Sowohl Alpinisten als auch Mountainbiker kommen beim Namen Zebrù ins Schwärmen. Für die einen ist es eine phantastische und eisige Hochtour im Ortler-Gebiet zum Gran Zebrù (3851 m. ü. M.). Für die anderen ein anstrengender Anstieg bis auf 3005 m. ü. M. des Passo Zebrù, um dann via traumhaftem Singletrail zurück nach Bormio zu rollen. Nun tragen auch die innovativen Baselayer von Salewa diesen Namen und beim Test wollten wir prüfen, ob sie diesem gerecht werden.
Vero und Alex Wöckner
Ob beim Bergsteigen oder Übernachten im Dachzelt: Vero und Alex Wöckner haben die Zebru Funktionsunterwäsche von Salewa ausprobiert.
Kollektion und Einsatzzweck
Die Zebru-Responsive-Kollektion umfasst Kurzarmshirts, Langarmshirts mit und ohne Reisverschluss am Kragen sowie eine lange Tight. Beides in bunten und auch dezenteren Farben, wobei ich mit meinem leuchtenden Pink durchaus zufrieden bin.
Alex steht dann doch eher das Moosgrün. Der Einsatzzweck deckt intensive Sportarten, wie Speedhiken bis hin zum Skibergsteigen, ab. Aber auch bei Sportarten bei denen plötzliche Wetterumschwünge oder wechselnde Höhenlage mit Kälte überraschen, wie beim Höhenbergsteigen oder alpinem Trekking, ist der Zebru Responsive Baselayer goldrichtig.
Alex Wöckner
Die Salewa Zebru Responsive Funktionsunterwäsche ist perfekt für fordernde Aktivitäten wie Skibergsteigen, Sppedhiken oder bei alpinem Trekking
Material der Zebru Responisve Baselayer
Mit knapp 83 Prozent Merinowollanteil bei den Shirts und der Tight, sind die Baselayer wärmeregulierend und atmungsaktiv zugleich. Die Haptik erinnert im ersten Moment an eine synthetische Faser und ist nicht unbedingt weich. Aber der hauchdünne Stoff fühlt sich auf der Haut dann doch sehr angenehm an. Die Wolle sorgt nicht nur für eine gute Temperaturregulation, sondern bringt noch geruchshemmende Eigenschaften mit – was vor allem bei langen Treks ein Muss ist. Die Bekleidungsstücke sind sehr leicht und sorgen durch den Kunstfaseranteil (Polyamid und Elastan) auch für eine eng anliegende Passform, wobei man nicht gleich ein einschnürendes Druckgefühl verspürt.
Fast nahtlose Konstruktion
Das Material für den Torso ist rundum gestrickt und man wird dadurch in dem Bereich nicht von einer potentiell kratzenden Naht geplagt. Die restlichen Nähte sind aber auch unauffällig und verbleiben beim Tragen unspürbar. Das Design ist funktional ausgelegt, so dass an den Schwitz-Hots-Spots das Material etwas anders gewebt ist und somit für eine bessere Atmungsaktivität sorgt. Die Shirts, sowohl in kurz als auch in lang, haben einen Rundkragen und es wurde sogar auf ein eingenähtes Label verzichtet, um die damit verbundenen Lästigkeiten zu vermeiden. Die Tight hat idealerweise einen eingenähten Zwickel und somit wurde von Haus aus eine typische Sollbruchstelle für Tights konstruktiv umgangen.
Alex Wöckner
Sieht auf den ersten Blick nach Kunstfaser aus, dabei steckt zum größten Teil Merinowolle drin.
Was ist Responsive Design?
Zusätzlich sollen in den Kunststofffasern auch thermoaktive Mineralien eingebettet sein, die die Ferninfrarotstrahlung des Körpers reflektieren und somit an den strahlenden Körper wieder zurückgeben. Das klingt erstmal, naja, weit hergeholt. Aber: FIR oder IR-C ist grundsätzlich die langwellige Variante von allseits bekannter Infrarotstrahlung. Das heißt, dass zwar weniger Energie als bei kurzwelliger IR-Strahlung übertragen wird, diese jedoch tiefer in das, in dem Fall biologische, Gewebe eindringen kann. Bei externer Bestrahlung, wie z.B. bei Infrarotkabinen, kann ich mir spürbare Effekte vorstellen, aber kann ich als Mensch-Mensch wirklich so viel «strahlen» als, dass sich die Reflektion jener Abstrahlung zum Beispiel auf die epidermale Temperatur auswirkt? Fragen, die fast einen philosophischen Diskurs fordern. Aber wenn dem so wäre, dann ist die Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit durch eine bessere Sauerstoffversorgung und stärkere Durchblutung mitunter vorstellbar und mit Sicherheit wünschenswert.
Alex Wöckner
Farblicher Hingucker in alpiner Landschaft: Das Zebru Responsiv schaut nicht nur gut aus sondern performt auch am Berg
Die Funktionsunterwäsche in Aktion
Die Baselayer haben wir beim Trail-Run am Zürcher Lägern, beim Campieren am Urner Boden (es war eine bitterkalte Nacht im Dachzelt ohne Thermohaube) und beim Wandern mit Blick zum Clariden getestet. Der erste fast raue Eindruck hat sich nicht bestätigt, denn das Material fühlte sich auf der Haut einfach spitze an. Zwei Tage ohne Duschen in den Bergen unterwegs beeindruckte die Baselayer vom olfaktorischen Standpunkt her auch nicht. Alles in allem, vor allem auch nachts, war das Tragegefühl sehr gut und die Zebru Tee’s als auch Tights erfüllten alle Anforderungen, die man an einen Baselayer stellen kann. Temperaturregulierend, atmungsaktiv und geruchshemmend. Die ultimative Frage jedoch, ob das Responsive Design uns nun geholfen hat die verpuffende körpereigene Wärmestrahlung zu recyceln, kann weder bejaht noch verneint werden. Dem Fazit, dass die Zebru-Kollektion für den Einsatz vor allem im alpinen Gelände überzeugt, kann das jedoch nichts anhaben.