Auf dem Prüfstand lagen in den vergangenen Wochen das Ranger DRI-Release Trikot, die Ranger Cargo Shorts, die Ranger Handschuhe und die Enduro Knieschoner der US-amerikanischen Marke Fox. Mit 1,80 m Körpergröße und einem eher sportlichen Körperbau passen mir T-Shirt, Schoner und Handschuhe in M und die Hose in Größe 30 perfekt. Dabei war ich hauptsächlich zum Endurobiken unterwegs, das bedeutet mindestens genauso viel bergauf wie bergab! Die Bedingungen waren meist sonnig und trocken, die ein oder andere Matschparty blieb jedoch nicht aus. Der Härtetest wartete dann auf vier vollen Bikepark-Tagen mit Flowtrails, Sprüngen und technischen Trails.
Ranger DRI-Release Trikot
Schon beim Auspacken dachte ich mir „man fühlt sich das weich an“! Einmal reingeschlüpft haben mich Passform und Tragegefühl äußerst positiv überrascht. Beim Namen Trikot dachte ich erstmal an Kunstfaser, Mesh und enganliegend. Hier herrscht eher das Gefühl eines bequemen Baumwollshirts mit lässigem Freeride-Style vor.
Das Material begeistert mich dann auch bei den ersten Ausfahrten mit seiner Haptik und Leichtigkeit. Die dri-release® Fasermischung bewirkt tatsächlich ein vergleichsweise trockenes Tragegefühl trotz Schwitzens – und das selbst mit Rucksack. Einmal nassgeschwitzt, dauert es zwar nicht so lange wie bei einem reinen Baumwollshirt bis die Faser wieder trocken ist, allerdings hatte ich doch einen deutlicheren Unterschied erwartet. Zusammengefasst also ein Bike Shirt mit Stylefaktor und überzeugendem Tragekomfort, besonders geeignet für die warme Jahreszeit.
Top:
- weiche Haptik und tolles Tragegefühl
- sportlicher Schnitt mit coolem Design
Flop:
- Bleibt länger feucht als erwartet
Ranger Cargo Shorts
An der neuen Bikehose von Fox muss ich sofort zwei Besonderheiten hervorheben: Die separate Innenhose mit Sitzpolster und das überraschend atmungsaktive Material!
Zur Innenhose: Als langjähriger Bibträger war ich stets davon überzeugt, dass nur Trägerhosen ein ständiges Verrutschen des Polsters effektiv verhindern können, um gerade lange Tage im Sattel gut zu überstehen. Die herausnehmbaren Innenshorts der Ranger Cargo Hose haben das Argument ziemlich schnell zunichte gemacht. Das Polster ist nicht nur überraschend bequem, sondern sitzt auch perfekt! Selbst zu Fuß, z.B. bei längeren Tragestrecken gibt es keine Reibestellen und kein Verrutschen. Nach dem erfolgreichen Härtetest, greif ich jetzt im Schrank sogar lieber zu dieser Innenhose als zur Bib. Ein weiterer Vorteil: Man kann sie mit anderen Radshorts kombinieren!
Nun das Material: Bei zwei Tagen um die 28°C und strahlendem Sonnenschein könnte man meinen, eine Radshorts ohne Belüftungsreißverschlüsse zwingt Dich in die Knie… und dann ist sie auch noch schwarz! Überraschenderweise kam mir nie das Gefühl von Hitze an den Beinen auf. So luftig und leicht wie sich die Hose beim Anziehen anfühlt, hält sie auch beim Kurbeln was sie verspricht. Aber das leichte Material hat auch Nachteile: Nach einer härteren Landung und dem damit verbundenen Kontakt von Gesäß und Reifenstollen, hat das Gewebe einstecken müssen. Zugegebenermaßen kein alltäglicher Fall, aber Abstriche in der Robustheit sind der Preis für die überragende Atmungsaktivität.
Zu erwähnen sind in jedem Fall noch die beiden Fronttaschen und die Gesäßtasche. Hier hat es Fox geschafft, die Taschen so anzuordnen, dass beim Treten in die Pedale nichts stört. Außerdem gibt es noch eine kleine Reißverschlusstasche, ideal für z.B. Lift- oder Trailkarte. Auch das Handy passt super rein, persönlich verstaue ich das aber lieber im Rucksack.
Top:
- ausgezeichnete Atmungsaktivität
- separate Innenhose mit hervorragendem Sitzpolster
- klug angeordnete Taschen
Flop:
- Leichte Konstruktion geht auf Kosten von Robustheit
- Spritzwasser dringt schnell durch den Stoff
Ranger Handschuhe
Die Fox Ranger Handschuhe habe ich nicht nur über einen Zeitraum von fünf Wochen testen können, sondern auch vier aufeinanderfolgende Tage beim Dauereinsatz im Bikepark auf eine harte Probe gestellt. Bikepark bedeutet für die Handflächen viel Stress, da sie andauernd Schläge und Bremskräfte aushalten müssen, aber auch ab und an eine ordentliche Strecke bergauf gefahren wird. Die Hände sind also ständig in Action und in verschiedensten Arten dauerbeansprucht.
Hier hat Fox ganz viel richtig gemacht! Die Ranger Handschuhe sind nicht gepolstert und haben zudem eine durchgehend glatte Handinnenfläche ohne Nähte. Der kurze Schaft mit Klettverschluss lässt ausreichend Platz zwischen Uhr und Handgelenk, sodass kein zusätzlicher Druck entsteht. Silikonpads an den Fingerspitzen erhöhen nochmals den Grip am Bremshebel und die Bedienung von Touchscreen Displays funktioniert tadellos. Ich bin restlos überzeugt, als ich selbst nach tagelanger Belastung keine Schwielen an den Händen habe. Insbesondere zwischen Daumen und Zeigefinger – meiner größten Problemstelle – sind keine Druckstellen zu sehen und das ist absolut neu für mich!
Top:
- glatte Handinnenfläche ohne Polsterung für ein direktes Greifgefühl
- nahtfrei an Stellen mit starker Beanspruchung
- Silikonpads bieten besten Grip am Bremshebel auch bei Nässe
- Kurzer Schaft für alle, die gerne mit Uhr fahren
Flop:
- keine zusätzlichen Schutzelemente
Enduro Knieschoner
Was MTB-Schoner allgemein angeht, gibt es bekannterweise sehr unterschiedliche Ansichten und Vorlieben. Ich trage dabei lieber einmal zu oft Schoner als einmal zu wenig. Für mich persönlich hängt im speziellen die Wahl des Knieschoners immer von mehreren Faktoren ab:
Wie gut beherrsche ich mein Bike? In welchem Gelände werde ich unterwegs sein? Wie gut kann ich dieses Gelände fahren?
Wenn ich mich in der Saison also schon eingefahren habe und beispielsweise eher wurzelige Trails auf viel Waldboden fahre, dann sind die Enduro Knieschoner für mich perfekt. Die doch eher dünne Konstruktion ist natürlich sehr angenehm zum Pedalieren, für Schutz vor härteren Stürzen meines Erachtens aber ungeeignet. Deshalb bin ich im Bikepark, wo die Geschwindigkeiten hoch sind und die technischen Trails oft mit verblockten Felspassagen gespickt sind, mit Schonern aus der sogenannten „Heavy Duty“-Kategorie unterwegs. Die Enduro Knieschoner sind dagegen für einen guten Mix aus Hochtreten und Trailspaß bergab ideal.
Top:
- leichter Schutz bei komfortabler Bauweise
- Mesh-Gewebe für gute Belüftung
- passender Sitz durch Silikonstreifen am Bund
Flop:
- Nicht für Stürze in grobem Gelände geeignet
Die Fox Ranger Kollektion im Überblick
Testumgebung:
Getestet wurde das Outfit über fünf Wochen hinweg, hauptsächlich beim Endurobiken, das bedeutet also mindestens genauso viel bergauf kurbeln wie trailsurfen bergab. An einem langen Wochenende wurde dem Set dann nochmal alles abverlangt als es im Bikepark zur Sache ging.
Fazit:
Für welchen Einsatzbereich eignet sich das Outfit nun eigentlich?
Ich persönlich kann die Kollektion voller Überzeugung zum Allmountain- und Endurofahren empfehlen. Das atmungsaktive Gewebe und der überragende Tragekomfort aller Teile überzeugen hier restlos. Schwenkt der Fokus zu Downhill und technischen Tracks, würde ich dann doch eher zum Langarmtrikot und dickeren Knieschonern greifen. Für den Mix aus Uphill und Trailspaß ist das Ranger Outfit aber genau das richtige!
Top:
- warme Sommertage auf dem Bike
- Enduro- und Allmountainfahrer
- Fokus auf Leichtigkeit und Tragekomfort, weniger Robustheit
- Funktion trifft Style
Flop:
- harte Downhillpisten und ruppiges Terrain
- nasskalte Bedingungen und Regen
Ranger Kollektion von Fox
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