Auf der Suche nach einem leichten, steifen Wanderstiefel bin ich auf den Mammut Ridge High GTX gestoßen. Leicht, das kann man in dem Fall wörtlich nehmen. Nach dem Auspacken kam der Ridge High GTX sogleich auf die Küchenwage und diese zeigte 1.350 Gramm für das Paar in Größe UK 10.5 an – fantastisch!
Das sind beeindruckende 500 Gramm weniger als bei meinen traditionellen Trekkingstiefeln aus Leder. So war ich gespannt, dieses Leichtgewicht auch in der Praxis testen zu können. Dabei sollte es sowohl auf heimische Forstwege, querfeldein durch den Wald als auch auf österreichische Wanderberge mit Fels und Schneefeldern gehen. Und das alles bei geschultertem Hütten- und Fotogepäck in einem 13 Kilo schweren Rucksack.
Erscheinungsbild und Verarbeitung
Der Ridge High GTX von Mammut kommt sehr ansehnlich aus dem Karton. Alle Nähte sind hervorragend verarbeitet, das Erscheinungsbild im markanten Blauton „imperial“ kommt angenehm sportlich daher.
Andere Farben für das Herren-Modell umfassen „graphite-inferno“ (ein dezentes Dunkelgrau) und „graphite-orange“ (ein leuchtendes Rot-Orange), die Damen-Variante ist ebenfalls in mehreren Farbvarianten erhältlich.
Der erste Eindruck zeigt einen sehr schlanken Schuh. Umso erstaunter war ich, als sich meine „Knick-Senk-Spreiz-Füße“ – im allgemeinen Wortgebrauch auch als Plattfüße bezeichnet – auf Anhieb sehr wohl fühlten!
Mammut Ridge High GTX: Das sagt die Werbung
Das Know How der Mammut-Schuhe kommt von der mittlerweile seit langem zur Mammut Sports Group gehörenden Schuhmarke Raichle, wie ein Aufkleber im Innenbereich des Schuhs kundtut.
Der mit einer Gore-Tex Membran ausgestattete Schuh soll wasserdicht sein und gleichzeitig für ein etwas angenehmeres Fußklima durch Wasserdampfdurchlässigkeit sorgen.
Eine Motion Control-Technologie verhindert zudem, dass der Fuß beim Laufen nach außen knickt, indem die Ferse mit einer vorgeformten Fußkappe stabilisiert wird. Der Memo Foam Polsterschaum sorgt laut Hersteller für eine anhaltend hohe Spannkraft.
Das Profil der Sohle ist durch die gripex IronGrip Technologie rutschfest, seitlich stabil und besitzt Spezialstollen, dank derer auch Klettersteige kein Problem sein sollen.
Mammut setzt auf die FeetMap-Technologie und verarbeitet an den richtigen Stellen kühlendes, wärmendes, polsterndes oder haftendes Material – ganz nach den speziellen Bedürfnissen des Fußes.
Nun gut – das sind die gewohnt vollmundigen Werbeversprechen, die alle Hersteller für Ihre Outdoor-Produkte ersinnen. Als Wanderer denkt man im Wald oder auf dem Berg natürlich nicht an diese Technologien, sondern wandert zunächst einfach los. Die Füße werden schon „melden“, was es wirklich mit dem Schuh auf sich hat.
Mit dem Mammut Ridge High GTX ins Gelände
Das Erste, was im Praxistest auffällt, ist die angenehme Leichtigkeit des Wanderstiefels. Sogar im Flachland lassen sich die steifen Outdoor-Schuhe angenehm tragen und fallen sonst in keiner Weise auf, was als äußerst positiv zu bewerten ist. Somit ist auch auf langen Zustiegen auf Forststraßen keine übermäßige Ermüdung zu erwarten.
Die Schnürung ist sehr funktionell und leichtgängig. Auf Felspassagen in den Bergen machen sich die steife Sohle und der ebenfalls feste Schaft positiv bemerkbar. Man findet mit der Schuhspitze in Felsritzen hervorragend Halt und kann im Schneefeld klaglos seine Spuren treten.
Auch auf Eisenleitern erweist sich der Mammut Ridge High GTX als trittsicher. Das fehlte mir bei meinen alten Leder-Wanderstiefeln manchmal. Die Sohle des Ridge High GTX erweist sich zudem stets als griffig. Auch gibt der Wanderstiefel durchwegs sehr guten Halt für Knöchel und Bänder, sodass man sich auch in steilem Gelände durchgehend wohl fühlt.
Meine erste Testtour im Gebirge brockte mir trotz etwas Einlaufzeit im Flachland Blasen an den Hacken ein. Das ist aber wohl zum großen Teil auf die ungewohnte Belastung zurückzuführen, wenn man wie ich immer nur periodisch in den Bergen unterwegs sein kann. Bei späteren Touren mit dem Mammut Ridge High GTX trat die Blasenproblematik nicht mehr auf.
Auf Flussdurchquerungen konnte ich die Dichtigkeit des Wanderstiefels testen – mit wenig überraschendem Ergebnis: Die Outdoor-Schuhe blieben immer trocken. Das ist genau das, was man von einem Gore-Tex-Schuh erwartet. Auch das Fußklima empfand ich stets als angenehm. Da ich generell nicht zu Schweißfüßen neige, bemerkte ich aber auch keinen deutlichen Unterschied zu anderen Wanderschuhen ohne Gore-Tex-Membran.
Der deutlichste Vorteil des Mammut Ridge High GTX ist aber zweifelsfrei das geringe Gewicht: Als ich zwecks Testvergleich für eine längere Wanderung wieder die alten Leder-Trekkingstiefel an den Füßen hatte, fiel mir am Ende des Tages deutlich auf, dass ich die Leichtigkeit der Mammut-Bergschuhe richtig vermisst habe.
Test-Fazit zum Mammut Ridge High GTX
Auf den kommenden Bergtouren wird mein alter Leder-Wanderstiefel zu Hause bleiben und durch den leichten und steifem Mammut Ridge High GTX ersetzt.
Für alle, die einen leichten Wanderstiefel suchen, der sich in den Bergen als echtes Allroundtalent erweist und auch für fortgeschrittene Touren taugt, ist der Mammut-Schuh eine echte Empfehlung und in die engere Auswahl einzubeziehen.
Mammut Ridge High GTX bei Bergzeit
Hinweis: Aktuell ist der Mammut Ridge High GTX leider nicht erhältlich. Passende Alternativen findest Du hier: