Der Tag vor dem Festival
Schon am Freitag Abend treffen wir uns alle zusammen zum Essen – wir brauchen eine ordentliche Stärkung für unsere Läufe am nächsten Tag. Innsbruck Tourismus lädt ein in die Olive, ein gutes vegetarisches Restaurant am Wiltener Platzl. Während wir uns kennenlernen und Erfahrungen über vergangene Trailruns austauschen, baut sich schon eine freudige Erwartung auf das Event bei uns auf. Wir haben mit Anwärtern des K65, K35 und K25 Läufer aus mehreren Disziplinen mit dabei. Die feine Spinatlasagne und die isotonischen, alkoholfreien Weißbiere bereiten uns sicher gut auf unser Vorhaben vor. Außerdem bekommen wir noch eine ultra-leichte Trailrunning-Jacke von Adidas Terrex, die bei dem Wetterbericht für den kommenden Tag definitiv nützlich ist. Da einige Läufe schon früh morgens starten, geht es danach schon bald zurück in die Unterkunft.
Thomas Herdieckerhoff
Der Lauf – Das muss alles dabei sein
Am Samstag Vormittag geht es für mich mit den Öffis zum Zielgelände bei der Olympiaworld Innsbruck, um Startnummer und Starter-Paket von Adidas Terrex zu holen und meine Wechselkleidung abzugeben. Ich laufe heute den K25 und habe dafür folgendes Equipment dabei:
- Eine 4l-Trailrunningveste mit 0,5l Flask
- Zwei Gels und einen Obstriegel
- Mein Handy
- Rettungsdecke, Verband und Tape aus meinem Bergzeit Erste-Hilfe-Set
- Trailrunning Jacke
- Schlauchtuch
- Personalausweis und Krankenversicherungskarte
- GPS -Uhr mit Track der Route
Außer der Uhr sind vom Veranstalter auch alle diese Dinge als Pflichtequipment vorgeschrieben (die Jacke in diesem Falle nur wegen des schlechten Wetterberichts) und werden bei der Startnummernausgabe geprüft.
Auf die Plätze – Fertig – Los!
Im Zielbereich steht der Boden 2 cm tief unter Wasser. Da bin ich ja mal gespannt, wie gut sich die Trails bei der Nässe laufen lassen. Mit dem Shuttle-Bus fahre ich zum Startpunkt in Kranebitten, westlich von Innsbruck und treffe auf dem Weg eine Freundin (Susi), mit der ich zum Startbereich gehe. Hier herrscht inzwischen schon ganz schöner Trubel und der Kommentator ist schon so motiviert, dass man meinen könnte er läuft gleich als Erster vorne weg. Der K25 ist dieses Jahr mit 750 Läufern der Größte in der Geschichte des Alpine Trailrun Festival Innsbrucks. Nach einer kurzen Aufwärmeinheit stellen wir uns in die Menschenmenge hinter dem Starttor, wo mit einer Laola-Welle und gemeinsamen Klatscheinheiten eine fühlbare Spannung aufgebaut wird.
Thomas Herdieckerhoff
Thomas Herdieckerhoff
Schon kommt der Countdown und in Trippelschritten setzen wir uns nach dem Startsignal dicht an dicht in Bewegung. Am Inn entlang entzerrt sich das Feld ein bisschen und man kann besser laufen. Bald schon beginnt der Anstieg und schon springt mein Puls auf über 170 an. Bloß nicht schon zu viel Pulver auf den ersten 10 km verschießen, besonders da ich erst vier Wochen vorher Corona hatte. Zum Glück gibt es einige Abschnitte auf denen es auf engen Pfaden durch den Wald geht – da das Feld von Läufern noch recht kompakt ist, kann man hier nicht überholen oder überholt werden und das Tempo bleibt einigermaßen entspannt. Obwohl es stark bewölkt ist, wird es richtig warm und der gelegentliche Nieselregen ist eine willkommene Erfrischung. Nach der ersten Labesstation geht es flacher dahin und ich bemühe mich während des Laufens ein Gel zu essen. Auf sehr schönen Trails geht es durch Wälder und Wiesen. Auf dem Untergrund lässt es sich trotz Nässe glücklicherweise gut laufen.
Das Ziel vor Augen
Nach 18 km kommt Innsbruck in Sicht. Das Ziel im Auge gibt nochmal einen Motivationsschub. Bald geht es teilweise steil bergab. Ich versuche meine Gelenke hier etwas zu schonen und nehme etwas Tempo raus. Susi holt mich ein und ich hänge mich an sie dran. Gemeinsam laufen wir in die t hinein – ein landschaftliches Highlight der Route. Auf flowigen Trails geht es durch frühlingshaftes Grün über dem rauschenden Fluss entlang. Beim finalen Anstieg aus der Schlucht hinaus nehme ich nochmal alle Kräfte zusammen.
Von der hohen Luftfeuchtigkeit, dem Regen und der Anstrengung ist man inzwischen vollkommen durchnässt. Schon etwas früher als erwartet taucht das Stadion Tivoli vor mir auf, also ist es nicht mehr weit. Vorbei an vielen klatschenden Zuschauern laufe ich am Anschlag die letzten paar 100 Meter und erreiche glücklich und vollkommen außer Puste die Ziellinie. Erstmal stehe ich keuchend vorne über gebeugt da, spüre aber auch die Endorphine durch mich rauschen und bin sehr erleichtert, dass ich gut durchgehalten habe und offensichtlich auf dem Weg der Genesung bin. Am Ende bin ich genau gleichzeitig mit Susi ins Ziel gekommen und wir machen zusammen einige Fotos mit unseren Medaillen.
Thomas Herdieckerhoff
Thomas Herdieckerhoff
Jetzt ist erstmal viel Trinken und Essen angesagt. Es ist schön, hier viele Bekannte zu treffen und sich über die Erfahrungen während des Rennens auszutauschen. Die Stimmung im Zielbereich ist ausgezeichnet trotz mittelmäßigen Wetters und es wird immer wieder laut, wenn LäuferInnnen mit einer guten Platzierung in einem der Läufe über die Ziellinie kommen. Später treffe ich auch die Teilnehmer des Frischluftkicks wieder, die auch allesamt von erfolgreichen Läufen zu berichten haben. Das Innsbruck Alpine Trail Festival ist wirklich ein gelungenes Event, mit super Stimmung und tollen Strecken vor der Bergkulisse Innsbrucks. Und mit Distanzen von 7 bis 100 km ist auch sicher für jeden Geschmack etwas dabei.
Auf Erkundung mit der Innsbruck Card
Am nächsten Tag gehen wir mit der Innsbruck Card auf Tour. Diese kann man sich für verschiedene Zeitabschnitte von 24h, 48h oder 72h holen und genießt damit Zugang zu zahlreichen Kulturangeboten sowie Bergbahnen. Zunächst fahre ich mit der Hungerburgbahn und der Nordkettenbahn auf die Nordkette hinauf. Bemerkenswert ist hier, dass man direkt in der Innenstadt auf 500 Meter Seehöhe einsteigen kann und dann mit zweimal umsteigen bis auf das Hafelekar auf 2300m gelangt. Bei der zweiten Station, Seegrube, habe ich noch einen weitreichenden Panoramablick auf Innsbruck und das Inntal. Auf dem letzten Abschnitt hinauf zum Hafelekar, werden wir aber von Wolken verschlungen. Da ich in Innsbruck wohne weiß ich aber, was für eine fantastische Aussicht auf Karwendel und Stubaier Alpen man hier für gewöhnlich hat.
Thomas Herdieckerhoff
Thomas Herdieckerhoff
In der Stadt ist das Wetter aber wunderbar und so streife ich noch etwas durch die pittoresken Altstadtgassen, vorbei am Dom zu St. Jakob, dem Goldenen Dachl und der bunten Häuserzeile am Inn. Als Letztes habe ich mir noch die Besteigung des alten Stadtturms von Innsbruck vorgenommen. Auch dieser Eintritt ist in der Innsbruck Card inbegriffen. Auf 130 Stufen geht es eine enge Wendeltreppe nach oben, bevor man durch ein kleines Türchen nach draußen schlüpft. Hier kann man auf schmalen Holzplanken um den gesamten Turm herumgehen und somit einen 360° Blick auf Innsbruck und die Berge genießen. Ein gelungener Abschluss für ein Wochenende mit Bergen und Stadt, mit sportlicher Herausforderung, guter Stimmung und entspanntem Stadtbummel – viel mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen!
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