Mit der Calgary Harshelljacke von Schöffel habe ich einen echten Vielseiter getestet. Sie ist sehr leicht, robust, wind- und wasserdicht und kann ein paar sehr nette Details bieten, ist aber trotzdem schlicht und zeitlos. Kleines Packmaß und ein geringes Gewicht machen die Jacke zu einem soliden Begleiter auf jeder Bergtour.
Der erste Eindruck der Calgary Jacke
Mit „grün wie saftige Almwiese nach einem frischen Sommerregen” wird sie beschrieben, was perfekt passt. Die Reißverschlüsse sind in Grau- und Grüntönen sehr schön abgestimmt. Ansonsten ist auf den ersten Blick kein großer Schnick-Schnack zu erkennen. Die Jacke macht einfach einen schicken und schlichten Eindruck. Aber klar, bei einer Hardshelljacke ist das natürlich nicht das A und O – wichtiger als das Optische sind Passform und Funktion.
Passform
Bei meinen 1,76 Meter Körpergröße passt mir Größe 48/M, was auch meiner ganz normalen Kleidungsgröße entspricht. Die Ärmel der Schöffel Calgary haben die richtige Länge und sind weder zu eng noch zu weit. Es kann also problemlos eine wärmende Lage darunter gezogen werden. Einziger Kritikpunkt, den ich hier habe, ist der Schnitt am Bauch. Da wölbt sich der Reißverschluss ziemlich nach außen. Aber eventuell gibt sich das mit der Zeit, wenn der Reißverschluss geschmeidiger wird.
Material und Verarbeitung
Sehr gespannt war ich auf die 3-lagige Dermizax® NX Ripstop Membran. Mit 20.000 mm Wassersäule sollte innen alles trocken bleiben, aber dennoch eine extrem hohe Atmungsaktivität ermöglicht werden. In jedem Fall fühlt sich die Jacke schon mal sehr weich und angenehm an und nicht so unflexibel wie man es von der ein oder anderen Hardshelljacke kennt. Dafür verantwortlich ist sicher auch die 4-Wege-Stretch-Technologie, die in der Tat eine sehr hohe Bewegungsfreiheit ermöglicht. Auch die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck.
Die Nähte der Schöffel Calgary sind wasserdicht verklebt und es wurde überall genau gearbeitet. Für die Taschen oder Lüftungsschlitze unter den Armen wurden wasserdichte Reißverschlüsse verwendet. Der Frontreißverschluss ist deutlich dicker und robust und ebenfalls wasserabweisend. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber auch beim Material. Wenn man die Jacke zusammengeknüllt aus dem Rucksack holt, ist sie extrem faltig, was nicht gerade gut aussieht. Ein kleiner optischer Abzug, der jedoch nicht zu sehr ins Gewicht fällt.
Features und Details
Was die Jacke für mich auszeichnet ist, dass sie zum einen sehr schlicht ist, aber zum anderen auch einige sehr clevere Details besitzt. Sicher schon Standard ist das Schild in der Kapuze, welche sich auch sehr gut feststellen lässt. Neben zwei großen Seitentaschen verfügt die Jacke über eine kleine Brust- und eine kleine Innentasche.
Die Wahl den Frontreißverschluss etwas robuster zu gestalten gefällt mir sehr gut. Ebenso, dass er am oberen Abschluss in einer kleinen Lasche verschwindet und im geschlossenen Zustand somit nicht im Gesicht zu spüren ist. Außerdem ist um den Kinn- und Mundbereich im Inneren der Schöffel Calgary ein sehr weicher Stoff eingearbeitet, was das Tragen äußerst angenehm macht und zwar auch dann, wenn draußen noch so schlechtes Wetter ist.
Die Schöffel Calgary Jacke im Praxistest
Unterwegs war ich mit der Hardshelljacke auf verschiedenen Berg- und Klettertouren und beim Berglauf. Der schöne Sommer machte es nicht gerade leicht eine Hardshelljacke unter extremen Bedingungen zu testen, allerdings hatte ich dann doch ein paar mal das „Glück”, auch schlechte Tage abzubekommen. Die ersten Einsätze hatte die Jacke als Windschutz, wo sie absolut überzeugen konnte und sofort vor Auskühlen schützt.
Bei unserer Klettertour auf die Trettachspitze habe ich im Klettergurt festgestellt, wie praktisch die leicht höheren Reißverschlüsse der Seitentaschen sind. Diese ermöglichen auch im Gurt einen problemlosen Eingriff. Den richtigen Härtetest gab es dann bei einem Berglauf in strömendem Regen. Hier hatte die Jacke mit dem Regen von außen und jeder Menge Feuchtigkeit von innen zu kämpfen. Mit dem Regen hatte die Schöffel Calgary auch kein Problem.
Nur die Menge an Schweiß, die in zwei Stunden zusammen kam, war dann doch etwas zu viel, um hunderprozentig abtransportiert zu werden. Allerdings bezweifle ich, dass eine andere Hardshell damit viel besser zurecht gekommen wäre. Was den Feuchtigkeitstransport während der Bergtouren angeht, bin ich zu 100 Prozent zufrieden. Speziell beim Laufen begeisterte mich der weiche Stoffeinsatz im Kinnbereich und das raschelfreie Außenmaterial. Inzwischen ist die Jacke auch mein täglicher Begleiter auf dem Weg mit dem Rad in die Arbeit und schützt perfekt vor Wind und Regen.
Fazit der Calgary Jacke von Schöffel
Die Calgary Jacke von Schöffel hat mich beim Test in Sachen Komfort und Funktion vollkommen überzeugt und ich werde mir in Zukunft sicher weitere Produkte mit Dermizax Membran zulegen. Einfach angenehm zu tragen… Kurz zusammengefasst, was mir besonders gefallen hat:
- fühlt sich für eine Hardshelljacke sehr weich an
- raschelfreies Material
- „flauschiger” Einsatz an der Innenseite im Gesichtsbereich
- super Verarbeitung
Aktuell gibt es die Calgary von Schöffel noch nicht im Bergzeit Sortiment, was sich aber alsbald ändern wird! Bis dahin findest Du hier weitere Hardshells von Schöffel:
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