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Bayerns Top Fünf

Klettersteige in Bayern: Fünf Touren zwischen Fränkischer Alb und Zugspitze

14 Minuten Lesezeit
Bayerns Klettersteige sind facettenreicher als man denkt. Vom Naturerlebnis bis zum Abenteuer bieten sie sportliche Highlights in einzigartigen Naturlandschaften. Die Top-Fünf-Klettersteige in Bayern reichen vom Allgäu über den Wetterstein bis Franken.

Bayerns Klettersteige findet man nicht nur in unglaublich schönen Naturlandschaften, sie gelten auch als sehr sicher und sind aus gutem Grund oft begangen. Den Alpenvereinen und Interessensgemeinschaften sei es gedankt, dass gefährliche Passagen sehr selten geworden sind. Auch die Ausrüstung wird immer leichter, robuster und zuverlässiger, trotzdem ist eine gute Planung, eine gute Kondition und eine realistische Selbsteinschätzung nach wie vor ein wichtiger Bestandteil, um sicher im Klettersteig unterwegs zu sein.

Darf in unseren Top 5 der bayerischen Klettersteige nicht fehlen: Der Zugspitz-Klettersteig. | Foto: Zugspitz_region_Foto W. Ehn
Darf in unseren Top 5 der bayerischen Klettersteige nicht fehlen: Der Zugspitz-Klettersteig. | Foto: Zugspitz_region_Foto W. Ehn

Je nach Schwierigkeit von A (wenig schwierig) bis E (extrem schwierig) oder gar F (extrem schwierig mit längeren Steilpassagen und Überhängen) ist mit Trittsicherheit, einer kompletten Klettersteigausrüstung, Kondition, Kraft und Naturbewusstsein aufzuwarten. Die bayerischen Klettersteige, von den Berchtesgadener Alpen über die Fränkische Alb bis ins Kleinwalsertal, halten für alle etwas bereit. Einige Touren sind weniger anspruchsvoll und andere sollten nur von sehr gut trainierten und erfahrenen Kletterern gegangen werden. Trotz ihrer Unterschiede haben die Steige eines gemeinsam: Sie alle liegen in Bayerns einzigartigen Berglandschaften, erfreuen sich großer Beliebtheit und sind allesamt auf ihre eigene Weise beeindruckend! Hier unsere Top Five unter den bayerischen Klettersteigen:

Zugspitze Klettersteig: Auf Bayerns höchsten Gipfel

Der Zustieg zum Zugspitz-Klettersteig über den Höllentalferner ist ein Erlebnis für sich. | Foto: Zugspitz_region_Foto W. Ehn
Der Zustieg zum Zugspitz-Klettersteig über den Höllentalferner ist ein Erlebnis für sich. | Foto: Zugspitz_region_Foto W. Ehn

Der Klettersteig auf den höchsten Berg Deutschlands ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch landschaftlich etwas Besonderes. Der Klettersteig fängt zwar nicht an den Wasserwelten der Höllentalklamm an, der Zustieg führt durch diese eindrucksvolle Welt aber hinauf zum Drahtseilvergnügen, das am sogenannten Brett beginnt. Alpines Gelände und dazu das Flair der entlegenen und schroffen Landschaft machen den Zugspitz Klettersteig aus. Über ein kurzes Gletscherstück geht es bis zur Wand, dem eigentlichen Einstieg, in den Steig.

Je nach Schneelage ist der Auftakt des Zugspitz Klettersteiges wild bis abenteuerlich: Ein großer Schritt über eine Spalte und schon geht es los. Die 1.400 Höhenmeter des Aufstieges sollten in etwa fünf Stunden zu schaffen sein. Die meisten verlassen den Klettersteig am Gipfel und fahren mit der Bahn hinunter ins Tal. Für die ganz fitten und konditionsstarken Klettersteiggeher ist der Abstieg über den Stopselzieher zu empfehlen.

Deutschlands höchster Gipfel bietet nicht nur einen sehr lohnenden Klettersteig sondern auch grandiose Ausblicke auf das Wettersteingebirge und die umliegende Zugspitz Region. | Foto: Zugspitz_region_Foto W. Ehn
Deutschlands höchster Gipfel bietet nicht nur einen sehr lohnenden Klettersteig sondern auch grandiose Ausblicke auf das Wettersteingebirge und die umliegende Zugspitz Region. | Foto: Zugspitz_region_Foto W. Ehn

Infos zum Zugspitz Klettersteig

  • Schwierigkeit: Hochalpiner Klettersteig, mittelschwierig (C-D), langer Zustieg (Kondition!).
  • Gehzeit: fünf Stunden mit Bahnbenutzung ins Tal
  • Anreise/Zufahrt:Von München oder Seefeld nach Garmisch und von dort weiter nach Hammersbach. Der große Parkplatz für die Höllental-Schlucht ist der Ausgangspunkt für die Unternehmung. Mit dem ÖPNV fährt man am besten mit der Bahn nach Garmisch und dann weiter mit der Zugspitzbahn nach Hammersbach.
  • Talort / Ausgangspunkt: Garmisch-Partenkirchen (717 Meter), Ausgangspunkt: Parkplatz in Hammersbach
  • Stützpunkt: Höllentalangerhütte (1.387 Meter). Ab Mai 2015 Verpflegung und Übernachtung, Münchner Haus (2.959 Meter) auf der Zugspitze ist eine DAV-Hütte.
  • Zustieg zur Wand: Vom Grainauer Ortsteil Hammersbach folgt man dem Wanderweg durch die Höllentalklamm hinauf zur Höllentalangerhütte. Nach der Höllentalangerhütte folgt eine Bachquerung über eine Brücke und der Aufstieg zum Brett, dem Einstieg zum Klettersteig.
  • Genauer Klettersteigverlauf: Vom Einstieg aus geht es in leichtem Gelände (circa. A/B) hinauf zu den Klammer durch eine Platte. Danach folgt eine Querung und eine kurze Stufe (B) in gestuftem Gelände (A). Eine weitere Platte mit Klammern (A/B) führt zu einem Kessel und weiter zu leichter Kletterei (etwa UIAA 1-) zum folgenden Gehgelände. Jetzt geht es auf den Weg Richtung Gletscher. Man umgeht eine Gletscherspaltenzone durch einen Bogen und gelangt wieder zurück zur Felswand. Je nach Verkehr und Trittsicherheit geht man entweder links (B/C bzw. UIAA 1-2) oder rechts (C/D bzw. UIAA 3) über die Randspalte hinüber an den Fels. Jetzt steigt der Weg weiter in gestuftem Gelände (A/B, vereinzelt Stellen B) an. So geht es hoch zum Grat. Mit Blick auf den Eibsee geht es entlang des Grates bis zu einer Scharte (B), von der man zur Rinne steigt (A/B, stellenweise B). Über stufiges Gelände (A/B) gelangt man nun zur Gipfelkuppe mit dem goldenem Gipfelkreuz der Zugspitze. Auf der Rückseite des Gipfels steigt man durch ein Seil gesichert (A/B) kurz zur Bergstation der Zugspitzbahn ab.
  • Abstieg: Entweder man fährt mit der Zugspitzbahn hinunter zum Eibsee und dann weiter mit der Bahn nach Grainau zum Ortsteil Hammersbach oder man steigt über den Stopselzieher-Klettersteig zur Wiener Neustädterhütte und von dieser zum Eibsee ab (2.200 Höhenmeter). Kondition und Trittsicherheit sollte auch hier mitgebracht werden.
  • Ausrüstung: Packliste Klettersteig, Regenbekleidung, Proviant
  • Beste Jahreszeit: Juni, Juli, August, September (je nach Wetterlage, Schneelage, Lawinenlage)
  • Kartenmaterial: DAV AV-Karte 4/2 Wetterstein- und Mieminger Geb. Mitte

Hindelanger Klettersteig: Hoch überm Allgäu

Der Hindelanger Klettersteig im Allgäu erfüllt sportlich und landschaftlich die höchsten Erwartungen. Das bekannte Nebelhorn in der Nähe von Oberstdorf, im nordwestlichen Bereich der Allgäuer Alpen mit seinem herausfordernden Nord-Ost-Grat, bildet die Linie des Hindelanger Klettersteig. Der Klettersteig führt über die Wengenköpfe bis zum Großen Daumen (2.280 Meter). In der Regel benötigt man dafür vier bis fünf Stunden. Der zerklüftete Kamm bricht nach Norden steil in das Retterschwanger Tal ab und im Süden sieht man auf das Hochplateau Koblat.

Für Einsteiger und Interessierte, denen die gesamte Klettersteig-Strecke bis zum Daumen zu weit ist, gibt es einen neuen Ausstieg aus dem Hindelanger Klettersteig. Über diesen gelangt man in gerade Mal zwei Stunden von der Gipfelstation der Nebelhornbahn über den verkürzten Klettersteig wieder zurück zur Station.

Infos zum Hindelanger Klettersteig

  • Schwierigkeit: Der Klettersteig wird als mittelschwer (B/C) eingestuft, stellenweise sind ungesicherte Kletterpassagen im ersten UIAA-Grad zu bewältigen.
  • Gehzeit: Vier bis fünf Stunden
  • Anreise/Zufahrt: Entweder man reist per Bahn an oder mit dem Auto: Von Kempten nach Sonthofen und dann weiter bis Oberstdorf (813 Meter).
  • Talort / Ausgangspunkt: Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf (813 Meter) / Bergstation der Nebelhorn-Seilbahn am Gipfel des Nebelhorns (2.224 Meter).
  • Stützpunkt: Edmund-Probst-Haus (1.927 Meter); bewirtschaftet von Ende Mai bis Mitte Oktober, Nebelhorn Seilbahn-Restaurant.
  • Zustieg zur Wand: Der Zustieg startet bei der Bergstation der Nebelhorn-Seilbahn am Gipfel des Nebelhorns (2.224 Meter). Alternativ kommt auch die Zwischenstation beim Edmund-Probst-Haus (1927 Meter) in Frage. Zu Fuß erreicht man in etwa 50 Minuten auf einem der markierten Wege den Gipfel.
  • Genauer Klettersteigverlauf: Von der Bergstation der Nebelhorn Seilbahn geht es nach unten zu ungesicherten, aber leichten Kletterstellen (UIAA 1-2) über einen Grat. Der Einstieg, markiert durch eine senkrechte Leiter, ist erreicht: Jetzt verläuft der Kletterstieg stellenweise gesichert Richtung Westlichen Wengenkopf (2.235 Meter), und weiter am  immer schärfer werdendem Felsgrat entlang. Nach einer exponierten Stelle folgt eine Abwärtspassage über eine Eisenleiter. Unter einer senkrechten Wand führt der Steig weiter nach unten und am Kamm entlang in Schrofengelände zur Felsscharte zwischen den Wengenköpfen (Schwierigkeiten dieser Passagen B/C, hier ist der erste Notausstieg). Über eine lange, schräge Leiter geht es wieder hinauf auf eine Felsschulter, um dann links mithilfe des Drahtseils zum Kamm zu leiten. Stellenweise gesichert führt der Klettersteig weiter auf den Östlichen Wengenkopf (2207 Meter). Hinter dem Wengenkopf geht es exponiert eine Leiter hinunter in eine nächste Scharte. Vor dem Gegenanstieg zu den Zwiebelsträng (2.135 Meter) besteht eine weitere Abstiegs- bzw. Notausstiegsmöglichkeit. Über Felsplatten hinweg und über gut gesicherte Stellen überschreitet man die letzten Felszacken des Grates bevor man über eine Leiter in einen Schrofensattel (ca. auf 2.170 Meter) heruntersteigt. Schon nach rund zehn Minuten stößt man auf den vom Koblat heraufkommenden Weg und geht in etwa 20 Minuten hoch zum Gipfel des Großen Daumen (2.280 Meter).
  • Abstieg: Der Abstieg führt über das Koblat zur Zwischenstation der Nebelhornbahn und das Edmund-Probst-Haus auf 1.927 Meter zur Nebelhornseilbahn.
  • Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung mit Helm, Regenbekleidung, Proviant
  • Beste Jahreszeit: Ende Juni, Juli, August, September bis Mitte Oktober
  • Kartenmaterial: Kompass Verlag WK 3 Allgäuer Alpen – Kleinwalsertal

Pidinger Klettersteig: Blick übers Berchtesgadener Land

Der Pidinger Klettersteig am Hochstaufen gehört nicht nur zu den schönsten, sondern mit einer der höchsten Schwierigkeiten auch unter die anspruchsvollsten Klettersteige Bayerns. Der Steig ist verhältnismäßig lang und führt durch die beeindruckenden Nordabstürze des Hochstaufens. Kindern, unerfahrenen Gehern oder konditionsschwachen Kletterern ist von einer Begehung des Klettersteigs aufgrund seiner Länge und der Schwierigkeit abzuraten. Die insgesamt 1.300 Höhenmeter, also Zu- und Abstieg samt Klettersteig, sind für konditionsstarke Sportler in etwa sieben Stunden zu gehen.

Fernsicht: Der Hochstaufen ist ein grandioser Aussichtsberg - der Pidinger Klettersteig eine schwere aber lohnende Aufstiegsvariante. | Foto: Thomas Kujat/BGLT
Fernsicht: Der Hochstaufen ist ein grandioser Aussichtsberg – der Pidinger Klettersteig eine schwere aber lohnende Aufstiegsvariante. | Foto: Thomas Kujat/BGLT

Infos zum Pidinger Klettersteig

  • Schwierigkeit: Schwerer Klettersteig, teilweise steinschlaggefährdete Stellen, Schwierigkeitsgrad C/D.
  • Gehzeit: Sieben Stunden
  • Anreise/Zufahrt: Auf der Autobahn München/Salzburg fährt man bis zur Ausfahrt Bad Reichenhall. In Richtung Piding/Bad Reichenhall und nach Aufham abzweigend bis nach Urwies. Nach dem Ortsende bei der ersten Möglichkeit links auf Forststraße in den Wald und weiter bis zur Schranke und dem Parkplatz.
  • Talort / Ausgangspunkt: Urwies (450 Meter).
  • Zustieg zur Wand: Vom Wanderparkplatz Richtung Steiner Alm und weiter zwischen Maier Alm und Steiner Alm links der Beschilderung zum Pidinger Klettersteig zum Einstieg folgen.
  • Genauer Klettersteigverlauf: 
  1. Abschnitt: Über die steile Einstiegswand (C) geht es zunächst flach zu einem weiteren Steilstück (B), das man rechts oben verlässt. Der Steig folgt nun einem bewachsenen Grat und führt dann links eine Rinne hoch (A). Nach zwei kurzen Steilstücken (B) geht es weiter bis zum Ende der Drahtsicherungen bis zur Querung einer Rinne. Auf der anderen Seite stiegt man an Drahtseilen weiter auf (A). Der Beginn der langen nicht versicherten Querung ist durch ein Steinmanderl gekennzeichnet. Nun folgt der Weg den Steigspuren bis zum Beginn der Drahtseilversicherungen des Schuttfeldes. Den Versicherungen (A/B) folgt man hoch hinauf zum Abschnitt II. Der Notausstieg zweigt an dieser Stelle zum Normalweg rechts ab.
  2. Abschnitt: Vom vorgelagerten Pfeiler steigt man in den ersten steilen senkrechten Pfeiler ein (C), dann geht es zunächst flach in die zweite Steilwand, die einen nach links in eine sehr steile Rinne (C-D) führt. Am Kopf des Pfeilers erreicht man über eine kurze steile Wandstelle (C) einen Grat (A-B), der zum letzten steilen Stück (C) vor der zweiten langen Querung führt. Diese beginnt bei einer markanten Kante und führt zu einer Rinne nach unten (A-B). Auf der anderen Seite der Rinne geht es sehr leicht nach oben (A) zu einem Kessel und weiter in eine Plattenzone (B).
  3. Abschnitt: Der letzte Abschnitt führt zu einer ersten Steilwand hinauf (B und B/C). Über diese geht es dann steil (C, eine Stelle C/D) bis  zu einer flachen Stelle über eine trittlose Rampe (C). Jetzt führt der Steig links über eine Kante (C) und zu einer kurzen Rechtsquerung (B), die dann in einem Steilstück (C) endet. Hier klettert man um die Kante, um auf einer kurzen Platte (B) zum Absatz zu gelangen, von dem man zum Wandbuch mithilfe der Sicherungen hinüberqueren kann. Die letzte Wandstelle (C) führt letztendlich auf den Grat (B), der zum Ausstieg hin immer flacher wird (A). Auf dem Plateau geht es über den Normalweg in wenigen Minuten zum Gipfel.

  • Abstieg: Dem Normalweg folgend geht es hinunter in Richtung der Abzweigung nach Piding/Urwies bis zum Forstweg nach Urwies.
  • Ausrüstung: Klettersteigausrüstung, Kletterhelm und Notfallbekleidung für Regenschauer.
  • Beste Jahreszeit: Juni, Juli, August, September, Oktober.
  • Kartenmaterial: Kompass Verlag WK 14 Berchtesg. Land-Chiemg. Alpen

Hochthronsteig: Klassiker in Berchtesgaden

Der Hochthronsteig gehört definitiv zu den Top Five unter den Klettersteigen in Bayern – allein durch die einmalige Linienführung des Sportklettersteiges durch die Ostwand des Berchtesgadener Hochthrons. Der Klettersteig führt gespickt mit steilen und ausgesetzten Passagen durch die steile Kalkwand. Der Hochthronsteig gehört schon heute zu den heimlichen Klassikern im Großraum Berchtesgaden. Der homogene Klettersteig führt von Marktschellenberg (477 Meter) hoch auf 1.975 Meter, wobei der Klettersteig selber an die 1.000 abwechslungsreiche Klettermeter zu bieten hat. Insgesamt sollte man für den Zustieg, den Klettersteig und den Abstieg etwa acht Stunden mit Pause einrechnen.

Infos zum Hochthronsteig

  • Schwierigkeit: Der Klettersteig weist Schwierigkeiten bis C/D auf. Meist um die Schwierigkeit C, selten leichter.
  • Gehzeit: Acht Stunden mit Pause
  • Beeindruckende Ausblicke auf den Watzmann und das Steinerne Meer. Der Klettersteig am Berchtesgadener Hochthron ist ein Klassiker. | Foto: Christoph Michel/BGLT
    Beeindruckende Ausblicke auf den Watzmann und das Steinerne Meer. Der Klettersteig am Berchtesgadener Hochthron ist ein Klassiker. | Foto: Christoph Michel/BGLT

    Anreise/Zufahrt: Von Berchtesgaden kommend auf der B305 Richtung Österreich nach Marktschellenberg. In Marktschellenberg die Abzweigung Richtung Ettenberg einschlagen. Nach rund fünf Kilometern erreicht man den Wanderparkplatz.

  • Talort / Ausgangspunkt: Marktschellenberg (477 Meter)
  • Stützpunkt/Hütte: Stöhrhaus (1.894 Meter)
  • Zustieg zur Wand: Vom Parkplatz der Forststraße den Schildern Richtung Scheibenkaser folgen. An der Scheibenkaser Hütte den  Pfad durch das Latschenfeld einschlagen und dem gut markiertem Weg weiter zum Wandfuß bzw. zum Anseilpunkt folgen.
  • Genauer Klettersteigverlauf: Über Schotter oder Schnee, je nach Jahreszeit, geht es vom Anseilpunkt zum Einstieg des Hochtronsteigs. Der Einstiegsplatte (B/C) hoch folgend kommt man über eine erste steile Passage (C) hinauf zum Gamsband. Das Gamsband wird gequert um (A/B) in der steilen Platte hinauf zum Genußwandl (B) zu kommen. Durch eine kleine Schlucht quert man durch eine kurze Steilpassage hinüber zur Schluchtrampe (B), die zum Einstieg in die sogenannte Fotoquerung führt. Jetzt noch einmal in steilem und anstrengendem (C) Gelände wieder in leichteres wechseln, wo es anschließend hinauf zur Hanglschuppe geht. An der Schuppe hält man sich links (C/D) und klettert in steilem Gefilde (C/D) durch die Rauhe Welt zu einer Stufe (C/D) mit dem Steigbuch. Jetzt geht es leichter weiter (C) bis zum Ausstiegskamin (C), um nach einem finalem Grat den Rand der Ebene oben zu erreichen. Das Gipfelkreuz ist schon zu sehen.
  • Abstieg: Vom Gipfel aus der Beschilderung in Richtung Stöhrhaus über den Stöhrweg (AV-Weg 417) folgen. Über die Abzweigung Roßlandersteig (AV-Weg 466) und den Scheibenkaser zurück nach Ettenberg laufen.
  • Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung, Kletterhelm, Schlechtwetter-Bekleidung
  • Beste Jahreszeit: Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
  • Kartenmaterial: Kompass Verlag WK 017 Salzburg und Umgebung

Der Höhenglückssteig: Frankens Feinster

Gut versteckt im dichten Forst der Fränkischen Alb, aber dennoch oft gefunden und von vielen super befunden: Der Höhenglückssteig. Der Klettersteig in Franken ist eine Nummer für sich, denn noch am Parkplatz hat man so seine Zweifel, ob es in Kürze wirklich ein Klettersteigabenteuer geben wird. Aber er wäre nicht in den Top Five der bayerischen Klettersteige gelandet, wenn dem nicht so wäre. Der meist quer entlang des Schwarzen Bandes verlaufende Höhenglückssteig ist nicht zu unterschätzen, obwohl man die schwierigsten Stellen auch einfach umgehen kann.

Wer den Tag in der fränkischen Naturidylle mit seinen Kindern verbringen möchte, kann – bevor es ans Eingemachte geht – am „Via Ferrata Bambini“ vor dem Höhenglückssteig ein wenig üben. Wobei dort nicht nur Kindern für spätere Abenteuer trainieren. Für den Höhenglückssteig selbst sollten die Kinder schon über 12 Jahre alt und körperlich topfit sein.

Infos zum Höhenglückssteig

  • Schwierigkeit: Der Höhenglücksteig ist in drei Abschnitte unterteilt. Die Schwierigkeitsgrade von A bis D/E steigen mit jedem Abschnitt sukzessive an.
  • Gehzeit: Zwei bis drei Stunden
  • Anreise/Zufahrt: Von Hersbruck zunächst Richtung Neuhaus an der Pegnitz, geht es nach Hohenstadt rechts Richtung Hirschbach. Parkplatz links direkt am Ortseingang.
  • Talort / Ausgangspunkt: Ausgangspunkte sind die Bahnstation Hohenstadt und der Wanderparkplatz in Fischbrunn.
  • Zustieg zur Wand: Vom Parkplatz aus in östlicher Richtung folgt man dem markierten Wanderweg zum Norissteig. Der Wegverlauf ist mit einem roten Punkt gekennzeichnet.
  • Genauer Klettersteigverlauf:
  1. Abschnitt: Die Schwierigkeit der ersten Passage ist eine Ecknische bzw. Verschneidung (C/D) nach der Holzbrücke sowie überschaubare Wandstellen (C/D) nach der Wittmann-Schikane. Die Wittmann-Schikane (D/E) und die zwei folgenden Wandpassagen (C/D) sind nicht zu unterschätzen.
  2. Abschnitt: Eigentlich ist dieser Abschnitt leichter als der vorherige. Bei Nässe kann die kurze Kletterpassage recht schwierig werden. Vorsicht ist hier trotz der kurzen Passagen dennoch geboten.
  3. Abschnitt: Jetzt muss man noch einmal ein paar Reserven parat haben: Der Einstiegsbauch ist für kleinere Klettersteiggeher sogar D/E. Die besondere Herausforderung am Höhenglücksteig ist, bei den anhaltenden Schwierigkeiten nicht die Kraft zu verlieren. Auch auf diesen kurzen Passagen benötigt man relativ viel „Schmalz“.
  • Abstieg: Vom Ende des Steiges führt ein Wanderweg den schwarzen Pfeilen folgend zurück zum Einstieg des Bambini Klettersteiges. Von dort weiter auf  dem Forstweg Richtung Parkplatz.
  • Ausrüstung: Klettersteigausrüstung, Kletterhelm
  • Beste Jahreszeit: ganzjährig begehbar (abhängig von der Witterung)
  • Kartenmaterial: Kompass Karte Nummer 171, Karte des Bay. LandesvermessungsamtUK 50-11 Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner F. Süd

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