Beim Kauf einer warmen Jacke steht man oft vor folgender Frage: Soll ich mir eine Jacke mit Kunstfaserfüllung oder Daune kaufen? Die Vor – und Nachteile der Füllmaterialien sind ja bekannt. Es gibt aber Jacken, da stellt sich die Frage eigentlich nicht. Eine dieser Jacken ist die neue Infinity Microlight Daunenjacke von Rab, welche Bergzeit Experte Florian Glott ausgiebig getestet hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Einsatzbereich: Alpinklettern, Bergsteigen, Hochtour, Skihochtour, Wandern
- Konstruktion: Zonierte leichte Mikro- und Nano-Schallwand-Durchnähkonstruktion
- Außenmaterial: 13D Gore-Tex Infinium™ Windstopper® Produkttechnologie
- Füllmaterial: Recycelte 700-Fillpower-Daune mit hydrophobem (wasserabweisendem) Nikwax-Finish (146g in Größe M)
- Ausstattung: Größenverstellbare Kapuze mit verstärktem Schild, zwei Einschubtaschen mit Ykk® -Reißverschluss und große Brusttasche mit Reißverschluss, flexible Bündchen, Packsack
- Gewicht (Größe M): 452g (laut Hersteller), 416g (nachgemessen), Packsack 12g
- Packmaß: ca. 24cm x 14cm (3,4l) unkompromiert bzw. 14cm x 14cm (2,2l) komprimiert
- Passform: Slim
- Auszeichnung: Bergzeit Allround-Tipp
Das ist neu an der Rab Microlight Jacke
Die Microlight Jacken von Rab sind schon ein echter Klassiker unter den Daunenjacken. Dennoch wird Rab nicht müde, die Jacke weiter zu entwickeln. Neu an der Jacke ist, dass ab dem Jahr 2021 das 13D Gore-Tex Infinium™ Windstopper® Außenmaterial zum Einsatz kommt, um den Alpinisten perfekt gegen winterliche und widrige Bedingungen zu schützen. Das Material kam bei Rab bisher nur bei den dicken Daunen wie der Infinity Jacke zum Einsatz. Das Infinium™ Windstopper® Außenmaterial ist komplett winddicht bei gleichzeitig hoher Atmungsaktivität und ist zudem wasserabweisend. Somit ist die Daune vor eindringender Feuchtigkeit und Wind geschützt, damit sie ihre Isolationswirkung voll entfalten kann.
Optik der Microlight Jacke
Mein erster Eindruck war sehr positiv. Optisch ist die Jacke schlicht gehalten, lediglich die reflektierenden Logos scheinen einem ins Auge. Auch das erdige und natürliche Grün fallen nicht störend auf und gefallen mir sogar. Optisch finde ich die Infinity Microlight demnach sehr gelungen und man könnte sie sogar zu einem Anzug tragen. Das wird der Jacke aber letztlich nicht gerecht, denn sie will in die raue Natur und da gehört sie auch hin. Gerade die Passform und die Details machen dies deutlich.
Florian Glott
Passform und Details
Ich bin 1,82m groß und habe die Infinity Microlight in Größe M. Sie ist körpernah geschnitten und liegt gut an. So werden unnötige Luftpolster zwischen mir und der Jacke verringert, was der Isolationsleitung förderlich ist. Der Rücken ist angenehm lang geschnitten und auch die Ärmel sind lang genug. Gerade hier habe ich persönlich immer Probleme, eine passende Jacke zu finden. Die Ärmelbündchen liegen sowohl mit als auch ohne Handschuhe eng an. Sollte es dennoch einmal von unten kalt unter die Jacke ziehen, kann die Infinity Microlight Jacke mithilfe von zwei Kordelzügen und den Seiten zugezogen werden.
Die Jacke verfügt über insgesamt drei Taschen. Zwei seitlich angeordnete Einschubtaschen mit Ykk® -Reissverschluss und einer großen Brusttasche mit einem optisch unauffälligen Reissverschluss. Somit besitzt die Jacke genug Stauraum für zum Beispiel Handschuhe, Mütze oder den Autoschlüssel.
Florian Glott
Florian Glott
Ein besonderes Highlight ist die Kopfpartie der Rab Infinity Microlight Jacke. Als Barträger macht mir das nicht so viel aus, wenn kalte Luft von oben in die Jacke pfeift. Hier habe ich einen natürlich gewachsenen Windschutz. Zu 100% ist dieser aber leider trotzdem nicht dicht. Dank des hohen Kragens der Jacke kann auch bei stärkerem Wind keine kalte Luft mehr von oben eindringen, sodass auch der rasierte Mann oder die Damen dadurch nicht frieren werden. Bei Regen, Graupel oder Schneefall schützt die Kapuze. Durch eingearbeitete Gummizüge am Hinterkopf und zwei Kordelzüge im Halsbereich kann die Kapuze perfekt der Witterung und dem Kopf angepasst werden. Ein durchdachtes Highlight ist für mich noch das große und verformbare Schild an der Kapuze. So kann von oben kein Schnee oder Regen mehr in die Augen oder gar in den Kragen fallen. Ein Kletter – oder Skihelm passt jedoch nicht darunter.
Florian Glott
Florian Glott
On tour mit der der Rab Microlight Jacke
Ein Vorteil von Daunenjacken ist das geringe Gewicht und Packmaß. Auch die Infinity Microlight Jacke lässt sich klein verpacken und besitzt im komprimierten Zustand in Packmaß von weniger als 2,2 Liter. Somit nimmt die Jacke wenig Platz ein im Rucksack. Gerade wenn man mit Kraxe und Kind unterwegs ist oder auf Hochtour spielt dies eine wichtige Rolle.
Florian Glott
Florian Glott
Wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin, nehmen wir uns Zeit für eine ausgiebige Brotzeit und kochen Kaffee, entweder am Gipfel oder zwischendurch. Während des Tests durfte das natürlich nicht fehlen und das Wetter spielte hier perfekt mit. Bei -5°C, Wind und leichtem Graupel sowie Schneefall hieß es also Jacke raus und Kocher an. Das Gore-Tex Infinium™ Windstopper® Material hielt, was es verspricht. Es war kein Luftzug zu spüren und die Jacke war stets angenehm warm. Selbst bei dieser Witterung wurde mir nicht kalt am Oberkörper.
Florian Glott
Mein Testfazit zur Infinity Microlight Jacke
Bergzeit Allround-Tipp für die Rab Infinity Microlight Jacke
Alles in allem muss ich zugeben, dass ich mit der Infinity Microlight Jacke von Rab durchwegs zufrieden bin und auch nach längerem Überlegen mir nichts einfällt, was mich an ihr stört. Egal ob als wärmende Schicht bei der Gipfelrast, während der Bewegung oder beim Sichern des Kletterpartners an einem zugigen Stand, die Jacke macht alles mit und hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Für ihre Vielseitigkeit erhält sie deshalb den Bergzeit Allround-Tipp.
Selbst feuchte Bedingungen zwingen die Jacke nicht in die Knie und sie kann auch mal zu einem Anzug getragen werden, oder auch nicht.