- Warum? Grödel geben Dir Halt auf Eis und gefrorenem Schnee
- Wie? Grödel können über alle gängigen Wanderschuhe gezogen werden.
- Wann? Empfehlenswert fürs Winterwandern, Rodeln sowie flache, kurze Schneefeld-Querungen
- Wann nicht? In steilem, alpinen Gelände wählst Du besser Steigeisen.
Endlich Winter – der Schnee knirscht unter den Füßen und der Atem malt Wölkchen in die Luft. Natürlich zieht es einen bei den Bedingungen nach draußen, um die kalte Jahreszeit in den Bergen zu genießen. Allerdings hat der Untergrund bei Schnee und Eis so seine Tücken. Hier können Grödel sinnvoll sein!
Bergzeit
Was sind Grödel?
Grödel sind Schneeketten für Deine Wanderschuhe. Sie geben Dir Halt auf winterlichem Untergrund wie Firn, Harsch oder gefrorenem, vereistem Schnee. Eingesetzt werden Grödel beim (Winter-)Wandern, Rodeln oder auch beim Trailrunning und Spazierengehen auf eisigen Feld- und Waldwegen.
Viele Grödel-Modelle, die auch als Spikes bezeichnet werden, bestehen heutzutage aus Ketten, die mit spitzen Zacken versehen sind und mit einem elastischen Gummiring über jeden gängigen Bergschuh gezogen werden können.
Wie ziehe ich Grödel richtig an?
Klassische Grödel-Modelle werden mit einem Gurtband unter der Schuhsohle fixiert. Die komfortablen Spikes werden hingegen mit einem flexiblen Gummirahmen über die Wanderschuhe gezogen. Es gibt sie deshalb auch für verschiedene Schuhgrößen. Dank des elastischen Gummis passen sie sich jeder Schuhform an.
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Spikes vs. Grödel: Wo liegen die Unterschiede?
Ursprünglich galt die Bezeichnung Grödel nur für vier- bis sechszackige Stahlkrallen, die man sich mittig mit Gurtbändern unter den Fuß schnallt. Heute werden die Begriffe Grödel und Spikes im allgemeinen Sprachgebrauch meist gleichgesetzt.
Grödel: die klassische & alpinere Variante
Klassische Grödel werden oft auch Halbsteigeisen genannt und eignen sich für Touren, die in relativ einfachem Gelände immer wieder über Gletscher und Schneefelder führen. Sie werden mit Gurtbändern festgebunden und erfordern von Deinen Wanderschuhen eine etwas stabilere Sohle, damit die mittig sitzende Zacken-Platte nicht unangenehm drückt.
Spikes: die moderne & komfortablere Variante
Häufiger getragen werden heute hauptsächlich Spikes, weil sie praktikabler und leichter sind und für viele Einsätze im Alltag, beim Winterwandern in leichtem Gelände oder auch beim Laufen auf rutschigem Untergrund ausreichen. Spikes werden mit einem Gummiring befestigt. Sie eignen sich für alle Wanderschuhe und auch für viele Trailrunningschuhe.
Grödel oder Steigeisen: Wann verwende ich was?
Grödel oder auch Spikes eignen sich hervorragend für Winterwanderungen oder Wanderungen im Herbst und Frühling, wenn es in den Bergen schon recht eisig werden kann. Sie bieten Dir Halt auf Schnee und Eis und können problemlos und schnell ausgezogen werden, wenn der Untergrund wieder ein rutschfreies Gehen ermöglicht. Selbst kurze Stücke über flache (!) Gletscher kannst Du mit ihnen noch queren.
Wenn Du Deinen Fuß nicht mehr komplett aufsetzen kannst, brauchst Du Steigeisen.
Wird das Gelände alpiner, reichen Spikes oder Grödel jedoch nicht mehr aus. Je vertikaler und eisiger der Weg ist, desto weniger Halt finden die kurzen Zacken der Spikes. Auch klassische Grödel, bei denen die Zacken ausgeprägter sind, finden dann keinen Zugriff mehr. Spätestens wenn Du Deinen Fuß nicht mehr komplett aufsetzen kannst, brauchst Du Leichtsteigeisen oder sogar richtige Steigeisen.
Einsatzbereiche
- Grödel: flaches Gelände, Winterwandern oder Wandern auf rutschigen Wegen, kurze, flache Querungen von Schneefeldern
- Steigeisen: steiles, alpines Gelände, Hochtouren, Gletschertouren, Bergsteigen und Eisklettern
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Als Minimum für den Einsatz mit Steigeisen gilt bedingt steigeisenfestes Schuhwerk. Ganz sicher gehst Du mit Stiefeln ab der Bergschuhkategorie C.
👉 Tipp: In unserem Beitrag steigeisenfeste & bedingt steigeisenfeste Bergschuhe zeigen wir Dir, welche Schuhe für Steigeisen geeignet sind und worauf Du achten musst.
Wann kommen (Leicht)-Steigeisen zum Einsatz?
Auf Skitouren, wenn zwischendurch immer wieder schwierige Passagen zu überwinden sind, packst Du Dir am besten ein Paar Leichtsteigeisen an den Rucksack. Aus einer Aluminiumlegierung gefertigt und etwas einfacher im Aufbau sind sie deutlich leichter als richtige Steigeisen.
Auf hochalpinen Touren, wenn sich immer wieder Fels unter den Schnee mischt oder längere Strecken auf blankem Eis zu bewältigen sind, steigen die Anforderungen an die Belastbarkeit des Materials. Leichtsteigeisen nutzen sich hier zu schnell ab, was nicht nur ärgerlich, sondern auf langen Touren auch gefährlich werden kann. Die Waffe der Wahl sind daher klassische Steigeisen.
Worauf muss ich bei der Pflege von Grödeln achten?
Grundsätzlich solltest Du die Grödel wirklich nur anziehen, wenn Du Eis und fest gefrorene Schneefelder queren musst oder bei winterlichen Bedingungen wanderst. Sobald der Untergrund es zulässt, solltest Du sie wieder ausziehen. Auf hartem, steinigen Grund werden die Zacken schnell stumpf und auch die Trittsicherheit geht verloren.
Ansonsten sind Grödel sehr pflegeleicht: Nach der Tour säuberst Du sie einfach mit etwas Wasser vom Schmutz und lässt sie trocknen.
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Fazit: Grödel sind Steigeisen für Genießer
Wenn Du auch im Winter Lust aufs Wandern hast, aber weißt, dass unterwegs Schneefelder oder Eis zu überwinden sind, dann werden Dir Grödel voll und ganz ausreichen.
Bist Du Läufer, solltest Du auf leichte Grödel bzw. Spikes setzen, die sich auch zum Trailrunning eignen. (Hinweis: Das vorgesehene Einsatzgebiet findest Du in der jeweiligen Produktbeschreibung im Bergzeit Shop unter „Sportart“.)
Häufig wirst Du Deine Grödel eher im Rucksack als an den Füßen tragen. Dennoch sind sie ein absolutes Sicherheitsplus und unverzichtbar auf Winterwanderungen. Schon ein einfaches Paar Grödel verbessert die Trittstabilität im Schnee gegenüber normalen Schuhsohlen erheblich.
Bist Du auf der Suche nach Grödeln oder Spikes für Deine nächste Tour? Hier geht’s zum Grödel-Sortiment bei Bergzeit.
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