Für viele Skitouren-Einsteiger ist der Wayback der Tourenski, bei dem man als Skitouren-Einsteiger und Gelegenheits-Skitourengeher nichts falsch macht. Der Wayback ist nicht zu schwer (man ist ja kein Feerider) und auch nicht zu leicht (man ist ja keine Skimo-Rennsemmel).
Genau auf diesem Level fängt auch für die meisten Kinder das Skitourengehen an: Zuerst einige kleinere Pistenskitouren, aber dann geht es langsam bei guten und sehr sicheren Bedingungen ins Gelände.
Kinder sind keine Erwachsenen. Punkt. Es gibt verschiedene Lösungen, wie Du Deinen Nachwuchs mit auf Skitour nehmen kannst. Mehr dazu erfährst Du im Beitrag Skitourengehen mit Kindern.
Ein guter Skitourenski für Kinder sollte für mich daher den folgenden Kriterien entsprechen:
- Er darf nicht zu schwer sein. Sonst könnten wir weiter die Skitourenadapter verwenden. Der Gewichtsunterschied beträgt hier etwa 1,1 Kilo.
- Es muss etwas mehr Auftrieb bieten als der Pistenski sonst – richtig – könnten wir beim Skitourenadapter bleiben.
- Er muss einfach zu fahren sein. Denn natürlich handelt es sich bei Kindern um Einsteiger, die sich an die Bedingungen in freier Wildbahn herantasten müssen.
Getestet wurde der Wayback in der 126-Zentimeter-Version. Laut Hersteller wiegt er damit 930 Gramm je Ski und hat einen Radius von theoretischen 9,3 Metern. Prinzipiell gibt es den Ski auch in 136 und 146 Zentimeter, dann mit einem Radius von 11,2 bzw. 13,2.
- Verfügbar in den längen 126, 136 und 146 Zentimetern
- Radius 9,3/11,2/13,2 Meter & Tip&Tail-Rocker für maximale Gutmütigkeit
- weicherer Flex auf das niedrigere Gewicht von Kindern angepasst
Als Fell ist das Kohla Freeride Air Mix Fell an den Wayback Junior angepasst. Dieses Fell bietet eine sehr innovatives, für die Zielgruppe Kinder passendes Handling. Teil des Setups sind auch die Pin-Bindung ATK Candy 5 sowie der Scarpa F1 Junior.
K2 Wayback Junior: Länge und Gewicht
Wir haben den Wayback Junior in der Länge 126 gewählt. Das ist bei einer Körpergröße von 133 Zentimetern für diesen Winter noch relativ lang, aber der Tester wächst und der Ski soll ihn ein paar Saisonen begleiten.
Insgesamt plädiere ich bei Kindern eher für kürzere Ski, da der Kontrollgewinn dem Auftriebsverlust meiner Meinung nach überwiegt.
Noch vor Auftrieb und Fahreigenschaften ist das Gewicht in meinen Augen das wichtigste Kriterium, wodurch sich ein Tourenski für Kinder auszeichnen sollte. Unsere alte Kombi aus Alpin-Bindung, Skitourenadapter und unseren sehr leichten Alpinski bringt je Ski 1.698 Gramm auf die Waage. Gerechnet auf das Körpergewicht des Sohnes von 27 Kilo sind das 12 Prozent des Körpergewichts. Für 300 Höhenmeter ist das schon okay, darüber wird es einfach anstrengend. Und das geht dann auch oftmals auf Kosten der Motivation.
Der Wayback Junior wiegt mit der ATK Candy 5 nur noch 1.155 Gramm. Das ist aufs Paar gerechnet ist das mal eben ein Unterschied von fast 1.100 Gramm.
Stefan Rehm
Stefan Rehm
Auftrieb und Fahreigenschaften des Wayback Junior
Der Kinder-Tourenski kommt mit einer Mittelbreite von 84 Millimeter daher. Damit hat der Ski deutlich mehr Auftrieb als unser Pistenski.
Der Radius in der kürzesten Länge ist mit 9,3 Metern extrem klein, dazu kommt der Allmountain-Rocker. Das bedeutet, dass der Ski auch im tieferen Schnee sehr drehfreudig, aber gleichzeitig sehr fehlerverzeihend ist – ein klarer Pluspunkt.
Stefan Rehm
Stefan Rehm
Wie der „große“ Wayback kommt auch der Kinderski mit einem Pawlowina-Kern und einem mittleren Flex daher. Das heißt: Der Ski ist deutlich weicher als ein Pisten- oder Freeride-Ski.
Wer also einen Ski sucht, mit dem er auf der Piste genauso unterwegs sein kann wie im Backcountry, ist möglicherweise in der Mindbender-Serie besser aufgehoben. Aber sorry Jojo: Seine Familie kann man sich halt nicht aussuchen.
Bindungsmontage beim K2 Wayback Jr.
In der getesteten Länge von 126 Zentimetern ist der Wayback Jr recht dünn. Damit kommen insgesamt nur Bindungen in Frage, die mit einer Bohrtiefe von 7,5 Millimeter montiert werden können. Zum Beispiel die ATK Candy und die Fritschi Xenic.
Da die Ski sehr kurz sind, wird es nach hinten trotzdem mit der Bohrtiefe relativ knapp. Hier sieht man minimal, wie Schrauben und Holz etwas Druck auf den Belag ausüben. Bei längeren Ski dürfte dieses Problem eigentlich weniger auftreten, weil der dickere Bereich unter der Bindung etwas länger ist.
Ich gehe nicht davon aus, dass das ein großes Problem wird, aber es ist wichtig zu wissen, dass es diese Auswirkung geben kann.
Das Kohla Freeride Air Mix Fell im Test
In der vergangenen Saison waren wir mit alten Contour-Fellen aus Verwandtschaftsbeständen unterwegs. Und weil es keine neuen Felle waren, hatte sie eine robuste, mindestens einmal erneuerte Kleberschicht. Das Handling war jenem von klassischen Erwachsenen-Klebefellen ähnlich – sie warteten nur darauf sich auf unachtsame Opfer zu stürzen.
Stefan Rehm
Stefan Rehm
Das Kohla Air ist anders.
Der sogenannte Smart Glue führt dazu, dass der Kleber sich leichter wieder vom Belag löst, auch wenn das Fell einmal schief aufgezogen wurde.
Das ist gerade für Kids im Handling super wichtig! Denn so tun sie sich deutlich leichter, vor der Tour ihre Felle selbst aufzuziehen.
Die Kleberleistung ist top – wobei hier natürlich die Anforderungen etwas geringer sind, als bei Erwachsen, die an einem Skitourentag mehrfach auf- und abfellen. Das ist mit unseren Kindern (bisher) kein relevantes Szenario. Insofern kann ich hier im Moment nichts über die Leistungsfähigkeit sagen.
Das Abfellen geht ebenfalls leichter als bei älteren Klebefellen. Damit ist das Kohla Freeride Air für uns mit seinem kindgerechten Handling eine super Ergänzung unseres Kinder-Skitourensets.
Wayback Jr und Freeride Air Felle im Test
Endlich geht es nach einigen Trockenübungen im heimische Wohnzimmer auf die erste richtige Skitour. Das Aufziehen der Felle klappt zwar nicht auf Anhieb, aber nach einigen Versuchen liegt das Fell glatt und die Kante frei – es kann losgehen!
Im Aufstieg kann das gesamte Setup seine Stärken ausspielen: etwas mehr als ein Kilo weniger als im vergangenen Jahr und die Test-Motivation lassen den Tester Jojo ausgesprochen flott die dünne Schneeschicht hinaufsprinten. Die Felle gleiten ruhig vor sich hin – check.
Stefan Rehm
Das Abziehen der Felle geht sehr einfach. Ich bin etwas neidisch auf die tolle Kleberschicht.
An eine Tiefschneeabfahrt ist an diesem Tag leider nicht zu denken. Es gibt nur Eisplatten und zusammengeschobene Kunstschneehügel. So hopsen und rattern wir ins Tal. Die Ski verhalten sich angesichts der eisigen Bedingungen ausgesprochen gutmütig. Wir schicken auf dem Weg nach unten trotzdem mehr als eine Anfrage an Frau Holle.
Test-Fazit zum K2 Wayback Jr
Der K2 Wayback Jr ist ein leichter und zuverlässiger Tourenski und ein zentraler Player in unserem „idealen“ Kinder-Skitouren-Setup. Dabei tut er was er soll und bringt Gewichtersparnis im Aufstieg und gutmütige Fahreigenschaften in der Abfahrt.
Für mich ist der Wayback optimal für ein kindgerechtes Skitouren-Setup für alle, die hauptsächlich abseits der Pisten unterwegs sind, dort fühlt sich der Ski am wohlsten. Für das freie Gelände ist der K2 Wayback Jr eine großartige Wahl für Nachwuchsskitourengeher, mit der man alles richtig macht!
Das getestete Skitouren-Setup
Der K2 Wayback Junior wurde mit der Kinder-Pin-Bindung ATK Candy getestet. Als Schuhe hat der Tester den Scarpa F1 Junior im Einsatz. Als Felle hat er Kohla Freeride Mix Air unter dem Belag.