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Auch wenn ich gerne den ganzen Tag auf Ski verbringe, steht das Gewicht der Ausrüstung nicht an erster Stelle meiner Prioritäten. Ein guter Kompromiss aus Aufstiegs- und Abfahrtsperformance ist für mich ein Muss, da ich die Belohnung eines langen und gern auch mal anspruchsvolleren Aufstiegs besonders schätze. Und genau hier kommen die Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhe ins Spiel.
- Schaftrotation von 70° für hohe Beweglichkeit im Aufstieg.
- 120er Flex im Abfahrtsmodus, der auch für Freeride-Ansprüche geeignet ist.
- Einzelgewicht von 1.250 g (bei 27 MP), was den Schuh leicht und effizient macht.
- Grilamid Schale und Schaft, verstärkt mit Carbonfasern, für Stabilität und geringes Gewicht.
- Drehverschluss für die Feinjustierung über dem Spann für eine optimale Passform.
- Bewegliche „Floating Tongue“ Zungenkonstruktion für Flexibilität und Komfort beim Aufstieg.
- Hoji Lock System, das einen schnellen Wechsel zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsmodus ermöglicht.
- Breiter Power Strap Klettriemen im oberen Schaftteil für zusätzlichen Halt.
Trockentest, Einstieg & Passform
Schon auf den ersten Blick machen die Ridge Pro Tourenskischuhe von Dynafit einen sehr potenten Eindruck. Mit einem Gewicht von nur 1.250 Gramm bietet das Pro-Modell einen progressiven Flex von 120 – ausreichend auch für den Freeride-Einsatz.
Dabei muss man im Aufstieg nicht auf Bewegungsfreiheit verzichten. Die Zungenkonstruktion („Floating Tongue“) in Kombination mit der starken 70-Grad-Schaftrotation ermöglicht eine natürliche Gehbewegung. Zusätzlich ist der Einstieg in den Schuh durch das hohe Maß an Bewegungsfreiheit superleicht. Das nervige Drücken und Quetschen, bis der Fuß endlich passt, gehört beim Ridge Pro Tourenskischuh definitiv der Vergangenheit an.
Michael Hirschmann
Michael Hirschmann
Mit dem 101 Millimeter breiten Leisten bieten die Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhe sofort einen angenehmen „First Fit“. Neben der bequemen Zehenbox trägt auch die Höhe im vorderen Bereich (Risthöhe) zum hohen Komfort bei. Der Schuh schließt – nicht zuletzt wegen der beweglichen Zungenkonstruktion und dem Kabelrädchen als Schnallenersatz – gleichmäßig im Vorfuß- und Ristbereich. Während der Vorfuß etwas breiter geschnitten ist, bleibt die Fersenpassform auch nach mehreren Touren kompakt und fest.
Der bewährte Hoji-Lock (Verschluss- und Verriegelungssystem) und die carbonverstärkte Grilamid-Schale stellen in der Abfahrtsposition eine stabile und zuverlässige Abfahrtsperformance sicher. Zwar bietet die hochwertige Schale weniger Spielraum für Verformungen als andere Modelle, doch bei Druckstellen und Reibungen lässt sich der Innenschuh individuell anpassen und die Passform weiter optimieren. Diesen Service bietet etwa unserer Bergzeit Alpin Filiale in Holzkirchen.
Das Test-Setup der Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhen
Um die volle Bandbreite der Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhe auszuprobieren und sie in möglichst vielen Situationen zu testen, habe ich den Schuh sowohl mit einem aufstiegsorientierten Setup (Dynafit Blacklight Pro) als auch mit einem stabilen Allrounder der Marke Fischer (Transalp CTI Pro) kombiniert. Hierbei konnte ich die verschiedenen Belastungen des 1.250 Gramm schweren Allroundtalents auf Herz und Nieren testen.
Michael Hirschmann
Die ersten Tests bei wechselhaften Bedingungen
Da ich den Schuh bereits im späten Winter bzw. Anfang des Jahres 2024 testen durfte, hatte ich die Möglichkeit, ihn sowohl bei wechselhaften Bedingungen, auf klassischen Frühjahresskitouren als auch auf der Piste zu probieren.
Aufstieg mit den Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhen
Bei den Aufstiegseigenschaften des Schuhs muss man, wie bei jedem Tourenskischuh, die Abfahrtsperformance mitbedenken. Mit dem Ridge Pro geht man, wie im späteren Abfahrtsteil beschrieben, stabil und präzise – und das sehr effizient und angenehm. Die große Schaftrotation und das geringe Gewicht lassen das Pro-Modell im Aufstieg wie einen klassischen Zweischnaller leicht und kraftschonend gehen. Auch die höhere Schafthöhe stört nicht, da sie später in der Abfahrt für zusätzliche Stabilität und eine hervorragende Kraftübertragung sorgt.
Fabian von Schalscha-Ehrenfeld
In steileren Passagen musste ich die zweite Steighilfe selten nutzen, bei Spitzkehren gab es keinerlei Probleme, und speziell in flacheren Passagen zeigte der 70-Grad-Rotationswinkel seine Stärken. Durch diese Kombination aus Gewicht und Beweglichkeit fühlt sich der Ridge Pro Tourenskischuh deutlich leichter und agiler an, als er optisch erscheint.
Die einfache Bedienung des Hoji-Locksystems zeigt sich als besonders effektiv bei wiederholtem Wechsel zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsmodus.
Sollte es zu Kletter- oder Bootpacking-Passagen kommen, sorgt die griffige Vibram-Sohle für guten Halt und Sicherheit. Die Zehen- und Fersenbügel sind zudem mit allen automatischen oder halbautomatischen Steigeisen kompatibel.
Abfahrtsverhalten der Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhe
Der schwarz-goldene Zweischnaller stiehlt vielen anderen Modellen auch in der Abfahrt die Show. Trotz seiner starken Aufstiegsfähigkeiten bietet der Ridge Pro in der Abfahrt genug Steifigkeit, einen progressiven Flex sowohl im hinteren als auch im vorderen Bereich und ausreichend Unterstützung für Ski mit einer Mittelbreite jenseits der 90 Millimeter.
Ich persönlich habe den Schuh sowohl mit einer leichten, aber carbonverstärkten, 92 Millimeter Mittelbreite gefahren, als auch mit einer weicheren, gerockten 106-Millimeter-Variante. Dabei stieß der Schuh selten an seine Grenzen und bot selbst bei größeren Carvingschwüngen auf der Piste genug Halt und Stabilität für kontrollierte Geschwindigkeit.
Einen abfahrtsorientierten Vierschnaller oder Race-Tourenstiefel á la Pierre Gignoux wird der Ridge Pro natürlich nicht ersetzen können, jedoch eignet er sich hervorragend als Allrounder für alle Skitourendisziplinen und deckt durch seine ausgewogene Aufstiegs- und Abfahrtsperformance genau meine Ansprüche ab.
Mein Fazit zu den Dynafit Ridge Pro Tourenskischuhen
Mit dem Ridge Pro Modell hat Dynafit einen leistungsstarken Freetouring-Schuh entwickelt, der nicht nur ambitionierte Tourengeherinnen und Tourengeher begeistern wird.
Das Topmodell überzeugt als effizienter und beweglicher Aufsteiger und bietet in der Abfahrt Stabilität und Präzision für einen anspruchsvollen Fahrstil, breite Powderlatten oder höhere Geschwindigkeiten.
Zwar gehört das Modell zur höheren Preisklasse, doch für alle, die einen vielseitigen, wertigen Allrounder suchen, ist dieses Investment gerechtfertigt.
„Speed up“ – mit Höhenmetern, Geschwindigkeit und Adrenalin in den Skitourenwinter. So lautet das Motto von Dynafit, dem deutschen Bergsport-Spezialisten. Dynafit hat sich vom Pionier der Pin-Skitourenbindung zu einem vollumfänglichen Bergsport-Ausrüster entwickelt, der Ausdauersportlerinnen und Ausdauersportler das ganze Jahr über und komplett ausstattet.
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