Unter dem Motto: „Get a Grip!” ging es für mich im November nach Cumbria in den englischen Lake District. Der Slogan bezieht sich aber nicht nur auf den tollen Grip der Inov-8-Schuhe, die wir dort testen konnten. Es ist vor allem die Aufforderung, auch bei schlechtem Wetter nach draußen zu gehen und Spaß zu haben! Also „Reiß dich gefälligst zusammen und geh raus!“
Manfred Rainer
Wer könnte diese Botschaft wohl besser vermitteln als die englischen Laufexperten von Inov-8 selbst? So durfte bei den Inov-8 Brand Experience Days eine Gruppe von Teilnehmern aus dem deutschen und österreichischen Handel ein klein wenig Fellrunning-Luft schnuppern. Bei unserer Ankunft in Elterwater, mitten im Lake District, werden wir von Inov-8 mit Ausrüstung und Laufbekleidung ausgestattet, die wir die nächsten Tage in freier Wildbahn testen dürfen.
Fell Running im Lake District – das ist ein wahres Fest für jeden Trail-verrückten Läufer. Eine wunderschöne, imposante, weitläufige und grüne Landschaft mit schier unendlichen Hügeln, zahlreichen Seen und noch mehr Schafen. Hier gibt es unzählige Trail-Varianten, die zum Laufen in der wundervollen Landschaft nur so einladen. Kein Wunder, dass hier der Ursprung von Inov-8 liegt!
Hinter den Kulissen von Inov-8
So steht bei unserem Besuch im Lake District auch eine Besichtigung der Ideenschmiede der britischen Schuhmarke auf dem Plan. Ganz im Gegensatz zu meinen Vorstellungen erwartet uns in Cumbria eine überschaubare, kleine Firma.
Vroni Heidrich
Vroni Heidrich
Bereits im Eingangsbereich ist klar: Hier ist die Arbeit nicht nur Arbeit. Hier wird der Sport auch gelebt. Schon auf den ersten Metern stapeln sich jede Menge Laufschuhe mit deutlichen Gebrauchsspuren. Unter einem Dach werden hier in den Büros von Inov-8 die neuesten Trail-Produkte entwickelt, getestet und vermarktet. Dazu werden natürlich auch Erfahrungen von Trail-Running-Sportlern mit einbezogen. Etwa von Ben Mounsey, der uns am Abend etwas über seine Leidenschaft fürs Fell Running, die englische Variante des Berg- und Geländelaufes, erzählt.
Was ist Fell Running?
Fell Running kann man als die britische Form des Berglaufs bezeichnen. „Fell“ bezeichnet im Englischen bergiges bzw. hügeliges Gelände. Oft ohne viel Baumbewuchs, dafür aber recht feucht und sumpfig. Der wohl größte Unterschied zum Trailrunning deutscher oder „alpiner“ Ausprägung besteht darin, dass man beim Fell Running meist ohne Wege oder auf nur teilweise sichtbaren Wegen läuft. Die Strecken sind nur grob markiert oder anhand von Start- und Endpunkt gekennzeichnet.
Britta Sendlhofer
Manfred Rainer
Der richtige Weg muss durch gute Orientierung und ein gehöriges Maß an Navigationstalent gefunden werden. Am ehesten kann man das wohl mit einem Orientierungslauf vergleichen. Ein paar einzelne Rennen dieser Art gibt es mittlerweile auch bei uns in Deutschland. Dabei wird bis kurz vor Beginn des Rennens die Strecke geheim gehalten, sodass jeder Teilnehmer ohne große Vorbereitung der Streckenplanung in das Rennen starten muss.
Herausforderungen beim Fell Running
Vroni Heidrich
Die nächsten Tage stehen ganz unter dem Motto „Get a Grip!“. Also nichts wie raus und laufen! Begleitet werden wir von Inov-8-Mitarbeitern und einem ambitionierten Fell Runner. Top ausgerüstet, mit griffigen Schuhen unter den Füßen und regenfest eingepackt erkunden wir den Lake District. Das Wetter ist dabei typisch englisch – also sehr wechselhaft. Optimal, um das echte Fell-Running-Feeling mit Haut und Haaren zu spüren.
Die Landschaft ist genial – wir sehen sogar einen Teil der legendären Bob Graham Runde. (Wer noch nie davon gehört hat – dann wird es Zeit dafür!)
Nervenkitzel beim Fell Running
Der Anspruch des Fell Running ist nicht zu unterschätzen. Ein kleiner, grüner Grashügel mag nett aussehen, aber er kann auch sehr schnell sehr anstrengend werden. Das wird zum Glück sofort belohnt, wenn es wieder bergab geht. Obwohl es auch hier nicht immer ganz einfach ist, im hohen Gras die fiesen Schlammfallen und Steine zu entdecken.
Aber genau das macht das britische Fell Running aus. Vielleicht bietet es sogar ein wenig mehr Nervenkitzel im Vergleich zum Trailrunning auf unseren heimischen Pfaden. Denn wer hier auf ein gut markiertes Wegenetz hofft, hält vergebens Ausschau. Meist geht es durch wegloses Gelände, das sich sehr ähnelt. Da ist es nicht unpraktisch, das Kartenlesen zu beherrschen. Vor allem, wenn erschwerend noch dichter Nebel hinzukommt. Das Navigieren, das bei uns schon lange die GPS-Uhren übernommen haben, wird in England noch groß geschrieben und mit Freude selbst übernommen. Auf die Frage, ob sich hier wirklich so häufig Menschen verlaufen, meint unser Fell Running-Guide nur: „Naja, es kommt vor, dass Leute verschwinden…“ Ein lustiges Volk, diese Fell Runner! Ob das jetzt wirklich ernst gemeint war?
Manfred Rainer
Britta Sendlhofer
Achja – was natürlich zu jeder Laufrunde in England dazu gehört, ist ein Pub-Besuch. Dort werden die nassen Schuhe an den Kamin gestellt und wir gönnen uns eine Stärkung.
Fazit: Fell Running muss man probiert haben!
Ich könnte noch so einiges schreiben. Über Läuferträume im Lake District, eine authentische Marke wie Inov-8, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedem Läufer das bestmögliche Equipment zu liefern. Die vielen netten Leute, lustige Abende mit Plank Challenge und das sehr aufmerksame Inov-8-Team, bei dem ich mich für die schöne Zeit bedanken möchte.
Manfred Rainer
Vroni Heidrich
Es gibt im Grunde nur einen kleinen „Nachteil“: Dank dem „Naturspielplatz“ hat Inov-8 dazu beigetragen, dass ich schon wieder einen weiteren Punkt auf die „Sollte-man-unbedingt-mal-laufen-Liste” setzen muss. Denn wenn es jemand schafft, einem unwegsames Gelände sowie Regen- und Windeinlagen schmackhaft zu machen, dann ist das das Team von Inov-8!
Die passende Ausrüstung für alle Trailrunning-Abenteuer gibt’s bei Bergzeit
Trailrunning-Ausrüstung entdecken