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Für den Ganzjahresradler

Vaude Fahrrad-Isolationsbekleidung im Test

5 Minuten Lesezeit
Ganzjahres-Radpendler stehen meist vor der gleichen Frage: Was soll ich nur anziehen? Vaude hat mit der Minaki Jacket III und der Minaki Shorts III die Antwort. Bergzeit Autor Arnold ist direkt damit aufs Rad gestiegen.

Ganzjahres-Radpendler kennen das Problem. In den Übergangszeiten – und spätestens im Winter – wird es mitunter schwierig mit der richtigen Klamottenwahl. Die Kälte kriecht durch die sonst so warmen Bekleidungslagen, Zwischenschichten saugen sich voll. Bei Wind, Regen und Schneefall wird es zusätzlich unangenehm. Trägt man eine Hardshell über der Fahrradjacke, um sich vor dem Niederschlag zu schützen, kann Schweiß nicht wie gewohnt entweichen. Niedrige Temperaturen und fehlende Sonnenstrahlung verhindern zügige Trocknungsvorgänge zusätzlich. Die Radfahrt wird im Worst Case zu einer echten Tort(o)ur, da Feuchtigkeit und Kälte bis auf die Haut vordringen. Brrr, nichts wie nach Hause!

Richtig angezogen lässt es sich auch im Winter mit dem Fahrrad in die Arbeit pendeln.

Arnold Zimprich

Richtig angezogen lässt es sich auch im Winter mit dem Fahrrad in die Arbeit pendeln.


Die Komplexität der richtigen Bekleidungswahl ist gleichzeitig der Grund, warum viele sonst fleißige Radfahrer vor dem Winterradeln – und Touren bei schlechtem Wetter und kalten Temperaturen generell – zurückschrecken. Doch nicht verzagen – denn es kommt nur darauf an, ein wenig Sorgfalt beim Bekleidungskauf walten zu lassen!

Vaude Minaki Jacket III und Minaki Shorts III

Firmen wie Vaude haben das Ganzjahresradler-Klientel schon länger als Zielgruppe im Visier. So sollen das Minaki Jacket III und die gleichnamige Shorts das Radfahren bei kalten Bedingungen komfortabler machen. Bodymapping – also die gezielte Positionierung luftdurchlässiger Zonen an Bereichen, an denen man stärker schwitzt – spielt bei der Minaki-Serie eine wichtige Rolle. So verfügt die Jacke am Rücken über dampfdurchlässigeres Material, an Brust und im Außenarm-Bereich ist sie hingegen mit wärmender Primaloft-Fütterung versehen, die für mehr Wärme sorgt. Zudem ist die Jacke an exponierten Stellen winddicht, was besonders im Winter wichtig ist, da kalter Fahrtwind – wie bereits gesagt -maßgeblich zum Auskühlen beiträgt. An exponierten Stellen setzt Vaude auf winddichtes, leichtes Pertex, zudem sind Jacke und Hose durch Vaudes Ecofinish-Behandlung umweltfreundlich und PFC-frei wasserabweisend.

Doch damit nicht genug – Vaude denkt auch an die für Radfahrer so wichtigen Details. Die Armabschlüsse fallen recht eng aus, sie sind zudem stretchig und lang geschnitten. Auf diese Weise wird garantiert, dass beim Tragen von Handschuhen kein Luftzug entsteht und keine Wärme verloren geht. Bei meinem Testmodell ist zudem die Schulterpartie auffällig neongelb – bessere Sichtbarkeit ist somit garantiert!

An jede Lücke ist gedacht, auch die Ärmel sind besonders lang geschnitten, sodass die kalte Luft draußen bleibt.

Arnold Zimprich

An jede Lücke ist gedacht, auch die Ärmel sind besonders lang geschnitten, sodass die kalte Luft draußen bleibt.


An jede Lücke ist gedacht, auch die Ärmel sind besonders lang geschnitten, sodass die kalte Luft draußen bleibt.

Arnold Zimprich

Gegend den kalten Fahrtwind von vorne, hat die Isolationsjacke an der Brust eine wärmende Primaloft-Fütterung.


Was kann die Minaki Jacke?

Bei einer ersten Testfahrt trage ich die Jacke während einer abendlichen Hütten-Auffahrt mit rund 900 Höhenmetern – und gebe ordentlich Gas. Das Minaki Jacket III kommt mit dem „Atmen“ kaum hinterher. Trotzdem bleibt es angenehm warm – Fütterung und Atmungsaktivität überzeugen. Zwar trocknet die Jacke nicht gerade in Windeseile – das wäre bei so einer extrem schweißtreibenden Auffahrt mit dem MTB an einem kalten Novemberabend aber auch zu viel verlangt. Am nächsten Morgen geht es bei Minustemperaturen wieder hinab zum Startpunkt – die Jacke überzeugt sofort durch ihre Winddichtigkeit. Wenig später fahre ich mit dem Rennrad in die Arbeit. Temperaturen knapp unter dem Nullpunkt, die Strecke beinhaltet schnelle Abfahrten. Hier verblüfft das Minaki III Jacket! Dafür, dass die Jacke streng genommen keine Hardshell ist, hält sie den Wind beeindruckend in Schach.

Auch Jacken müssen atmen.

Arnold Zimprich

Auch Jacken müssen atmen.


Für mich schließt Vaude damit erfolgreich eine Lücke – das Minaki Jacket III ist wärmer und funktionaler als viele dünnere Windstopper-Jacken und lässt gleichzeitig Feuchtigkeit besser entweichen als die meisten Hardshells. Mit Funktionsunterwäsche und einem dünnen Midlayer darunter ist man so bei Temperaturen bis etwa -5°C recht komfortabel unterwegs.

Sitzheizung fürs Fahrrad – Mianki Short

Wenige Tage später probiere ich die dazugehörige Minaki III-Hose das erste Mal aus. Die vorne ebenfalls Primaloft-wattierte, oberschenkellange Hose funktioniert beim Radfahren wie eine Sitzheizung! Ich will sie gar nicht mehr ausziehen, so angenehm warm wird es am Hintern und den Oberschenkeln. Was solls – ich lasse sie im Büro einfach an. Wird es einmal etwas wärmer, sorgen seitliche Reißverschlüsse für eine regulierbare Luftzufuhr, der über zwei geschlaufte Klettbänder regulierbare Hüftbund bietet einen ausgezeichneten Tragekomfort. Für mich ist die Hose schlichtweg das perfekte Pendler-Accessoire für kältere Temperaturen – schließlich lässt sich die Isolationshose auch über Jeans oder anderen Hosen tragen.

Fazit

Mir ist das Minaki-Duo schnell ans Herz gewachsen. Vaude schafft den zugegebenermaßen schwierigen Spagat zwischen guten Isolationseigenschaften bis etwa zur Nullgradgrenze (bei niedrigeren Temperaturen hängt der Komfort vom eigenen Kälteempfinden ab), einem ausgezeichneten Windschutz und tollen Atmungseigenschaften. Man merkt einfach schnell: Jacke wie Hose wurde von Radpendlern für Radpendler gemacht und Vaude empfiehlt sich einmal mehr als mitdenkende Marke – sei es hinsichtlich der umweltfreundlichen Herstellung oder hinsichtlich der perfekt auf den Einsatzbereich abgestimmten Bekleidung.

Jacke wie Hose sind zwar nicht unbedingt Leichtgewichte. Doch genau deswegen schenken sie Radfahrern das für kalte Wintertage nötige Vertrauen, bringen einen zuverlässig von A nach B und halten dabei auch noch mollig warm – wenn man sie nicht überstrapaziert. Für den Test bekam ich übrigens jeweils Größe M von Vaude zur Verfügung gestellt – bei einem Körpergewicht von 83 kg und 1,88 Körpergröße gerade noch groß genug. Wer gerne mehrere Schichten darunter zieht, sollte Größe L wählen.

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