Bist Du auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk oder als Ausrüstungs-Nerd immer auf der Jagd nach dem besten Equipment? Oder sind die alten Bergschuhe einfach nur abgerockt? Egal was der Grund ist – ich darf Dir ein Highlight für die anstehende Eisklettersaison präsentieren: Den La Sportiva G-Tech!
- Hochtouren- und Expeditionsstiefel für die 3.000er bis 5.000er dieser Welt
- Steigeisenfest (Kategorie D)
- Wasserabweisende Gamasche
- Mit Boa-Verschluss-System
- Veganes Produkt
Es ist immer wieder spannend, was die Produktentwickler regelmäßig aus ihrem Hut zaubern. Mit dem steigeisenfesten G-Tech ist der Schuhfirma aus dem Val di Fiemme im Trentino ein nächster großer Wurf gelungen.
Franz Mösbauer
Mein erster Eindruck vom La Sportiva G-Tech
Die Konstruktion mit der integrierten Gamasche hat sich seit Jahren längst bewährt. Im Prinzip ist der einteilige G-Tech die kleine und leichtere Schwester des ebenfalls neuen, zweiteiligen G-Summit. La Sportiva verspricht sich vom G-Tech, den ultimativen Schuh für moderne Eis- und Mixedklettereien entwickelt zu haben, der sich auch in hochalpinen Couloirs bewähren soll.
Für warme Füße an kalten Tagen soll die patentierte CORE-WRAP -Overlap-Konstruktion sorgen.
Diese besteht aus dem fixen Innenschuh mit wärmeisolierenden Materialien in unterschiedlichen Stärken, um für warme Füße und gleichzeitig einem guten Halt zu sorgen. So geht das Anziehen des Schuhes, das etwas an die Konstruktion von Skitoureninnenschuhen erinnert, äußerst einfach. Und der obere Klett zur ersten Fixierung sorgt bereits für einen angenehmen Halt.
Die wasserabweisende, leicht gefütterte und flexible externe Gamasche lässt sich über den angenehm leicht laufenden Reißverschluss schnell schließen und trägt zudem wenig auf.
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Dadurch hat der Schuh ein recht geringes Volumen, was wiederrum für ein präzises Klettern sehr von Vorteil ist. Zuletzt bietet das bewährte BOA Fit System eine feinfühlige und präzise Anpassung. Sie fixiert den Fuß gleichmäßig, ohne an einzelnen Stellen zu drücken. Dadurch werden Druckstellen und in Folge kalte Füße vermieden.
Der größte Clou beim BOA Fit System ist für mich, dass die Schnürung von außen jederzeit – auch beim Klettern – leicht und schnell auch mit dickeren Handschuhen angepasst werden kann. Und das ohne unter stürmischen oder kalten Bedingungen die Gamaschen öffnen zu müssen.
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Für mich fühlt sich die Passform subjektiv vergleichbar gut an wie etwa beim Batura oder Trango Ice. Persönlich trage ich die Bergschuhe eher eine Nummer größer als etwa bei Zustiegsschuhen von La Sportiva.
In Verbindung mit dicken Socken beuge ich so kalten Füßen vor, wobei ein guter Sitz des Schuhs am eigenen Fuß notwendig ist. Und hier trumpft bei mir der G-Tech voll auf!
Der G-Tech im Praxistest (Klettern, Zustiege)
Sowohl beim Zustieg, als auch bei der Kletterei selber, offenbart der G-Tech sein präzises Verhalten.
Das Gehen im Gelände ist weniger klobig, das Klettern an kleinen Leisten direkter, als ich es von meinen bisherigen Stiefeln gewohnt war.
Erreicht wird dies durch eine offensichtlich recht dünne Zwischensohle, dessen 5 Millimeter dicke Carbon-Zwischensohle für eine ausreichende Versteifung und Isolierung sorgt. Beim Klettern, egal ob mit oder ohne Steigeisen, lassen sich die Tritte gefühlt definiert treten und der flexible Schaft gibt jede Bewegung frei. Trotz der leichten Bauweise fühlt sich der Schuh nicht unangenehm weich an oder sorgt für eine schnellere Ermüdung.
Franz Mösbauer
Die Außensohle des La Sportiva G-Tech
Die speziell entwickelte, zweiteilige ICE-Tech-Außensohle kombiniert die besten Eigenschaften zum Klettern im vorderen, als maximalen Grip im hinteren Bereich der Sohle. Erreicht wird diese durch zwei unterschiedliche Gummimischungen.
Während die Vibram LiteBase in der vorderen Hälfte für eine Gewichtsreduzierung bei maximalem Grip sorgt, bietet die Vibram SpringLug Tech im hinteren Bereich unter der Ferse bestmöglichen Halt und Dämpfung.
Franz Mösbauer
Ob es nun am scharfkantigen Kalk der Nordalpen lag oder an meiner Gehtechnik. Auffällig war, dass nach den ersten Einsätzen die Sohle etwas mehr Verschleiß aufwies als erwartet. Falls dann irgendwann die Sohle doch zu stark verschlissen sein sollte, kann diese zur Freude des Besitzers und der Natur entweder komplett, oder nur im vorderen Bereich neu besohlt werden.
Gute Perspektive
Noch gestaltet sich der große Einstieg in die Eisklettersaison bei mir leider zäh. Immerhin konnten die ersten Seillängen in der Schlucht von Pontresina Dank Fixseil und Steigklemmen absolviert werden.
Mit dem G-Tech im Eis zu klettern, war richtig genial!
Durch die dünne, dennoch steife Zwischensohle lässt es sich ziemlich präzise und direkt klettern, ohne dass zu sehr das Gefühl aufkommt, die Wadeln platzen. Auffallend gut war die Flexibilität des Schaftes beim Klettern.
Zudem fixiert das Boa-Schnürsystem den Fuß zuverlässig, ohne dass es zu Druckstellen kommt. Auch wenn es beim Eisklettern nicht immer ganz trocken abläuft, so sorgt die integrierte Gamasche dennoch für trockene Füße, indem sie zuverlässig mehr als nur tropfendes Wasser abhält.
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Obwohl mein bisheriger Trango Ice bereits sehr angenehm zu klettern war, so setzt der G-Tech noch eins drauf!
Nur Schweißfüße wird im Winter so schnell niemand bekommen. Zum Eisklettern ist der Schuh für sicherlich 90 Prozent der Tage ausreichend. Bei Aktivitäten im winterlichen Hochgebirge, insbesondere mit längeren Standplatzaufenthalten, würde ich tendenziell zu einem wärmeren Modell greifen. Aber wie so oft gilt: Keine Regel ohne Ausnahme.
Mein Fazit zum La Sportiva G-Tech
Definitiv empfohlen werden kann der Schuh für das winterliche Eis- und Mixedklettern. Wer tendenziell keine frostigen Füße besitzt, wird im G-Tech auch einen idealen Partner für Couloirs im Hochgebirge finden.
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Andernfalls ist für Frostbeulen oder das winterliche Hochgebirge der neue, zweiteilige G-Summit einen Blick wert. Liegt der Schwerpunkt eher bei sommerlichen Hochtouren, würde ich einem robusteren Modell, wie etwa dem Nepal Extrem, den Vorzug geben.