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Schluchten und Mühlenwanderwege entdecken

Wandern rund um Stuttgart

13 Minuten Lesezeit
Rund um Stuttgart gibt es viele schöne Ziele für einen Ausflug zu Fuß: nicht nur wundervolle Badeseen und urige Wirtshäuser, sondern auch Museen und kulturelle Sehenswürdigkeiten. Die meisten davon sind unkompliziert mit Bus und Bahn zu erreichen. Gemeinsam mit dem Rother Bergverlag präsentieren wir Dir fünf abwechslungsreiche Wanderungen nicht weit von Stuttgart.

Stuttgarts unmittelbare Umgebung strotzt nur so von tollen Ausflugsziele zum Wandern. Es geht durch Mischwälder, ausgedehnte Streuobstwiesen und enge Schluchten, vorbei an bizarren Felsen, kleinen Wasserfällen und alten Wassermühlen. Eine besonders eindrucksvolle Landschaft erstreckt sich entlang dem Albtrauf: Über den Steilhängen am Rand der Schwäbischen Alb erheben sich spektakulär die Ruinen mittelalterlicher Burgen. Wir haben Dir fünf besonders schöne Routen für Deine nächste Wanderung rund um Stuttgart rausgesucht, damit Du direkt starten kannst.

Die folgenden Touren stammen aus dem Rother Wanderführer „Rund um Stuttgart“ von Jörg-Thomas Titz.

1. Weinberge und Obstbaumwiesen bei Stetten und Strümpfel

Die Ruine Yburg und eine Kelter, in der eine Glocke gegossen wurde

Nur wenige Kilometer entfernt von Stuttgart wandern wir von Stetten aus, dem »Tor zum Remstal«, durch die Weinberge hinauf zur Ruine der Yburg. Hier hat der Künstler Karl Ulrich Nuss 16 Bronze-Skulpturen aufgestellt. An Obstbaumwiesen vorbei geht es nach Strümpfelbach, einem hübschen Fachwerkdorf, das ebenfalls mitten in einem Rebenmeer liegt. Nach so vielen Weinbergen wandern wir im Wald durch ein idyllisches Bachtal zurück.

Die Ruine Yburg ist voller Bronzeskulpturen und liegt idyllisch zwischen Weinbergen oberhalb von Stetten.

Jörg-Thomas Titz

Die Ruine Yburg ist voller Bronzeskulpturen und liegt idyllisch zwischen Weinbergen oberhalb von Stetten.


Tourensteckbrief

Die malerische Rundwanderung ab Stetten ist unkompliziert mit S-Bahn und Bus ab Stuttgart zu erreichen.

Rother Bergverlag

Die malerische Rundwanderung ab Stetten ist unkompliziert mit S-Bahn und Bus ab Stuttgart zu erreichen.


  • Schwierigkeit: leichtrn
  • Gehzeit: 3 Stdrn
  • Höhenunterschied: 210 m auf, 210 m abrn
  • Einkehr unterwegs vorhanden (in Stetten und Strümpfelbach)rn
  • Für Kinder geeignetrn
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbarrn
  • Ausgangspunkt: Bushaltestelle Evangelische Kirche in Stetten, erreichbar ab Stuttgart Hbf mit der S2 nach Endersbach Bf, dann weiter mit dem Bus 219 Richtung Stetten i.R. Kelter.
  • Tourenbeschreibung

    Von der evangelischen Dorfkirche St. Maria und St. Veit in Stetten (1) folgen wir der roten Weintraube des Württemberger Weinwanderwegs in östlicher Richtung aus dem Ort. Auf der Steigstraße und dann rechts die Treppen hinauf geht es in die Weinberge am »Stettener Lindhälder«. Hier verläuft auch der Stettener Weinwanderweg. Wir passieren die Ruine Yburg (2), von der wir eine schöne Aussicht haben, und folgen der Weintraube über die Lindhalde. 400 m hinter dem Weinberg gehen wir in der Haarnadelkurve scharf links bergab, durch die Weinberge und erreichen auf dem Kirschblütenweg und der Lindenstraße Strümpfelbach (3).

    An der Hauptstraße verlassen wir den Württemberger Weinwanderweg und folgen nun dem blauen Kreuz in Richtung Esslingen durch den Ort. Unser Weg verläuft parallel zur Straße, an der schöne Fachwerkhäuser stehen. Bei der Kirche folgen wir der Straße Am Hüttenbach und der Markierung blaues Kreuz rechts. Ein Schild verweist hier auf den Fußweg nach Lobenrot und Esslingen, der oberhalb vom Hüttentobel (4), einem kleinen Bachtal, hinauf in die Weinberge führt. Etwa 1 km nach dem Ort kommen wir zu einem mächtigen Baum, einem Naturdenkmal (5). Wir folgen hier dem mit blauem Kreuz markierten Weg rechts und nach 150 m scharf links. Achtung! Das blaue Kreuz fehlt hier stellenweise.

    Unser Weg führt 200 m nach der scharfen Linkskurve rechts über eine Wiese bergauf in Richtung Hochsitz und Wasserbehälter. Anschließend geht es auf dem Asphaltweg geradeaus weiter bergauf unter der Hochspannungsleitung hindurch. Kurz darauf überqueren wir die Straße nach Lobenrot und gehen geradeaus an einem Haus vorbei in Richtung Wiflingshausen (Schild). An der Kreuzung am Waldrand folgen wir dem schmalen Weg geradeaus bergab. Eine Steinbrücke führt über den Stettener Haldenbach (6), dahinter verlassen wir das blaue Kreuz und wandern rechts auf einem breiteren, nicht markierten Stettener Bachweg ca. 1 km durch das Bachtal. Vor der Schranke überqueren wir links die Brücke und gehen 100 m geradeaus.

    Hinter dem Grundstück mit dem Wochenendhaus wandern wir rechts auf dem mit blauem Strich markierten Albert-Moser-Weg weiter, der oberhalb des Bachtals verläuft. Nach gut 1 km geht es erneut über den Bach und dann an der Weggabelung links weiter; 70 m rechts liegt ein Grillplatz. Am Friedhof erreichen wir wieder Stetten. Nun sind wir auf der Hindenburgstraße unterwegs und kommen an der großen Glockenkelter vorbei, bis wir kurz danach wieder die Kirche in Stetten (1) erreichen.

    2. Vom Hagerwaldsee zu den Mühlen an der Schwarzen Rot

    Die wildromantischsten Klingen im Welzheimer Wald

    Die Hägeles- und Brunnenklinge zählen zu den wildromantischsten Felsenschluchten im Welzheimer Wald. Der Sage nach soll in der Hägelesklinge sogar der Teufel seine Spuren hinterlassen haben; wahrscheinlicher ist aber, dass die Teufelstreppe von Menschenhand in den Felsklotz gehauen wurde. Wir wandern auf dem beliebten Mühlenwanderweg im Tal der Schwarzen Rot von Mühle zu Mühle. Dabei kommen wir auch am kleinen Hüttenbühlsee vorbei und können unsere Wanderung in einem Gasthaus am Hagerwaldsee beenden, bevor es zurück nach Stuttgart geht.

    Tourensteckbrief

    Vorbei an Seen und Mühlen ist diese Wanderung sehr abwechslungsreich.

    Rother Bergverlag

    Vorbei an Seen und Mühlen ist diese Wanderung sehr abwechslungsreich.


  • Schwierigkeit: mittelrn
  • Gehzeit: 3,10 Stdrn
  • Höhenunterschied: 80 m auf, 80 m abrn
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Gaststätte Hagerwaldsee (Mo., Di. Ruhetag))rn
  • Für Kinder geeignetrn
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbarrn
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Hagerwaldsee (Campingplatz) in Hüttenbühl nordöstlich von Welzheim, ab Stuttgart Hbf mit der RB13 nach Schorndorf, weiter mit Bus 265 (Waldbus Welzheim) bis Vordersteinenberg Hüttenbühlsee.
  • Tourenbeschreibung

    Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz Hagerwaldsee (1) nordöstlich von Welzheim. Wir gehen vom Parkplatz zur Straße K 1892, dort links nach Hüttenbühl und folgen nach 350 m links oberhalb der Häuser einem Schild zum nahen Hagerwaldsee. Nun geht es rechts am Stausee entlang, am Ende über die Finstere Rot und rechts durch das bewaldete Tal (Markierung A und Nr. 13). Wo ein Holzsteg über die Finstere Rot führt, treffen wir auf den Mühlenwanderweg 1 und folgen geradeaus dem Mühlrad bis zu einer Weggabelung mit Brunnen und Rastplatz.

    Danach erreichen wir Schadberg (2), queren hier die Straße L 1080 und wandern geradeaus auf dem Mühlenwanderweg zur Ebersbergmühle. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch den Strohhof, wo wir uns am Ende der Häuser an der Weggabelung links halten und anschließend die Straße K 1892 überqueren. Oberhalb der Straße gehen wir links zum Rotbachhöfle und dort links durch den Bauernhof. Am Ende des Hofs – rechts liegt die Ebersbergmühle – verlassen wir den Mühlenwanderweg und folgen geradeaus dem blauen Strich durch das Tal der Blinden Rot.

    An der nächsten Weggabelung geht es rechts und an der übernächsten links. Unser Weg führt durch einen alten Fichtenwald, in dem wir auf Trittsteinen einen kleinen Bach überqueren. Nach der Gebenweiler Sägmühle folgen wir geradeaus weiter dem blauen Strich und gelangen dann rechts zur Straße K 1892. Diese überqueren wir, verlassen den blauen Strich und gehen rechts auf dem Fußweg neben der Straße weiter. Nach 150 m erreichen wir links auf rotem Punkt die Hägeles- und Brunnenklinge.

    Die Teufelstreppe in der Hägelesklinge - ob hier wirklich der Teufel seine Spuren hinterlassen hat oder doch von Menschenhand in den Felsklotz gehauen wurde, ist beim Erklettern zweitranging

    Jörg-Thomas Titz

    Die Teufelstreppe in der Hägelesklinge – ob hier wirklich der Teufel seine Spuren hinterlassen hat oder doch von Menschenhand in den Felsklotz gehauen wurde, ist beim Erklettern zweitranging


    In dem Naturschutzgebiet halten wir uns an der Hinweistafel rechts und folgen dem ausgeschilderten Rundweg. In der Schlucht ist es kühl und schattig, ein Wurzelweg führt bergauf. Nach dem Anstieg führt rechts ein Abstecher in die Brunnenklinge (3). Am Ende der Schlucht liegt ein kleiner Wasserfall. Enge Felswände begrenzen die benachbarte Hägelesklinge (4), auch hier ergießt sich ein kleiner Wasserfall über die Felsen. Wer möchte, kann auf der »Teufelstreppe«, in den Fels gehauenen Stufen, einen großen Felsklotz erklimmen. Am Waldende verlassen wir den markierten Rundweg durch die Klingen und wandern rechts auf rotem Punkt in Richtung Ebersberg. Beim Forsthaus treffen wir wieder auf den Mühlenwanderweg 1. Mühlrad und roter Punkt leiten uns nun auf einem schmalen Waldsträßchen geradeaus zur Menzlesmühle (5); an der Wegkreuzung bei der Forsthütte gehen wir ebenfalls geradeaus. Später folgt ein herrlicher Waldweg.

    Die im 14. Jh. erstmals erwähnte Menzlesmühle bei Cronhütte war einmal eine Mahl- und Sägemühle mit vier Mühlrädern, die vom Hag- und Gauchhauserbach angetrieben wurden. 2004 bekam die Mühle ein neues oberschlächtiges Mühlrad, das heute wieder »am Bach klappert«. Anschließend geht es auf der Straße 50 m in Richtung Cronhütte, dann biegen wir links auf die Forststraße, den Hauweg, ab, auf dem wir auf dem Mühlenwanderweg im Tal der Schwarzen Rot zurück zum Hagerwaldsee wandern. Wir sind hier auch auf dem Main-Neckar-Rhein-Weg HW 3 unterwegs, der mit einem grünen Baum über rotem Strich markiert ist. Am Weg liegt die Hundsberger Sägmühle (6).

    Auf dem Mühlenwanderweg geht es von Mühle zu Mühle, wie die Menzlesmühle mit ihrem Bauerngarten im Bild.

    Jörg-Thomas Titz

    Auf dem Mühlenwanderweg geht es von Mühle zu Mühle, wie die Menzlesmühle mit ihrem Bauerngarten im Bild.


    Die erste Mühle stammt ebenfalls aus dem 14. Jh. und wurde nach einem Brand 1721 neu aufgebaut. 2005 bekam auch sie ein neues Mühlrad. Bei der Sägmühle führt ein Holzbohlenweg durch die feuchte Talaue, am Ende liegt ein kleiner Waldweiher. Die nächste Mühle am Weg ist die Heinlesmühle (7), bei der wir uns rechts halten. Ein schmaler Pfad führt dann an der Schwarzen Rot entlang zur Voggenmühle (8), die auch Vaihinghofer Sägmühle und im Volksmund Hummelgautsche genannt wird. Hier liegt ein großer Rast-, Grill- und Kinderspielplatz. Das Wasser wird in einer engen Betonrinne zum unterschlächtigen Mühlrad geführt, damit es seitlich nicht vorbeifließen kann und das Mühlrad mit voller Kraft antreibt.

    Der Mühlenwanderweg bringt uns schließlich zum Hüttenbühlsee (9), einem kleinen Stausee an der Schwarzen Rot, der 1959 zur Regulierung des Hochwassers angelegt wurde. Vor der Straße K 1892 kehren wir rechts wieder zurück zum Parkplatz Hagerwaldsee (1).

    3. Rund um den Rosenstein bei Heubach

    Die Lauterquelle im Lappertal und die Große Scheuer

    Diese Wanderung unweit von Stuttgart führt rund um den sagenumwobenen Rosenstein bei Heubach. Wir besuchen die Lauterquelle und steigen steil hinauf zum Finsteren Loch. Ein Felsenpfad verläuft dann an mehreren Aussichtspunkten vorbei zur Großen Scheuer, einer tunnelförmigen Höhle mit drei mächtigen Felsentoren. Nach der Besichtigung der Burgruine Rosenstein führt unser Weg an den Kletterfelsen zurück zum Parkplatz.

    Tourensteckbrief

    Eine Taschenlampe braucht man für die Rundwanderung um den Rosenstein, die durchs finstere Loch führt.

    Rother Bergverlag

    Eine Taschenlampe braucht man für die Rundwanderung um den Rosenstein, die durchs finstere Loch führt.


  • Schwierigkeit: mittel, Taschenlampe mitnehmen!rn
  • Gehzeit: 2,30 Stdrn
  • Höhenunterschied: 170 m auf, 170 m abrn
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Heubach, Waldschenke Rosenstein (Do. Ruhetag))rn
  • Für Kinder geeignetrn
  • Ausgangspunkt: Waldparkplatz Rosenstein nördlich des Festplatzes von Heubach.
  • Tourenbeschreibung

    Vom Waldparkplatz Rosenstein (1) folgen wir an der Schranke dem mit einem roten Dreieck markierten Schlossweg (HW 1 Schwäbische-Alb-Nordrand) ins Tal. Nach 200 m gehen wir an der Wegkreuzung (Schutzhütte) auf dem Lappertalsträßchen rechts ins Lappertal; der Weg ist mit einem liegenden blauen Y markiert. Dort, wo die Forststraße die Lauter quert, liegt rechts in 553 m Höhe ein Waldtümpel, die Lauterquelle (2). Kurz darauf erreichen wir einen Rastplatz, der von zwei Quellbächen eingerahmt wird. Ihr Wasser fließt über moosbewachsene Kalksinterterrassen. Kurz vor dem Waldende gehen wir scharf links auf dem schmalen Pfad (blaue Raute) zum ausgeschilderten Finsteren Loch. Das Plätschern der Lauter im Tal begleitet uns bei unserem steilen Anstieg.

    Am Ende der Serpentinen erreichen wir die 100 m tiefe Felsenhöhle, deren Eingang während des Winterschlafs der Fledermäuse verschlossen ist. Nach der Besichtigung der Höhle (Taschenlampe!) folgen wir weiter der blauen Raute. Oberhalb des Felsens liegt ein Aussichtspunkt, von dem wir ins bewaldete Lautertal blicken. Nun gehen wir rechts auf dem mit einem liegenden roten Y markierten Forstweg, der an der Kante des Sedelfelsens (3) entlangführt, zum 721 m hoch gelegenen Ostfelsen (4) mit Blick auf das Dorf Lautern. An der nächsten Wegkreuzung führt rechts ein kurzer Abstecher in die Große Scheuer (5), eine tunnelartige Höhle mit drei gewaltigen Felsentoren. Der steile Pfad dorthin ist mit Stahlseilen gesichert.

    Die beeindruckenden Felsentoren der Höhle an der Großen Scheuer sind ein weiteres Highlight der Wanderung.

    Jörg-Thomas Titz

    Die beeindruckenden Felsentoren der Höhle an der Großen Scheuer sind ein weiteres Highlight der Wanderung.


    Nach der Besichtigung der Großen Scheuer folgen wir rechts dem liegenden roten Y durch den Wald in Richtung Burgruine Rosenstein. Rechts befindet sich ein weiterer Aussichtspunkt. Nach gut einem Kilometer treffen wir auf eine Forststraße, auf der wir rechts zur Waldschenke (6) kommen. Wir gehen der Markierung rotes Dreieck folgend an der Hütte vorbei zu einem Aussichtsfelsen, der 50 m rechts vom Weg liegt. Auf der 1892 eingeweihten Rosensteinbrücke erreichen wir dann über eine Felsenschlucht die Burgruine Rosenstein (7). Nach der Besichtigung der Ruine folgen wir dem liegenden Y und dem roten Dreieck auf dem Felsenpfad bergab, wo wir an der Forststraße am Ende des Walds die Markierungen verlassen und links 700 m lang dem roten Dreieck folgen. Dann biegen wir an einer Gabelung nach rechts ab und erreichen geradeaus auf dem Waldweg nach 600 m wieder den Waldparkplatz Rosenstein (1).

    4. Von Bad Boll zum Boßler

    Der Teufelsklingenbach, Wacholderheiden und ein seltener Käfer

    Überwältigende Ausblicke auf die drei Kaiserberge, die »Blaue Mauer« des Albtraufs und die Schwäbische Alb machen den Reiz dieser Wanderung südwestlich von Stuttgart aus. In der Schlucht, die der Teufelsklingenbach gegraben hat, finden wir neben den typischen Wacholderheiden 164 Pflanzenarten, darunter den Winterschachtelhalm, die Schwarze Teufelskralle und das Silberblatt. Besondere Bedeutung hat das Naturschutzgebiet dadurch erhalten, dass hier weltweit zum ersten Mal der Kurzflügel-Käfer Aloconata bucki gefunden wurde.

    Tourensteckbrief

    Diese Wanderung wartet mit tollen Ausblicken und besonderer Flora auf.

    Rother Bergverlag

    Diese Wanderung wartet mit tollen Ausblicken und besonderer Flora auf.


  • Schwierigkeit: mittelrn
  • Gehzeit: 4,30 Stdrn
  • Höhenunterschied: 365 m auf, 365 m abrn
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Landgasthof Albblick Eckwälden; Gasthof Deutsches Haus; Naturfreundehaus Boßler Haus (Sa., So. geöffnet, in den Sommerferien täglich); Gasthaus Krone in Bad Boll (Di. und Mi. Ruhetag))rn
  • Für Kinder geeignetrn
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbarrn
  • Ausgangspunkt: Bad Boll Eckwälden Ortseingang (Bushaltestelle), erreichbar ab Stuttgart Hbf mit dem MEX 16 nach Göppingen, weiter mit Bus 920 bis Eckwälden Ortseingang, Bad Boll.
  • Tourenbeschreibung

    Wir gehen vom Wanderparkplatz in Eckwälden (1) bei Bad Boll entlang der Dorfstraße durch Eckwälden und orientieren uns dabei am roten Strich des Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Wegs HW 7. Am Ende des Firmengeländes der Wala Heilmittel GmbH (Führung durch den Heilpflanzengarten) geht es links auf dem Eckwälder Weg und rotem Strich in Richtung Boßler. Wir wandern oberhalb des Teufelslochs entlang. Der Teufelsklingenbach hat hier eine tief eingefurchte Schlucht geschaffen; in ihrem hinteren Teil fällt er beim »breiten Stein« in Kaskaden 50 m tief über eine Sandmergelbank.

    Reizvolle Blicke über Bad Boll erwarten uns bei der Rundwanderung, aber auch eine wilde Schlucht.

    Jörg-Thomas Titz

    Reizvolle Blicke über Bad Boll erwarten uns bei der Rundwanderung, aber auch eine wilde Schlucht.


    Der Wanderweg zweigt rechts von der Schotterstraße ab und führt als schmaler Pfad den Waldhang hinauf. Nach 100 m quert er einen Schotterweg und führt geradeaus weiter (Schild Naturfreundehaus Boßler). Wir folgen 200 m der Forststraße, dem Boller Hangweg, und unterqueren links die Autobahn. Danach gehen wir ein kurzes Stück an der Autobahn entlang bis zur nächsten Forststraße, an der wir uns links halten. Am Waldparkplatz gehen wir links zur Straße L 1213 und dort links zum Deutschen Haus (2), einer Gaststätte beim Kaltenwanghof. Vor dem Gasthof führt unser Weg links hinauf zum ausgeschilderten Boßler. Am Ende des Serpentinenpfads wandern wir links auf rotem Dreieck (Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg HW 1) weiter. Nach 200 m verlassen wir diese Markierung und folgen rechts dem N zum Naturfreundehaus, dem Boßler Haus (3). Links vom Haus haben wir eine schöne Aussicht auf die drei Kaiserberge.

    Wir gehen rechts an dem Haus vorbei bis zur nächsten Wegkreuzung (100 m) und dort links auf der bergab führenden Schotterstraße weiter. Bei der Stromleitung treffen wir wieder auf das rote Dreieck und folgen der Schotterstraße geradeaus zum Kornberg. Der Weg führt zu einem Brunnen mit Rastplatz. An der nächsten Abzweigung wandern wir links ins Tal, wo wir die Straße L 1213 und die Autobahn überqueren. Nachdem wir der Straße K 1429 250 m gefolgt sind, führt uns rechts der Eckelweg auf rotem Dreieck hinauf zum Fuß des bewaldeten 779 m hohen Kornberg. Ein schmaler Waldpfad führt am Berghang entlang. Wir halten uns am Ende an der Wegkreuzung links, folgen dem blauen Dreieck zur Bertaburg und wandern am Waldrand an der Lichtung entlang. Danach führt der Pfad über einen Bergrücken, auf dem eine Schutzhütte steht. Kurz darauf erreichen wir einen Aussichtspunkt (Rastbank).

    Durch Wald und Wacholderheiden wandern wir abwechslungsreich rund um Bad Boll.

    Jörg-Thomas Titz

    Durch Wald und Wacholderheiden wandern wir abwechslungsreich rund um Bad Boll.


    Hier stand einmal die Bertaburg (4), von der nur noch kümmerliche Reste erhalten sind. Nach dem Abstieg auf steilem Pfad halten wir uns auf einem Forstweg kurz rechts und folgen links dem Schlamperweg und blauem Dreieck nach Bad Boll. Später gehen wir rechts auf dem Oberen Riessweg und dem Heidweg weiter. Unser Wanderweg zweigt dann vom Heidweg links ab und führt als schmaler Pfad durch den Wald zum Höhenpark Boller Heide, wo es einen Grill- und Rastplatz mit Schutzhütte gibt.

    Wir gehen links nach Bad Boll (5) in Richtung Kirche und gelangen auf dem Kornbergweg in den Ort. Dort geht es links auf der Dürnauer Straße weiter und an der evangelischen St.-Cyriakus-Kirche vorbei. Danach verlassen wir die Markierung und folgen geradeaus der Badstraße.

    Beim Gasthaus Krone nehmen wir rechts den Blumhardtweg (blaue Raute) nach Bad Boll und gehen durch den Kurpark (6), am Kurhaus vorbei und vor der Brücke links auf rotem Strich in Richtung Thermalbad. Am Ende der Kurkliniken halten wir uns rechts und überqueren den Teufelsklingenbach. Danach kehren wir links entlang der Straße zum Startpunkt am Wanderparkplatz Eckwälden (1) zurück.

    5. Im Siebenmühlental bei Leinfelden-Echterdingen

    Der Bärensee, schillernde Schmetterlinge und eine keltische Viereckschanze

    Im Tiefen Süden Stuttgarts wandern wir von Stetten zum idyllischen Bärensee und weiter ins Siebenmühlental. Der nördliche Teil des Tals liegt in der Einflugschneise des Stuttgarter Flughafens. Trotz des Fluglärms lässt es sich hier gut wandern und seine biologische Vielfalt ist bemerkenswert: Über 200 Blütenpflanzen, 80 Vogelarten und über 50 Schmetterlingsarten kommen in dieser abwechslungsreichen Landschaft vor. Im Siebenmühlental folgen wir dem Wanderweg von Mühle zu Mühle. Obwohl sich am Reichenbach schon lange kein Mühlrad mehr dreht, sind die restaurierten Mühlen sehenswert. In der Weißen Scheune der Seebrückenmühle hatte der Maler und Bildhauer Hans Hahn-Seebruck (1921–2014) sein Atelier. Heute erinnert dort nichts mehr an den Künstler. Wir verlassen das Siebenmühlental und wandern über die keltische Viereckschanze zurück. Bei der Freilichtbühne erreichen wir wieder Stetten.

    Das Siebenmühlental lockt mit romantischen Mühlen, trotz der Nähe zum Stuttgarter Flughafen.

    Jörg-Thomas Titz

    Das Siebenmühlental lockt mit romantischen Mühlen, trotz der Nähe zum Stuttgarter Flughafen.


    Tourensteckbrief

    Ein Ausflug in den Süden Stuttgarts lohnt sich für diese schöne Rundwanderung.

    Rother Bergverlag

    Ein Ausflug in den Süden Stuttgarts lohnt sich für diese schöne Rundwanderung.


  • Schwierigkeit: mittelrn
  • Gehzeit: 4,15 Stdrn
  • Höhenunterschied: 155 m auf, 155 m abrn
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Kochenmühle, Schlösslesmühle, Waldheim mit Biergarten und Spielplatz (geöffnet Mi.–Sa. ab 17 Uhr, So. ab 11.30 Uhr))rn
  • Für Kinder geeignetrn
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbarrn
  • Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Stettener Hütte beim Sportplatz in Stetten südlich von Leinfelden-Echterdingen; entweder ab Stuttgart Hbf mit der S23 nach Echterdingen und weiter mit Bus 818 Richtung Stetten bis Stetten Forststraße und dann noch 10 Minuten zu Fuß zum Wanderparkplatz, alternativ vom Hbf mit der U6 nach Degerloch und dann mit Buslinie X7 nach Stetten Kasparswald, von dort noch 15 Minuten zu Fuß.
  • Tourenbeschreibung

    Der Bärensee, an dem wir zu Beginn vorbei kommen, wird von der Ramsklingenquelle gespeist.

    Jörg-Thomas Titz

    Der Bärensee, an dem wir zu Beginn vorbei kommen, wird von der Ramsklingenquelle gespeist.


    Vom Parkplatz an der Stettener Hütte beim Sportplatz in Stetten (1) südlich von Leinfelden-Echterdingen gehen wir auf dem Erlachweg am Grill- und Spielplatz vorbei, treffen auf eine betonierte Straße und folgen dann rechts dem Weg, der leicht bergab führt. Der mit einem Ahornblatt markierte Naturlehrpfad bringt uns zur Bärenhütte, einer privaten Vereinshütte. An der Verzweigung des Wegs halten wir uns links und gelangen dort zum Bärensee (2), der von einem Erlenbruchwald umgeben ist. Der 1,1 ha große, künstlich angelegte Waldweiher wird von der östlich gelegenen Ramsklingenquelle gespeist. An der Weggabelung am Ende des Sees halten wir uns rechts und verlassen den Naturlehrpfad. Wir folgen an den nächsten beiden Kreuzungen dem Schotterweg geradeaus durch den Mischwald und erreichen nach gut einem Kilometer die Straße L 1209, an der wir uns rechts halten und ein Stück daran entlanggehen. Nach 500 m folgen wir rechts der Reichenbachstraße in Richtung Obere Kleinmichelesmühle (3). Auf der anderen Straßenseite liegt die Burkhardtsmühle.

    Vorbei an der Firma Holzland führt unser Weg nun am Reichenbach entlang durchs Siebenmühlental. Auf die Untere Kleinmichelesmühle weist ein Schild hin. Dahinter erstreckt sich ein Feuchtbiotop. Nach der Oberen Kleinmichelesmühle wandern wir auf rotem Kreuz auf dem geschotterten Reichenbacher Talweg zur bewirtschafteten Kochenmühle (4). Wir halten uns dort nach dem ersten Gebäude links, überqueren den Bach (roter Punkt) und folgen dem roten Kreuz auf schmalem Pfad bergauf.

    Vorbei an Bächen und Mühlen und durch den Wald wandern wir durch das Siebenmühlental.

    Jörg-Thomas Titz

    Vorbei an Bächen und Mühlen und durch den Wald wandern wir durch das Siebenmühlental.


    Anschließend gehen wir auf einem Schotterweg, überqueren einen asphaltierten Weg und steigen weiter bergauf. Nach der nächsten Wegkreuzung wandern wir auf einem schattigen Waldweg weiter. Wir queren rechts den Asphaltweg erneut, kommen an einem kleinen Grillplatz vorbei und wählen gleich darauf den mit rotem Kreuz markierten schmalen Pfad. Mit einem großen Schritt überqueren wir einen kleinen Zufluss des Reichenbachs und gehen oberhalb des Bachs entlang. Rechts im Tal liegt die private Walzenmühle. Wenig später führt ein schmaler Wiesenpfad nach einer Weggabelung oberhalb einer Pferdekoppel entlang. Wir kommen wieder auf einen breiteren Weg, der uns auf ein asphaltiertes Sträßchen führt, der Zufahrt zur Schlösslesmühle. Hier überqueren wir den Reichenbach erneut.

    Hinter der bewirtschafteten Schlösslesmühle (5) gehen wir links weiter auf rotem Kreuz. Ein schattiger Waldweg führt bergauf zu einer geschotterten Forststraße oberhalb des Reichenbachs, den wir plätschern hören. Auf einem sonnigen Weg wandern wir am Waldrand entlang. Die Schlechtsmühle ist heute ein Bio-Bauernhof, sie befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Als Nächstes treffen wir auf die Seebrückenmühle (6), das ehemalige Atelier des Künstlers Hans Hahn-Seebruck.

    Rastplatz unter Kastanien

    Jörg-Thomas Titz

    Unter einer Kastanie können wir eine kleine Pause am Rastplatz einlegen.


    Von der Mühle gehen wir am Parkplatz vorbei und vor der Straße auf dem mit rotem Punkt markierten Seeweg rechts in den Wald, dort geht es bergauf. Auf der Anhöhe folgen wir wieder dem roten Kreuz und der Hagenbuchallee scharf rechts in Richtung Stetten. Unser Weg führt an der »Stelle« links auf rotem Strich zur keltischen Viereckschanze (7, Riesenschanze), die wir nach 1 km erreichen. Auf dem Weg dorthin liegt an einer Wegkreuzung ein schöner Rastplatz neben einer kleinen Kastanie.

    Wir halten uns an der Schanze rechts und erreichen einen großen Grillplatz. Von dort gelangen wir links zum Waldparkplatz »Riesenschanze«. Hier wandern wir rechts auf rotem Kreuz weiter, an den Kreuzungen immer geradeaus, bis wir wieder Stetten erreichen. Dort folgen wir der Siebenmühlenstraße und der Jahnstraße, auf dem Gräbleswiesenweg geht es dann rechts in Richtung Sportplatz. Dabei kommen wir an der Freilichtbühne „Theater unter den Kuppeln“ vorbei.

    Nun orientieren wir uns an dem Radwegschild Siebenmühlental und dem roten Punkt nach links und kehren zu unserem Ausgangspunkt in Stetten (1) zurück.

    Lust auf weitere Wanderungen rund um Stuttgart? Mehr Touren gibt’s im Rother Wanderführer „Rund um Stuttgart“ von Jörg-Thomas Titz.

    Weitere Wandertipps im Bergzeit Magazin:

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