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Die Uhr, die alles kann

Die Suunto 9 Peak GPS-Uhr im Test

5 Minuten Lesezeit
Die neue Suunto Peak 9 GPS-Uhr wurde von Bergzeit Testerin Anna auf Herz und Nieren geprüft - und zwar beim Rennradfahren, Mountainbiken, Trailrunning, SUP, Schwimmen und im Alltag. Ihre Eindrücke schildert sie hier.

Ein kurzer Überblick

Suunto fokussierte sich in der Vergangenheit gerne auf die wirklich wesentlichen Funktionen – diese aber dafür durchdacht, präzise und ausgereift. Die Entwicklung der 9 Peak umfasst u.a. Akkulauf- und Ladezeiten, Navigation und Messgenauigkeit. Das intelligente Batteriverwaltungssystem überzeugte bereits bei Vorgängermodellen wie der Suunto 9 Baro. Bei der Entwicklung steht Herstellerangaben zufolge immer der Sportler im Mittelpunkt, gemäß dem Motto „Built to last – just like you“.

Die 9 Peak orientiert sich stark an ihrem Vorgänger, bringt allerdings einiges an Innovation mit und steht ihm damit in Leistungsfähigkeit nichts nach. Das Versprechen ist, mit dem intelligenten Batteriemodus sieben Tage ununterbrochen aufzeichnen zu können. Ich freue mich sehr, ein so technisches Produkt von und für Bersporttreibende testen zu dürfen.

Video: Bergzeit Expertin Anna testet die neue Suunto 9 Peak

Der erste Eindruck der Suunto 9 Peak

Die 9 Peak ist auffällig klein und flach verglichen mit dem Vorgängermodell 9 Baro. Es begrüßt mich eine sehr minimalistische und elegante Sportuhr, die gut um mein Handgelenk passt. Komplementiert wird die Uhr durch ein dünnes Silikonband inklusive neuem Verschluss-System, welches aus meiner Sicht ebenfalls einen Ästhetik-Pluspunkt verdient.

Das Gehäuse wirkt durch das verwendete Titan edel und das Display besteht auf einer kratzfesten Saphirkristalloberfläche, der laut Beschreibung auch noch so rauer Fels nichts anhaben kann.

Uhrenvergleich: In der Breite ist die neue 9 Peak von Suunto 16% schmaler,…

Anna Schade

Uhrenvergleich: In der Breite ist die neue 9 Peak von Suunto 16% schmaler,…


Uhrenvergleich: In der Breite ist die neue 9 Peak von Suunto 16% schmaler,…

Anna Schade

… in der Höhe ganze 37% dünner als ihr Vorgängermodell 9 Baro.


Handling & Konfigurierbarkeit

Die Steuerung gelingt sowohl über Touch als auch über die seitlichen Tasten der 9 Peak.

Anna Schade

Die Steuerung gelingt sowohl über Touch als auch über die seitlichen Tasten der 9 Peak.


Die Steuerung gelingt sowohl über Touch als auch über die seitlichen Tasten der Uhr – zwar keine Neuerung, aber sehr angenehm. Die Navigation innerhalb der Uhr erscheint intuitiv und nach kurzer Eingewöhnung verständlich. Trotzdem empfiehlt es sich, nochmals alle Einstellungen nachzulesen, welche wirklich in der Uhr konfigurierbar sind und welche via App.

Bevor ich meine erste Tour starte, verbinde ich die Uhr zunächst mit der Suunto App. Wie auch bei den Vorgängermodellen von Suunto können in der Uhr personenbezogene Daten eingestellt sowie eigene Sportarten eingesehen und konfiguriert werden. Die Uhr verfügt standardmäßig über 80 voreingestellte Sportarten für das Training. Diese sind logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Wem das noch nicht ausreicht, kann präferierte Messgrößen in der App für eigene Sportarten konfigurieren.

Neue Features der Suunto 9 Peak

Jetzt zur spannenden Frage: Was ist eigentlich alles neu?

Gewicht und Design

Wie in der Einleitung erwähnt, hat Suunto erheblich am Gewicht und Design gearbeitet. Das sollte besonders die Sportler*innen freuen, die schon länger mit einer Suunto liebäugeln – vor allem diejenigen (wie ich), für die alle Vorgängermodelle zu massiv aussahen. Im Vergleich zum Vorgängermodel ist sie mit ihren 43 x 43 x 10,6 mm und 52 Gramm ganze 37% dünner und 36% leichter.

Weiterhin gibt es einen neuen Pin-Verschluss am auswechselbaren Silikonband. Dieser wird einfach in den dafür vorgesehenen Löchern im Armband fixiert. Der Pin stört weder unter der Kleidung oder im Alltag noch während des Schlafens. Das hochwertige Gehäuse meiner Testuhr besteht aus Titan mit kratzsicherem Glas aus Saphirkristall.

Die Uhr hat einen neuen Pin-Verschluss, der besonders platzsparend ist und nicht stört.

Anna Schade

Die Uhr hat einen neuen Pin-Verschluss, der besonders platzsparend ist und nicht stört.


Blutsauerstoff

Etwas weniger offensichtlich, aber vielleicht noch revolutionärer: Die 9 Peak ist in der Lage, den Blutsauerstoff zu ermitteln. Das ist dahingehend spannend, dass diese Messung bisher oftmals mit einem Besuch im Labor verbunden war. Es wird somit der Anteil des Sauerstoffs (O2-Sättigung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in Prozent ermittelt. Je höher der Sauerstoffpartialdruck (pO2), desto höher sind auch die Werte.

Batterielauf- und Ladezeit

Für besonders lange Touren ermöglicht Suunto mit einem neuen Tourenmodus sieben Tage kontinuierliches Tracking. Besonders Kurzentschlossene können die 9 Peak dank der Schnelladefunktion innerhalb von einer Stunde wieder vollständig aufladen. Sie kann ohne Unterbrechung 14 Tage und im normalen Sportmodus bis zu 25h laufen.

Wenn man die Tour mobil oder am Desktop plant, kann man sie einfach mit der Uhr synchronisieren und es kann losgehen.

Anna Schade

Wenn man die Tour mobil oder am Desktop plant, kann man sie einfach mit der Uhr synchronisieren und es kann losgehen.


Im neuen Update verspricht die 9 Peak mit der sogenannten „Turn-by-Turn“- Funktion eine sehr präzise und eindeutige Wegführung. Es wird nun proaktiv vor markanten Weggabelungen eine Pushnachricht mit Instruktionen gesendet. Dafür muss man einfach die Tour mobil oder am Desktop mit komoot planen und mit der Uhr synchronisieren.

Weiterhin wurden die sog. „Points of Interests“ (POI) ausgebaut. Wichtige Orte können nach wie vor vorab bei der Tourenplanung auf der Karte gespeichert werden. Neu ist jedoch, dass die POIs während der Tour platziert werden können. Solltest Du an einem wichtigen Ort vorbeischauen, kannst Du ihn dir einfach abspeichern und für Folgetouren merken.

Heatmaps

Schon vielen bekannt, trotzdem spannend, sind die verbesserten Heatmaps in der Suunto App, die anzeigen wo Suunto-Sportler in ihren jeweiligen Sportarten unterwegs sind. Das bedeutet, dass ich sehr granulare Daten über die Aktivitäten der Community auf der Landkarte sehen kann. Diese kann ich mir speichern oder einfach nur sehen welche Touren in letzter Zeit begangen wurden und so neue Wege entdecken.

Kabelloses Software Update

Ab sofort können Softwareupdates komplett kabellos auf die Uhr gespielt werden!

Jetzt wird’s ernst: Die Uhr im Sportarten-Test

Ich habe versucht, die Uhr während des Testzeitraums ausgiebig und in möglichst vielseitigen Sportarten zu testen. Leider ist es schon etwas später im Jahr, sodass ich keinen Schnee und Eis mehr unter die Füße bekam.  

Rennrad und Mountainbiken

Uhr an Handgelenk

Anna Schade

Beim Biken kann man während der Fahrt ganz einfach dem Track folgen.


Für etwas weitere Ausfahrten habe ich vorab meine Touren in der App geplant und mit der Uhr synchronisiert. Das ging problemlos und so konnte ich während der Fahrt ganz einfach dem Track auf der Uhr folgen. Während der Tour fiel mir auf, dass die automatische Lichtanpassung etwas schwerfällig reagiert und leicht zeitverzögert einsetzt.

Jedoch wird dieser Kritikpunkt von der Genauigkeit und Dynamik der Anzeige wieder wettgemacht. Gerade mit wechselnden Höhenunterschieden macht die Uhr richtig Spaß – zuverlässig aktuell und genau. Auch die 9 Peak greift neben GPS auf die bewährte barometrische Höhenmessung zurück und stimmt diese miteinander ab.

Das Tragegefühl war angenehm. Durch das schmale Gehäuse passt die Uhr spielerisch unter engere Jacken. Die grundlegende Bedienung (Start/Stopp/Pause) während der Tour ist über die Tasten recht simpel, jedoch sollte man die Tastenkombinationen vorher einmal durchgegangen sein.

Die Aufzeichnungen der Uhr bei Testerin Annas Testrunde: sowohl das Höhenprofil, …

Anna Schade

Die Aufzeichnungen der Uhr bei Testerin Annas Testrunde: sowohl das Höhenprofil, …


Die Aufzeichnungen der Uhr bei Testerin Annas Testrunde: sowohl das Höhenprofil, …

Anna Schade

… als auch Details wie die Herzfrequenz können abgerufen werden.


Trailrunning

Beim Trailrunning unterstützt die 9 Peak durch gut leserlich angezeigte Wege, Abstände und Instruktionen.

Anna Schade

Beim Trailrunning unterstützt die 9 Peak durch gut leserlich angezeigte Wege, Abstände und Instruktionen.


Beim Trailrunning kommt es oft auf metergenaue Navigation an. Die 9 Peak zeigt Wege, Abstände und Instruktionen gut leserlich an. Die „Turn-by-Turn“ Funktion bietet hierbei erhebliche Hilfestellung.

Ein sehr nettes Feature ist die altbekannte „Zurück zum Startpunkt“ Navigation, die mir persönlich sehr weiterhilft.

Das Tragegefühl ist wieder ähnlich angenehm, jedoch mit folgendem Bedenken: Der neue Pin-Verschluss ist beim Kleiderwechsel öfter aufgegangen. Der Pin ist in der Erscheinung sehr minimalistisch, nur ist fraglich, ob er auch auf Dauer seine Form behält und wirklich dem bewährten zusätzlichen Riemchen das Wasser reichen kann.

Stand-Up-Paddelboard und Schwimmen

Beim Stand-Up-Paddling werden neben aktueller und Durchschnittsgeschwindigkeit auch noch Distanz und Paddelschläge gemessen, beim Schwimmen zusätzlich die Armschläge. Sehr spannend und erstaunlicherweise kaum störend. Die Multisportfunktion könnte beide Sportarten miteinander verbinden. Mit dem neuen Update können sogar mehrere Sportarten gleichzeitig aufgezeichnet werden.

Spannender Fakt: Die Uhr ist bis 100m Tiefe absolut wasserdicht. Auch das extra robuste Display ist unter Wasser vollumfänglich einsatzbereit. Image *

Die 9 Peak ist bis 100 m Tiefe wasserdicht und deshalb problemlos beim Schwimmen einsetzbar.

Anna Schade

Die 9 Peak ist bis 100 m Tiefe wasserdicht und deshalb problemlos beim Schwimmen einsetzbar.


Im Alltag

Wie bereits öfter erwähnt, ist das Design der 9 Peak sehr puristisch, weshalb ich sie auch im Alltag gerne als sportives Accessoire trage. Dabei zeichnet sie kontinuierlich Herzfrequenz, Schritte und weitere gängige Aktivitätskennzahlen auf. Ein Pluspunkt auch hier sind die frei in Form und Farbe konfigurierbaren Display-Anzeigen.

Weniger intuitiv und nachvollziehbar sind für mich Werte wie die Stressermittlung („Du bist gestresst“) oder das Fitnessalter. Es wird mir leider nicht ganz klar, wie sich diese Variablen berechnen und was ich genau tun kann, um diese zu verbessern. Da würde mir etwas mehr Kontext helfen.

Testfazit: Die 9 Peak von Suunto

Auch Annas Hund bewundert das schicke Design der 9 Peak am Handgelenk seines Frauchens.

Anna Schade

Auch Annas Hund bewundert das schicke Design der 9 Peak am Handgelenk seines Frauchens.


Alles in Allem konnte mich die 9 Peak bereits zu Beginn des Testzeitraums wirklich überzeugen. Besonders hervorzuheben ist die schlichte Eleganz der vielseitigen Sportuhr. Das Erscheinungsbild hat sich von einer sehr sportiven und robusten Uhr zu einem absoluten Hingucker gewandelt, der auch im Alltag überzeugt, seinem Vorgänger (9 Baro) in Leistung aber um nichts nachsteht. Die neuen Features sind angenehm.

Die technischen Neuerungen wie eine noch längere Akkulaufzeit oder die Schnellladefunktion machen das Leben auch außerhalb des Sports einfacher. Während der sportlichen Aktivitäten ist die Uhr leicht zu bedienen und zeigt nach individueller Konfiguration hoch personalisierten Inhalt. Darüber hinaus kann sie auf Mehrtagestouren mit dem intelligenten Akkuverbrauch sogar über sieben Tage mithalten. Wenn gewünscht, werden Feedback zu Fitness, Navigation und weitere Insights angezeigt.

Als Entwicklungspotenzial sehe ich die Bedienbarkeit und das intuitive Verhalten der Uhr. Es lohnt sich, etwas Zeit in das Studieren der Features zu stecken, da man sonst Gefahr läuft, wertvolle Funktionalitäten auf der Strecke zu lassen. Der Preis könnte vorerst den Kaufenthusiasmus lindern, welcher aber spätestens bei Inbetriebnahme wieder hergestellt sein sollte.

Die großartigen Einblicke in die eigenen Fähigkeiten können nicht nur ambitionierten Sporttreibenden neue Erkenntnisse über die eigene Leistung geben. Auch Hobbysportlern bietet die Uhr einen großen Mehrwert, spätestens wenn sie einen von unbekanntem Terrain zurück auf den eigentlichen Weg leitet.

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