Ein kurzer Überblick
Suunto fokussierte sich in der Vergangenheit gerne auf die wirklich wesentlichen Funktionen – diese aber dafür durchdacht, präzise und ausgereift. Die Entwicklung der 9 Peak umfasst u.a. Akkulauf- und Ladezeiten, Navigation und Messgenauigkeit. Das intelligente Batteriverwaltungssystem überzeugte bereits bei Vorgängermodellen wie der Suunto 9 Baro. Bei der Entwicklung steht Herstellerangaben zufolge immer der Sportler im Mittelpunkt, gemäß dem Motto „Built to last – just like you“.
Die 9 Peak orientiert sich stark an ihrem Vorgänger, bringt allerdings einiges an Innovation mit und steht ihm damit in Leistungsfähigkeit nichts nach. Das Versprechen ist, mit dem intelligenten Batteriemodus sieben Tage ununterbrochen aufzeichnen zu können. Ich freue mich sehr, ein so technisches Produkt von und für Bersporttreibende testen zu dürfen.
Video: Bergzeit Expertin Anna testet die neue Suunto 9 Peak
Der erste Eindruck der Suunto 9 Peak
Die 9 Peak ist auffällig klein und flach verglichen mit dem Vorgängermodell 9 Baro. Es begrüßt mich eine sehr minimalistische und elegante Sportuhr, die gut um mein Handgelenk passt. Komplementiert wird die Uhr durch ein dünnes Silikonband inklusive neuem Verschluss-System, welches aus meiner Sicht ebenfalls einen Ästhetik-Pluspunkt verdient.
Das Gehäuse wirkt durch das verwendete Titan edel und das Display besteht auf einer kratzfesten Saphirkristalloberfläche, der laut Beschreibung auch noch so rauer Fels nichts anhaben kann.
Anna Schade
Anna Schade
Handling & Konfigurierbarkeit
Neue Features der Suunto 9 Peak
Jetzt zur spannenden Frage: Was ist eigentlich alles neu?
Gewicht und Design
Wie in der Einleitung erwähnt, hat Suunto erheblich am Gewicht und Design gearbeitet. Das sollte besonders die Sportler*innen freuen, die schon länger mit einer Suunto liebäugeln – vor allem diejenigen (wie ich), für die alle Vorgängermodelle zu massiv aussahen. Im Vergleich zum Vorgängermodel ist sie mit ihren 43 x 43 x 10,6 mm und 52 Gramm ganze 37% dünner und 36% leichter.
Weiterhin gibt es einen neuen Pin-Verschluss am auswechselbaren Silikonband. Dieser wird einfach in den dafür vorgesehenen Löchern im Armband fixiert. Der Pin stört weder unter der Kleidung oder im Alltag noch während des Schlafens. Das hochwertige Gehäuse meiner Testuhr besteht aus Titan mit kratzsicherem Glas aus Saphirkristall.
Anna Schade
Blutsauerstoff
Etwas weniger offensichtlich, aber vielleicht noch revolutionärer: Die 9 Peak ist in der Lage, den Blutsauerstoff zu ermitteln. Das ist dahingehend spannend, dass diese Messung bisher oftmals mit einem Besuch im Labor verbunden war. Es wird somit der Anteil des Sauerstoffs (O2-Sättigung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin in Prozent ermittelt. Je höher der Sauerstoffpartialdruck (pO2), desto höher sind auch die Werte.
Batterielauf- und Ladezeit
Für besonders lange Touren ermöglicht Suunto mit einem neuen Tourenmodus sieben Tage kontinuierliches Tracking. Besonders Kurzentschlossene können die 9 Peak dank der Schnelladefunktion innerhalb von einer Stunde wieder vollständig aufladen. Sie kann ohne Unterbrechung 14 Tage und im normalen Sportmodus bis zu 25h laufen.
Navigation
Heatmaps
Schon vielen bekannt, trotzdem spannend, sind die verbesserten Heatmaps in der Suunto App, die anzeigen wo Suunto-Sportler in ihren jeweiligen Sportarten unterwegs sind. Das bedeutet, dass ich sehr granulare Daten über die Aktivitäten der Community auf der Landkarte sehen kann. Diese kann ich mir speichern oder einfach nur sehen welche Touren in letzter Zeit begangen wurden und so neue Wege entdecken.
Kabelloses Software Update
Ab sofort können Softwareupdates komplett kabellos auf die Uhr gespielt werden!
Jetzt wird’s ernst: Die Uhr im Sportarten-Test
Ich habe versucht, die Uhr während des Testzeitraums ausgiebig und in möglichst vielseitigen Sportarten zu testen. Leider ist es schon etwas später im Jahr, sodass ich keinen Schnee und Eis mehr unter die Füße bekam.
Rennrad und Mountainbiken
Anna Schade
Für etwas weitere Ausfahrten habe ich vorab meine Touren in der App geplant und mit der Uhr synchronisiert. Das ging problemlos und so konnte ich während der Fahrt ganz einfach dem Track auf der Uhr folgen. Während der Tour fiel mir auf, dass die automatische Lichtanpassung etwas schwerfällig reagiert und leicht zeitverzögert einsetzt.
Jedoch wird dieser Kritikpunkt von der Genauigkeit und Dynamik der Anzeige wieder wettgemacht. Gerade mit wechselnden Höhenunterschieden macht die Uhr richtig Spaß – zuverlässig aktuell und genau. Auch die 9 Peak greift neben GPS auf die bewährte barometrische Höhenmessung zurück und stimmt diese miteinander ab.
Das Tragegefühl war angenehm. Durch das schmale Gehäuse passt die Uhr spielerisch unter engere Jacken. Die grundlegende Bedienung (Start/Stopp/Pause) während der Tour ist über die Tasten recht simpel, jedoch sollte man die Tastenkombinationen vorher einmal durchgegangen sein.
Anna Schade
Anna Schade
Trailrunning
Stand-Up-Paddelboard und Schwimmen
Beim Stand-Up-Paddling werden neben aktueller und Durchschnittsgeschwindigkeit auch noch Distanz und Paddelschläge gemessen, beim Schwimmen zusätzlich die Armschläge. Sehr spannend und erstaunlicherweise kaum störend. Die Multisportfunktion könnte beide Sportarten miteinander verbinden. Mit dem neuen Update können sogar mehrere Sportarten gleichzeitig aufgezeichnet werden.
Spannender Fakt: Die Uhr ist bis 100m Tiefe absolut wasserdicht. Auch das extra robuste Display ist unter Wasser vollumfänglich einsatzbereit. Image *
Anna Schade
Im Alltag
Wie bereits öfter erwähnt, ist das Design der 9 Peak sehr puristisch, weshalb ich sie auch im Alltag gerne als sportives Accessoire trage. Dabei zeichnet sie kontinuierlich Herzfrequenz, Schritte und weitere gängige Aktivitätskennzahlen auf. Ein Pluspunkt auch hier sind die frei in Form und Farbe konfigurierbaren Display-Anzeigen.
Weniger intuitiv und nachvollziehbar sind für mich Werte wie die Stressermittlung („Du bist gestresst“) oder das Fitnessalter. Es wird mir leider nicht ganz klar, wie sich diese Variablen berechnen und was ich genau tun kann, um diese zu verbessern. Da würde mir etwas mehr Kontext helfen.
Testfazit: Die 9 Peak von Suunto
Als Entwicklungspotenzial sehe ich die Bedienbarkeit und das intuitive Verhalten der Uhr. Es lohnt sich, etwas Zeit in das Studieren der Features zu stecken, da man sonst Gefahr läuft, wertvolle Funktionalitäten auf der Strecke zu lassen. Der Preis könnte vorerst den Kaufenthusiasmus lindern, welcher aber spätestens bei Inbetriebnahme wieder hergestellt sein sollte.
Die großartigen Einblicke in die eigenen Fähigkeiten können nicht nur ambitionierten Sporttreibenden neue Erkenntnisse über die eigene Leistung geben. Auch Hobbysportlern bietet die Uhr einen großen Mehrwert, spätestens wenn sie einen von unbekanntem Terrain zurück auf den eigentlichen Weg leitet.