Inhalt
- Was ist Alpinismus?
- Welche Spielarten/ Unterkategorien gibt es im Alpinismus?
- Was bedeutet Alpinismus für Dich persönlich?
- Warum und inwiefern steht Salewa für Alpinismus?
- Gehören Wandern und Klettersteig auch schon zum Alpinismus? Warum (nicht)?
- Wie gelingt der Einstieg in den Alpinismus? Ab wann ist man ein Alpinist?
- Wie sieht die Zukunft des Alpinismus aus?
Thomas Aichner, Marketing Direktor Salewa und Simon Gietl, staatlich geprüfter Berg- & Skiführer versuchen sich an einer Antwort auf diese Frage. Thomas ist leidenschaftlicher Bergsportler und Mitglied bei der südtiroler Bergrettung „Aiut Alpin“. Simon ist begeisterter und erfahrener Alpinist und Salewa-Athlet.
Salewa
Salewa
Was ist Alpinismus?
Thomas
Alpinismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen des Bergsteigens. Allen Spielarten des Alpinismus gemeinsam ist der Umstand, dass sie in einer natürlichen Umgebung und nicht an künstlichen Strukturen stattfinden. Das bedeutet, dass Alpinisten neben dem technischen Können auch ein bestimmtes Wissen und Erfahrung im Umgang mit der Natur mitbringen müssen.
Ein starker Sportkletterer ist deshalb noch kein Alpinist, weil ihm das Können fehlt, seine Route in einer natürlichen Felswand zu finden, diese selbst abzusichern und die Gefahren wie Steinschlag und Wetterumschwünge einzuschätzen.
Beim Alpinismus geht es nicht um die Schwierigkeit der Aktivität, sondern darum, aus eigener Kraft die Berge zu entdecken.
Thomas Aichner
Simon
Alpinismus bedeutet für mich, das Bergsteigen in seiner reinsten Form zu erleben, insbesondere in den hochalpinen Regionen der Alpen. Es ist das Gefühl, ausgesetzt und auf sich alleine gestellt zu sein, fernab der Zivilisation, wo man die volle Verantwortung für sich und seine Entscheidungen übernehmen muss.
Alpinismus umfasst Klettern und Skifahren in anspruchsvollem Gelände und erfordert Kenntnisse in Wetterkunde, Seiltechnik und Erste Hilfe. Es geht darum, sich den Herausforderungen der Berge zu stellen, die eigenen Grenzen zu erfahren und dabei auf die eigenen Fähigkeiten und den Instinkt zu vertrauen.
Alpinismus erfordert Mut und Durchhaltevermögen, belohnt aber auch mit unvergleichlichen Erlebnissen und tiefen persönlichen Erkenntnissen, während man die Natur in ihrer unberührten Schönheit erlebt.
Simon Gietl
Salewa
Welche Spielarten/ Unterkategorien gibt es im Alpinismus?
Thomas
Von den Aktivitäten her zählt man im Sommer das alpine Klettern oder Bergsteigen, Hochtouren sowie Gletschertouren zum Alpinismus. Im Winter dagegen stehen das Skitourengehen, Eisklettern und kombinierte Fels-Eistouren im Vordergrund. Wichtig ist, dass es nicht vom Schwierigkeitsgrad, sondern von der Aktivität abhängt. Auch eine alpine Klettertour im 3. Schwierigkeitsgrad gehört bereits zum Alpinismus.
Simon
Alpinismus umfasst verschiedene Disziplinen, die jeweils spezifische Fähigkeiten und Ausrüstungen erfordern. Dazu gehören klassisches Bergsteigen, bei dem hohe Berge oft mit Seilen und Steigeisen bestiegen werden; Felsklettern an Felswänden mit unterschiedlichen Techniken; und Eisklettern an gefrorenen Wasserfällen oder Gletschern mit Eispickeln und Steigeisen.
Skibergsteigen kombiniert den Aufstieg mit Skiern und die Abfahrt abseits präparierter Pisten, während Mixed Klettern sowohl Fels- als auch Eisabschnitte umfasst. Expeditionsbergsteigen zielt auf extrem hohe und abgelegene Berge ab. Speed Climbing fokussiert auf Geschwindigkeit beim Besteigen von Routen, und Solo-Bergsteigen erfordert das Klettern ohne Seilpartner, was besonders anspruchsvoll ist.
In jeder dieser Disziplinen spielen Exponiert- und Ausgesetztheit eine wesentliche Rolle, da sie die Herausforderungen und Risiken des Alpinismus verstärken.
Salewa
Salewa
Was bedeutet Alpinismus für Dich persönlich?
Thomas
Für mich persönlich steht neben der Aktivität des Kletterns oder Skibergsteigens vor allem die Auseinandersetzung mit der Natur und mit mir selbst im Vordergrund. Alpinismus ist eines der letzten großen Abenteuer, bei dem man eigenverantwortlich handeln muss und wo es kein doppeltes Fangnetz gibt. Daran kann der Mensch wachsen und sich eng mit der Natur verbinden.
Simon
Für mich persönlich bedeutet Alpinismus die Begegnung mit der Natur in ihrer reinsten Form, das Streben nach persönlichem Wachstum und das Überwinden von Herausforderungen in einer Umgebung, die gleichzeitig faszinierend und anspruchsvoll ist. Es ist eine Gelegenheit, Selbstverantwortung zu übernehmen, meine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und sorgfältig zu planen, um sicher durch die Berge zu navigieren und die Schönheit und Intensität der alpinen Umgebung zu erleben.
Salewa
Warum und inwiefern steht Salewa für Alpinismus?
Thomas
Bei Salewa steht der Alpinismus immer im Zentrum aller neuen Projekte und Ideen. Wenn wir ein neues Produkt entwerfen, gehen wir immer vom konkreten Problem aus, das der Alpinist hat und versuchen hierfür eine ideale Lösung zu finden. Dabei hilft uns die langjährige Erfahrung der Marke und ihre enge Vernetzung mit Bergprofis wie Bergführer, Bergretter und Athleten.
Das Headquarter von Salewa liegt in Bozen, also im Herzen der Alpen und die alpine Lebenskultur gehört zum Alltag der Mitarbeiter von Salewa. Aus diesen Gründen bezeichnen wir uns auch als Pure Mountain Brand.
Simon
Salewa steht für Alpinismus, weil die Marke Professionalität und technische Feinheiten in ihren Produkten verkörpert. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Herstellung von Ausrüstung und Bekleidung für Bergsportler bietet Salewa Produkte, auf die man sich verlassen kann.
Der Firmensitz mitten in den Alpen unterstreicht die Verbundenheit mit der alpinen Welt und ermöglicht es Salewa, die Bedürfnisse von Alpinisten aus erster Hand zu verstehen und innovative Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen der Berge gerecht werden.
Salewa
Gehören Wandern und Klettersteig auch schon zum Alpinismus? Warum (nicht)?
Thomas
Beide Aktivitäten können aus meiner Sicht sehr wohl zum Alpinismus gezählt werden, sofern sie in einer natürlichen Umgebung, also in den Bergen stattfinden. Wie schon gesagt, geht es nicht um die Schwierigkeit der Aktivität, sondern darum, aus eigener Kraft die Berge zu entdecken.
Simon
Ja, Wandern und Klettersteiggehen können zum Alpinismus gezählt werden, obwohl sie oft als weniger technisch anspruchsvoll angesehen werden als beispielsweise klassisches Bergsteigen oder Felsklettern. Dennoch können sie wichtige Bestandteile des alpinen Erfahrungsspektrums sein und bieten eine Möglichkeit, die alpine Umgebung zu genießen und zu erkunden.
Meiner Meinung nach, wenn die Infrastruktur zu groß ist und zu viele Absicherungen vorhanden sind, könnte dies den Charakter des Alpinismus verändern und es weniger authentisch machen. Der Alpinismus beinhaltet oft das Überwinden von natürlichen Hindernissen und das Gefühl der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung, das bei zu viel Infrastruktur verloren gehen könnte.
Salewa
Wie gelingt der Einstieg in den Alpinismus? Ab wann ist man ein Alpinist?
Thomas
Idealerweise geht man mit erfahrenen Alpinisten mit und besucht verschiedene Kurse, die von Alpinschulen und Alpenvereinen angeboten werden. Wie bei allen Dingen, braucht es Zeit und Engagement, dann wachsen das Können sowie die Erfahrungen und damit die Möglichkeiten. Aus meiner Sicht ist man Alpinist, sobald man in der Lage ist, eigenständig eine alpine Tour (egal in welcher Spielart des Alpinismus) zu planen und durchzuführen.
Simon
Ein Alpinist zeichnet sich besonders durch seine Selbstverantwortung aus. Dies beinhaltet die Fähigkeit, seine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und entsprechend zu handeln, sowie die Bereitschaft, Verantwortung für seine Entscheidungen und Handlungen in den Bergen zu übernehmen.
Ein Alpinist ist in der Lage, in anspruchsvollem Gelände und abseits der Zivilisation zurechtzukommen und sich selbst zu versorgen. Dies erfordert ein tiefes Verständnis für die alpine Umgebung, eine gute Planung und Vorbereitung sowie die Fähigkeit, in Notsituationen angemessen zu reagieren.
Salewa
Salewa
Wie sieht die Zukunft des Alpinismus aus?
Thomas
Was bleiben wird, ist das Bedürfnis des Menschen, in direkten Kontakt mit der Natur zu treten und sich ihren Herausforderungen zu stellen. Was sich verändert, sind technische Hilfsmittel, die Effizienz der Notfallausrüstung, sowie die Erreichbarkeit der Berge. Gerade aus diesem Grund müssen wir aufpassen, dass die Berge weiterhin ein wilder, bzw. naturbelassener Ort bleiben, in dem auch zukünftige Generationen die Natur und ihre eigenen Möglichkeiten bzw. Grenzen erforschen können.
Simon
Die Zukunft des Alpinismus wird von technologischen Innovationen, Nachhaltigkeit, Veränderungen in der alpinen Landschaft und neuen Trends geprägt sein. Zudem könnten Alpinisten vermehrt abgelegene neue Gebiete erkunden und sich auf schnellere, schwierigere und puristischere Herausforderungen konzentrieren.
Du hast Lust auf alpine Abenteuer bekommen? Dann schau im Salewa Markenshop vorbei und sichere Dir die perfekte alpine Ausrüstung!