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Schicht für Schicht

Das Zwiebelprinzip: Schlau gekleidet in Sport und Alltag

5 Minuten Lesezeit
Wer sich Schicht für Schicht clever und durchdacht kleidet, setzt auf das Zwiebelprinzip - und verhindert so unnötig ins Schwitzen zu geraten. Wetter- und Temperaturschwankungen lassen sich mit geschickt gewählter Kleidung unterwegs einfach ausgleichen – im Alltag und insbesondere beim Bergsport. Wir erklären, was es dazu zu wissen gibt.
🧅Das Wichtigste zum Zwiebelprinzip
  • Das Zwiebelprinzip – oder auch der „Zwiebellook“  hilft beim schlauen Ausgleich vom Temperaturschwankungen.
  • Mehrere, durchdachte Kleidungsschichten anstatt einer dicken Lage machen Dich flexibel.
    • 1. Schicht: Baselayer – funktionale Unterkleidung
    • 2. Schicht: Midlayer – sorgt für Isolation
    • 3. Schicht: Outer Shell – sogt für Wetterschutz
  • Der Lagenlook bewährt sich besonders im Frühjahr, Herbst und beim Outdoor- und Bergsport.

Was ist das Zwiebelprinzip?

Das Zwiebelprinzip (oder auch Zwiebelschalenprinzip oder Zwiebellook) beschreibt die geschickte Kombination mehrerer Bekleidungsschichten, um für wechselnde Temperaturen und Bedingungen gewappnet zu sein. Damit ist es ideal für Übergangs-Jahreszeiten wie Herbst und Frühling und auch beim Outdoor-Sport, um nicht ungewollt zu viel ins Schwitzen zu geraten.

Schicht für Schicht: Dem Aufbau einer Zwiebel verdankt das geschickte Kombinieren von Kleidung seinen Namen.

Pixabay

Schicht für Schicht: Dem Aufbau einer Zwiebel verdankt das geschickte Kombinieren von Kleidung seinen Namen.


Wie funktioniert das Zwiebelschalenprinzip?

Eine Zwiebel ist in mehreren Schichten aufgebaut. Beim Zwiebelprinzip werden verschiedene Lagen an Kleidungsstücken miteinander kombiniert, um gezielt für die jeweiligen Bedingungen gerüstet zu sein. Je nach Bedarf werden „Schichten“ ergänzt oder weggelassen. Man bleibt flexibel, wenn sich unterwegs die Bedingungen ändern.

Das Zwiebelprinzip aus mehreren Kleidungsschichten hilft, Temperaturunterschiede geschickt auszugleichen.

Bergzeit Tipp

Ein Alltagsbeispiel: Geht man morgens bei herbstlicher Kälte aus dem Haus, sorgt unter der Übergangsjacke neben Unterwäsche und Longsleeve noch eine Fleecejacke für zusätzliche Wärme. Scheint Mittags die Sonne, genügt auf der windgeschützten Café-Terrasse vielleicht schon der Pulli, während für den Rückweg ins Büro doch wieder der Fleece ganz praktisch erscheint. Am frischen Abend tritt man dann wiederum komplett eingepackt den Rückweg an.

Wie funktioniert der Zwiebellook beim Outdoor-Sport?

Beim Outdoor-Sport gleicht das Zwiebelprinzip nicht nur unterschiedliche Lufttemperaturen und Wettersituationen aus. Körperliche Aktivität und Anstrengung – und damit verbunden Schweiß und überschüssige Körperwärme – kommen als zusätzliche Faktoren hinzu.

Klug kombinierte Kleidungsschichten helfen bei wechselndem Wetter oder unterschiedlichem Aktivitätslevel beim Erhalt der Wohlfühltemperatur.

Bergzeit

Klug kombinierte Kleidungsschichten helfen bei wechselndem Wetter oder unterschiedlichem Aktivitätslevel beim Erhalt der Wohlfühltemperatur.


Gerade beim Sport ist es daher wichtig, dass die unterschiedlichen Bekleidungsschichten auch hinsichtlich ihrer Funktionalität – sprich dem Feuchtigkeits- und Klimamanagement – aufeinander abgestimmt sind.

Das bedeutet, Material und Produktgestaltung müssen passen, um je nach Bedingungen kombiniert oder auch als einzelne Lage für ein ideales Körperklima zu sorgen. Durch an- und ausziehen kann man in Ruhepausen oder bei wechselnder Witterung schnell auf veränderte Bedingungen reagieren.

Das Drei-Schichten-Prinzip

Klassisch unterscheidet das Zwiebelprinzip drei Lagen, wobei nicht festgelegt ist, dass es sich dabei tatsächlich immer um drei übereinanderliegende Kleidungstücke handeln muss. Bei kalten Bedingungen kann es sich durchaus lohnen, eine weitere Isolationsschicht unter die äußerste Lage zu packen, während im Sommer oft schon eine oder zwei Lagen genügen.

Feuchtigkeitstransport: Erste Lage oder Baselayer

Die erste Lage im Zwiebelprinzip umfasst all jene Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden. In erster Linie sind das Unterwäsche und Socken.

Für den sportlichen Outdoor-Einsatz ist Deine Kleidung idealerweise aus feuchtigkeitsregulierenden Funktionsmaterialien – beispielsweise Merinowolle oder Kunstfaser-Gewebe – gefertigt. Baumwolle ist als Baselayer für den Sport aufgrund der hohen Feuchtigkeitsaufnahme ungeeignet. Im Alltag ist sie natürlich fein!

👉 Tipp: In unserem Magazinbeitrag Testsieger Funktionsunterwäsche kannst Du noch einmal die Empfehlungen von Bergsportmagazinen und Testern nachlesen – und findest auch für Dich die passende Funktionsunterwäsche!

Wärme: Zweite Lage oder Midlayer

Die zweite Lage sorgt als Isolationsschicht für Wärme und richtet sich daher sehr stark nach den jeweiligen Bedingungen und Anforderungen. Ob und wie viel Isolation gerade nötig ist, bestimmst Du anhand der Temperaturen und sportlichen Intensität.

Die Möglichkeiten reichen von leichten Midlayer-Shirts über Fleecejacken bis hin zu mehr oder weniger dicken Isolationsjacken. Auch mehrere Schichten sind möglich und auch hier gilt es beim Sport hinsichtlich Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsaufnahme auf die Funktionalität der Materialien zu achten.

Wind- und Regenschutz: Dritte Lage oder Outer Shell

Die Außenschicht übernimmt den Wetterschutz. Am Berg ist damit meist Wetterschutz-, Regen- oder Skibekleidung gemeint, im Alltag kann es Deine urbane Herbstjacke sein.

Bei trockenem Wetter ist eine winddichte Softshelljacke oft die bessere Wahl. Sie bieten meist eine bessere Atmungsaktivität als Hardshelljacken.

Eine funktionale Außenschicht hält dank einer integrierten Membran Wind und Regen zuverlässig ab, während zumindest eine gewisse Atmungsaktivität weiterhin gegeben ist. So kann überschüssige Wärme und Feuchtigkeit entweichen.

👉 Tipp: Du bist unsicher, welche Hardshelljacke für Deine Ansprüche passt? Verschaffe Dir einen Überblick in unserem Beitrag Testsieger Regenjacken, der Dir die Preisträger aus Testberichten und Bergsportmagazinen vorstellt!

Wie viele Lagen brauche ich?

Das Temperaturempfinden ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Wo der eine bereits friert, ist dem anderen oft noch nach einem T-Shirt zu Mute. Daher lässt sich keine pauschale Anleitung geben, welche Zwiebelschichten für welche Art von Aktivität notwendig oder ideal sind. Ein paar Grundregeln und Tipps gibt es dennoch:

  • Eine gute Planung und Vorbereitung ist für gelungene Outdoor-Touren Pflicht. Das gilt nicht nur für die Route, sondern auch fürs Wetter. Die Auswahl der Bekleidung richtet sich nach der Wettervorhersage. Eine Jacke für den Notfall sollte immer ins Gepäck!
  • Überhitzung ist beim Sport das größere Problem als vorübergehend zu frieren. Das bedeutet: im Zweifelsfall lieber eine Lage zu wenig, als eine zu viel.
  • Mehrere dünne Lagen bieten mehr Optimierungsspielraum als eine zu dicke Lage.
  • Auch zu viele Schichten sind nicht das A und O, wenn sie die Bewegungsfreiheit einschränken oder zu viele Zwischenräume entstehen.
  • Wer beim Start einer Tour oder Laufrunde nicht friert, ist zu warm gekleidet!
  • Membranbekleidung benötigt ein Temperatur- und/oder Druckgefälle, damit die Atmungsaktivität funktioniert. Bei hoher Außentemperatur und/oder Luftfeuchtigkeit „wärmt“ eine Hardshell daher mehr, als bei niedrigen Temperaturen im Winter.
  • Das Zwiebelprinzip lässt sich auch für den Kopf (leichte Mütze plus Kapuze) und Hände (leichte Unterhandschuhe unter Fäustlingen) anwenden.

Fazit zum Zwiebelprinzip

Durch die gezielte und geschickte Kombination mehrere Bekleidungsschichten lassen sich mit dem Zwiebellook Wetter- und Temperaturschwankungen im Alltag und beim Outdoorsport einfach durch An- und Ausziehen einer Lage ausgleichen.

Für jede Situation bestens gerüstet - dank Zwiebelprinzip und variabler Kleidung.

Bergzeit

Für jede Situation bestens gerüstet – dank Zwiebelprinzip und variabler Kleidung.


Klassisch unterscheidet man nach dem Zweibelprinzip drei Schichten: Das Baselayer wird direkt auf der Haut getragen, das Midlayer sorgt für Wärme und die äußere Schicht (Outer Shell) schützt vor Witterungseinflüssen wie Wind und Regen.

Speziell beim (Outdoor-)Sport ist es wichtig, dass jede Schicht auch hinsichtlich Feuchtigkeitstransport und Atmungsaktivität zu einem idealen Körperklima beiträgt. Denn nur dann funktioniert das Zwiebelschalenprinzip.

Wie viele Lagen bei einer Tour tatsächlich notwendig sind, hängt vom persönlichen Temperaturempfinden, den erwarteten Bedingungen und der sportlichen Intensität ab. Denn eine höhere Beanspruchung erfordert in der Regel weniger und andere Bekleidungsschichten als ein gemütlicher Spaziergang im Regen.

Mehr zum Thema Outdoor-Bekleidung im Bergzeit Magazin

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