Der September steht für gemischte Gefühle. Die Tage werden kürzer, die Nächte wieder kälter und es bietet sich die oft letzte Gelegenheit für den Sommer, große Touren in Angriff zu nehmen. Eine solche große Tour ist die Besteigung des 4.153 Meter hohen Bishorns im Herzen des Schweizer Wallis, die wir im Rahmen des Bergzeit Alpincamps mit Scarpa in Angriff genommen haben. Ein kleiner Spoiler: Wir hatten sehr gute Gefühle bei der Tour.
Bernhard Kogler
Eine Hochtour wie aus dem Bilderbuch
Ein Gipfel über 4.000 Meter. Steile Fels- und Eisflanken. Ein Gletscher mit wilden Spaltenzonen und weiten Flächen. Ausblicke auf die höchsten Gipfel der Alpen und die berüchtigtsten Nordwände der Schweiz. Eine Hütte, die keine Wünsche offen lässt. Nette und professionelle Gesellschaft und ein Wettergott, der einem wohlgesonnen die schönsten Facetten der Bergsteigerei präsentiert. Dazu ein 1.500 Höhenmeter langer Aufstieg zur Hütte, ein noch viel längerer Abstieg von 2.500 Tiefenmetern zum Ausgangspunkt und eine hochalpine Partie Monopoly, aber dazu mehr weiter unten.
Die Teilnahme-Voraussetzungen für das Bergzeit Alpincamp mit Scarpa waren nicht extrem hoch, aber eine sehr gute Kondition war gefordert. Die Höhe und die Höhenmeter sind bei solch einem Unternehmen nicht zu unterschätzen. Die Teilnehmenden Julia und Bernhard haben sich der Herausforderung gestellt und dies keine Sekunde bereut.
Unterwegs mit Ausrüstung von Scarpa
Ein Aspekt ist schon vor Beginn einer großen Bergtour klar: Mit der richtigen Ausrüstung ist man nicht nur sicherer unterwegs, man kann sich auch mehr auf die wesentliche Dinge am Berg konzentrieren. Dazu zählen nicht nur der Berg selbst, das Panorama und die Atmosphäre auf Tour, sondern auch die Menschen, mit denen man unterwegs ist.
Mit dem neuen Bergschuh-Paar Scarpa Ribelle Lite HD sind Julia und Bernhard gut ausgestattet, um die Besteigung mit all ihren Facetten genießen zu können.
Bernhard Kogler
Tag 1: Zur Hütte Cabane de Tracuit
Was haben die meisten spektakulären Berge gemeinsam? Genau, sie sind hoch und liegen damit meist nicht direkt ums Eck. Wenn man im Wallis Bergsteigen gehen möchte, dauert die Anreise in der Regel länger, als man sich das wünschen würde. Doch mit Fahrgemeinschaften und Anreise am Vortag ist das alles halb so wild.
So beginnt bestens ausgeschlafen und fein verpflegt um 9:30 Uhr, ungewöhnlich entspannt für eine Westalpen-Hochtour, im Bergdorf Zinal unser Weg auf das Bishorn. Wir treffen Tommy, unseren Bergführer. Schon zu Beginn ist klar: das wird ein sehr lässiges und humorvolles Wochenende. Trotz kühler Temperaturen und leichtem Niederschlag ist die Stimmung geprägt von richtig guter Laune.
Der Steig verläuft sehr direkt über knapp 1.500 Höhenmeter zum Col de Tracuit. Ziel ist die Cabane de Tracuit CAS auf 3.256 Metern. Die Hütte ist modern und besticht durch einen Speiseraum mit dem wohl spektakulärsten Panorama weit und breit. Technisch gibt es nur kurz vor der Hütte eine kurze versicherte Passage. Der leichte Schneefall in der vergangenen Nacht hat die Landschaft verzaubert, der Winter klopft an.
Bernhard Kogler
Bernhard Kogler
Was macht man, wenn sich das Wetter und damit die Bedingungen am Berg ändern? Man verschafft sich frühzeitig einen eigenen Überblick vor Ort, um keine negativen Überraschungen zu erleben. Einen kleinen Blick auf die Route des folgenden Tages zu werfen, um den richtigen Weg durch die Spalten zu finden, kann nicht schaden.
Und wenn die ernsten Fragen am Berg geklärt sind, kann die Abendgestaltung auch unbeschwert ausfallen. Wie viel Spaß eine Partie SAC Monopoly bringen kann, war uns allen nicht klar. Dass wir die ein oder andere Freudenträne vor Lachen verdrücken, spricht aber für sich. Wahrscheinlich sind wir emotional noch ganz geflasht von dem wundervollen Sonnenuntergang.
Thomas Schwinlin
Tag 2: Der erste Viertausender
Dunkel, still, sonnig, kalt und warm. So ließe sich der Gipfeltag wohl am besten beschreiben. Es gibt auf den letzten 900 Höhenmetern zum Gipfel keine großen Überraschungen. Das ist aber auch nicht schlimm, denn es ist ein fantastischer Hochtourentag wie aus dem Bilderbuch. Im Stirnlampenschein zum Gletscher, dort anseilen und Steigeisen an die Schuhe. Ein Sonnenaufgang bei Windstille und feiner Fernsicht. Strahlender Sonnenschein und eine frische Schneeauflage, die das Gehen mit Steigeisen zum Genuss macht. Ein lebhafter und eiskalter Höhenwind bei deutlichen Minustemperaturen am Gipfel, der einem die Wucht der Natur deutlich macht und den Respekt vor ihr abnötigt. Aufrichtige Freude und Emotionen am Gipfel, denn für Julia und Bernhard ist es der erste Viertausender – welch ein Glück für die beiden.
Bernhard Kogler
Bernhard Kogler
Bernhard Kogler
Ende gut, alles gut
Was bleibt nach einem so intensiven Bergerlebnis? Zum einen die Erkenntnis, dass unsere Natur ein Wunder ist, das es mit allen Mitteln zu erhalten gilt. Dass es die Mitmenschen sind, die solche Erlebnisse zu besonderen machen. Dass wir uns gegenseitig mit offenen Augen, Ohren und Herzen begegnen sollten, um voneinander und miteinander lernen zu können und dass die Westalpen das bieten, was wir Bergsteiger so sehnsüchtig suchen. Außerdem ein Paar neue Scarpa Bergstiefel im Schrank und die Erkenntnis, dass all die tolle Ausrüstung, die wir besitzen, nichts wert ist, wenn sie nicht dorthin ausgeführt wird, wo sie hingehört – auf die schönsten Berge, egal ob nah oder fern.
Passende Ausrüstung für Deine Hochtouren findest Du bei Scarpa im Bergzeit Shop:
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