Hinweis: Dieser Testbericht stammt aus dem Jahr 2018. Das Produkt hat sich seitdem kaum verändert; Akkus und Heizleistung sind gleich. Jedoch hat der Handschuh nun eine umweltfreundlicher Membran aus Sympatex – daher auch der neue Name Heat STX.
Es gibt beheizte Sessellifte, beheizte Skischuh-Einlagen und – beheizte Skihandschuhe! Der osttiroler Hersteller Zanier schneidert schon seit einigen Jahren beheizbare Handschuhe – diese Saison durfte ich das neueste Modell, den Heat.ZX 3.0, testen.
Die Zanier Heat.ZX 3.0 Handschuhe „wärmen auf 3 verschiedenen Stufen bis zu 10 Stunden“, wie Zanier selbst schreibt. Die Akkus „verschwinden unsichtbar und kaum spürbar im Bund des Handschuhes“ [sic]. Hält der Heiz-Handschuh, was der Hersteller verspricht?
Diese Skihandschuhe haben es in sich

Katharina Zimprich
Der Akku wird im Saum des Zanier Heat.ZX 3.0 verstaut.

Katharina Zimprich
Der Skihandschuh wird per Kordelzug und breitem Klettverschluss verstellt.
Akkus laden – und los geht’s!
Bevor es losgeht, müssen die beiden Akkus mit dem mitgelieferten Ladegerät aufgeladen werden. Das Ladegerät verfügt über zwei Anschlüsse – beide Akkus werden also in einem Aufwasch und je nach Entladungszustand in etwa drei bis fünf Stunden wieder komplett aufgeladen. Zanier gibt eine Heizdauer von etwa zehn Stunden an, wenn man die Handschuhe im niedrigsten Heizmodus betreibt. In der Praxis habe ich die Akkus nie komplett entleert, da ich sie nach jedem Einsatz wieder brav ans Ladegerät gehängt habe.
Das Lämpchen lässt sich auch bei Sonneneinstrahlung ablesen – an der entsprechenden Stelle verarbeitet Zanier perforiertes Obermaterial. Apropos Material: An der Innenseite setzt Zanier auf kuschelig weiches Fleecematerial, das in Kombination mit der „ZA LOFT“ Kunstfaser-Isolationsfüllung für ein lang anhaltendes Wohlfühlklima sorgt.
Ein Handschuh nur für kalte Temperaturen?
Sind beheizbare Handschuhe nur etwas für eisig kalte Temperaturen? Diese Frage würde ich mit einem klaren „Jein“ beantworten. Kälteunempfindliche Skifahrerinnen und Skifahrer werden von der Wärmefunktion sicher nur bei Temperaturen im (hohen) Minusbereich profitieren. Soll bedeuten: wem es draußen selten zu kalt ist und wer seine Bergkameraden immer wieder durch ein gerüttelt Maß an „Kälterestistenz“ zu beeindrucken weiß, dem wird der Zanier Heat.ZX 3.0 vielleicht zu viel des Guten sein. Auf der anderen Seite: ein wenig Extrawärme hat noch keinem geschadet, oder?
Testszenario 1: Skifahren in der Skiarena Andermatt
Um keine schwitzigen Hände zu bekommen, schalte ich die Heizung bei Plusgraden jedoch aus – die Isolierung leistet hier ausreichende Dienste.
Testszenario 2: Skitour in Andermatt
Kurz danach kann ich den Zanier Heat.ZX 3.0 auf einer Skitour ausprobieren. Beim Start hat es etwa -5°C. Schnell wird mir im Handschuh bei eingeschalteter „Heizung“ ein wenig zu warm. Auch ausgeschaltet ist der Zanier für den Aufstieg zu viel des Guten. Dafür wurde er schlicht nicht konstruiert. Daher gleich der Best Practice Tipp: Dünne Handschuhe für den Aufstieg verwenden – und oben auf die Zanier Heat.ZX 3.0 umsatteln. Es gibt nichts schöneres, als am Gipfel in einen trockenen und zum anderen warmen Handschuh zu schlüpfen! Nota Bene: Sollte es so richtig kalt und stürmisch sein, wird der Heat.ZX 3.0 auch beim Aufstieg punkten können.
Testszenario 3: Skifahren am Sudelfeld
Mein Fazit zum Zanier Heat.ZX 3.0 Skihandschuh
Um es mit wenigen Worten auszudrücken: Wow, was für ein Skihandschuh! Das sage ich nicht nur, weil er in der Anschaffung relativ teuer ist und daher jeder Kritik erhaben. Sondern weil Zanier mit dem Heat.ZX 3.0 einen komfortablen, hochwertig verarbeiteten und darüber hinaus noch angenehm wärmenden Begleiter aus dem Ärmel zaubert, der nicht nur Pistenskifahrer begeistern wird, sondern auch Tourengeher, die im Falle eiskalter Temperaturen warme Finger bei der Abfahrt haben wollen.