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Leicht und wandelbar

Im Test: Der Mammut Tour 30 Removable Airbag Lawinenrucksack

5 Minuten Lesezeit
Natürlich ist ein Lawinenrucksack in erster Linie zur Sicherheit auf dem Rücken. Daneben gehen die übrigen Aspekte wie Passform und Features gerne unter. Unser Tester Chris hat den Spieß umgedreht und betrachtet den Mammut Tour 30 gezielt aus der praktischen Perspektive, fernab jeglicher Lawinengefahr.

Einen Lawinenrucksack kauft man nur einmal im Leben. So mein Statement im Jahr 2003, als ich meinen ersten Rucksack mit Gaskartusche bei jeder Skitour um die Schulter schnallte. Damals waren Gewicht, Tragekomfort und Rucksackfeatures eher nebensächlich, da vor allem der aufblasbarer Airbag im Fokus stand.

Am Markt tummeln sich mittlerweile eine Vielzahl von modernen Airbag Rucksäcken und ich war gespannt, was der neue „Mammut Tour 30 Removable Airbag 30 Ready“ für die kommenden Wintersaison für mich breithält. Ich testete den Rucksack in heimischen Gefilden bei eintägigen Skitouren – mit dabei natürlich immer Schaufel, Sonde, LVS Gerät und zusätzliches Tagesgepäck.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Produktbeschreibung: Nachrüstbarer, RAS-kompatibler Lawinenrucksack
  • Geeignet für: Skitouren, Freeriden
  • Gewicht & Volumen: 1.300 Gramm; 30 Liter
  • Wichtigste Features: Schaufel- und Sondenfach, Brillenfach, Lageverstellriemen, Kompressionsriemen, Kontaktrücken, Notsignalpfeife
  • Nachhaltigkeit: PFC-freie Imprägnierung, enthält recycelte Materialien
  • Getestete Größe: Einheitsgröße für Herren. Das Modell hat unserem Tester (1,86 m) gut gepasst.

Mein erster Eindruck des Mammut Tour 30

Schon beim Auspacken aus dem Karton das erste Highlight: ist der leicht! Allerdings vorerst ohne das Airbag 3.0 System, dass bekanntlich nach Einbau nochmal ca. 1kg dazu packt. Ferner stechen sofort die Farben ins Auge: Der Grundton ist in grau gehalten (Version für Männer) während ein kräftiges Orange anzeigt, wo man schnell zugänglich die sicherheitsrelevanten Lawinenfächer findet. Sehr schick und funktionell!

Testfokus: Passform und Features des Lawinenrucksacks

In meinem Test fokussiere ich mich auf die wesentlichen Punkte hinsichtlich Passform und Rucksackfeatures. Also im Grunde die Aspekte, die neben einem zuverlässig funktionierendem Airbag-System gerne etwas zu kurz kommen. Dafür bietet sich der Mammut Tour 30 besonders an, denn das Removable Airbag System 3.0 lässt sich – wie der Name unschwer vermuten lässt – bei Bedarf einsetzten oder entfernen.

Lenkt die Blicke auf sich: der Mammut Tour 30 Lawinenrucksack.

Christoph Pippert-Winter

Lenkt die Blicke auf sich: der Mammut Tour 30 Lawinenrucksack.


Tragekomfort des Mammut Tour 30

Der Rucksack passt auf Anhieb sehr gut. Die Rückenlänge ist ausreichend (bei 186cm Körpergröße) und die thermogeformte Innenseite schmiegt sich schön und rutschfest an meinen Rücken an. Stabilität ist durch einen eingearbeiteten Aluminiumrahmen gewährleistet, auch bei Volllast einschließlich diagonal befestigter Tourenski. Die Schultergurte sind ausreichend breit und liegen gut auf. Ein Rückenprotektor ist jedoch nicht integriert.

Das thermogeformte Rückenteil ist rutschfest und liegt angenehm am Rücken.

Christoph Pippert-Winter

Das thermogeformte Rückenteil ist rutschfest und liegt angenehm am Rücken.


Das thermogeformte Rückenteil ist rutschfest und liegt angenehm am Rücken.

Christoph Pippert-Winter

Im Deckelfach lassen sich Skibrille und Co. übersichtlich verstauen.


Gewicht des Rucksacks

Wie schon erwähnt, ist der Rucksack wirklich sehr leicht. Im Vergleich zu meinem ersten Modell von einem einem anderen Hersteller aus dem Jahr 2003, kommt der Rucksack ohne Airbag System auf nur 1300 Gramm. Dadurch ist das Handling extrem einfach. Beim Tragen spürt man ihn kaum, egal ob beim Hochgehen oder bei der Abfahrt.

Der Rucksack ist wirklich leicht und sehr gut für Eintages-Skitouren geeignet… Großartig ist das farblich abgesetzte, getrennte Fach für Schaufel und Sonde.

Mammut Tour 30: Das Volumen

Mit angegebenen 30 Litern ist der Rucksack sehr gut für Eintages-Skitouren geeignet. Es lassen sich alle wesentlichen Utensilien verstauen, ohne dass einem der Platz schnell ausgeht. Großartig ist das getrennte Fach für Schaufel und Sonde (und Erste-Hilfe-Set), das im vorderen Bereich farblich deutlich abgesetzt ist. Für Mehrtagestouren ist das Volumen geschätzt ausreichend, je nachdem, was man individuell noch braucht.

Fächeraufteilung

Wie schon erwähnt, zeigen Bereiche in auffälligem Orange an, was wo organisiert ist. Das gefällt! Ferner lässt sich der Rucksack seitlich mit einem Zipper zum Hauptfach öffnen, ohne den Deckel aufzumachen. Damit kommt schnell an seine Klamotten, falls das Wetter mal umschlägt. Das große Goggle Fach auf der oberen Vorderseite ist groß angelegt und schafft außerdem Platz für Riegel und Schlüssel.

Über den großen seitlichen Zugriff können auch tiefer im Rucksack liegende Dinge problemlos erreicht werden – selbst wenn Ski oder Snowboard auf der Vorderseite befestigt sind.

Christoph Pippert-Winter

Über den großen seitlichen Zugriff können auch tiefer im Rucksack liegende Dinge problemlos erreicht werden – selbst wenn Ski oder Snowboard auf der Vorderseite befestigt sind.


Erreichbarkeit der Fächer

Große Schlaufen an den Fächern sichern ein schnelle und unkompliziertes Erreichen der Utensilien. Das gelingt auch, wenn man die Handschuhe anbehält. Wie schon erwähnt, zeigen die Signalfarben im kräftigen Orange sofort, wo man im Ernstfall hingreifen muss. Das Highlight ist der seitliche Zipper,
um sofort an das Hauptfach zu gelangen. Also steht der schnellen Gipfelbrotzeit nichts mehr im Wege!

Im knallig orangefarbenen Fach für das LVS Equipment ist reichlich Platz für Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe-Set.

Christoph Pipper-Winter

Im knallig orangefarbenen Fach für das LVS Equipment ist reichlich Platz für Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe-Set.


Im knallig orangefarbenen Fach für das LVS Equipment ist reichlich Platz für Sonde, Schaufel und Erste-Hilfe-Set.

Christoph Pippert-Winter

Selbst mit dicken Fäustlingen lassen sich die Fächer am Lawinenrucksack zuverlässig öffnen.


Anpassbarkeit/Verstellbarkeit

Alle rucksacktypischen Verstellmöglichkeiten sind vorhanden. Der Hüftgurt lässt sich allerdings mit Handschuhen eher schwierig schließen oder öffnen, da das Schließsystem recht klein dimensioniert ist. Ein Opfer des geringen Gewichts. Nach ein paar Mal jedoch gewöhnt man sich dran. Außen sind zwei zusätzliche Gurte verfügbar, die den Rucksack in seiner Breite flach ziehen können. Das gefällt sehr gut, gerade wenn man mal auch ohne Airbag einen Tag im Skigebiet fährt, oder den Rucksack im Sommer mit zum Wandern nimmt.

Die Ski kann man diagonal befestigen, allerdings nicht gleich intuitiv, da man auf Anhieb nicht weiß, welcher Strap wohin gehört. Es ist außerdem eine Lasche für einen Eispickel vorhanden. Ferner lässt sich der Rucksack über einen zusätzlichen Strap um das Bein festbinden, damit der Rucksack im Fall eines Lawinenabgangs mit Verschüttung nicht vom Rücken gezogen wird.

Zielgruppe: Für wen ist der Mammut Tour 30 geeignet?

Die graue Version des neuen Tour 30 Rucksack ist das Männermodell. Damit sind Rückenlängen und Hüftstraps angepasst. Mammut bietet eine weitere Version an nur für Frauen, um der Ergonomie Unterschiede Rechnung zu tragen.

Der Rucksack ist für alle Skitourengänger geeignet, die einen leichten Tagesrucksack suchen. Für eine Mehrtagestour ist vermutlich das Volumen von 30 Liter ein wenig zu sparsam. Durch das removeable System kann der Rucksack auch als Alltagsskirucksack, zum Wandern oder zum Reisen genutzt werden!

Mein Testfazit zum Lawinenrucksack von Mammut

Mein Fazit fällt durchweg sehr positiv aus! Der Rucksack ist leicht, sehr schick, hat alle sicherheitsrelevanten Features (abgesehen vom Rückenprotektor) und trägt sich sehr komfortabel. Leichtes Gewicht hat aber an manchen Stellen auch seinen Preis – damit sind Straps eher sehr klein dimensioniert, und manchmal ein klein wenig fummelig in der Handhabe. Mit etwas Übung aber handelbar. Somit hat mein alter Airbag-Rucksack jetzt endgültig ausgedient.

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