Die Fair Wear Foundation bietet Dir Gewissheit, dass Deine Produkte unter strengen sozialen Maßstäben hergestellt wurden und die Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern durch die FWF regelmäßig überprüft werden.
Was ist die Fair Wear Foundation?
Die Fair Wear Foundation, kurz FWF, ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die daran arbeitet, gewisse soziale Standards und angemessene Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Bekleidung sicherzustellen. Dabei orientiert sich die Fair Wear Fundation an den Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Aktuell umfasst die FWF über 80 Mitgliedsfirmen aus zehn europäischen Ländern mit insgesamt 130 Marken.
Zahlreiche namhafte internationale Hersteller von Outdoor-Bekleidung tragen inzwischen das Fair Wear-Siegel. Was aber steckt dahinter und was kaufe ich als Kunde damit? Erhalte ich dadurch ein besseres, gesünderes oder in irgendeiner Form ansprechenderes Produkt oder ist alles nur Augenwischerei?
Wo setzt die FWF überhaupt an?
Betrachten wir also einmal die Lieferkette eines Kleidungsstücks. Ganz am Ende steht der Endverbraucher, also der Kunde, der das Kleidungsstück bei einem Händler kauft. Der Händler wiederum bezieht seine Ware von Firmen, die die Kleidung entworfen haben. Diese Unternehmen unterhalten mitunter keine eigenen Produktionsstätten, sondern lassen die Kleidung in Fertigungsbetrieben nähen.
Diese Fremdfirmen befinden sich nicht selten in Billiglohnländern, wo die Arbeit oft unter schwierigen und teilweise nicht mehr zeitgemäßen Bedingungen verrichtet wird. Genau an diesem Punkt setzt die Fair Wear Foundation an.
- Keine Zwangsarbeit
- Keine Diskriminierung am Arbeitsplatz
- Keine Kinderarbeit
- Vereinigungsfreiheit
- Existenzsichernde Löhne
- Keine überhöht langen Arbeitszeiten
- Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen
- Rechtskräftige Arbeitsverträge
- Umsetzung und Transparenz
Was ist das Ziel der FWF?
Das Ziel der FWF ist es, in den textil-produzierenden Betrieben einen Mindeststandard an fairen Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Durch die Definition genauer Richtlinien und die Durchführung ständiger Kontrollen soll dieses Ziel erreicht bzw. nachhaltig gesichert werden. Dabei orientiert sich die FWF an den Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die sich vereinfacht in acht bzw. neun Punkten zusammenfassen lassen: Die Mitglieder der Initiative sind dazu verpflichtet, die Einhaltung der vorgegebenen Normen und Richtlinien fortlaufend zu überprüfen und nachzuweisen und weiterzuentwickeln.
Wie wird die Einhaltung der Kriterien durch die FWF überprüft?
So müssen bereits im ersten Jahr nach dem Beitritt 40 Prozent der Zulieferfirmen überprüft und die Ergebnisse dokumentiert sein. Dies steigert sich bin hin zum dritten Jahr nach Beitritt, in dem 90 Prozent der Zulieferfirmen die angesetzten Standards nachweislich einhalten müssen. Die Dokumentation der Überprüfungen müssen der Foundation innerhalb der vorgegebenen Fristen eingereicht werden und werden seitens der FWF auf der organisationseigenen Homepage veröffentlicht.
Darüber hinaus erfolgen im dreijährigen Rhythmus unabhängige und externe Kontrollen, die der FWF als zusätzlicher Nachweis dienen. Je nach dem aktuellen Stadium der jeweiligen Mitgliedsfirma wird diese in eine von drei Kategorien eingestuft. Somit ist es für den Endverbraucher leicht ersichtlich, wie die Umsetzung der Richtlinien beim jeweiligen Konzern vorangeschritten ist.
Welche Outdoor-Hersteller sind Mitglied in der FWF?
Inzwischen sind zahlreiche Hersteller von Outdoor-Bekleidung Mitglieder in der Fair Wear Foundation, allerdings dürfen erst Hersteller, die mindestens drei Jahre dabei sind und über sogenannten „Leader-Status“ verfügen einzelne Produkte damit bewerben. Deshalb tauchen im Bergzeit Shop eventuell einzelne Marken nicht auf, die zwar Mitglied bei der FWF sind, aber den „Leader-Status“ noch nicht erreicht haben.
Was bedeutet der Leader Status und was müssen die Marken dafür tun?
Durch den Brand Performance Check wird bei allen Fair Wear-Mitgliedsunternehmen bestimmt, ob sie den Leader-Status erhalten oder nicht. Grundlage hierfür ist die Kombination aus Benchmarking-Punktzahlen und dem prozentualen Anteil der eigenen Produktion.
Den Leader Status erhalten Mitgliedsunternehmen, die außergewöhnlich gut im Performance Check abschneiden und auf einem fortgeschrittenen Niveau arbeiten. Die Leader-Marken weisen erhebliche Fortschritte bei bei der Verankerung und Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, insbesondere Risikobewertungen und Abhilfestrategien vor. Die Unternehmen weisen verantwortungsvolle Einkaufspraktiken auf und demonstrieren bewährte Verfahren in komplexen Bereichen wie existenzsichernde Löhne und Vereinigungsfreiheit. Außerdem überprüfen sie kontinuierlich ihre internen Prozesse und ihre Lieferkette und nehmen regelmäßig Verbesserungen und Anpassungen vor.
Um den Leader Status zu erhalten, erwartet Fair Wear außerdem von seinen Mitgliedsunternehmen, dass sie mindestens sieben von acht Kriterien des grundlegenden Systems mit ja beantworten können.
Fair Wear Marken bei Bergzeit mit Leader Status
Fair Wear Marken bei Bergzeit ohne Leader Status
- Edelrid
- Gonso
- Haglöfs
- Icebug
- Lowa
- Maier Sports
- Mammut
- Montane
- Mountain Equipment
- Odlo
- Ortovox
- Picture Organic Clothing
(Stand Oktober 2023; Quelle: Fair Wear Foundation/Mitglieder).
Fazit: Das garantiert Dir die FWF
Das Fair Wear-Siegel sagt in erster Linie nichts über das Produkt bzw. dessen Qualität aus. Ob natürliche oder synthetische Materialien verwendet werden und wie deren Produktion vonstatten geht, wird nicht berücksichtigt. Auch werden Umweltaspekte nicht in die Bewertung miteinbezogen.
Das Hauptaugenmerk liegt bei der FWF klar auf der Einhaltung dezidierter sozialer Standards in den fertigenden Betrieben, mit Schwerpunkt auf den Nähprozessen30. Die Einstiegsschwelle ist für die Mitgliedsunternehmen sehr gering. So kann es sein, dass immer wieder Unternehmen Teil des Labels sind, bei denen die Durchsetzung der Vorgaben noch nicht weit vorangeschritten ist. Dennoch liefert es durch seine hohe Transparenz für den Endverbraucher eine sehr gute Orientierungshilfe, ob und wie bei der Herstellung des jeweiligen Produkts auf die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen geachtet wurde.
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