Huhn oder Sneaker? Wie das Tier zum Symbol des bekannten Schuh-Herstellers wurde.
Hinter der Marke New Balance steht eine jahrhundertlange Tradition, die allerdings nicht von Anfang an auf Schuhe fokussiert war. Sondern, wie der Name vielleicht vermuten lässt, auf orthopädischen Schuheinlagen, die vor allem der damaligen Arbeiterschicht gewidmet waren. Basierend auf der Beobachtung von gebogenen Hühnerfüßen, welche eine herausragende Balance mit sich bringen, entwickelte der englische Schuhmacher William J. Riley Einlagen, die dem menschlichen Fuß diese Fähigkeit verleihen sollten. Und so wurde 1906 das Unternehmen unter dem Namen New Balance Arch Support Company von Riley in Boston, Massachusetts gegründet. Die Erfindung bestand damals aus einem Polster in der Sohle, welches genau dort eingelegt wurde, wo sich der Fuß wölbt.
Der Trackster – eine Revolution
Mit dem Ziel vor Augen qualitativ hochwertige und vor allem komfortable Produkte herzustellen und sich stetig weiterzuentwickeln, kreierte der US-amerikanische Produzent 1938 seinen allerersten Laufschuh – und das für den lokalen Laufsportverein. In den darauffolgenden Jahrzehnten entdeckte New Balance mit neuen Sportarten auch neue Märkte und entwickelte leistungsstarke Schuhe für Tennis, Boxen und Baseball.
Mit der Weiterentwicklung der Produktportfolien folgten ebenfalls interne Umstrukturierungen und so lag der renommierte Einlagen-Hersteller in den Händen von Eleanor und Paul Kidd, als er 1960 den berühmten „Trackster“ auf den Markt brachte – der weltweit erste Laufschuh mit wellenförmiger Sohle. Und der war gleich in mehreren Weiten erhältlich. Dieser Meilenstein in der Laufschuh-Geschichte sollte allen Athleten die nötige Unterstützung geben, egal wie lang und breit deren Fuß war.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Mit diesem Erfolg kam der erste große Durchbruch für New Balance. In den 70er Jahren machte sich der heutige Eigentümer Jim Davis den damaligen, durch den Boston Marathon nochmals verstärkten, „Laufboom“ in den USA zu Nutzen und kaufte das damals noch Sechs-Mann-Starke Unternehmen auf. Er erweiterte das Sortiment und begann den internationalen Vertrieb der Laufschuhe. Unter seiner Führung wurde 1976 der erste Laufschuh mit dem berühmten „N“-Logo designt, welches auch heute noch auf allen Schuhen zu erkennen ist.
Buchstaben- & Zahlenkombinationen – was steckt dahinter?
So manch einer hat sich vielleicht schon gefragt, was es mit der Bezeichnung der einzelnen Schuhe auf sich hat. Die Nummer definiert sowohl den Schuh-Typ, als auch die Sportart, für die er designt wurde und ob der Fokus entweder auf Stabilität, Geschwindigkeit oder anderem liegt. Während die erste Zahl in der Regel den technologischen Fortschritt des Schuhs bezeichnet, beschreiben die letzten beiden Ziffern das Profil des Schuhs. Die Endung 60 beispielsweise steht für Laufschuhe mit viel Stabilität und Dämpfung, die Zahl 90 deutet dagegen auf extrem leichte, neutrale Schuhe für leistungsorientierte Straßenläufer hin.
New Balance heute
Heute ist New Balance mit über 5.000 Mitarbeitern in über 120 Ländern vertreten und weit über die Laufsportszene hinaus bekannt. Während Modelle wie der ikonische 574 im Lifestylebereich nicht mehr wegzudenken sind, konnte das Unternehmen seinen Qualitätsanspruch in allen Bereichen festigen und mit neuen, leistungsstarken Innovationen untermauern. Hierbei konnte die Marke ihr Image in den ursprünglichen Fokussportarten um Baseball, Basketball, Tennis und Laufen weiter etablieren und um Fußball mit einer zusätzlichen wichtigen Sportart erweitern. Dabei sponsorte das Unternehmen neben bekannten Spielern namhafter Teams auch renommierte Laufveranstaltungen wie den London Marathon. Gerade die Kernsportart, das Laufen, wird stetig weiterentwickelt und so taucht New Balance mittlerweile in neue Outdoor-Gewässer ein und ist auch in der Trailrunning-Szene vertreten.
Even now is not soon enough
Mit diesem Claim hat sich New Balance zu mehr Transparenz und einer erhöhten Dringlichkeit verpflichtet, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu senken. Mit der Formulierung von Zielen wie z.B. der Verwendung von 50 % recyceltem Polyester bis 2025, der Nutzung von 100 % erneuerbaren Energien bis 2025 in den eigenen Produktionsstätten oder dem kompletten Ausschluss von gefährlichen Chemikalien in der Produktion bis 2025, setzt sich New Balance klare Vorgaben, um seinen Teil für eine nachhaltigere Zukunft beizutragen. Auch seine Kunden möchte der Sportartikelhersteller dazu motivieren, eher zu nachhaltigen Produkten zu greifen. Zum Beispiel durch die Integration des Green Leafs, welches Produkte kennzeichnet, die mindestens zu 50 % aus recyceltem oder organischem Material bestehen.