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Sonnenenergie im Gebirge

Goal Zero im Test: Nomad 20 und Sherpa 100

4 Minuten Lesezeit
Profifotograf Christian Pfanzelt hat das Goalzero Solarkit - bestehend aus Nomad 20 Solarpanel und Sherpa 100 Powerbank - getestet. Im Test musste das mobile Lade-Set zeigen, ob es auch im Hochgebirge die gewünschte Leistung lieferen kann.

Testerin Caro (1,74 m, Konfektionsgröße S/M bzw. 36) testete die Hose in Größe 36 und fand die Passform wie erwartet.

Wer viel draußen unterwegs ist – egal ob auf Fahrradtour in den Alpen oder beim Trekking im Himalaya – dem geht im wahrsten Sinne des Wortes ohne Strom das Licht aus. Kaum einer geht heutzutage noch ohne Handy, Tablet oder Fotokamera seiner Outdoor-Lieblingsbeschäftigung nach – besonders, wer mehrere Tage unterwegs ist, vielleicht auch abseits der Zivilisation. Aber auch in zivilisationsnahen Gebieten kommt man oft in die Verlegenheit, von externen Stromanbietern abhängig zu sein. Sei es auf dem Campingplatz – und dort meist nur in der Toilette – oder auf einer Berghütte, wenn alle Stromanschlüsse belegt sind. Beispiele dafür gibt es zuhauf.

Stromgewinnung mit Goal Zero

Christian Pfanzelt

Da macht es Sinn, als sein eigener Stromlieferant agieren zu können. Mit dem Solarkit von Goal Zero ist es jederzeit möglich, die Sonnenstrahlen mithilfe von Solarzellen zu bündeln und die Energie mit leistungsstarker Batterietechnologie sogar dauerhaft zu speichern.

Als Profifotograf bin ich unterwegs besonders auf eine zuverlässige Stromzufuhr angewiesen und habe die perfekt aufeinander abgestimmte Einheit aus Solarpanel und Akku (Powerpack) getestet. Als Solarkit bezeichnet Goal Zero diese Kombination aus Solarmodul oder Solarpanel und einer Powerbank – in meinem Fall ein Nomad 20 und Powerpack 100.

Goal Zero im Test: Solarpanel und Powerpack

Das von mir getestete System besteht  aus dem faltbaren Solarpanel „Nomad 20“ und der Akkueinheit Powerpack „Sherpa 100“. Das Nomad 20 besteht aus drei monokristallinen Solargeräte und ist damit aktuell (Stand: Mitte 2017) das leistungsstärkste faltbare Solarmodul von Goal Zero. Das Solarpanel lässt sich aufgrund der angebrachten Ösen fast überall befestigen. Sei es tagsüber auf dem Rucksack, beim Campen an der Zeltwand oder auch an Baumästen – der Befestigungsfantasie sind bei Goal Zero jedenfalls keine Grenzen gesetzt!

Goal Zero Solarkit im Einsatz – Christian Pfanzelt hat die Ladefunktion des Kits mit mehreren Geräten getestet.

Christian Pfanzelt

Goal Zero Solarkit im Einsatz – Christian Pfanzelt hat die Ladefunktion des Kits mit mehreren Geräten getestet.


Das Panel bietet laut Hersteller 20 Watt Leistung. Die Solarzellen sind in robusten Stoffbahnen eingenäht. Das Panel kann zum Transport zusammengefaltet werden. Dieses Faltsystem empfand ich als sehr praktisch, da die Größe des Panels vom aufgeklappten Zustand (77,5 x 33 x 2,5 Zentimeter) auf Faltgröße von 21,6 x 33 x 2,5 Zentimeter verkleinert werden kann – das entspricht in etwa DIN A4. Außerdem befinden sich die Solarzellen nach dem Faltvorgang auf der Innenseite und sind somit gut geschützt.

Die äußere Schicht des Panels ist widerstandsfähig gegen Dreck und Schmutz – auch ein Hinunterfallen überlebte das Solarpanel ohne Schaden. Die Anschlusskabel auf der Rückseite sind in einer Netztasche untergebracht und somit ordentlich aufgeräumt.

Angebracht sind ein 5 Volt USB-Anschluss, zwei Solarports zum Anschluss des Panels an die Powerbanks sowie ein Stecker, um mehrere (bis zu 4) Solarpanels hintereinander in Reihe zu schalten – was die effektive Stromausbeute deutlich steigert. In meinem Test habe ich allerdings nur ein Solarpanel verwendet. Alle nachfolgenden Ergebnisse beziehen sich deshalb auf die Kombination von einem „Nomad 20“ mit dem Powerpack „Sherpa 100“.

Sherpa 100: Das Goal Zero Powerpack

Das Sherpa 100 fungiert im Solarkit als Akkueinheit, um den mittels Sonnenkraft und Solarpanel erzeugten Strom dauerhaft speichern zu können. Das Sherpa 100 kann aber auch schon zuhause, sozusagen „auf Vorrat“, am Netzstrom aufgeladen werden. Das leistungsstarke Powerpack bietet mehrere Anschlüsse und Möglichkeiten, die verschiedensten Endgeräte mit Strom zu versorgen:

  • Über die zwei integrierten USB -Ausgänge können alle herkömmlichen USB-Endgeräte wie z. B. Handy, Tablet oder LED-Lampen mit Strom versorgt werden.
  • Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein Adapterkit, das mittels 19 Volt-Ausgang erlaubt, alle herkömmlichen Laptops zu laden.
  • Über den leider nicht im Lieferumfang enthaltenen 12 Volt KFZ-Adapter (Ladezeit des Sherpa 100 hier etwa 4 Stunden).

Leider fehlt bisher ein Adapter – oder noch besser: eine integrierte Möglichkeit – um auch MacBooks oder andere 220 Volt-Endgeräte direkt mit Strom zu versorgen. Für mich als Apple-User ein dickes Minus. Bisher habe ich mir hier mit einem Wechselrichter (Spannungswandler/Inverter von 12 Volt auf 220 Volt eines Fremdherstellers) beholfen. An dessen Ausgang konnte ich das Kamera-Batterieladegerät, das MacBook oder andere 220 Volt-fähige Endgeräte direkt mit deren Netzadapter mit Strom füttern.

ACHTUNG: Diese „Notlösung“ empfehle ich nicht, denn Spannungswandler benötigen i.d.R. selbst Strom um überhaupt Leistung zu bringen. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Anzahl der verfügbaren Ladezyklen der angeschlossenen Endgeräte aus.

Inverter: Auch von Goal Zero erhältlich

Um 220 V-Geräte laden zu können, ist ein Inverter notwendig.

Um 220 V-Geräte laden zu können, ist ein Inverter notwendig.


Seit 2017 ist in Deutschland der „Goal Zero Sherpa Inverter 220V“ (Gewicht: 160 Gramm) für etwa 60,- € erhältlich. Der Sherpa-Inverter hat ebenfalls einen 220 Volt-Ausgang, an den man auch MacBook, Handy, Kamerabatterieladegerät, etc. mit deren Netzadapter anschliessen kann. Im Grunde erweitert man durch den Inverter den Sherpa zu einer konventionellen 220 Volt Steckdose. Der Sherpa-Inverter lässt sich direkt an den Sherpa 100 anklipsen.

Im Vergleich mit einem Fremdhersteller ist dies natürlich die feinere Lösung. Durch das Anklipsen des Inverters an den Sherpa 100 wird aus dem Sherpa 100 ein einziges, separates Teil. Bei der Fremdherstellerlösung entstehen automatisch zwei einzelne, voneinander getrennte Teile. Durch den „Sherpa Inverter“ wird der Sherpa 100 zu einem hervorragendem Universalladegerät. Eine runde Sache!

Die Ladezeiten diverser Endgeräte im Vergleich zum Netzstrom und Sherpa 100 sind in etwa gleich lang. Es dürfte einleuchtend sein, dass die Ladezeit – angeschlossen an das Solarpanel Nomad 20 – stark von der Sonneneinstrahlung abhängig ist. In meinen umfangreichen Tests habe ich die im nachfolgenden aufgeführten Werte ermittelt. Da die wenigsten unter uns ein Elektrotechnik-Studium absolviert haben dürften, habe ich der Einfachheit halber bewusst auf Stromstärken und Leistungsangaben in Kilowattstunden verzichtet. Da jedes Endgerät unterschiedliche spezifische elektrische Eigenschaften hat, sollen die von mir ermittelten Werte lediglich einen groben Überblick über die Kapazitäten und Ladezeiten geben.

Bezüglich Ladedauer diverser Endgeräte sei nur soviel gesagt: der Vergleich Netzstrom und Sherpa 100 fällt in etwa immer gleich aus.

Alle Daten zu Ladezeiten und -kapazitäten

Ladezeit Powerbank Sherpa 100
  • via Netzstrom: 2 Stunden 10 Minuten
  • via 12V Kfz-Adapter: 4 Stunden
  • via Solarpanel Nomad 20 (sonnig): 11 Stunden 10 Minuten
  • via Solarpanel Nomad 20 (leicht und wechselnd bewölkt): 16 Stunden 50 Minuten
Tabelle zu Ladezeiten
GerätStromquelleLadezeitenAnzahl der Ladezyklen
iPhone 6s SmartphoneNetzstrom2:35 h
Powerbank Sherpa 1002:30 h7,5
Nomad 20 (sonnig)3:45 hnach 2h 75% erreicht
iPad TabletNetzstrom4:30 h
Powerbank Sherpa 1004:40 hknapp 3
Nomad 20 (sonnig)4:55 hnach 2h 50% erreicht
MacBookPro LaptopNetzstrom1:45 h
Powerbank Sherpa 1001:50 hknapp 2
KamerabatterieNetzstrom1:40 h
Powerbank Sherpa 1001:45 hknapp 5

Fazit zum Goal Zero Test

Pro

  • das Solarpanel Nomad 20 als auch die Powerbank Sherpa 100 können zusammen als auch unabhängig voneinander betrieben werden
  • mehrere Solarpanels können in Reihe geschaltet werden
  • Powerbank lädt gleich schnell wie über eine Steckdose
  • ein Solarkit kann individuell nach den Bedürfnissen zusammengestellt werden.
  • mit vielen verschiedenen Endgeräten kompatibel
  • gute Verarbeitung, auch optisch ansprechend

Contra

  • hohes Gewicht: 1.100g (Nomad 20) + 864g (Sherpa 100) + 164g (Inverter Fremdhersteller) = 2.128 Gramm
  • nicht wasserdicht (jedoch spritzwassergeschützt)
  • Ein/Aus – Schalter des Inverters ging im Rucksack versehentlich an

Mehr Testberichte über die Marke Goal Zero

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