Laufen begeistert immer mehr Menschen. Laufen auf der Straße oder in Parks ist so populär wie noch nie. Aber gerade Trailruning, also das Laufen von Trails, zieht im Zuge des anhaltenden Laufbooms immer mehr Neulinge an. Und so hat sich Trailrunning neben dem Straßenlauf als feste Größe etabliert. Das Angebot an Trailrunningschuhen hat dementsprechend zugenommen. Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen und auf Unterschiede zwischen beiden Schuharten zu schauen.
Grip bringt Trittsicherheit
Beim Straßenlaufschuh sorgen Außensohle und ein flaches Sohlenprofil für die nötige Standfestigkeit. Ähnlich sieht’s beim Offroad-Vertreter aus. Der sichtbarste Unterschied: Unter der Außensohle befinden sich bei Trailschuhen zusätzliche Stollen, die in das Sohlenprofil eingearbeitet sind. Auch bei der Gummimischung der Außensohle gibt es feine Unterschiede zum Straßenlaufschuh. Allein Salomon bietet 40 verschiedene, eigens für die jeweiligen Einsatzbereiche entwickelte, Contagrip-Außensohlen. „Diese unterscheiden sich in der strategischen Anordnung und Tiefe der Stollen als auch in der Gummimischung“, so Stephanie Demuth, Marketingleiterin Salomon Deutschland.
Wer vorhat, sich offroad zu bewegen, sollte ein paar spezielle Tipps beherzigen, um von Beginn an Spaß an der Sache zu haben. Im Prinzip brauchst Du für den Start nicht viel, aber eines steht fest:
Für den Lauf im Gelände wird ordentlich Grip unterm Fuß benötigt.
ON Running
Dynafit
Wenn der Grip fehlt, kann Trailrunning eine rutschige Angelegenheit werden. „Was das Gelände betrifft, erfordert steiles, alpines Gelände in den Dolomiten andere Schuhe als schlammige Pisten in Nordeuropa. Der Unterschied bei den Schuhen liegt sowohl in der Außensohle, die für Grip sorgt, als auch in der Dämpfung. Weicheres Terrain erfordert weniger gedämpfte Schuhe und umgekehrt“, fasst Frederik Claes, Produktmanager Footwear bei Dynafit, ein paar der Unterschiede zusammen.
Robuste Bauweise macht den Trailschuh stabil
Stollen und Grip der Außensohle bringen Dir also bei Trailschuhen den nötigen Halt. Robusteres Obermaterial schützt zusätzlich vor Kratzern durch Steine und Äste. „Unsere Trailschuhe sind alle robuster gebaut als die Straßenschuhe, haben ein festeres Obermaterial und zusätzliche gummierte Applikation an der Seite und auf der Zehenbox, die den Fuß schützen. Zudem verfügen die Schuhe alle über Drainageschlitze, damit eventuell eindringendes Wasser abfließen kann“, beschreibt Ultraläufer Patrick Jeschak, PR-Specialist bei Brooks, den schützenden Aufbau von Trailrunningschuhen. Eine Steinschutzplatte in der Zwischensohle verhindert ein Durchstoßen von Ästen und Steinen zum Fuß. Bedeutet auch:
Mit einem reinen Straßenlaufschuh solltest Du nicht ins Gelände. Je grober und steiler das Terrain, desto verletzungsreicher kann ein Ausrutscher werden.
Bergzeit
Wo werden Trailschuhe benötigt?
Trailrunning funktioniert eigentlich überall, wo es Natur gibt. Die Definition eines Trails kann dabei unterschiedlich ausfallen: von einer flachen Schotterstraße bis hin zu einem steilen Gebirgskamm auf 4.000 Metern Höhe. Soweit so gut. Aber was benötigen Läufer und Läuferinnen tatsächlich, um sich sicher im holprigen Terrain zu bewegen? Gilt auch hier das einfache Laufmotto: Laufschuhe an und los, ähnlich dem Straßenlauf? Wo liegen die genauen Unterschiede?
„Schuhe für matschige Untergründe und kürzere Distanzen sitzen etwas enger am Fuß und bieten somit etwas mehr Halt als Schuhe für harte Untergründe und lange Distanzen. Dies ist unabhängig von Trail und Straße“, erklärt Stephanie Demuth von Salomon.
Brooks
Bergzeit
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Trailrunning- und Straßenlaufschuhen
1. Außensohle
Bei Trailrunningschuhen ist diese so konzipiert, dass sie auf gemischtem Terrain Grip und Traktion bietet. Dies kann durch eine Außensohle mit spezifischen Gummimischungen und speziell entwickelten Traktionsstollen erreicht werden.
2. Schützende Eigenschaften/Grip
Laufen im Gelände erfordert mehr schützende Schuheigenschaften als auf der Straße. Erkennbar ist dies z. B. an Zehenbox und Ferse, wo extra robuste Materialien verwendet werden. Das Obermaterial ist bei Straßenlaufschuhen tendenziell leichter aufgebaut. Als Schutz vor sich durchdrückenden Steinen oder Ästen haben Trailschuhe oftmals eine Steinschutzplatte in der Zwischensohle eingebaut.
3. Membran als Nässeschutz
Bei Trailschuhen ergibt eine Membran mehr Sinn als bei einem Straßenlaufschuh. Die Membran verhindert das Eindringen von Wasser, z. B. beim Durchlaufen nasser Pfade. Wasser, das von oben in die Schuhe läuft, hält hingegen keine Membran ab. Zusätzlich sorgt die Membran für ein gutes Fußklima, transportiert Schweiß schnell nach außen. Alternativ sorgen kleine Schlitze für den möglichst schnellen Abfluss von eingedrungenem Wasser.
Fazit: Trailschuhe kaufen, ja oder nein?
Wenn Du Dich nun fragst, ob Trailschuhe für Dich besser geeignet wären als Straßenlaufschuhe oder ob Du dir als Zweitpaar welche zulegen solltest – unser folgender Quick-Fragen-Check kann Auskunft geben.
Beantworte Dir einfach folgende Fragen:
In diesem Fall wären Trailrunningschuhe mit sehr kurzen Stollen und mit Dämpfung sinnvoll. Mit diesen lassen sich auch kurze Straßenpassagen gut bewältigen.
In diesem Fall benötigst Du noch keinen Trailrunningschuh.
Trailrunningschuhe mit einer stärkeren Stollenausprägung sind eine klare Empfehlung. Schuhe für weiche, matschige Untergründe sind dabei etwas direkter und weniger gedämpft. Schuhe für harte Untergründe und lange Distanzen haben ein weicheres Material.
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