Inhalt
- Passform: Wie fallen Rocker Skijacke und -hose aus?
- Mitwachsend: Was heißt das?
- Im Fokus #1: Die Rocker Skijacke
- Im Fokus #2: Die Rocker Skihose
- Material & Verarbeitung: hochwertig, funktional und nachhaltig
- Praxistest: Wie bewährt sich die Isbjörn Kombi?
- Mein Testfazit zur Isbjörn Rocker Skijacke und -hose
Isbjörn of Sweden hat sich auf die Herstellung funktioneller, hochwertiger und langlebiger Kinderkleidung spezialisiert. Die Ansprüche an die eigenen Produkte sind hoch: erstklassige Funktionalität, bedenkenlose Materialien aus wiederverwerteten Rohstoffen, mitwachsende, robuste Produkte, die für ein Wieder- und Weiterverwenden ausgelegt sind. Slow Fashion statt Wegwerfmode – ein Ansatz, der auch am Preis deutlich sichtbar wird.
Die Rocker-Kombi wurde von Isbjörn als Ski- und -Multisportbekleidung für den Winter entwickelt. Die hier gegetesteten Modelle waren im Winter 2022/23 als limitierte Auflage zum zehnjährigen Jubiläum der Isbjörn Skibekleidung unter dem Namen „Backflip“ erhältlich.
Ab Winter 23/24 ist die getestete Ski-Kombi wieder unter dem Produktnamen „Rocker“ erhältlich. Neben dem Namen wurde auch die Optik der Jacke etwas verändert: die Teilungsnähte für das Colorblocking verlaufen nun waagrecht über die Brust. Die beiden Taschen sind tiefer auf Bauchhöhe gerutscht. Funktional sind keine Unterschiede zum Testmodell zu erwarten.
Die Rocker Ski Pant ist baugleich zur beliebten Offpist Skihose und unterscheidet sich lediglich optisch durch das zweifarbige Design. Das einfarbige Pendant zur Jacke ist die Carving Skijacke, die sich allerdings in Details unterscheidet – beispielsweise über eine nicht abnehmbare Kapuze.
Passform: Wie fallen Rocker Skijacke und -hose aus?
Die Testerin ist 132 Zentimeter groß, ihr Körperbau ist eher schmal (Taille 55 Zentimeter ). Die getestete Rocker-Kombi haben wir in Größe 134-140 gewählt.
Judith Hackinger
So muss das zum Saisonstart: Die Bergrettung übt für den Ernstfall und die Skibekleidung vom Kind sitzt „zum Reinwachsen“ optimal.
Jake und Hose fallen meiner Meinung nach ein bisschen großzüger aus, als unsere Kinderklamotten im Durchschnitt. Beim Auspacken der Sachen sah es einen Moment so aus, als wäre insbesondere die Hose noch deutlich zu groß. Nach dem Einstellen von Trägern und Hosenbund ist das anders. Beides lässt sich für ein große Bandbreite bei Körperbau und Längenwachstum anpassen.
Einmal richtig eingestellt sitzt die Kombi bei der Testerin bereits sehr gut mit einer sinnvollen Menge Luft zum Reinwachsen. Genau so, wie ich das bei einer neuen Skijacke- und -hose in dieser Preisklasse für die erste Saison erwarte.
- Zweilagiges Polyamid, wasserdicht und atmungsaktiv
- Wassersäule 15.000 mm, Atmungsaktivität 15.000 g/m3/24h
- Primaloft Black Eco Kunstfaserwattierung
- Mitwachsendes, für Kinder entwickeltes Design
- Limitierte Auflage. Hose baugleich zu Offpist Skihose
- Bluesign zertifizierte Materialien aus wiederverwerteten Rohstoffen
- PFC-freie Imprägnierung Bionic Finish Eco
- Größe 122-128 bis 170-176
Mitwachsend: Was heißt das?
Isbjörn hat sich auf hochwertige, funktionelle und langlebige Kinderkleidung spezialisiert und setzt dies bei der Produktgestaltung konsequent um. Mit speziellem Blick auf Kinder bedeutet dies: Die Hardshell-Produkte wachsen mit. Gelöst ist das sehr clever: Ein mit langen Stichen abgenähter Saum im Innenfutter hält Ärmel- und Beinlänge innen kurz, während der Außenstoff locker lässig aufbauscht.
Mit dieser Lösung ist der einkalkulierte Wachstumsspielraum sauber unterhalb von Knien und Ellbogen verstaut. Die Überlänge kann dadurch etwas größer ausfallen und reibt nicht störend an den Handgelenken oder am Bein.
Werden Hose und Jacke zu kurz, kann der Mitwachssaum einfach aufgetrennt werden.
Ärmel- und Beinlänge der Rocker-Kombi wachsen bei Bedarf also etwa sechs Zentimeter mit. Dies entspricht dem Längenzuwachs einer ganzen Kleidergröße.
Ein neuerliches Abnähen der Säume (beim Weitervererben) scheint theoretisch möglich, setzt aber allenfalls ein sorgfältiges Vorgehen voraus, damit das wasserdichte Hardshellmaterial nicht versehentlich mitgenäht und beschädigt wird.
Im Fokus #1: Die Rocker Skijacke
Die Rocker Skijacke ist – wie es sich für ein ausgewiesene Skijacke gehört – mit einem festen Schneefang ausgestattet. Dieser lässt sich bei Nichtgebrauch über einen Druckknopf an der Jacke fixieren, so dass er nicht störend durch die Gegend flattert.
An den Ärmeln verhindern weiche innenliegende Bündchen das Eindringen von Kälte und Schnee. Ein Feature, das unser Testkind bisher noch nie zu schätzen wusste. Bei der Rocker Skiijacke scheinen die Bündchen aber nicht zu stören. Auch die außenliegenden Klettmanschetten lassen sich gut vom Testkind bedienen und einstellen.
Judith Hackinger
Die Innentasche mit Kabelausgang ist geräumig.
Judith Hackinger
Der Schneefang kann mittels Druckknöpfen befestigt und geöffnet werden.
Die verstellbare Kapuze ist abnehmbar. Die dafür nötige Druckknopfleiste verschwindet nach dem Abnehmen unsichtbar in einem Saum am Kragen. Der Kragen an sich ist höher gezogen, was am Hals für einen guten Windschutz bietet. Innen sorgt ein kuscheliges Futter am Kragen und an der Reißverschlussabdeckung für Tragekomfort.
Außen bietet die Jacke zwei Brusttaschen und eine Skipass-Tasche am Ärmel, die über wasserdichte, farblich abgehobene YKK-Reißverschlüsse verschlossen werden. Innen gibt’s eine Brusttasche mit Zipp und Kabelausgang – so dass auch musikliebende Teenies mit der Rocker Jacke glücklich werden.
Im Fokus #2: Die Rocker Skihose
Die Rocker Skihose ist baugleich zur einfarbigen Offpist Skihose und begeistert mich besonders aufgrund der Anpassungsmöglichkeiten: Die Bundweite lässt sich von etwa 58 bis 74 Zentimeter einstellen – das ist viel Material. Der für die Weitenregulierung vorgesehene Bereich am Bund ist jedoch schlank gehalten, so dass die beim enger Stellen entstehenden Falten relativ flach und unauffällig am Körper liegen. Der Materialüberschuss stört weder beim Toben, noch sieht es optisch unpassend aus.
Der Bund ist am Rücken der Rocker Hose etwas hochgezogen und isolierend verstärkt. So bleibt der empfindliche Nierenbereich schön warm und geschützt und die Hose sitzt dort, wo sie hingehört.
Die elastischen Hosenträger sind abnehmbar und erlauben in der Längeneinstellung vermutlich mehr Spielraum als jemals nötig sein wird. Alternativ gibt’s am Bund auch Gürtelschlaufen, so dass die Hose auch damit fixiert werden kann (sollten die Hosenträger eines Tages uncool werden).
Der Frontzipp ist großzügig abgedeckt, um Kältebrücken auszuschließen. Bei den beiden Zipp-Taschen an den Oberschenkeln kommen wiederum wind- und wasserdichte YYK-Reißverschlüsse zum Einsatz. Die Ladekapazität der Taschen ist ordentlich. Das Testkind mit Sammelleidenschaft ist davon besonders begeistert.
Auch die Basics erfüllt Isbjörn mit Bravour: Integrierte, seitlich zu öffnende Gamaschen, seitliche, bis zum Knie reichende Zipps zum einfacheren Anziehen und zur Belüftung, reflektierende Druck-Elemente – hier wurde nichts vergessen.
Mein Highlight an der Rocker Skihose: Der Hosensaum!
Was ist DIE Schwachstelle bei Skihosen für Kinder? Der Saumbereich. Skikanten sind hier das eine Übel, das andere – schlimmere – ist dem Wachstum der Kinder geschuldet. Skihosen werden in der Regel etwas zu lang gekauft, um das Kind verlässlich zumindest über eine Saison zu bringen.
Zu lang bedeutet im Normalfall aber auch, dass Hosen ohne gerafften Saum hinten über die Schuh ragen. Drauftreten ist die Folge. Das führt bei häufig genutzten Ski- und Schneehosen schnell zu Abrieb und Verschleiß. Nicht selten hängt der Saum in Fetzen davon, während der Rest der Hose eigentlich noch gut wäre.
Judith Hackinger
Der Saum der Isbjörn Rocker Skihose ist hinten kürzer als vorne. Das wirkt Verschleiß entgegen.
Isbjörn hat das Problem erkannt. Der Saum der Rocker Skihose ist hinten um gute vier Zentimeter kürzer. Während ich mich beim Auspacken noch über das seltsam geschwungene Design wundere, geht mir bei der ersten Testtour schnell ein Licht auf!
Am Hosensaum wurde genau jener Bereich ausgespart, der ansonsten unter der Ferse Streusplitt, Schmutz und Verderben ausgeliefert ist!
In der Praxis funktioniert diese Lösung großartig. Das hoffentlich lange Leben der Rocker Skihose wird vermutlich nicht am Saum scheitern.
Dass der gesamte Saumbereich umlaufend aus robustem Cordura gefertigt ist, zahlt zusätzlich auf die Produktlebensdauer ein. Ski- oder Rodelkanten schneiden hier gerne mal Löcher in unverstärktes Hardshell-Material und auch sonst macht robustes, abriebfestes Material bei Kinderbekleidung aus vielerlei Gründen Sinn.
Material & Verarbeitung: hochwertig, funktional und nachhaltig
Die Rocker Skijacke- und -hose sind aus bluesign-zertifiziertem Polyamid (Tactel) gefertigt. Das zweilagige Laminat mit Polyurethan-Membran ist wasserdicht (Wassersäule 15.000 Millimeter) und stark atmungsaktiv (15.000 Gramm/Kubikmeter/24 Studen). Für die werksseitige DWR-Ausrüstung des Materails verwendet Isbjörn Bionic Finish Eco, eine Imprägnierung die ohne Fluorcarbone funktioniert.
Das Material der Jacke ist für ein ideales Verhältnis von Wärmeleistung zu Gewicht etwas leichter gewählt, während bei der Hose eine robustere Variante zum Einsatz kommt. Der Hosensaum ist wie bereits erwähnt mit Cordura verstärkt. Alle Nähte sind mit wasserdichten Nahtbändern verschweißt, die Verarbeitung ist sehr präzise und steht einer hochwertigen Ski-Kombi für Erwachsene in nichts nach.
Judith Hackinger
Abseilen aus einem durchaus schattigen Plätzchen: Nach zweieinhalb Stunden bewegungsloser Gefangenschaft ist das Klima prima.
Bei der isolierenden Wattierung verwendet Isbjörn Primaloft Black Eco mit 133 Gramm pro Quadratmeter, das zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester hergestellt wird. An der Hose endet die Wattierung unterhalb vom Knie – dort, wo ohnehin Skischuhe und Winterstiefel das Warmhalten der Beine übernehmen. Das spart Gewicht und verringert unnötiges Bauschen im Saumbereich.
Schnitt und Design der limitierten Rocker-Kollektion empfinden wir als ansprechend. Die Testerin ist von der Farbgestaltung der Testkombi hin und weg. Auch der lässig lockere Skandi-Schnitt weiß die Achtjährige zu begeistern.
Praxistest: Wie bewährt sich die Isbjörn Kombi?
Die Testerin ist ein sehr bewegungsliebendes Kind, das gerne ausdauernd und aktiv im Schnee spielt. Zuverlässiger Schutz vor Nässe und ein sehr gutes Klimamanagement sind daher jene Aspekte, die mir bei der Ski- und Winterbekleidung meiner Tochter ganz besonders wichtig sind. Wenn sich beides noch mit einer durchdachten, kindgerechten Ausstattung vereinen lässt, umso besser.
Nach den ersten Testwochen wird die Rocker-Kombi unseren Ansprüchen mehr als gerecht. Den Tragekomfort beschreibt die Testerin als „sehr gemütlich“ – sowohl während der zweieinhalb Stunden bewegungsloser „Gefangenschaft“ im Rahmen einer ziemlich schattigen Seilbahn-Bergeübung, als auch beim anschließenden Talsprint zum Auspowern.
Die Rocker-Kombi wird unseren Ansprüchen (Schutz vor Nässe und ein sehr gutes Klimamanagement) mehr als gerecht. Die Testerin findet die Kombi sehr gemütlich.
Wärmeleistung und Atmungsaktivität scheinen auch beim Toben im Schnee gut ausgewogen. Das Material hält zudem – wie in dieser Preisklasse erwartbar – zuverlässig dicht.
Mit dem Blick einer Mama nicht zu vernachlässigen ist auch das Thema Reinigung. Wir haben die Kombi in der Farbe Emerald Green mit rosa Kontrastfarbe gewählt. Der helle, freundliche Farbton gefällt dem Kind, weckte bei mir aber auch gewisse Befürchtungen in Bezug auf Schmutzanfälligkeit.
Judith Hackinger
Die Rocker Ski-Kombi ist bei 40 Grad in der der Waschmaschine waschbar.
Ums kurz zu machen: Wir haben die 400+-Euro-Kombi bei der ersten Testtour durch Rennen im Matsch eines Feldes gnadenlos verdreckt. So sehr, dass es mir beinah die Tränen in die Augen drückte. Immerhin, der Spaß war groß.
Zum Glück gibt’s eine Waschmaschine und zum Glück lässt sich derartiger Schmutz auch aus dem hellen Stoff sehr gut auswaschen. Standardmäßig nachimprägniert mit Nikwax hält die Hose weiterhin zuverlässig dicht und auch die pflegeleichte Primaloft-Wattierung ist so weich und bauschig wie vor der Wäsche.
Mein Testfazit zur Isbjörn Rocker Skijacke und -hose
Beim Blick auf die Isbjörn Rocker Skikombi wird schnell klar, dass es sich hier NICHT um ein kurzlebiges Wegwerfprodukt handelt – und das liegt nicht (nur) am stolzen Preisschild. Material, Gestaltung und Verarbeitung – das komplette Produkt ist für eine möglichst lange Produktlebensdauer aufgelegt.
Bekannte Schwachstellen wie der Hosensaum wurden gezielt so umgesetzt, dass der Materialverschleiß eine möglichst geringe Angriffsfläche hat. Diese Kombi soll nicht nur den ersten Besitzer möglichst lange warm und trocken durch den Winter bringen, sie soll auch noch weitere Kinder zuverlässig bei ihren Abenteuern begleiten. Das gilt auch dann, wenn man – so wie wir – weit mehr als eine Woche pro Jahr im Schnee verbringt.
Judith Hackinger
Kind hat Spaß, Mama ist glücklich. Wir sind von der Rocker Ski-Kombi schwer begeistert.
Als Mama der Testerin kann ich mir kaum eine durchdachtere, hochwertigere Skibekleidung für meine Tochter vorstellen. Verarbeitung und Ausstattung sind absolut top und stehen meinen eigenen Skiklamotten in nichts nach.
Natürlich, mit einem UVP von insgesamt 419,90 Euro spielt die Rocker Ski-Kombi am obersten Rand der Liga. Aber ich erwarte mir auch, dass sie uns zuverlässig mindestens durch die nächsten zwei Winter begleitet. Wenn ich ehrlich bin spekuliere ich sogar auf drei Saisonen mit anschließender Weitergabe. Das Wachstum meiner Tochter wird bestimmen, ob das am Ende auch klappt.
Das gefällt mir besonders an der Isbjörn Rocker Kombi
- Tolles Klimamanagement: beim Toben nicht zu warm, beim Rumstehen nicht zu kalt
- Genialer Hosensaum: Der geschwungene Saum verhindert Beschädigungen durch Schuhe
- Mitwachsendes Design: Mitwachs-Säume verstecken eine ganze Kleidergröße Zuwachsspielraum
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