Ankunft: Direkt los zur Fackelwanderung
Die letzten Farben verschwinden gerade vom Himmel als wir unsere Fackeln entzünden – erst eine mit dem Feuerzeug, dann breitet sich das Feuer von einer zur nächsten Fackel über die ganze Gruppe aus. Direkt nach der Ankunft im kleinen Dorf La Val in Alta Badia geht es für uns auf eine Fackelwanderung.
Thomas Herdieckerhoff
Und so laufen wir los in die blaue Stunde hinein, die nun vom orangenen Schein unseres Feuers erleuchtet wird. Unter uns knirscht der Schnee, vor uns sind die beeindruckenden Wände des Heiligkreuzkofels in der Dämmerung auszumachen. Wirklich eine besondere Stimmung die unsere Tour durch das flackernde Licht bekommt, daher schreiten wir fast andächtig dahin durch Wälder und Wiesen immer unserem Guide hinterher. An der wunderschön gelegenen Kirche Hl. Barbara vorbei, die mit den Dolomitengipfeln im Hintergrund ein perfektes Fotomotiv abgibt, machen wir unsere Runde zurück zum Hotel Pider, unserer Basis für das folgende Wochenende.
Thomas Herdieckerhoff
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Mit den Schneeschuhen auf über 2000m
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Am nächsten Morgen starten wir hoch oben, am Passo Valparola auf über 2000 Metern. Während uns die ersten Sonnenstrahlen erreichen, legen wir die Schneeschuhe an. Es ist bisher kein besonders schneereicher Winter gewesen, daher empfiehlt sich eine hoch gelegene Route für unsere Schneeschuhtour. Schon nach 100 Metern teilt unser Guide Ingo („Sehr italienischer Name, ich weiß schon“, sagt er gleich zur Begrüßung) mit, dass wir mitten auf einem zugefrorenen See stehen. Von diesem ist aber gerade nichts zu sehen.
Erst nach oben…
Weiter geht es auf und ab über einen breiten Grat. Hier haben Wind und Sonne ihr Werk verrichtet – der Schnee ist windgepresst und gefroren. Trotzdem kommt man mit Schneeschuhen besser voran als zu Fuß, denn zum einen geben die beiden großen Frontzacken guten Halt und zum anderen trifft man zwischendurch immer wieder auf Mulden, in denen sich der Pulverschnee angesammelt hat. Der Gipfel des Monte Castello wird nur von einem winzigen Holzkreuz markiert. Hier oben weht etwas Wind, also suchen wir uns etwas weiter unterhalb eine windgeschützte Felsinsel im Schnee um unsere Brotzeit in der Sonne zu genießen – so lässt es sich leben.
Thomas Herdieckerhoff
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… und schon geht’s wieder runter!
Unsere Abstiegsroute führt uns auf die schattige Seite des Berges, auf der die Schneeschuhe nun wirklich unverzichtbar sind, da der Schnee hier noch reichlich und pulvrig ist. Auch unser warmer Hoodie von Houdini kommt uns hier sehr zugute. Steil steigen wir in einem lichten Wald ab. Hier ist Balance gefragt um halb rutschend, halb stapfend nicht umzukippen und ein Bad im kalten Powder zu nehmen. An einigen schönen Holzhütten erreichen wir wieder die Sonne und nehmen die Schneeschuhe von jetzt an auf den Rücken. Im unberührten Schnee am Wegesrand funkeln riesige Schneekristalle in der Nachmittagssonne. „Die Kristalle werden so groß, wenn die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist“, erklärt uns Ingo. Die letzten Sonnenstrahlen genießen wir bei einem Radler in einem Gasthof im Tal.
Thomas Herdieckerhoff
Die ladinische Küche
Am Abend lernen wir bei einem ladinischen Kochkurs im Bauernhof Ciablun einige Spezialitäten der Region kennen, wie zum Beispiel Speckknödel und Turtres (in heißem Öl ausgebackene Teigtaschen mit Spinat und Topfen-Füllung). In der Küche dürfen wir selber mit anpacken und bekommen einige Geheimtipps von Felix, dem Herrn des Hauses und Küchenchef. Danach dürfen wir unsere selbst vorbereiteten Knödel und viele weitere Köstlichkeiten im Rahmen eines 5-Gänge Menüs genießen. Die ladinische Küche hat wirklich gutes, deftiges Essen zu bieten! Mit einem Heuschnapps verabschiedet sich Felix von uns und wir rollen zufrieden ins nahe gelegene Hotel zurück.
Thomas Herdieckerhoff
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Abschluss: Winterwanderung zu den Armentara Wiesen
Zum Abschluss machen wir noch eine Wanderung auf den aussichtsreichen Armentara Wiesen. Von Furnacia kann man auf präpariertem Forstweg mit Winterwanderschuhen laufen und geht immer auf das imposante Massiv des Peitlerkofels zu. Mittags erreichen wir das Hospiz La Crusc/Heilig Kreuz, bei dem wir uns eine Steinpilztagliatelle in der Sonne gönnen. Ein würdiges Ende für einen gelungenen Frischluftkick im winterlichen Alta Badia.
Thomas Herdieckerhoff