Fragen, die der Neuseeländer immer hört: „Was können wir noch tun? Was können wir besser machen?“ Diese Hingabe – „das ist unglaublich“.
Devold
Sheep to Shop: Hohe Anforderungen und Verantwortung
15 Landwirtschaftsbetriebe gehören in Neuseeland, Australien und Argentinien zur engen Devold-Familie und damit zum Programm „Sheep to Shop“. Nach strengen Kriterien wurden sie ausgewählt. Als Grundsätze gelten höchste Qualität und Nachhaltigkeit bei jedem Schritt der Herstellung. So muss die Wolle selbst hohe Anforderungen erfüllen. 100 Prozent Merinowolle und ausschließlich mulesingfrei – etwas anderes kommt nicht in Frage. Zudem geht es um Werte. Eine entscheidende Rolle spielen Tier- und Umweltschutz sowie hohe Standards in der Landwirtschaft, in der Haltung der Schafe, der Zucht und in der Fütterung.
Preisgekrönte Qualität
Die hohen Standards zeichnen sich aus. Einmal im Jahr präsentieren die Farmer von Neuseeland ihre Leidenschaft. Über 40.000 Besucher lockt die Wanaka A&P Show jedes Jahr an den Lake Wanaka auf der Südinsel. Für die Farmer geht es dabei nicht nur um Spaß. In Wettbewerben werden die Besten ihres Fachs gekrönt. Die Konkurrenz ist hart – und die Devold-Familie hat auch in diesem Jahr überzeugt. Allen voran Will und Emily Murray von Glenmore Station. Zum zweiten Mal in Folge gewannen sie die prestigeträchtige Kategorie „Fleece“. Die nahezu perfekte Wolle des Schafes brachte die Juroren zum Staunen. Weitere wichtige Kategorien entschieden Devold-Lieferanten für sich. „Die Devold-Familie lebt Qualität“, sagt General Manager Smith. „Garantiert durch unsere persönliche, langjährige Beziehung.“
Glenmore Station: Leben mit der Natur, voller Respekt und Leidenschaft
14.000 Schafe leben auf der Farm Glenmore Station auf 20.000 Hektar. Vor fast 30 Jahren hat Smith die Murrays kennen gelernt, lange bevor er für Devold arbeitete und bevor die Farm zur Devold-Familie gehörte. Ein besonderes Verhältnis verbindet ihn zu Emily und Will Murray und den drei Kindern Angus, Greta und Ben. Smith war gerade 21 Jahre alt, als er nach Glenmore kam. Ein Praktikum wollte er machen. Alles lernen, was man über die Schafzucht, das Scheren, die Wolle wissen musste. Smith lernte. Vor allem, wie man mit der Natur arbeitet, voller Respekt und Leidenschaft an jedem einzelnen Tag.
„Was die Murrays mir gezeigt haben, hat mich all die Jahre im Geschäft begleitet und geprägt. Nun bin ich froh, dass ich über Devold an sie etwas zurückgeben kann.“ Denn die Familie lebt die Devold-Philosophie. „Sie passen perfekt zu uns mit ihrer Unverfälschtheit, Ehrlichkeit und ihrem unbedingten Einsatz, die beste Wolle zu liefern“, sagt Smith. „Was sie tun, tun sie zu 110 Prozent.“ Was sie reparieren oder bauen, ist gemacht für Jahrzehnte. Schnelllebigkeit hat in Glenmore keinen Platz. Genauso wenig wie bei Devold.
Devold
Seit Jahren widersetzt sich das norwegische Unternehmen der Zeiterscheinung der Wegwerfgesellschaft. Es produziert keine Bekleidung für eine Saison. Das Ziel: Über 70 Prozent der Produkte halten mindestens drei Jahre. Das hat mit Verantwortung zu tun, wie sie Farmer wie die Murrays jeden Tag übernehmen. „Sie wissen, dass sie nur Gäste sind. Hausmeister, die sich um das Land kümmern“, sagt Smith. „Und nach ihrer Haltung muss jede Generation alles tun, um dieses Land für nachfolgende Generationen zu erhalten.“ Genau nach diesen Grundsätzen arbeitet Devold.
„Wir haben uns verpflichtet, das Richtige zu tun“
„Es ist nicht unser Ziel, anders zu sein. Vielmehr haben wir uns dazu verpflichtet, das Richtige zu tun.“ So beschreibt Camilla Pihl Raughland, seit 2016 Senior Designer und Product Developer, die Devold-Grundsätze. Das „Richtige“ bezieht sie auch auf das große Ganze, auf „unseren Planeten, den es nur einmal gibt. Wir möchten auch in Zukunft auf diesem Planeten leben und arbeiten.“ Als Hersteller, betont Raughland, sei man in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen. Dem kommt Devold in verschiedener Weise nach.
Als einer der wenigen Wollbekleidungshersteller fertigt Devold in Europa, in seinen eigenen Produktionsstätten in Litauen. So hat das Unternehmen den kompletten Prozess im Blick: Stricken, Schneiden, Nähen, die abschließende Veredelung – alles unter einem Dach. Dank „Sheep to Shop“ beginnt der Wertekreislauf noch viel früher. Mit dieser Qualitätsstrategie kontrolliert Devold lückenlos jeden Schritt – vom Schaf bis in den Handel. Mittlerweile werden fast 100 Prozent der Produkte mit Sheep-to-Shop-Wolle hergestellt. Jedes Stück ist mit einem Etikett versehen, das dem Kunden zeigt, von welcher Farm die Wolle stammt.
Devold
Damit ist das Thema Nachhaltigkeit nicht beendet. Permanent arbeitet Devold daran, sein Engagement hinsichtlich Herkunft und Ursprung eines Kleidungsstücks auszubauen. Das bedeutet aktuell: möglichst viel Natürlichkeit. 2021 liegt der Anteil an natürlichen Materialien wie reiner Merinowolle in den Kollektionen bei 84 Prozent. Zusätzlich werden natürliche, abbaubare Materialien wie Tencel verwendet. Für manche Bekleidungsstücke jedoch benötigt Devold synthetische Fasern, um sie haltbarer und elastischer zu machen. „Unser Ziel ist es, alle synthetischen durch biologisch abbaubare, natürliche Fasern zu ersetzen“, betont Smith. „Denn wir wollen Wollbekleidung ohne negativen Einfluss auf die Umwelt und die Natur herstellen.“
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