Ein perfekter Skitag, strahlender Sonnenschein, weite Sicht, frischer Pulverschnee, unverspurte Hänge – der Traum eines jeden Wintersportlers. Doch nicht immer sind die Bedingungen ideal. Die Lichtverhältnisse wechseln. Es schneit und stürmt. Das Gelände liegt weiß in weiß vor einem, die nachmittäglichen Buckel sind kaum von der nächsten Eisplatte zu unterscheiden. Man rutscht von einer Unebenheit zur nächsten. Plötzlich reißt es auf, die Sonne gleißt und blendet. Eine echte Herausforderung für unsere Augen. Da ist eine gute Skibrille Gold wert. Die Lightyear Reactiv Skibrille von Julbo im Test.
Die perfekte Lösung für wechselnde Lichtverhältnisse
Viele Skibrillen versagen gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen. Am Gipfel in der Sonne die Abfahrt starten, durch die Wolkendecke, in den Wald hinein und die letzten Schwünge vielleicht noch in der Dämmerung. Da hätte man am liebsten drei Brillen oder zumindest drei Gläser im Rucksack – aber im Ernst: Wer macht das schon?
Martin Heilmann
Der französische Brillenhersteller Julbo, hat hier ein tolles Produkt auf den Markt gebracht: die Lightyear Reactiv mit selbsttönenden Gläsern und vielen weiteren Extras.
- Photochromes Glas mit Lichtschutz von Kategorie 1 (Dämmerung ) über Kat. 2 (leichte Sonneneinstrahlung) bis Kat. 3 (starke Sonneneinstrahlung)
- Gewicht: 130g
- Maße:
- Scheibenhöhe: 92mm
- Breite: 165mm
- Antifog-Beschichtung
- Scheibenbelüftung
Vorbei sind die Zeiten der umständlichen Wechselgläser oder der stets orangefarbenen Allwetter-Skibrille. Immer mehr Firmen setzen auf so genannte photochrome Gläser, die sich je nach Lichtverhältnissen automatisch aufhellen oder abdunkeln. So auch Julbo mit seiner neuesten Skibrille Lightyear Reactiv. Ich darf sie zum Start der neuen Wintersaison mit der 1 – 3 High Contrast Scheibe für Dich testen.
Frau Holle liefert – und die Julbo Lightyear Reactiv zeigt, was sie kann.
Am Tag des Tests muss die Brille gleich zeigen, ob sie hält, was sie verspricht. Es ist der erste Skitag der Saison, Anfang Dezember, irgendwo im Zillertal. Powder bis zum Kinn, aber das Licht ist so flach wie der Tegernsee. Kurzum: Mit meiner normalen Sonnenbrille sehe ich nichts. Keine Hubbel, keine wechselnden Schneeverhältnisse, das coupierte Gelände würde zur blinden Achterbahnfahrt.
- 0 = Flutlicht
- 1 = Schlechtwetter/Dämmerung
- 2 = Sonne/Wolken Mix
- 3 = Sonne
- 4 = Gletscher
Erfahre mehr im Beitrag Gläser für Skibrillen und Sportsonnenbrillen
Hinzu kommt: Im Aufstieg unserer Skitour schneit es quer. Da das mit einer normalen Sonnenbrille schnell unangenehm wird, beschließe ich, eine Besonderheit der Julbo Lightyear Reactiv direkt auszuprobieren: die regulierbare Belüftung.
Martin Heilmann
Martin Heilmann
Der Aufstieg ist steil und anstrengend. Wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Doch dank der erstmals eingesetzten SuperFlow Pro-Technologie von Julbo beschlägt die Brille nicht. Dafür hat der Hersteller nicht nur Belüftungen in Glas und Rahmen integriert. Man kann das Glas auch leicht nach vorne schieben – also einen Spalt zum Rahmen schaffen – und so für maximale Luftzirkulation sorgen. Die Bedienung ist sehr intuitiv und funktioniert auch mit Skihandschuhen. Mit leichtem Druck links und rechts zum Rahmen hin wird das System wieder geschlossen.
Fog off – Fun on
Oben angekommen: Felle ab. Eine kleine Stärkung vor der Abfahrt. Schuhe von Walk auf Ski. Schnallen schließen. Die Vorfreude wächst. Helm auf. Brille auf. Das silikonisierte Band ist so rutschfest, dass es im ersten Moment schwerfällt, es neu zu positionieren. Mit etwas mehr Kraft ziehe ich die Brille in die Mitte.
Das Gestell passt sich perfekt der Form meines Ascender Mips Skihelms an und auch an den Seiten sitzt das System perfekt (mein Kopfumfang: 57 Zentimeter).
Dann kann es losgehen.
Martin Heilmann
Ein Blick durch klare Gipfelhöhen – Skigenuss im Winterwonderland
Auf den ersten Metern in Gipfelnähe bläst der Wind. Der Himmel ist bedeckt. Die Brillengläser sind fast klar. Durch das verspiegelte Glas sind meine Augen deutlich zu erkennen. Mir fällt sofort auf, dass das Sichtfeld der Julbo Lightyear extrem weit ist. Bei anderen Skibrillen hatte ich oft das Gefühl, seitlich Scheuklappen zu tragen und nach unten eher Schaumstoff zu sehen, so dass ich es kaum gewohnt bin, beim Fahren mehr als die Spitzen meiner Ski zu sehen.
Auch Unebenheiten und Übergänge im Gelände kann ich dank der High Contrast Scheibe viel besser erkennen als mit anderen Brillen.
Von wegen Skispitzen. Das ist alles, was ich trotz Top-Sichtfeld bei der Abfahrt sehe. Frau Holle hat zu Beginn des Winters 23/24 wirklich geliefert. Selten hatte ich Anfang Dezember so eine Powderabfahrt wie an diesem Tag. Wir starten bei Schneetreiben auf über 2400 Metern. Später gewinnt die Sonne den Kampf gegen die Wolken, meine Augen verschwinden hinter den verdunkelnden Scheiben. Der Schnee glitzert, aber ich sehe jede Unebenheit. Ich gebe Gas. Jetzt kann ich nur noch die Abfahrt genießen. Ein fast perfekter Ausflug ins Winterwonderland.
Martin Heilmann
Am Auto angekommen, freue ich mich übrigens über ein weiteres Detail, das Julbo dem Lightyear Reactive spendiert hat: Zum Lieferumfang gehört nicht nur ein einfaches Aufbewahrungstuch. Zum besseren Schutz kann die Brille in ein Softcase gepackt werden, das an die Form der Gläser und des Rahmens angepasst ist. So bleibt meine Brille auch im Rucksack bis zum nächsten Start perfekt geschützt – egal bei welchen Sichtverhältnissen.
Das Fazit zum Test der Julbo Lightyear Reactiv Skibrille
Insgesamt hat sich auf dem Skibrillenmarkt in den letzten Jahren einiges getan. So hat Julbo mit der Lightyear nicht nur seinem Sortiment ein absolutes Highlight hinzugefügt. Ein Glas für nahezu alle Sichtverhältnisse. Und noch dazu eine innovative Art der Glasbelüftung. Der Preis ist satt und eher im Premiumsegment angesiedelt, doch die Investition lohnt sich!