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Eleganz fürs Pedal

adidas Five Ten Kestrel: Radschuhe im Test

5 Minuten Lesezeit
Rauf und runter, über Stock und Stein - dafür ist der neue Five Ten Kestrel Radschuh gebaut worden. Aber für welche Einsätze eignet sich der schlichte und elegante Klickschuh am besten? Der Neue der kalifornischen Kultmarke im Test.

Mit dem Radfahren ist es wie mit dem Schwimmen. Fast jeder kann es, und die meisten tun es auch. Während man jedoch sehr gut ohne Schuhe schwimmen kann, ist barfuß Radfahren höchstens im Sommer angenehm. Fast jeder, der sein Rad aber nicht nur zum Sonntagsausflug bewegt, weiß eine gute Kombination aus Pedal und Radschuh zu schätzen. Gerade am Rennrad oder Mountainbike bietet sie sofort mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz.

adidas Five Ten Radschuhe für Downhill-, Dirtbike- und Freerideprofis

Dieses Mal geht es richtig schlicht zu. Der Test wird zeigen, was der elegante Radschuh adidas Five Ten Kestrel drauf hat. | Foto: Peter Fobe
Dieses Mal geht es richtig schlicht zu. Der Test wird zeigen, was der elegante Radschuh adidas Five Ten Kestrel drauf hat. | Foto: Peter Fobe

adidas Five Ten ist im Bike-Bereich seit vielen Jahren vor allem in der Downhill-, Dirtbike- und Freeride-Szene bekannt. Unter anderem schwört der schottische Trial-Gott Danny MacAskill bei seinen aberwitzigen Stunts auf das Schuhwerk der US-Marke, die seit 2011 zum Sportartikelriesen Adidas gehört. Mit dem adidas Five Ten Kestrel haben die Kalifornier seit diesem Jahr ein brandneues Modell im Angebot, das vor allem unter Enduro-Fahrern für Furore sorgen soll. Dabei hat adidas Five Ten sowohl technisch als auch optisch ordentlich am Rad gedreht. Und zwar wortwörtlich. Auf den ersten Blick fällt der neue Radschuh aus zwei Gründen aus dem Rahmen des restlichen adidas Five Ten Schuhregals. Erstens sieht er deutlich weniger nach klobigem Sneaker als tatsächlich nach einem Bikeschuh aus. Und zweitens kommt er statt mit Schnürung mit einem Drehverschluss namens BOA daher.

adidas Five Ten Kestrel, BOA und der neue Look

Zunächst zur Optik und Passform: Grundsätzlich erinnert mich der adidas Five Ten Radschuh mit seiner flachen und relativ breiten Sohle und seinem Obermaterial eher an einen Arbeitsschutzschuh. Das ist für den Test zwar unerheblich und kann durchaus auch als Lob verstanden werden, wie ich noch zeigen werde. Auch steht man auf dem Ortholite-Fußbett gewohnt bequem. Trotzdem ist mir der Kestrel trotz abgespeckter Bauweise immer noch zu dicht am Halbschuh. Als Raceschuh-tragender Cross-Country-Fahrer gehöre ich sicher nicht zur Kernzielgruppe des Modells. Allerdings betonen die Jungs der Schuhentwicklung, der adidas Five Ten Kestrel sei für jeden leidenschaftlichen Mountainbiker gemacht, egal wie und wo man am liebsten unterwegs ist. Einen Marathon würde ich damit jedoch nicht fahren.

Verarbeitung und Material

In puncto Verarbeitung gibt es beim adidas Five Ten Kestrel nichts zu meckern. Die Sohle ist rundum sauber verklebt und vorn zusätzlich vernäht. Die synthetische Zehenkappe schützt effektiv gegen „Anecken“ und ist zudem wasserabweisend. Das textile Mesh-Gewebe auf dem Spann und an den Seiten bietet genug Atmungsaktivität, um auch im Sommer nicht sofort im eigenen Saft zu stehen. Und die Fersenschlaufe macht einfaches An- und Ausziehen zum Kinderspiel.

Performance satt

Die Mountainbike-Klickpedale am adidas Five Ten Kestrel sorgen für höchste Tritteffizienz und einen festen Stand auf dem Bike. | Foto: Peter Fobe
Die Mountainbike-Klickpedale am adidas Five Ten Kestrel sorgen für höchste Tritteffizienz und einen festen Stand auf dem Bike. | Foto: Peter Fobe

Zur Performance: Wer auf dem Bike lieber Richtung Tal als Richtung Gipfel fliegt, der hat mit dem adidas Five Ten Kestrel definitiv einen sehr zuverlässigen Begleiter am Fuß. Abgesehen von ruppigen Downhills, wo es dem Radschuh vor allem an Knöchelschutz fehlt, bietet er in fast jedem Gelände Performance satt. Das hat gleich mehrere Gründe. Das BOA-Schnürsystem hält den Schuh jederzeit fest am Fuß. Fersen, die im Wiegetritt aus dem Schuh rutschen, sind damit kein Thema. Selbst während der Fahrt lässt sich die Schnürung mit nur zwei Fingern problemlos regulieren. Drehen am Rad zieht den Stahldraht stufenweise enger zusammen, ein Druck auf das Drehrad öffnet die Verriegelung und löst den Schuh. Offene Schnürsenkel, die irgendwo hängen bleiben oder sich schlimmstenfalls während der Fahrt um die Pedalachse wickeln, gehören damit der Vergangenheit an.

Der Sohlengummi am adidas Five Ten Kestrel: Fast wie Saugnäpfe an den Füßen

Ein weiteres großes Plus des adidas Five Ten Kestrel ist seine „Stealth“-Sohle mit zwei verschiedenen Gummimischungen. Speziell im Fersen- und Vorfußbereich merkt man dem Mi6-Gummi an, dass die Wurzeln von adidas Five Ten im Klettersport liegen. Die ersten Schritte daheim mit völlig sauberer Sohle wirken, als hätte man Saugnäpfe an den Füßen. Auch draußen scheint der adidas Five Ten Kestrel vor allem auf glatten, harten Untergründen förmlich am Boden zu kleben. Bei tieferem Geläuf, auf Schotter oder Rasen jedoch fehlt dem Schuh für meinen Geschmack ein gröberes Profil, das auch bergauf mit geschultertem Bike noch ordentlich zupackt.

Im Mittelfußbereich steht man auf der härtesten Gummimischung, die adidas Five Ten zu bieten hat: C4. Diese ist zum Glück nicht explosiv, sorgt aber auf dem Pedal und rund um die Schuhplatten für genug Steifigkeit, um auch stärkere Antritte effizient in Vortrieb umzusetzen. Einziger Kritikpunkt: Wer nicht mit Flat Pedals, sondern mit reinen Klick-Pedalen fährt, dürfte sich in der Sohle eine etwas breitere Aussparung für seine Schuhplatten wünschen, da sich dort relativ schnell Unrat festsetzt.

Test-Fazit zum adidas Five Ten Kestrel: Hightech-Arbeitsschutz für viele, aber nicht alle Biker

Wie schon erwähnt, hat adidas Five Ten den Kestrel in erster Linie sicher nicht für Mountainbiker wie mich entworfen, die einen leichten, engen Raceschuh mit bissiger Stollensohle bevorzugen. Wer aber auf Flat Pedals nicht verzichten mag, jedoch nicht mit Integralhelm ins Tal donnert, der sollte sich den adidas Five Ten Kestrel definitiv näher anschauen. Gerade All-Mountain- und Enduro-Fahrern bietet adidas Five Ten damit einen technisch absolut ausgereiften Radschuh, der fast schon sportlich ausschaut.

  • Einsatzbereich: vor allem All-Mountain- und Enduro-Mountainbike
  • Außenmaterial: Textiles Mesh mit synthetischer Zehenkappe
  • Sohle: Dual Compound Stealth Rubber, Ortholite PU-Fußbett
  • Gewicht: 525 Gramm (Gr. 44 / US 10,5), inkl. Schuhplatte
  • Extras: BOA-Schnürsystem, Anziehschlaufe, Shimano SPD-kompatibel
  • Zum adidas Five Ten Kestrel im Bergzeit Onlineshop:
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