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Der Traum, einmal die Alpen zu überqueren, steht und fällt mit dem richtigen Schuhwerk. Denn: Wer über mehrere Tage lange Strecken zurücklegt, braucht einen Schuh, der zuverlässig passt, sicheren Tritt bietet und vor den Elementen schützt.
Doch welcher Wanderschuh ist der richtige für die Alpenüberquerung und worauf sollte ich beim Kauf achten? Und was kann ich auf Tour tun, damit der Schuh bequem bleibt und nicht zu sehr abnutzt? Wir haben dazu unsere Bergzeit Experten und Brand Manager für Schuhe, Michael Pfaff und Thomas Hofmann, befragt.
Welche Kategorie Wanderschuh brauche ich für eine Alpenüberquerung?
Wie hart die Sohle Deines Wanderschuhs für eine Alpenüberquerung sein sollte, hängt ganz von der gewählten Strecke ab. „Im Grunde genommen bin ich mit einem Schuh der Kategorie B auf der sicheren Seite – Schuhe dieser Kategorie sind nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer und geben genügend Halt für eine Alpenüberquerung“, weiß Michael. Aber: „Sollte die Tour etwas anspruchsvoller sein, darf es gerne ein Wanderschuh der Kategorie B/C sein“. Der Schuh sollte idealerweise den Knöchel umschließen, so bietet er Schutz vor dem Umknicken – wer gut trainiert und trittsicher unterwegs ist, kann aber auf einfacheren Touren auch mit einem Low Cut Schuh losziehen.
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Thomas hat noch einen besonderen Komfort-Tipp: „Wer mit Gepäck mehrere Tage am Stück wandert, wird den zusätzlichen Komfort einer flexiblen Einlegesohle zu schätzen wissen. Die zielgerichtete Unterstützung des Fußgewölbes lässt die Füße weniger schnell ermüden und beugt Gelenkbeschwerden vor – es gibt für jeden Fußtyp das passende Sohlenmodell. Auch individuelle Sohlenlösungen sind im Wanderbereich möglich und empfehlenswert: durch Sohlen-Fitting wird die Sohle vom Spezialisten angepasst und im Laden auf den Fuß maßgeschneidert.“
Muss ich den Schuh vor der Alpenüberquerung einlaufen?
„Auf jeden Fall!“, rät Michael. „Bevor ich mit meinem neuen Wanderschuh eine Alpenüberquerung starte, sollte der Schuh definitiv mehrmals eingelaufen sein. Ein Schuh, der gut passt, ist das A und O auf Mehrtagestouren“. Thomas ergänzt: „Du solltest zudem auf die Wahl der richtigen Socken achten – Blasenbildung ist nämlich meistens ein Problem der Socken. Wichtig ist Funktionsmaterial wie Kunstfaser oder Merinowolle, Baumwolle ist dagegen tabu. Wandersocken gibt es in unterschiedlichen Stärken und Materialzusammensetzungen, mit mehr und weniger Polsterzonen an den druckempfindlichen Stellen.“
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Thomas‘ Tipp für die passende Wandersocke: „Für mehrtägige Wanderungen wähle ich gerne eine dünnere Merino- oder Polyestersocke mit speziellen Polsterzonen im Fußsohlen- und Köchelbereich. Diese sorgen für ein angenehmes Fußklima – und im Falle der Merinowolle lassen sie sich wegen der geruchsneutralisierenden Eigenschaften auch mehrere Tage lang tragen!“
- Mehr erfahren: Wanderschuhe einlaufen: So geht’s richtig
Wie binde ich meine Wanderschuhe, fest oder locker?
Hier sind sich die Experten einig: Nicht zu fest und nicht zu locker sollte Dein Wanderschuh gebunden sein. Thomas erklärt das so: „Der Wanderschuh sollte zu jeder Zeit auf Tour den richtigen Halt bieten: Zu locker erhöht das Verletzungsrisiko am Berg, zu eng lässt das Blut nicht richtig zirkulieren und man bekommt leicht ein Gefühl der „Enge“ im Schuh.“
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Achte darauf, dass die Schnürung angenehm fest sitzt – „so, dass ich mir vorstellen kann, den ganzen Tag sicher darin zu laufen“, empfiehlt Michael. Mit Schnürsenkeln kannst Du den Druck sehr genau einstellen. Und vergiss nicht, unterwegs bei Bedarf nachzujustieren. „Sollte es mal ein längeres Stück bergab gehen, kann ich die Schnürung jederzeit nachziehen, sodass ich abwärts etwas mehr Halt habe“, so Michael.
- Mehr erfahren: So schnürst Du Deinen Wanderschuh richtig
Muss ich den Schuh jeden Abend pflegen oder reinigen?
Die gute Nachricht: Nein. Du kannst Dich abends auf Dein wohlverdientes Feierabendbier konzentrieren und musst nicht nochmal raus zum Schuheputzen. Wenn Du Deinen Wanderschuh vorab gut gepflegt hast, sollte er die Mehrtagestour gut überstehen (hier findest Du Tipps zur Schuhpflege). Aber: „Wichtig ist, den Schuh so gut es geht trocknen zu lassen! Sollte er am nächsten Tag noch nass oder feucht sein, kann es zu Reibungen und daraus resultierend zu Blasen am Fuß kommen“, warnt Bergzeit Experte Michael.
Kann ich eine Alpenüberquerung auch mit Barfuß-Wanderschuhen machen?
Barfußschuhe sind im Trend und es gibt sie auch mit ordentlichem Profil für Wandertrails. Sie bieten eine sehr gute Abwechslung bzw. Ergänzung zum klassischen Wanderschuh auf kürzeren, leichten Wanderungen, da hier die Muskulatur anders beansprucht und trainiert wird. „Für eine Alpenüberquerung empfehle ich jedoch den Einsatz klassischer Wanderschuhe der Kategorie B oder B/C“, meint Bergzeit Experte Thomas. „Hier sind lange Strecken mit zusätzlich Gepäck zu absolvieren – da muss der Wanderschuh einen hohen Komfort und Schutz bieten“.
- Mehr erfahren: Was sind Barfußschuhe und welche Vorteile haben sie?
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