Lange musste ich auf den Schnee warten. Der Terrasonic Intelligrip von Madshus lag zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Weile in der Garage und hat ebenfalls darauf gewartet, dass es endlich losgehen kann. Jetzt meint es Frau Holle endlich gut mit dem Oberland. Vielleicht etwas zu gut, nachdem sie in den letzten Tagen etwa einen halben Meter Schnee heruntergeschüttelt hatte – und das bei mir im Garten, der noch 30 Kilometer von den Alpen entfernt liegt.
Bislang habe ich meine Ski immer selbst gewachst und auch mal sauber daneben gegriffen. Das Ergebnis waren klebende Stollen unter der Bindung oder schlicht und einfach kein Vorankommen. Durch den Intelligrip-Fellbelag auf den neuen Classic-Ski von Madshus ist das kein Problem mehr. Doch eins nach dem anderen – nehmen wir den Terrasonic Intelligrip genauer unter die Lupe…
Madshus Terrasonic Intelligrip: Spritziger Nowax-Ski
Kurz gesagt: Der Terrasonic Intelligrip ist ein extrem spritziger Langlaufski für die klassische Stilart. Durch seinen Fellbelag aus Mohair unter der Steigzone gehört er zu den Nowax-Ski, hat aber keine klassische Schuppenstruktur. Mit einer Taillierung von 44-42-44 Millimetern weist er dieselbe Form auf wie ein Weltcup-Ski – und das merkt man ihm auch an, wenn es auf die Loipe geht. Dazu aber später mehr!
Die Skier sind mit einer NIS-Bindungsplatte ausgestattet und somit ohne Adapter mit den Rottefella-Bindungen kompatibel. Daher habe ich eine Rottefella Xcellerator 2.0 Classicbindung auf die Skier montiert bekommen. Diese bietet einen manuellen Einstieg und eine hervorragende Kraftübertragung, die dem Ski gerecht wird. Zudem ist sie mit einem NNN-Profil ausgestattet, das wiederum hervorragend mit meinen Schuhen harmoniert.
Seit dieser Saison gibt es auch eine Ergänzung zur Bindung, den Move Switch. Dieser ist mit allen Intelligrip-Ski von Madshus kompatibel und daher teste ich ihn auch gleich mit. Er ermöglicht es, vor dem Berg kurz anzuhalten und die Bindung nach vorn zu verschieben. Dadurch wird ein deutlich besserer Grip erreicht. Oben angekommen wird die Bindung zurückgedreht oder noch etwas weiter nach hinten verschoben, wodurch sich wiederum die Gleiteigenschaften verbessern. Wer den ganzen „Schnickschnack“ nicht mag, belässt den Drehhebel auf der Grundposition und die Bindung verhält sich neutral.
Ab in die Loipe: Der Classic-Ski im Test
Meine Hausloipe ist noch nicht gespurt, daher geht es in die BOB und ins Loipenparadies in Bayrischzell. Obwohl es munter weiterschneit, sind die Loipen bestens präpariert. Während ich das Tal Richtung Zipfelwirt hinauffahre, kommt mir die Loipenmaschine entgegen und ich bekomme eine frisch präparierte Strecke. Beste Bedingungen also für den Test!
Meine ersten Langlaufschritte nach dem Sommer sind zwar noch relativ unbeholfen und auch der Rhythmus lässt noch etwas zu wünschen übrig, aber der Ski gibt sein Bestes, mich voran zu bringen. Denn er läuft – und das extrem gut. Egal, ob es stellenweise leicht vereist ist oder die Loipe durch Neuschnee tief geworden ist, stollt er nicht auf und macht keine Anstalten, mich hängen zu lassen. Möglich macht das ein Fellbelag, der aus den Haaren der Mohairziege gewonnen, mit etwas Synthetik vermischt und danach imprägniert wurde.
Der Terrasonic Intelligrip bremst in der Gleitphase nicht merklich und bietet beim Aufstieg einen sicheren Halt. Durch seine Vorspannung lässt er sich extrem kraftvoll abstoßen und bietet ausgedehnte Gleitphasen. Wenn der Ski für das richtige Anwendergewicht gekauft wurde, behindert diese die Abdruckphase nicht und garantiert eine optimale Performance. Für einen hervorragenden Flex ist der Polycell-Kern mit Carbon und Fiberglas verstärkt. So bekomme ich die optimale Leistung aus dem Ski und gleite mühelos durch die verschneite Winterlandschaft. In Kurven lässt sich der Ski schnell und unkompliziert umsteigen und bietet somit auch dort ein perfektes Fahrgefühl.
Fahreigenschaften und Pflege des Terrasonic Intelligrip
An einer Steigung angekommen verschiebe ich mit dem Move Switch die Position der Bindung nach vorne. Dadurch verändert sich der Charakter des Terrasonic Intelligrip erwartungsgemäß komplett. Der Halt verbessert sich deutlich und ich muss weniger Kraft aufwenden, um die Steigung zu bewältigen.
Am Flachstück oben versuche ich auch einige Meter mit dieser Einstellung weiter zu fahren – dies ist jedoch nicht zu empfehlen. Durch die andere Bindungsposition werden die Gleitphasen kürzer und der Ski ist schwerer zu manövrieren. Bergab drehe ich den Hebel dreimal und erreiche so die optimale Gleitposition. Auch das macht bei der Abfahrt viel Spaß, beim Aufstiegen benötigt es mehr Kraft.
Zu Hause angekommen, muss der Ski getrocknet werden und – ganz wichtig – das Fell sollte ab und an mit einem Imprägnierspray gepflegt werden, sodass es immer schön läuft. Mehr über die Pflege von Langlaufski mit Fell erfährst Du hier:
Fazit zum Terrasonic Intelligrip von Madshus
Zusammengefasst kann ich den Terrasonic Intelligrip von Madshus folgendermaßen beschreiben: Der Ski macht Spaß und ist leicht zu fahren. Auch schnelle Trainingsrunden und Amateurrennen sind mit ihm problemlos möglich.
Mit dem Move Switch lässt sich der Charakter des Skis schnell und unkompliziert einstellen. Dadurch kann er noch „spielerischer“ gefahren werden. Zudem ist auch das weiße Design ein Wink in Richtung Schnee, Eis und die norwegische Natur im Winter. Daher freue ich mich auf viele weitere Touren im Oberland und im März auch im Herz des Langlaufsports am Holmenkollen in Oslo!