Betrachtet man die Traverse das erste Mal, wird eines sofort klar: Suunto verabschiedet sich mit der neuen Modellreihe vom typischen Gehäusedesign der Ambit-Reihe. Durch ein neues Antennendesign verzichtet Suunto zudem erstmals auf den gewohnten „Knubbel“ am unteren Gehäuserand älterer Baureihen, welcher bis dahin für die Unterbringung der GPS-Antenne zuständig war. Die Uhr erscheint damit im Design deutlich edler und cleaner, fast schon elegant.
Suunto setzt bei der Traverse auf leichten Verbundwerkstoff
Das Gehäuse besteht aus einem leichten und trotzdem robusten Verbundwerkstoff, das Lünettenmaterial hingegen aus kratzfestem Edelstahl. In der von mir getesteten Variante mit Gewebearmband ist die Traverse mit ihren 80 g Gewicht sicher kein Leichtgewicht, dafür wirkt die Uhr durch die verwendeten Materialien aber absolut hochwertig und ist optisch sehr gelungen.
Suunto bietet die Traverse-Modellreihe zwar nicht im Bundle mit Herzfrequenz-Brustgurt an – ein Nachrüsten ist aber jederzeit möglich. Verständlich wird dieser Umstand, wenn man sich mit den inneren Werten und dem Anwenderprofil der Traverse beschäftigt. Suunto – das bedeutet speziell für Multisportler vielseitige Auswertungsmöglichkeiten ihrer Aktivitäten und ihres Trainings. Mit der Traverse beschreitet Suunto jedoch einen anderen Weg. Die Uhr richtet sich hauptsächlich an ambitionierte Bergsportler und Wanderer – weniger an den zahlenfanatischen Ausdauersportler. So verzichtet die Traverse komplett auf allzu differenzierte Lauf-, Schwimm- , Rad- und Multisportfunktionen. Eine Kopplung mit einem Suunto Foot- oder Bike-POD ist ebenfalls nicht möglich.
Funktionswunder für den Bergsportler
Dafür bestückt Suunto die Uhr mit einer Vielzahl von Funktionen, welche eher für ambitionierte Bergsportler interessant sind. Erstmals rüstet der finnische Orientierungs-Experte eine Uhr neben einem GPS- auch mit einem GLONASS-Empfänger aus. Damit stehen dem Anwender bei eingeschränktem GPS-Empfang weitere 24 Satelliten des russischen Navigationssystems zur Verfügung. Die Standortbestimmung erfolgt nach meinen Erfahrungen ungewohnt schnell und stabil!
Hatte ich bei meiner alten Ambit mit teilweise starken Abweichungen bei den aufgezeichneten Tracks zu kämpfen, trat dieses Problem bei der Traverse bisher noch nie auf. Neu ist darüber hinaus ein eingebauter Schrittzähler, welcher auch Auskunft nach Tages-, Wochen- und Monatsintervallen gibt und die näherungsweise verbrauchten Kalorien ermittelt. Besonders interessant finde ich die umfangreichen Funktionen beim Barometer beziehungsweise Höhenmesser. Mit Hilfe der in den letzten Stunden aufgezeichneten barometrischen Daten zeigt die Uhr eine Wettertrendanzeige und gibt sogar Unwetterwarnungen an. Anhand des GPS ermittelt die Uhr darüber hinaus die genauen Sonnenauf- und Untergangszeiten für die aktuelle Position. Ein sehr nützliches Tool, wenn man die Tageslänge in den Bergen wieder mal voll auskosten möchte. Um im Notfall auch Erste Hilfe leisten zu können, hat Suunto sogar noch eine Taschenlampenfunktion integriert. Dabei leuchtet das Display für eine unbegrenzte Zeit mit maximaler Helligkeit.
Suunto Traverse: Schnittstellen und Datenabgleich
Beim Start einer Aufzeichnung kann man den Routenverlauf in Echtzeit verfolgen sowie das Höhenprofil direkt auf der Uhr ablesen. Nach der Aufzeichnung kann man die zurückgelegte Route in das Suunto Portal „Movescount“ exportieren, um sie dort genauer zu analysieren. Der Abgleich der Daten erfolgt per USB Kabel oder WLAN am heimischen PC oder per Bluetooth über die Movescount App direkt auf das Smartphone.
Suunto-typisch erfolgen alle persönlichen Einstellungen der Uhr – also das Konfigurieren der Trainingsprogramme und das Erstellen von Routen – über das Movescount-Portal am PC. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich. Durch die gewohnte PC-Oberfläche gestaltet sich die Konfiguration der Uhr sehr übersichtlich. Auf Tour kann man die Trainingsprogramme und andere Einstellungen allerdings nicht mehr verändern, was mancher Anwender als Nachteil ansehen könnte. Man sollte sich also vor einer Tour genau überlegen, welche Einstellungen für einen persönlich am sinnvollsten sind!
Überaus praktisch gestaltet sich die Tourenplanung über das Movescount-Portal. Mit ein paar Klicks lassen sich online ganz einfach Routen auf einer topographischen Karte erstellen und später mit Hilfe der Uhr nachverfolgen. Dabei kann man – während man unterwegs ist – zwischen On- und Off-Road-Routing wechseln. Da die Traverse keine Kartendarstellung unterstützt, erfolgt das Routing auf der Uhr letztendlich zwar nur anhand einer Pixellinie – das ist aber völlig ausreichend, wenn man sich genau an diese Route hält.
Test-Fazit und Details zur Suunto Traverse
Sucht man eine Uhr zur exakten Trainingsanalyse, die mit allen Parametern zur Auswertung und Trainingsplanung aufwarten kann, finden sich geeignetere Modelle in den Suunto Modellreihen, wie z.B. die Ambit 3 Vertical. Da ich die Uhr jedoch hauptsächlich zum Bergsteigen, Tourengehen und Gleitschirmfliegen benutze, halte ich die gebotenen Features wie exakte Routenplanung, Anzeige der Sonnenscheindauer, Wettertrendanzeigen und eine genaue Trackaufzeichnung für deutlich nützlicher. Die eierlegende Wollmilchsau ist die Traverse sicher nicht, dafür ein aber ein hilfreicher Begleiter bei meinen Bergtouren!
- GPS- und GLONASS Outdooruhr
- wasserdicht bis 100 Meter
- Konnektivität: koppelbar mit Bluetooth HR-Gurt, Zugriff auf Movescount-Acount per Smartphone App, WLAN oder USB-Kabel
- Funktionen: Herzfrequenzmessung, Routenplanung auf Movescount mit toprgaphischen Karten, Schrittzähler, Sonnenscheindauer, Geschwindigkeits-, Strecken- und Höhenmessung, Höhenmessung via Barometer und GPS, Wettertrendanzeige, Sturmwarnung, integrierter Kompass, Lampenfunktion, Vibrationsalarm
- Lieferumfang: Suunto Traverse GPS-Uhr, USB-Kabel, Kurzanleitung, Garantiebedingungen
- Maße: 50 x 50 x 16,5 Millimeter
- Gewicht: 80 Gramm
Die Suunto Traverse ist bei Bergzeit ausverkauft. Passende Alternativen von Suunto findest Du hier: